Skull-Ranch 75 (eBook)

Am Galgen ist noch Platz

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Aufl. 2022
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-2918-5 (ISBN)

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Skull-Ranch 75 - Frank Callahan
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Der Zufall will es, dass Doc Smoky, Brazos und Shorty Zeugen eines dreisten Postkutschenüberfalls werden. Sie ahnen nicht, was sie sich einhandeln, als sie die beiden Outlaws überwältigen und an den Sheriff ausliefern.
Denn mit den dreitausend Bucks Belohnung für die zwei Kerle, die berüchtigten Zaccora Brothers, haben sie nur Ärger.
Und dann werden sie auch noch beschuldigt, eine Bank ausgeraubt und drei Männer umgebracht zu haben! Alle Beweise sprechen gegen sie - es sieht so aus, als sollten auch sie am Galgen enden...


Am Galgen ist noch Platz

von Frank Callahan

Der Zufall will es, dass Doc Smoky, Brazos und Shorty Zeugen eines dreisten Postkutschenüberfalls werden. Sie ahnen nicht, was sie sich einhandeln, als sie die beiden Outlaws überwältigen und an den Sheriff ausliefern.

Denn mit den dreitausend Bucks Belohnung für die zwei Kerle, die berüchtigten Zaccora Brothers, haben sie nur Ärger.

Und dann werden sie auch noch beschuldigt, eine Bank ausgeraubt und drei Männer umgebracht zu haben! Alle Beweise sprechen gegen sie – es sieht so aus, als sollten auch sie am Galgen enden...

»Du hättest besser auf uns aufpassen sollen, Doc Smoky«, grollt Brazos' dunkle Stimme. »Mann, in meinem Schädel befindet sich ein Hornissenschwarm und mein Magen spielt noch immer verrückt. Und ich gehe jede Wette ein, dass es bei Shorty auch nicht anders ist.«

Der kleine Shorty nickt recht kläglich und wirft Doc Smoky, dem Koch der Skull-Ranch, einen schrägen Blick zu. Der Oldtimer lächelt verwegen und zuckt mit den Schultern.

»Ich hatte euch vorher gewarnt, nicht zu viel zu trinken. Nun habt ihr die Bescherung. Jeder Mann ist sein eigener Hüter. Und ich bin keine Amme, die immer ihre Hände schützend über euch ausbreitet. Ihr hättet auf mich hören sollen, Jungs. Außerdem werdet ihr den Whisky in den nächsten Stunden wieder herausschwitzen.«

Brazos brummt einige unverständliche Worte, verstummt dann, als er einen Schluckauf bekommt. Shorty sitzt nach wie vor zusammengesunken im Sattel. Und hin und wieder stöhnt er, als würde er von schlimmen Zahnschmerzen geplagt. Dann tastet er mit einer Hand über seinen Bauch und zieht ein noch kläglicheres Gesicht.

Die drei Cowboys von der Skull-Ranch, die sich im Herzen Colorados inmitten des Bluegrass Valleys befindet, hatten eine Pferdeherde nach Lamar am Arkansas River getrieben und an einen Aufkäufer der Armee verkauft.

Und dann hatten sie sich den Staub des langen Trails aus den Kehlen gespült. Doc Smoky wurde schon bald in eine heiße Pokerpartie verwickelt, bei der er im Lauf des Abends über zweihundert Dollar gewann.

Und so konnte er sich nicht um Brazos und Shorty kümmern, die zu tief in die Whiskygläser schauten. Doc Smoky kam gerade noch zurecht, um zu verhindern, dass Brazos den Saloon auseinandernahm. Einige Burschen hatte er bereits recht unsanft zu den Pendeltüren hinausbefördert.

Die Nacht verbrachten sie im Heu des Mietstalls und ritten bereits beim Morgengrauen los.

»Stellt euch nicht so an, Jungs«, ruft Doc Smoky tröstend und schiebt seinen riesigen Lederhut in den Nacken. »Ihr wollt doch immer Männer sein, richtige hartbeinige Jungs, und die werden doch nicht gleich weinen, nur weil sie einen kleinen Kater haben. Hört zu, Leute. Vor über zwanzig Jahren, als ich einer der wildesten Burschen jenseits des Mississippis gewesen bin, trank ich eine ganze Flasche Whisky in einem Zug leer. Und dann...«

Brazos und Shorty stöhnen. Sie ahnen, dass nun wieder eine der Lügengeschichten des Oldtimers kommen wird. Der bullige Brazos hält sich sofort die Ohren zu. Und er brummt dabei wie ein wütender Bär, den man in seinem Winterschlaf gestört hat.

