Der Bergdoktor 2116 (eBook)

Mellis kleine Glücksküche
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Aufl. 2022
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-2702-0 (ISBN)

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Der Bergdoktor 2116 - Andreas Kufsteiner
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Melli hat bisher nicht auf der Sonnenseite des Lebens gestanden. Eine von Strenge geprägte Kindheit, später eine bittere Enttäuschung und das Gefühl, nicht geliebt zu werden, haben die junge Hauswirtschafterin verunsichert.
Auf dem Hubertus-Hof in St. Christoph ist sie jedoch herzlich aufgenommen worden und gehört nach einem Jahr schon fast zur Familie. Sie bekommt sogar die Gelegenheit, Wünsche zu äußern, als das kleine Zuhäusl neben dem Hof umgebaut wird.
Eigentlich könnte Melli jetzt glücklich sein. Aber was haben diese merkwürdigen und beängstigenden Symptome zu bedeuten, die sie plötzlich verspürt? Wird Dr. Burger feststellen, dass sie krank ist? Und wenn ja, kann sie dann noch auf dem Hof bleiben?
Als Falko Bernheimer, der den Hof von seinen Eltern übernehmen wird, nach längerer Abwesenheit heimkehrt, spitzt sich für Melli die Situation zu. Anscheinend passt es ihm nicht, dass sie in das Zuhäusl eingezogen ist und in der alten Rauchkuchl von einst eine urgemütliche Schmankerlküche entsteht.
Dass Melli unter einer tückischen Krankheit leidet, ahnt Falko nicht. Und sie verschweigt es ihm aus Angst vor den Konsequenzen ...


Mellis kleine Glücksküche

Eine junge Bäuerin will sich von ihrer Krankheit nicht unterkriegen lassen

Von Andreas Kufsteiner

Melli hat bisher nicht auf der Sonnenseite des Lebens gestanden. Eine von Strenge geprägte Kindheit, später eine bittere Enttäuschung und das Gefühl, nicht geliebt zu werden, haben die junge Hauswirtschafterin verunsichert.

Auf dem Hubertus-Hof in St. Christoph ist sie jedoch herzlich aufgenommen worden und gehört nach einem Jahr schon fast zur Familie. Sie bekommt sogar die Gelegenheit, Wünsche zu äußern, als das kleine Zuhäusl neben dem Hof umgebaut wird.

Eigentlich könnte Melli jetzt glücklich sein. Aber was haben diese merkwürdigen und beängstigenden Symptome zu bedeuten, die sie plötzlich verspürt? Wird Dr. Burger feststellen, dass sie krank ist? Und wenn ja, kann sie dann noch auf dem Hof bleiben?

Als Falko Bernheimer, der den Hof von seinen Eltern übernehmen wird, nach längerer Abwesenheit heimkehrt, spitzt sich für Melli die Situation zu. Anscheinend passt es ihm nicht, dass sie in das Zuhäusl eingezogen ist und in der alten Rauchkuchl von einst eine urgemütliche Schmankerlküche entsteht.

Dass Melli unter einer tückischen Krankheit leidet, ahnt Falko nicht. Und sie verschweigt es ihm aus Angst vor den Konsequenzen ...

Melanie, die alle nur Melli nannten, gehörte nicht zu denen, die abends die Fensterläden am liebsten zugenagelt hätten und oder morgens so lange wie möglich im Bett blieben, um vor dem neuen Tag die Augen zu verschließen. Sie zog nur die Gardinen vor und freute sich, wenn es nach der langen Nacht wieder hell wurde.

An pünktliches Aufstehen war sie eh gewöhnt. Früher – daheim im Werdenfelser Land im Oberbayrischen – hatten ihre Eltern nur sonntags eine Ausnahme gemacht, dann war Ausschlafen erlaubt gewesen. Aber auf keinen Fall hatte man die Sonntagsmesse versäumt, ob mit oder ohne Frühstück.

Unter der Woche hatten Melli und ihre Schwester Traudel einen festen Tagesplan gehabt. Abgesehen von der Schule waren verschiedene häusliche Aufgaben und das tadellose Aufräumen ihrer Kammern ein absolutes Muss gewesen.

