Historical Lords & Ladies Band 90 (eBook)

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2022 | 1. Auflage
400 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1122-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Historical Lords & Ladies Band 90 -  Diane Gaston,  Mary Nichols
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LORD MEINER SEHNSUCHT von MARY NICHOLS
Ein Leben an der Seite von Mark Wyndham, davon träumt Jane. Aufopferungsvoll kümmert er sich mit ihr um ihr Herzensprojekt: ein Waisenhaus. Und als Mark ihr bei einem Frühlingspicknick tief in die Augen blickt, begreift Jane, dass auch er sie begehrt. Doch sie darf ihn nicht lieben - er ist der Verlobte ihrer Schwester!

WER SIND SIE, MADAME FORTUNE? von DIANE GASTON
Getarnt als Madame Fortune genießt Lady Celia die rauschenden Nächte im Masquerade Club. Der Inhaber John Rhysdale entführt sie in eine Welt ungeahnter Sinnlichkeit. Aber ihr Traum kann jederzeit enden - nämlich dann, wenn John herausfindet, dass sie hinter der Maske steckt!



Schon immer war Diane Gaston eine große Romantikerin. Als kleines Mädchen lernte sie die Texte der beliebtesten Lovesongs auswendig. Ihr Puppen ließ sie tragische Liebesaffären mit populären TV- und Filmstars spielen. Damals war es für sie keine Frage, dass sich alle Menschen vor dem Schlafengehen Geschichten ausdachten. In ihrer Kindheit musste sie als Tochter eines Armeeoffiziers oft umziehen. Sie lebte in Japan, Alabama und Washington DC, wo sie auch heute noch wohnt. In ihrer Jugend lernte sie Werte wie Pflichtbewusstsein und Disziplin schätzen, aber auch Einsamkeit kennen, wenn sie wieder einmal in einer neuen Stadt Fuß fassen musste. Doch inmitten ihrer Bücher war sie nicht wirklich allein. Mit Lesen vertrieb sie sich die Zeit. Romantik durfte in ihrer Lektüre noch nie fehlen. Romane mit Happy End, etwa 'Jane Eyre', zog sie dramatisch-düsteren Werken wie 'Sturmhöhe' vor. Doch erst als sie anfing zu studieren, entdeckte sie die Faszination romantischer Liebesromane. Und da sie für ihr Leben gern las, beschloss sie, englische Literatur als Hauptfach zu wählen. Später entschied sie sich jedoch für ein Psychologiestudium, um nach ihrem Abschluss Menschen helfen zu können, ihr eigenes Happy End im Leben zu finden. Auch nach ihrer Heirat und der Geburt ihrer beiden Kinder arbeitete sie ganztags als Psychologin. Irgendwann kehrte dann genug Ruhe in ihren Alltag ein, und sie fand wieder Zeit zum Lesen insbesondere romantischer Liebesromane. Nachdem sie einen ziemlich schlecht geschriebenen Bestseller gelesen hatte, dachte sie sich: Das kann ich besser! Der Erfolg kam nicht über Nacht, doch schließlich wurde ihr erster Regency-Roman veröffentlicht, und sie gewann sogar einen Preis. Diane gab ihren Beruf auf, um sich ganz der Schriftstellerei zu widmen, und hat damit die Erfüllung ihres Lebenstraums erreicht.

1. KAPITEL

Das Dorf Hadlea in der Grafschaft Norfolk, Frühling 1817

Steh doch bitte endlich still, Issie“, sagte Jane. „Wie soll ich denn den Saum abstecken, wenn du ständig von einem Fuß auf den anderen trittst? Und hör bitte auf, dich im Spiegel zu bewundern. Wir wissen doch alle, was für eine schöne Braut du sein wirst.“

Wochenlang hatten sie hin und her überlegt, welchen Stil und Stoff und welche Farbe sie wählen sollten, bevor sie sich endlich für die schwere rote Seide entschieden, und dann wussten sie immer noch nicht, wer das Kleid nähen sollte. „Am besten machst du es“, hatte Isabel zu ihrer Schwester gesagt. „Du nähst ebenso gut wie jede Londoner Modistin, und um vieles besser als die arme Miss Smith.“

Jane lachte. „Na gut, aber Miss Smith soll die einfachen Näharbeiten ausführen. Sie ist auf die Arbeit angewiesen.“ Das ältere Fräulein kam dreimal die Woche aus dem Dorf, um Unterröcke für die Damen des Hauses zu nähen, zerrissene Kleidung zu flicken und die Bett- und Tischwäsche in Ordnung zu halten.

