Sommermond-Dilogie (eBook)

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2022 | 1. Auflage
720 Seiten
Ashera Verlag
978-3-948592-59-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Sommermond-Dilogie -  Tanya Carpenter
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Livia - die Jägerin, und Asgard - der Sucher. Eine Werwölfin und ein Vampir, deren Wege sich durch Zufall kreuzen. Doch gemeinsam scheint es ihnen bestimmt, den jahrhundertelangen Zwist ihrer beider Arten zu beenden, indem sie zu den Ursprüngen zurückkehren und die Wahrheit ans Licht bringen. Dabei schwebt das ungleiche Paar in höchster Lebensgefahr, denn andere Jägerinnen der Lupus Garou sind ihnen auf den Fersen, und auch der Lord von Sacre Nuit hat seine Häscher bereits ausgesandt. Eine einzigartige Liebe, die Raum und Zeit überwindet - ein Schicksal, das mehr als nur zwei Herzen wieder miteinander vereint. Das Bundle beinhaltet beide Teile der Sommermond-Dilogie. 'Vampire Moon' (Teil 1) und 'Lycanic Moon' (Teil 2) sind auch als eigenständige eBooks erhältlich.

Die Autorin wurde am 17. März 1975 in Mittelhessen geboren, wo sie auch heute noch in ländlichem Idyll lebt und arbeitet. Ihr erster Roman 'Tochter der Dunkelheit' erschien im Herbst 2007 im Sieben-Verlag als Auftakt der 'Ruf des Blutes-Serie. Sie ist in diversen Anthologien, die neben Dark Fantasy auch Crime, Humor, Sci-Fi, Erotik, Romance und Steampunk umfassen, vertreten und hat zahlreiche Roman in verschiedenen Genres in Klein- und Großverlagen veröffentlicht.

Die Autorin wurde am 17. März 1975 in Mittelhessen geboren, wo sie auch heute noch in ländlichem Idyll lebt und arbeitet. Ihr erster Roman „Tochter der Dunkelheit“ erschien im Herbst 2007 im Sieben-Verlag als Auftakt der „Ruf des Blutes-Serie. Sie ist in diversen Anthologien, die neben Dark Fantasy auch Crime, Humor, Sci-Fi, Erotik, Romance und Steampunk umfassen, vertreten und hat zahlreiche Roman in verschiedenen Genres in Klein- und Großverlagen veröffentlicht.

Prolog


 

Juli 1807, Burg Sacre Nuit, Schottland

Schwüle erfüllte die Räume. Selbst die dicken Mauern der alten Burg vermochten die drückende Hitze, die seit Tagen herrschte, nicht länger auszusperren. Sie kroch durch jede Ritze und in jeden Winkel, legte sich wie eine schwere Last auf die Bewohner und machte sogar das Atmen schwer. Jede Tätigkeit wurde zur schieren Qual, weil jeder Schritt und Handschlag das Gefühl vermittelte, mehrere Zentner bewegen zu müssen.

Asgard rieb sich mit dem Handrücken über die Stirn, damit ihm nicht noch mehr Schweiß in die Augen rann. Sie brannten schon jetzt wie Feuer. Er konnte sie kaum noch offen halten. Das Los aller Sucher, die bei flackernden Kerzen über uralten Dokumenten, Büchern und Schriftrollen saßen, um Wort für Wort zu entziffern, zu übersetzen, und alles Wissen dieser Welt zusammenzutragen. Für ihn – Lord Darwin. Was auch immer Auge und Verstand eines Suchers erreichte, offenbarte sich auch ihm. Dem ältesten Vampir, ihrem Anführer und Herrscher. Bei ihm liefen alle Fäden zusammen, bündelte sich das allumfassende Verständnis dessen, was in der Welt geschah. So war es immer schon gewesen. Die Vampire lenkten die Geschicke der Welt, indem sie deren Augen und Ohren geworden waren und handelten, wo und wie es ihnen nötig erschien. Unbemerkt von den Menschen drehten ihre Lords das Rad des Schicksals nach ihrem Belieben und Willen. Allen voran Lord Darwin.