Mellis Eltern hatten immer bescheiden gelebt und ein von Ordnung und Verzicht geprägtes Leben geführt, obwohl es ihnen gut getan hätte, auch mal die Zügel schleifen zu lassen.

Später hatte es Streit gegeben, denn mit dem strengen Alltag unter der elterlichen Aufsicht waren die beiden Töchter nicht mehr zurechtgekommen.

Nachdem die beiden Leimer-Mädchen sich von daheim abgenabelt hatten, um ein eigenständiges Leben zu führen, hatten die Eltern den Pachtvertrag für den kleinen Werdenfelser Hof gekündigt und waren über die Berge nach Südtirol gegangen.

Dort wohnten sie nun schon seit Jahren und halfen auf einem Weingut in Kaltern aus, soweit es ihre Gesundheit erlaubte.

Traudel, die Ältere der beiden Schwestern, lebte inzwischen in Linz an der Donau, war verheiratet und Mutter eines kleinen Buben.

Melli hatte eine Ausbildung zur Hauswirtschafterin im ländlichen Bereich mit Bestnoten abgeschlossen und war außerdem auf der Hotelfachschule in Reichenhall zusätzlich zwei Jahre in den verschiedenen Sparten der Gastronomie ausgebildet worden. Genau genommen hatte sie nun sogar zwei Berufe. Viele Wege standen ihr offen, es hatte nicht an interessanten Angeboten gefehlt.

Dass sie sich entschieden hatte, im Zillertal Fuß zu fassen und auf dem großen Hubertushof zu arbeiten, war ein spontaner Entschluss gewesen.

Es war bestimmt besser, in einer schönen Gegend und in einem idyllischen Dorf zu leben als in einer Stadt. Außerdem war eh alles anders gekommen, als sie es sich erträumt hatte, denn zu ihrem Traum hatte noch jemand gehört, nicht nur sie allein. Dieser Jemand war zur größten Enttäuschung ihres bisherigen Lebens geworden ...

An diesem Sonntag Anfang März, der noch sehr kalt, feucht und windig war und in keiner Weise an den Frühling erinnerte, zog Melli Bilanz.

Fast ein Jahr in St. Christoph auf dem Hof der Familie Bernheimer war inzwischen vorbei. Sie war sehr herzlich aufgenommen worden und arbeitete ganz selbstständig.

Die Bäuerin war das genaue Gegenteil von Mellis Mutter, die mit ihrer Strenge und ihren starren Tagesplänen die beiden Töchter aus dem Haus getrieben hatte. Ihr Mann war eher gleichgültig gewesen. Melli und Traudel hatten also nicht auf die Unterstützung ihres Vaters hoffen können.

Marga Bernheimer war stolz auf den Hubertushof und war nicht nur in eigener Sache aktiv, sondern sie engagierte sich für die Senioren im Dorf und hatte ein offenes Ohr für diejenigen Leute, die einsam waren und sich über jede Zuwendung freuten.

Längst nicht alle Dörfler konnten sich auf Freunde oder Angehörige verlassen, die gern vorbeischauten oder den Doktor verständigten, wenn es nötig war.

Natürlich hatte auch Pfarrer Andreas Roseder ein Auge auf alle Mitbürger, die Hilfe brauchten, genauso wie Dr. Martin Burger selbst und seine Frau Sabine, die ebenfalls Ärztin war.

Aber das Arzt-Ehepaar war im Alltag sehr gefordert und daher besonders froh darüber, dass es im Dorf sehr viel Hilfsbereitschaft gab. Menschen mit Herz und Verstand wie Marga Bernheimer vom Hubertushof waren eine echte Bereicherung.

Mellis Aufgaben bestanden darin, die Bäuerin im Haus zu unterstützen und viele Alltagsarbeiten nach eigenem Gutdünken zu erledigen.

Dazu gehörte unter anderem, dass sie sich um die Tiere kümmerte, wenn der Hausherr nicht daheim war. Denn auch Donat Bernheimer, der Hofbesitzer und »Großbauer«, wie ihn der langjährige Knecht Ignaz nannte, widmete sich nebenher noch diesen und jenen Tätigkeiten. Zwar ging er nicht auf die Jagd wie einst sein Vater, aber er war oft mit Förster Reckwitz unterwegs, um als gelernter Wildmeister sein Wissen mit einzubringen. Auch privat trafen sich die beiden oft, um zu fachsimpeln.

