Starsight - Bis zum Ende der Galaxie (eBook)

Roman
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2022 | 1. Auflage
512 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-46014-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Starsight - Bis zum Ende der Galaxie -  Brandon Sanderson
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»Starsight« ist der 2. Teil von Brandon Sandersons abenteuerlichem Science-Fiction-Epos um eine furchtlose junge Heldin, die lernen muss, über ihren Planeten hinauszuschauen. Ihr ganzes Leben lang hat die junge Spensa davon geträumt, als Raumschiff-Pilotin ihre Heimatwelt gegen die übermächtigen Krell zu verteidigen. Doch als sie endlich am Ziel ist, warten zwischen den Sternen nur bittere Wahrheiten: Alles, was über Spensas Vater behauptet wird, stimmt - er war ein Feigling und ein Verräter, der sein eigenes Team angegriffen hat! Dafür ist alles, was man Spensa über den Krieg erzählt hat, eine Lüge ... Seit sie die Sterne gehört hat, weiß Spensa nicht mehr, was sie glauben darf. Aber eines weiß sie mit Sicherheit: Wenn sie bis ans Ende der Galaxie reisen muss, um die Menschheit zu retten, dann wird sie genau das tun! Bestseller-Autor Brandon Sanderson hat mit Spensa eine rebellische junge Science-Fiction-Heldin geschaffen, der man auf ihrer Suche nach Wahrheit nur zu gern bis ans Ende der Galaxie folgt. Der 1. Teil von Brandon Sandersons filmreifem Science-Fiction Abenteuer ist auf Deutsch unter dem Titel »Skyward - Der Ruf der Sterne« erschienen.

Brandon Sanderson, geboren 1975 in Nebraska, schreibt seit seiner Jugend fantastische Geschichten. Nach seinem Debütroman Elantris vollendete er Robert Jordans Reihe Das Rad der Zeit. Er steht regelmäßig ganz vorne auf der New-York-Times-Bestsellerliste und zählt seit seiner Nebelgeborenen-Saga und den Sturmlicht-Chroniken auch in Deutschland zu den großen Stars der Phantastik. Der Autor lebt mit seiner Familie in Provo, Utah.

Brandon Sanderson, geboren 1975 in Nebraska, schreibt seit seiner Jugend fantastische Geschichten. Nach seinem Debütroman Elantris vollendete er Robert Jordans Reihe Das Rad der Zeit. Er steht regelmäßig ganz vorne auf der New-York-Times-Bestsellerliste und zählt seit seiner Nebelgeborenen-Saga und den Sturmlicht-Chroniken auch in Deutschland zu den großen Stars der Phantastik. Der Autor lebt mit seiner Familie in Provo, Utah.

1


Mit vollem Schub und flammendem Triebwerk raste ich durch ein Chaos von Destruktorfeuer und Explosionen. Über mir erstreckte sich die Ehrfurcht gebietende Weite des Alls. Verglichen mit dieser unendlichen Schwärze, erschienen mir Planeten wie Raumschiffe gleichermaßen unerheblich. Bedeutungslos.

Abgesehen davon natürlich, dass sich diese bedeutungslosen Schiffe alle Mühe gaben, mich zu töten.

Ich wich aus, ließ mein Schiff herumwirbeln und schaltete dabei den Antrieb ab. Sobald ich die Drehung vollendet hatte, haute ich die Booster wieder rein und schoss in die Gegenrichtung davon, um meine drei Verfolger abzuhängen.

Kämpfe im All sind völlig anders als Atmosphärengefechte. Zum einen sind die Tragflächen nutzlos: ohne Luft auch keine Strömung, kein Auftrieb, kein Widerstand. Im All fliegt man nicht wirklich – man stürzt bloß nicht ab.

Ich vollführte eine weitere Drehung und beschleunigte, um zur eigentlichen Schlacht zurückzukehren. Leider waren Manöver, die in der Atmosphäre noch beeindruckt hatten, hier oben nichts Besonderes mehr. Das Kampftraining im Vakuum hatte mich die letzten sechs Monate vor ganz neue Herausforderungen gestellt.

»Spensa«, meldete sich eine lebhafte männliche Stimme aus meiner Konsole. »Ich sollte dich doch warnen, wenn du dich besonders unvernünftig verhältst.«

»Nein.« Grunzend wich ich aus, und Destruktorschüsse strichen über das Verdeck meines Cockpits hinweg. »Daran kann ich mich nicht erinnern.«

»Du hast gesagt: ›Können wir später darüber reden?‹«

Ich wich abermals aus. Dreck – wurden diese Drohnen besser, oder hatte ich nachgelassen?

»Technisch gesehen war es sofort, nachdem du das gesagt hast, ›später‹«, fuhr die M-Bot, der KI meines Schiffs, im Plauderton fort. »Aber menschliche Wesen benutzten das Wort nicht im Sinne von ›chronologisch nach diesem Zeitpunkt‹, sondern im Sinne von ›irgendwann, wenn es mir besser passt‹.«

Die Krelldrohnen umzingelten uns und versuchten, mir den Rückweg abzuschneiden.