Asgard wusste, welche Ehre es bedeutete, von Darwin nach Sacre Nuit berufen zu werden, um in der großen Bibliothek Dienst zu verrichten. Doch diese besondere Stellung besaß auch ihre Schattenseiten. Wann immer er dem Herrn der Burg begegnete, brannte sich dessen Blick aus eiskalten blauen Augen in sein Innerstes und legte jedes Gefühl, jeden Gedanken bloß. Unheimlich! Und gefährlich! Auch jetzt überlief ihn ein Schauder. Man sah nur selten eine Regung auf den marmorglatten bleichen Zügen. Wenn der Lord das Wort an jemanden richtete, wirkte allein seine Stimme wie ein Befehl, dem man sich nicht entziehen konnte. Der Lord war nie grausam – jedenfalls nicht gegen seine Untergebenen – aber aus seinen Augen sprach zuweilen der Wahnsinn. Man sagte, er sei früher anders gewesen, doch mit Beginn des Krieges habe sich ein Schatten auf seine Seele gelegt, der nicht mehr weichen wollte und auch die Burg in seinen grausamen Krallen gefangen hielt. Der Tod war nach Sacre Nuit gekommen, im Mantel eines Freundes. Diesen Verrat hatte der Lord nie verwunden. Alles, was man noch von diesen dunklen Tagen wusste, waren vage Legenden, deren Wahrheitsgehalt sich schwer ermessen ließ. Was wirklich geschehen war, wussten nur noch wenige. Vielleicht nicht einmal mehr der Lord selbst, wenn es stimmte, was man sich zu berichten wusste, und der Hass jede Erinnerung an die Zeit vor dem Krieg in ihm ausgelöscht hatte. Selbst seinen Sohn schien er nicht mehr zu kennen. Jedenfalls kümmerte er sich kaum um den Jungen, der seinerseits in eine eigene, entrückte Welt geflüchtet schien.

Die Hitze der vom Wachs genährten Flamme, die vor Asgards Gesicht flackerte, steigerte sich zur Unerträglichkeit. Nur ein wenig frische Luft schnappen, dachte er.

Das Geräusch des Schemels auf dem steinernen Boden ließ die anderen Sucher aufblicken. Asgard machte eine vage Geste der Entschuldigung und taumelte dann mehr, als dass er lief zum offenen Fenster hinüber. Dort hielt er sein Gesicht in den Nachtwind. So sehr er die eisigen Winterstürme hasste, während derer man nicht genug Kleidung tragen und nicht ausreichend Decken über sich breiten konnte, obwohl alle Kamine in der Burg loderten, die Mauern aber dennoch kalt blieben, im Augenblick hätte er alles dafür gegeben, wenn jetzt solch ein Sturm über sie hereingebrochen wäre, um Linderung zu verschaffen.

Er starrte in den Nachthimmel hinauf, der in tiefem Blutrot erstrahlte. Der Mond glühte wie das Gesicht eines Höllendämons. Wolkenfetzen trieben ruhelosen Geistern gleich um ihn her, als buhlten sie um seine Gunst.

Freiheit, dachte Asgard, dort draußen ist Freiheit. Eine, die er nie erlangen würde, denn so wertvoll die Sucher auch für die Lords waren. So gut man sie auch behandelte. Welche Vorzüge man ihnen auch immer gewährte. Sie waren und blieben doch Gefangene. Besonders hier in Sacre Nuit. Ihr Leben und all ihre Gedanken gehörten ihrem Herrn.

Asgard schloss die Augen und gab sich für einen kurzen Moment seiner Sehnsucht hin, einmal allein dort draußen umherstreifen zu dürfen. Die Welt mit seinen geschärften Sinnen auf eigene Faust zu erkunden, das Leben zu fühlen, zu riechen, zu schmecken, zu atmen. Nicht nur aus dem geschriebenen Wort, sondern wirklich und wahrhaftig.

Der Sucher presste seine Wange an das Gestein des Fensterrahmens auf der Suche nach Kühle, doch selbst der Fels, aus dem die Burg erbaut war, schwitzte aus jeder Pore. Der Versuch, Sauerstoff in die Lungen zu bekommen, misslang. Da ihm lediglich schwindlig wurde, je länger er dort stand und auf eine frische Brise hoffte, gab er schließlich auf und fügte sich in sein Schicksal. Irgendwann würde auch dieser Sommer zu Ende gehen. Der Herbst brachte Regen und den sanften Kuss der Nebel, die sich dann im schottischen Tal ausbreiteten und die Burg wie ein Mantel aus Feentau umgaben.

Der Gedanke daran ließ ihn seufzen. Noch sah es nicht danach aus. Es war erst Juli. Der Sommer dauerte an.