Melli hatte schon von Anfang an festgestellt, dass der Hausherr ein energischer, aufrechter Mann war, der unnötiges Geschwätz oder Besserwisserei vehement ablehnte. Vor allem dann, wenn es eh feststand, dass sein Gegenüber sich nur wichtigtun wollte.

Zwar wurde er nicht laut oder polterte umeinander, aber seine gut überlegten Bemerkungen, die immer ins Ziel trafen, verfehlten ihre Wirkung nicht.

Ansonsten kam man gut mit ihm aus. Er besaß eine große Portion Herzensgüte und war ähnlich hilfsbereit wie seine Frau, ohne irgendwelche Gegenleistungen zu erwarten.

Seine Marga schätzte Donat über alles, er ließ gern durchblicken, dass er sie immer wieder heiraten würde.

Und dann war da noch Falko, der einzige Sohn und Hoferbe, dem man eine gewisse Ähnlichkeit mit seinem Vater nicht absprechen konnte. Momentan wohnte er allerdings noch in Klagenfurt.

Falko hatte im Anschluss an seine Ausbildung zum Agraringenieur Forstwirtschaft studiert und nahm derzeit an einigen Seminaren teil – ein ehrgeiziger junger Mann also, dem Melli bisher nur ganz flüchtig begegnet war.

Weihnachten und Neujahr war er daheim gewesen, während sie zuerst ihre Schwester in Linz und dann die Eltern in Südtirol besucht hatte, die aber gemeint hatten: »Wir sind recht langweilige alte Leut geworden, wir wollen nur unsere Ruhe. Bestimmt hast du es da, wo du jetzt lebst, viel besser als bei uns.«

Mit anderen Worten, auf die Gegenwart ihrer Töchter – egal, ob Melli oder Traudel – legten sie keinen großen Wert. Nur ihr Enkelkind hätten die Leimers gern öfter gesehen. Aber sie scheuten die Fahrt nach Linz wie eine Reise ins Nirgendwo.

Betrübt hatte Melli festgestellt, dass ihre Eltern sich immer mehr in ihre eigene, kleine Welt zurückzogen und nur noch an ihrem Garten Freude hatten. Der Wunsch, in Kaltern einen kleinen Weinberg zu besitzen, hatte sich bislang nicht erfüllt.

All das und noch mehr ging Melli durch den Kopf, während es nun zu regnen begann und die Landschaft in einem fahlen Grau versank.

Die Alpengipfel rund um St. Christoph wurden von tief hängenden, schweren Regenwolken eingehüllt. Hier und da schauten noch weite Schneefelder hervor, denn dort oben in den Felsentälern, in den Scharten und Karen war der Winter noch lange nicht vorbei.

Sobald der Frühling jedoch aus dem Süden mit aller Macht über die Nordwände des Gebirges heranbrauste, suchte der Winter Zuflucht in den Gletscherspalten und im ewigen Eis.

Die Gletscher schwiegen, und das war auch gut so. Welches Geheimnis sich seit Jahrtausenden in der Tiefe verbarg, würden die Menschen nie erfahren – es war nicht für sie bestimmt.

Es war ein stiller Sonntag, an dem man Zeit für sich selbst hatte, aber auch melancholische Gedanken drängten sich auf. Inzwischen prasselte der Regen so heftig an die Fensterscheiben, dass selbst an einen kleinen Spaziergang nicht zu denken war.

Manchmal fühlte sich Melli einsam, aber andererseits war sie auch dankbar, dass sie auf dem Hubertushof zu nichts getrieben wurde.

»Du weißt ja eh, was es zu tun gibt«, meinte die Bäuerin immer, »und wenn etwas Besonderes anliegt, dann reden wir darüber.«

Eigentlich gab es nicht den geringsten...

Erscheint lt. Verlag 15.2.2022
Reihe/Serie Der Bergdoktor
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7517-2702-7 / 3751727027
ISBN-13 978-3-7517-2702-0 / 9783751727020
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