»Und du hältst jetzt für den besseren Moment?«, wollte ich wissen.

»Wieso denn nicht?«

»Weil wir mitten in einem Kampf sind!«

»Nun, ich würde sagen, dass eine lebensbedrohliche Situation genau der passende Zeitpunkt ist, dich auf besonders unvernünftiges Verhalten hinzuweisen.«

Mit einem Anflug von Wehmut dachte ich an die Zeiten zurück, in denen mein Raumschiff nicht mit mir geredet hatte; bevor ich geholfen hatte, M-Bot zu reparieren. Seine Persönlichkeit war das Überbleibsel einer uralten Technologie, die wir noch immer nicht verstanden. Ich fragte mich häufig, ob alle hoch entwickelten KIs einst so vorlaut gewesen waren, oder ob meine ein spezieller Fall war.

»Spensa – du solltest diese Drohnen doch zurück zu den anderen locken, oder?«

Sechs Monate war es her, dass die Krell versucht hatten, uns ins Vergessen zu bomben. Wir hatten sie zurückgeschlagen und neben unserem Sieg auch ein paar wichtige Fakten erfahren. Die Feinde, die wir als »die Krell« bezeichneten, waren eigentlich verschiedene Aliens, deren Aufgabe es war, uns auf unserem Planeten festzuhalten; Detritus war halb Gefängnis, halb Schutzgebiet für die Reste der menschlichen Zivilisation. Und die Krell unterstanden einer galaktischen Regierung, die sich als die Superiority, die Erhabenheit, bezeichnete.

Mittels überlichtschneller Kommunikationsmittel setzten sie aus großer Distanz ihre ferngesteuerten Drohnen gegen uns ein. Sie benutzten echte Piloten, keine KIs, weil es gegen galaktisches Gesetz verstieß, Schiffe sich selbst steuern zu lassen. Selbst M-Bots autonome Fähigkeiten hatte man massiv beschnitten. Doch es gab etwas, das die Superiority fast noch mehr fürchtete: Menschen mit der Fähigkeit, in jenen anderen Raum hineinzublicken, in dem sich die überlichtschnellen Vorgänge ereigneten. Menschen, die man Cytoniker nannte.

Menschen wie mich.

Sie wussten, was ich war, und sie hassten mich dafür. Die Drohnen griffen mich besonders gern an – und das konnten und sollten wir für uns nutzen. In der heutigen Einsatzbesprechung hatte ich die anderen Piloten mit viel Mühe zu einem gewagten Plan überredet: Ich sollte die Formation ein Stück verlassen, die feindlichen Drohnen dazu verleiten, mich in die Zange zu nehmen, und sie dann zurück zum restlichen Team locken, damit meine Freunde sie eliminieren konnten.

Es war ein solider Plan. Und ich würde ihn auch umsetzen … zu seiner Zeit.

Erst aber wollte ich etwas anderes versuchen.

Ich beschleunigte mit vollem Schub, fort von den feindlichen Schiffen. M-Bot war schneller und wendiger als sie; allerdings war einer seiner größten Vorteile sein Manövriervermögen in der Atmosphäre, wo er sich auch bei Höchstgeschwindigkeiten nicht in Stücke riss. Hier draußen im Vakuum spielte das keine Rolle, und den feindlichen Drohnen fiel es leichter, an uns dranzubleiben.

Sie folgten mir selbst dann noch, als ich in Richtung Detritus abtauchte. Meine Heimatwelt wurde von alten, stählernen Plattformen geschützt, die den Planeten wie Schalen umgaben, mit Geschützstellungen überall. Nach unserer Schlacht vor sechs Monaten hatten wir die Krell tiefer zurück in den Raum und fort von den Schalen gedrängt. Unsere neue Strategie war es, den Feind hier draußen anzugreifen und daran zu hindern, dem Planeten zu nahe zu kommen.

Das hatte unseren Ingenieuren – darunter auch meinem Freund Rodge – erlaubt, die Kontrolle über einige der Plattformen und ihre Geschütze zu erlangen. Künftig sollten diese orbitalen Stellungen unseren Planeten vor feindlichen Einfällen schützen. Für den Moment jedoch agierten die meisten Plattformen noch autonom – und konnten uns genauso gefährlich werden wie dem Feind.

Die Krell schwärmten mir nach, versuchten, mich von meinen Freunden abzuschneiden, die sich mit den restlichen Drohnen einen erbitterten Schlagabtausch lieferten. Diese Taktik, mich zu isolieren, beruhte auf einer fatalen Fehlannahme: dass ich allein weniger gefährlich war.

»Wir kehren nicht um und befolgen den Plan, oder?«, fragte M-Bot. »Du wirst versuchen, es allein mit ihnen aufzunehmen.«

Ich gab keine Antwort.