Shorty folgt seinem Beispiel und hält sich ebenfalls die Ohren zu. Der Ranchkoch erzählt munter weiter, bemerkt erst nach einigen Sekunden, dass ihm seine beiden Freunde überhaupt nicht zuhören.

Sein Gesicht rötet sich, ehe er einige lästerliche Flüche ausstößt, die sogar einem altgedienten Postkutschenfahrer die Schamröte ins Gesicht getrieben hätten.

Doc Smoky verstummt plötzlich und lauscht. Seine Augen verengen sich leicht und sein verwegenes Piratengesicht legt sich in tausend Falten.

Deutlich vernimmt er die aufpeitschenden Schussdetonationen eines Gewehres. Fünf Schüsse sind es, die den jungen Morgen zerreißen. Sie müssen hinter einem Hügel abgefeuert worden sein, der sich seitlich von den drei Cowboys befindet.

»Heh, habt ihr die Schüsse auch gehört?«, ruft der Oldtimer seinen beiden Gefährten zu.

Sie reagieren nicht, starren geradeaus und halten sich noch immer die Ohren zu.

Und nun wird Doc Smoky mächtig böse.

Er drängt sein Pferd zwischen den beiden Freunden durch und rempelt sie hart an.

Sie blicken auf und Brazos ruft: »Nun versucht er es schon mit Gewalt, damit wir seinen schauerlichen Lügengeschichten zuhören.«

Shorty nickt nur, rülpst und stöhnt, als wäre er sterbenskrank. Dabei treibt er seine Rosinante ein wenig zur Seite. Und das unansehnliche Pferd, das immer einen müden Eindruck macht und wie ein abgehalfterter Klepper aussieht, folgt willig seinem Befehl. Es ist jedoch ein Klassepferd und hat den Teufel im Leib.

»Schüsse«, kreischt Doc Smoky und fuchtelt mit den Armen. »Fünf Schüsse, Jungs. Sie sind dort hinter dem Hügel abgefeuert worden. Wir sollten nachsehen, was geschehen ist.«

»Ach, du spinnst ja, Smoky«, kräht Shorty. »Lass uns in Frieden. Wir haben ganz andere Sorgen, als deinen Hirngespinsten nachzugehen.«

Doc Smoky blickt den kleinen Cowboy mit weitaufgerissenem Mund an. Und beinahe fällt ihm sein Lederhut vom Kopf. Es gelingt ihm gerade noch, ihn in letzter Sekunde zu fassen.

»Wir reiten weiter«, brummt Brazos. »Dort drüben befindet sich eine Waldinsel. Wir sollten eine längere Pause machen. Ich fühle mich hundeelend und...«

Er verstummt, sitzt mit offenstehendem Mund im Sattel und macht einen erschreckten Eindruck.

Auch Shorty zuckt zusammen, während Doc Smoky zufrieden zu lächeln beginnt.

Wieder peitschen Schussdetonationen auf.

»Glaubt ihr mir nun, ihr verdammten Schwachköpfe?«, krächzt die Stimme des Oldtimers. »Los, wir reiten erst mal zu dem Hügel hinüber und bleiben in Deckung. Und dann sehen wir nach, was sich da auf der anderen Seite abspielt.«

Sie reiten los. Man erkennt sofort, dass die drei Cowboys von der Skull-Ranch ein eingespieltes Team sind. Einige Minuten später erreichen sie den Gipfel des Hügels, der dicht bewachsen ist. Ihre Pferde haben sie vor dem Aufstieg zwischen Wacholderbüschen verborgen.

Doc Smokys Lippen werden zu einem schmalen Strich, als er sieht, was da unten geschieht. Und der schlimme Kater bei Shorty und Brazos verfliegt von einer Sekunde zur anderen.