Jane bemühte sich nach Kräften, bei den Hochzeitskosten zu sparen. Ihre Mutter war fest entschlossen, die Hochzeit des Jahres zu feiern, obwohl Sir Edward sie gebeten hatte, nicht zu extravagant zu planen. Jane war wahrscheinlich die Einzige in der Familie, die seine Einwände überhaupt beachtete. Aber Isabels Hochzeit sollte großartig werden, und sie würde ihr Bestes dafür tun. Sie hatte sich mit dem Kleid große Mühe gegeben, bis es perfekt passte. Es hatte eine modisch hohe Taille, die langen Ärmel waren oben locker und am Unterarm anliegend, der Ausschnitt verlief herzförmig und der fließende Rock war bestickt mit rosafarbenen und weißen Rosen. Jetzt musste sie noch den Saum umnähen und die Verzierungen am Ausschnitt und den Ärmeln anbringen – meterweise Bänder und Spitzenborten, dazwischen kleine farbige Perlen. Alles musste von Hand mit winzigen, unauffälligen Stichen angenäht werden – eine ziemlich mühselige Arbeit. Jane gab gern ihre Zeit dafür her und missgönnte ihrer Schwester ihr Glück nicht, obwohl es für sie selbst ein Opfer bedeutete.

Isabel würde Mark Wyndham heiraten, den Sohn und Erben Lord Wyndhams, der mit seinen Eltern weniger als drei Meilen entfernt auf Broadacres lebte. Die Familien waren seit vielen Jahren befreundet und besuchten einander häufig. Seit Jahren war eine Heirat zwischen Mark und Isabel beschlossene Sache, obwohl Mark erst nach seiner Rückkehr vom iberischen Feldzug gegen Napoleon seinen Antrag gemacht hatte. Dort hatte er sich als Berater von Sir Arthur Wellesley ausgezeichnet, dem heutigen Duke of Wellington. Beide Familien waren erfreut über die Verlobung, und der Vater der Mädchen war erleichtert, dass Isabel keine alte Jungfer werden würde … so wie ihre Schwester Jane.

Abgesehen von ihrem Vater, war Jane die Einzige in der Familie, die begriff, dass sie über ihre Verhältnisse lebten. Ihr Einkommen reichte eigentlich nicht aus, um ihren Lebensstil zu finanzieren. Der Besitz war heruntergewirtschaftet – Zäune blieben ungeflickt und Wassergräben ungereinigt, einige der Cottages mussten ausgebessert werden, und auch das große Haus bedurfte dringend einer Renovierung. Greystone Manor war ein wunderschönes altes Gebäude, das schon vielen Stürmen standgehalten hatte – doch drinnen war es schrecklich zugig, und im großen Gesellschaftsraum war es im Winter eisig und auch im Sommer nicht warm. Die Steinfliesen in der riesigen Küche und Milchkammer waren eine Zumutung für die Füße der Dienerschaft. Die Familie benutzte gewöhnlich den kleineren Salon als Wohnzimmer und den Frühstücksraum als Speisezimmer, außer bei gesellschaftlichen Anlässen. Heute arbeiteten die Schwestern in Isabels Zimmer, von dessen Fenster aus man die Auffahrt überblicken konnte. Draußen schien warm und einladend die Frühlingssonne, und machte Hoffnung auf eine gute Ernte, mit der sie die Verluste vom letzten Jahr ausgleichen konnten.

„So, das war’s“, sagte Jane. „Du kannst es jetzt ausziehen, und ich gebe es heute Nachmittag weiter an Miss Smith. Sie soll den Saum nähen, und ich übernehme das Kräuseln der Volants für den Rock.“

Sie half Isabel aus dem Kleid und faltete es ordentlich zusammen für die Näherin.

Isabel umarmte sie. „Du bist so gut, Jane. Ich wäre gern wie du. In allem bist du so klug und geschickt, egal ob beim Nähen oder Kochen oder beim Umgang mit den Dienstboten. Und mit den Dorfkindern kommst du auch gut zurecht. Du solltest heiraten und eigene Kinder haben.“

„Nicht alle Frauen heiraten, Issie.“ Jane wusste wie jeder andere, dass sie mit siebenundzwanzig längst über das Heiratsalter hinaus war. Ihre Rolle im Leben war die einer Helferin ihrer Mutter, sie bereitete die Hochzeitsfeier ihrer Schwester vor, beruhigte Issie, wenn sie sich mal wieder zu sehr aufregte, und bremste die Verschwendungssucht ihres Bruders. Da sie sich auch in dem nahe gelegenen Dorf Hadlea sozial engagierte, hatte sie viel zu tun und wenig Zeit, ihren Status als alte Jungfer zu beklagen.

„Aber bestimmt wünschst du es dir manchmal?“

„Eigentlich nicht. Ich bin zufrieden mit meinem Leben.“

„Hast du nie einen Antrag bekommen?“

Jane lächelte, aber sie antwortete nicht. Vor zehn Jahren hatte es jemanden gegeben, aber daraus war nichts geworden. Ihr Vater war dagegen gewesen, weil der junge Mann weder Titel noch Vermögen hatte, aus keiner angesehenen Familie stammte und zu keinen großen Hoffnungen Anlass gab. Sie würde einen Besseren finden, hatte ihr Vater gesagt. Der war aber nie gekommen, und der einzige Mann, für den sie Gefühle hatte, erwiderte sie nicht. Es war ihr Geheimnis, das sie noch nie jemandem anvertraut hatte. Sie war nicht schön, und im Vergleich zu ihren jüngeren Schwestern war sie nur eine graue Maus: nett, aber unscheinbar.