»Du machst Jorgen wüüüüüütend«, gab M-Bot zu bedenken. »Im Übrigen versuchen diese Drohnen, dich auf einen ganz spezifischen Kurs zu drängen, den ich dir auf deinem Schirm markiere. Meine Analyse lautet, dass sie einen Hinterhalt planen.«

»Danke«, sagte ich.

»Ich versuche dich nur daran zu hindern, mich in eben einem solchen Hinterhalt zu verlieren«, stellte M-Bot klar. »Ach, und falls du uns beiden das Leben kostest, beabsichtige ich, dich dafür heimzusuchen.«

»Mich heimsuchen? Du bist eine Maschine. Und davon abgesehen wäre ich dann tot, oder?«

»Mein Maschinengeist würde deinen organischen heimsuchen.«

»Wie soll das denn funktionieren?«

»Spensa, es gibt keine Geister!«, stöhnte er erschöpft. »Wieso machst du dir über so was Gedanken, statt dich aufs Fliegen zu konzentrieren? Menschen lassen sich wirklich so leicht ablenken.«

Ich hatte den Hinterhalt rasch durchschaut: Eine kleine Gruppe Krelldrohnen hatte sich hinter einem großen metallenen Trümmer knapp außer Reichweite der Geschütze versteckt. Als ich näher kam, verließen sie ihre Deckung und rasten auf mich zu. Ich jedoch war bereit: Ich entspannte mich, ließ meinem Unterbewusstsein die Kontrolle und versank in eine Trance. Dann lauschte ich.

Bloß nicht mit den Ohren.

In den meisten Situationen genügten ferngesteuerte Drohnen den Ansprüchen der Krell vollauf. Sie waren entbehrliche Werkzeuge, um die Menschen auf Detritus zu unterdrücken. Die enormen Distanzen, über die sie ihre Raumschlachten schlugen, zwangen die Krell jedoch dazu, zur Steuerung der Drohnen auf überlichtschnelle Kommunikationswege zurückzugreifen. Und selbst wenn sich die Krellpiloten auf ihrer nahe gelegenen Raumstation befänden, wären ihre Reaktionszeiten aufgrund der Funkverzögerung zu langsam für Kämpfe. Von daher führte kein Weg an Hyperfunk vorbei.

Und das wiederum öffnete eine sehr große Schwachstelle: Ich konnte ihre Befehle nämlich hören.

Aus irgendeinem Grund, den ich selbst nicht verstand, konnte ich in jenen Raum, den sie für ihre Kommunikation benutzten, hineinlauschen. Ich nannte ihn das Nirgendwo, eine andere Dimension, in der unsere physikalischen Regeln nicht galten. Ich konnte ihn hören, manchmal auch sehen – und in ihm die Wesen, die dort lebten und mich beobachteten.

Ein einziges Mal, in jener entscheidenden Schlacht vor sechs Monaten, war es mir gelungen, diesen Ort zu betreten und mein Schiff binnen eines Augenzwinkerns über weite Distanz zu teleportieren. Ich wusste immer noch so wenig über meine Kräfte. Ich hatte einen solchen Sprung auch kein zweites Mal geschafft, doch ich hatte gelernt: Was immer ich da in mir trug, ich konnte es beherrschen und zum Kampf verwenden.

Ich ließ mich von meinen Instinkten leiten und vollführte eine komplexe Folge von Ausweichmanövern. Meine kampferprobten Reflexe in Verbindung mit meiner Gabe, die Befehle der Drohnen zu hören, steuerten mein Schiff ohne bewusstes Zutun meinerseits.

Meine cytonische Gabe war mir von meiner Familie vererbt worden. Einst hatten meine Vorfahren solcherart die großen Flotten durch die...

Erscheint lt. Verlag 1.2.2022
Reihe/Serie Claim the Stars
Claim the Stars
Übersetzer Oliver Plaschka
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Abenteuer • Aliens • Artificial Intelligence • Brandon Sanderson • Brandon Sanderson deutsch • Brandon Sanderson Skyward deutsch • Brandon Sanderson Starsight deutsch • Freiheit • Heldin • Krell • Künstliche Intelligenz • Pilotin • Raumschiff • roman science fiction • Science-fiction • Science-Fiction-Bücher • science fiction deutsch • Science Fiction für Jugendliche • Science Fiction Neuerscheinungen 2022 • Science Fiction Weltall • sci fi bücher • scifi bücher • sf bücher • SF Bücher deutsch • sf romane • SKYWARD • Skyward - Der Ruf der Sterne • Space Opera • Space Opera Bücher • space opera deutsch • Spensa • Starsight • Starsight - Bis zum Ende der Galaxie • Verräter • Weltraum Roman
ISBN-10 3-426-46014-9 / 3426460149
ISBN-13 978-3-426-46014-6 / 9783426460146
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