Sie erkennen, dass dort unten eine Postkutsche ausgeraubt wird. Die Passagiere sind bereits ausgestiegen. Der Kutscher liegt in gekrümmter Haltung auf dem Kutschbock.

Und eine Steinwurfweite entfernt liegt der regungslose Körper des Beifahrers im hüfthohen Gras.

»Das sind ja nur zwei Outlaws«, murmelt Doc Smoky. »Seht ihr den einen Burschen dort zwischen den Felsen, Jungs? Er hält mit dem Gewehr seinem Gefährten den Rücken frei, während dieser Bursche nur einzukassieren braucht!«

Shorty und Brazos nicken. Und Brazos ballt seine Hände zu gewaltigen Fäusten, die an Schmiedehämmer erinnern.

»Oha, so geht das nicht«, sagt er. »Diesen beiden Halunken werden wir ganz gewaltig in die Suppe spucken. Das ist doch klar, Jungs, oder etwa nicht?«

Das Kleeblatt, wie die drei Cowboys von der Skull-Ranch auch oft genannt werden, sind sich einig. Sie überlegen nur noch, wie sie diese beiden Postkutschenräuber stellen wollen.

Doc Smoky sagt flüsternd: »Wir müssen abwarten, bis die Kerle ihr schmutziges Geschäft dort unten erledigt haben. Dann schnappen wir sie uns. Und wenn mich nicht alles täuscht, kommen sie genau hier unten vorbei, wo wir unsere Pferde versteckt haben.«

Brazos nickt lächelnd, und auch der kleine, krummbeinige Shorty zieht ein erfreutes Gesicht.

»Du bleibst hier, Kleiner«, meint Doc Smoky. »Brazos und ich legen uns auf die Lauer. Und du gibst uns ein Zeichen, wenn die Burschen losreiten. Sollten sie jedoch eine andere Richtung einschlagen, dann kommst du sofort angeflitzt. Ist das klar?«

»Natürlich ist das klar«, kräht Shorty. »Heh, manchmal habe ich das Gefühl, dass du glaubst, einen Knallkopf vor dir zu haben.«

Der Oldtimer winkte ab.

»Es darf nichts schiefgehen, sonst landen wir selbst in Teufels Küche. Diese Kerle gehen über Leichen. Das sind ganz Hartgesottene, die erst schießen und dann Fragen stellen. Ihr habt es an dem Stage Coach-Kutscher und dem Beifahrer gesehen. Dann los, Jungs.«

Shorty bleibt zurück und beobachtet den Ort des Überfalls, während sich seine beiden Gefährten ein Versteck suchen. Sie hoffen, dass die beiden Outlaws auch an dieser Stelle vorbeikommen werden.

»Shorty winkt uns zu«, sagt Brazos und greift seinen Revolver fester. »Die Kerle sind im Anmarsch. Gleich werden die sich ganz gewaltig wundern. Nicht wahr, Alter?«

Doc Smoky nickt und hebt seine alte Sharps an. Er ist ein Meister im Umgang mit dem schweren Büffelgewehr, das gewaltige Löcher reißt und einen Büffel noch auf einer Entfernung von über einer Meile fällen kann.

Nun hören sie die hämmernden Hufschläge von zwei sich schnell nähernden Pferden. Jeden Augenblick können die beiden Halunken um...

Erscheint lt. Verlag 1.3.2022
Reihe/Serie Skull Ranch
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abenteuer-Roman • abenteuerromane kindle • abenteuerromane kindle deutsch • abenteuerromane kindle für erwachsene • bastei hefte • bastei heftromane • bastei romane • bastei romane hefte • clint-eastwood • Cowboy • E-Book • für Erwachsene • gf unger • Heftchen • Heftroman • heftromane bastei • Indianer • karl-may • Klassiker • lucky-luke • Reihe • Romanheft • Serie • spannend • Western • western country • western country exklusiv • western deutsch • western ebook deutsch • western e books • western hefte • Western Klassiker • Westernreiten • Western-roman • Westernroman • Western Romane • western romane bastei • western romane deutsch • western romane kindle deutsch • western romanhefte • Wilder-Westen • Wild West • Wildwestromane • Wild West Romane • Winnetou
ISBN-10 3-7517-2918-6 / 3751729186
ISBN-13 978-3-7517-2918-5 / 9783751729185
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