Das Buch, das er gerade gelesen hatte, nahm er mit zu dem großen Regal. Darin war nichts von Belang gewesen. Nur Aufzeichnungen längst vergangener Dinge, die sicher schon hundertfach wiedergegeben worden und Lord Darwin längst bekannt waren. Es hieß, der Herr von Sacre Nuit suche nach etwas Bestimmten, auch wenn niemand wusste, was genau es war. Er würde es wissen, wenn es gefunden wurde. Es gab viele Vermutungen. Rache für den begangenen Mord an seiner Tochter, von der heute niemand mehr sprach. Die ultimative Waffe gegen ihre Feinde, die Lykaner. Und einen Weg zur absoluten Macht – als ob diese nicht längst in seinen Händen läge. Doch um diese Dinge durfte sich ein Sucher keine Gedanken machen. Er musste das Wissen finden; die Entscheidung, wie damit zu verfahren war, oblag anderen.

Um den Folianten zurückzustellen, brauchte Asgard die Leiter. Die Stufen knarrten unter seinen Füßen. Er spähte über seine Schulter, doch alle anderen im Raum blieben auf ihre Bücher konzentriert und beachteten ihn nicht.

Er stellte den Einband an seinen Platz zurück. Der Letzte in diesem Segment. Das Nächste war einem anderen Sucher zugeteilt. Jedes Segment wurde im Zyklus eines Mondes neu bestückt. So lange hatte ein Sucher Zeit, die ihm zugeteilten Werke zu lesen, sich das Wissen darin einzuprägen und somit über das kollektive Bewusstsein des Lords alles, was er gefunden hatte, an ihn weiterzugeben.

Schon häufiger war Asgard vor dem Ende eines Zyklus mit seinem Segment fertig geworden. Andere wiederum brauchten länger als eine Mondphase. Die Werke, die sie nicht gelesen hatten, wurden dann einem anderen Sucher im neuen Zyklus zugeteilt. Somit hatte Asgard kein schlechtes Gewissen, wenn er dem vorgriff und in einem anderen Segment weiterarbeitete. Racuul war der Langsamste von ihnen. Asgard entschied, dem jungen Sucher, der erst seit drei Monden auf Sacre Nuit Dienst tat und bereits zweimal für seine Säumnis ermahnt worden war, zu helfen und einige Buchreihen für ihn zu studieren.

Er lehnte die Leiter an das fremde Segment und erklomm die oberste Stufe, da Racuul in der untersten Reihe begonnen hatte. So konnten sie aufeinander zuarbeiten.

Als er das Regal vor sich hatte, überflog er automatisch die Schriftzüge auf den Buchrücken. Wo sollte er beginnen? Er hatte im Laufe der Jahre ein eigenes System entwickelt, bei dem er sich auf seinen Instinkt verließ und die Bücher nicht in der Reihenfolge ihrer Position studierte, sondern so, wie seine innere Stimme es ihm riet.

Asgard schloss die Augen, ließ seine Fingerspitzen über die uralten Werke gleiten und lauschte in sich hinein. Er liebte es, auf sein Gefühl zu hören und dem zu vertrauen. Das hatte ihm bereits mehrmals ein Lob des Lords eingebracht. Wie ernst dieses gemeint war, kümmerte ihn nicht, doch offenbar hatte man Verwendung für die Dinge gefunden, die er in der Bibliothek entdeckt hatte. Die Linien seines Suchermals pulsierten wie von Leben erfüllt, während die Kraft des geschriebenen Wortes zwischen den Seiten hervorströmte und ihn wie eine zärtliche Gefährtin liebkoste. Die Einzige, die ein Sucher je haben durfte. Von dem unscheinbaren Mal zwischen seinen Schulterblättern wanden sich inzwischen unzählige Ranken und Muster über seinen Rücken, und eine einzelne Linie wanderte bereits seinen linken Arm hinab. Er fühlte, wie sie prickelte, eine Verbindung herstellte, zu dem Wissen, das nur darauf wartete, von ihm aufgenommen zu werden. Es war stets ein magischer Akt, so oft er sich auch wiederholte.

Als seine Hand über einen dicken, ledernen Folianten glitt, glaubte er, noch etwas anderes zu spüren. Wie ein Ruf. Eine flüsternde Stimme. Er stockte, ließ seine Finger ein Stück zurückwandern und wieder vor. Erneut hörte er das Wispern, kaum, dass er das derbe Material berührte. Eine vollkommen neue Erfahrung, der Klang hingegen so vertraut. Wie von jemandem, den er sehr gut kannte. Er konnte sich darauf keinen Reim machen. Sucher besaßen keine Familie. Jeder, der das Mal ihrer Gilde bei seiner Geburt trug, musste sofort in eine der Schulen gebracht werden. Dieses...

Erscheint lt. Verlag 19.2.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Bundle • Dark • Dilogie • düster • Fantasy • Schottland • Vampir • Werwolf
ISBN-10 3-948592-59-4 / 3948592594
ISBN-13 978-3-948592-59-2 / 9783948592592
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