Wie es ihren Eltern gelungen war, drei so unterschiedliche Mädchen zu produzieren, konnte sie nicht ergründen. Jane und Isabel hatten beide dunkles Haar, aber damit endeten die Gemeinsamkeiten auch schon. Jane war überdurchschnittlich groß, hatte markante Gesichtszüge, kräftige Augenbrauen und ein energisches Kinn. Isabel, die sechs Jahre Jüngere, war die Familienschönheit. Sie war etwas kleiner und üppiger als Jane, ihr Gesicht war runder und sie zeigte offen ihre Gefühle. Bisweilen war sie trotzig, aber ihre Tränen waren immer schnell vergessen, denn meistens war sie fröhlich. Jane war eher besonnen und behielt ihre Gefühle für sich. Sophie hingegen war blond und blauäugig und hatte mit siebzehn ihren „Babyspeck“, wie ihre Mutter es nannte, noch nicht verloren.

„Tue ich das Richtige?“, fragte Isabel plötzlich und legte sich im Unterrock auf das Bett.

„Was meinst du damit?“

„Indem ich Mark heirate.“

„Du zweifelst doch wohl hoffentlich nicht daran, Issie?“

„Es ist ein großer Schritt. Ich frage mich ständig, ob ich ihn glücklich machen werde, und ob ich mit ihm zufrieden leben kann.“

„Aber du kennst ihn doch schon dein ganzes Leben lang. Du weißt, dass er groß ist und gut aussieht, dass er aufmerksam, rücksichtsvoll und großzügig ist und dich gern verwöhnt. Was sonst kannst du dir noch wünschen?“

„Das ist es ja gerade. Vielleicht kenne ich ihn zu gut. Und vielleicht habe ich den Mann nur noch nicht getroffen, in den ich mich leidenschaftlich verlieben könnte.“

„Isabel, jetzt redest du Unsinn. Die große Liebe ist doch nur ein Märchen, ein romantischer Traum. Es ist viel besser, einen zuverlässigen Mann zu heiraten, der immer zu dir halten wird.“ Isabels plötzliche Zweifel bekümmerten Jane. Sie hatte ihre ganze Willenskraft aufbringen müssen, um ihrer Schwester zur Verlobung Glück zu wünschen, aber dann hatte sie sich voll und ganz in die Hochzeitsvorbereitungen gekniet.

„Auf Mark kann ich mich verlassen, das stimmt“, sagte Isabel. „Aber er ist wie ein Bruder für mich.“

„Mark ist alles andere als ein Bruder.“

„Und dafür danke ich Gott! Ein Teddy reicht vollkommen.“ Teddy war ihr Bruder.

Sie lachten beide, und die Spannung löste sich. Jane half ihrer Schwester in das Tageskleid, bürstete ihr die Haare und band sie zurück. Draußen hörten sie jemanden ankommen, und Isabel ging neugierig zum Fenster. „Es ist Teddy“, sagte sie. „Meine Güte, wo hat er nur diesen Mantel her? Er sieht ja wie eine Hummel aus.“

Jane stellte sich zu ihrer Schwester an das Fenster. Ihr Bruder, der altersmäßig zwischen ihr und Isabel war, stieg gerade von dem Einspänner, den er im Fox And Hounds, der Dorfgaststätte, gemietet hatte, wo er vermutlich von der Postkutsche aus London vor einer halben Stunde abgesetzt worden war. Sein Mantel – ein Cutaway mit breiten Revers – war braun-gelb gestreift, die Hose dazu rehbraun, die Weste gelb mit roten Punkten. „Dazu wird Papa sicher etwas zu sagen haben“, meinte sie.

Sie stiegen gerade die Treppe hinab, als ein Diener ihm die Tür öffnete. Teddy schwenkte seinen braunen Biberhaar-Zylinder vor ihnen. „Jane. Isabel. Ich hoffe, es geht euch beiden gut.“

„Sehr gut“, sagte Jane.

„Woher hast du diesen ungewöhnlichen Mantel?“, wollte Isabel wissen.

„Von Gieves, woher sonst? Gefällt er dir?“ Er drehte sich, um ihn vorzuführen. „Wo ist Papa? Ich muss mit ihm sprechen. Wie ist er gelaunt?“

„Oh Teddy. Sage nicht, dass du wieder gekommen bist, um ihn um Geld zu bitten“, klagte Jane. „Du weißt doch, was er beim letzten Mal...

Erscheint lt. Verlag 25.2.2022
Reihe/Serie Historical Lords & Ladies
Historical Lords & Ladies
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7515-1122-9 / 3751511229
ISBN-13 978-3-7515-1122-3 / 9783751511223
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