Dorian Hunter 90 (eBook)

Gefangen in der Unterwelt

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Aufl. 2022
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-2707-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Dorian Hunter 90 - Neal Davenport
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Mit einem gewaltigen Sprung stieß Unga sich ab. Ein Pfeil schoss auf ihn zu und bohrte sich in seine linke Schulter. Unga zuckte zusammen, doch er ließ sich nicht aufhalten. Einen der Linken schlug er mit der geballten Faust nieder. Einem zweiten schlug er die Axt ins Gesicht.
Eine Speerspitze stach in seinen Oberschenkel, und ein scharfes Messer riss seinen Bauch blutig. Unga warf sich einfach auf die drei Männer vor der Höhle. Zwei flogen zu Boden, nur der dritte konnte ausweichen. Er hob die Steinaxt und hieb nach Ungas Kopf. Unga konnte sich im letzten Augenblick zur Seite werfen. Es gelang ihm, den rechten Fuß seines Gegners zu erwischen. Unga riss das Bein hoch, und der Linke fiel mit dem Kopf gegen die Felswand.
»Kommt heraus aus der Höhle!«, brüllte Unga.

Jeff Parker hat sich in den Kopf gesetzt, das Geheimnis des Cro Magnon-Menschen zu ergründen, den er zusammen mit Dorian Hunter und Coco Zamis auf der Teufelsinsel entdeckt hat. Er ahnt ja nicht, über welche Fähigkeiten der Cro Magnon tatsächlich verfügt ...


1. Kapitel


Jeffs Jet-Set-Freunde hätten nicht schlecht gestaunt, wenn sie ihn jetzt hätten sehen können. Kein Mensch wäre auf die Idee gekommen, dass Jeff ein mehrfacher Millionär war. Er trug abgewetzte Jeans, ein buntes Baumwollhemd und Kletterschuhe. Sein Jungengesicht war von der Sonne dunkelbraun gebrannt, und das blonde Haar wirkte wie gefärbt.

In den vergangenen Tagen hatten sie einige kleine Höhlen entdeckt, in ihnen aber keine Wandmalereien vorgefunden. Doch Jeff gab nicht auf. In Boucher hatte er einen Gefährten gefunden, der ihn bei seiner Suche nur unterstützte. Beide waren von dem Gedanken fasziniert, dass es ihnen gelingen könnte, eine Höhle zu entdecken, die der Grotte de Lascaux ähnelte. Der Gedanke, dass in dieser Gegend schon vor 10.000 bis 35.000 Jahren Menschen gelebt hatten, erregte Jeff.

Das Tal war berühmt geworden, nachdem Straßenarbeiter in einer Kalksteinwand Knochen und Steinwerkzeuge entdeckt hatten. Wissenschaftler wurden hinzugezogen, die vier menschliche Skelette fanden, die von Waffen und Werkzeugen aus Feuerstein umgeben waren. Der Abri, unter dem man sie ausgegraben hatte, hieß Cro Magnon – und diesen Namen erhielten nun auch die neu entdeckten Urmenschen.

1940 machten vier junge Burschen einen Ausflug. Einer der vier hatte seinen Hund mitgenommen, und dieser fiel in ein Loch. Es blieb ihnen keine andere Wahl – sie mussten das Loch vergrößern. Sonst hätten sie den Hund nicht retten können. Dann krochen sie in die Öffnung. Es ging mehr als sieben Meter in die Tiefe. Sie fanden den Hund, aber sie machten auch eine Entdeckung. Sie zündeten Streichhölzer an und stellten fest, dass sie sich in einer gewaltigen Höhle befanden. An den Wänden waren Stiere, Pferde, Wisente und Hirsche abgebildet. Die berühmte Höhle von Lascaux war entdeckt worden. Die vier Jungen erzählten ihrem Lehrer von der Entdeckung, und dieser Lehrer berichtete Frankreichs berühmtesten Prähistoriker Abbe Breuil davon.

Jeff blieb unter einem Felsvorsprung stehen und warf einen raschen Blick über den Fluss. Dann strich er mit beiden Händen über die Felswand. Auch Henri Boucher blieb stehen und klopfte mit einem Spaten den Boden ab.

»Wieder nichts«, brummte Jeff unwillig und ging weiter. Nach einigen Schritten hielt er inne und beugte sich vor. Etwa fünf Meter über dem Fluss bemerkte er eine kleine dunkle Öffnung.

»Ist was, Jeff?«, fragte Henri Boucher interessiert.

»Ich sehe mir diese Öffnung an«, meinte Jeff. »Ich klettere hinunter. Halte mich bitte fest.«

Boucher nickte. Er nahm das Seil zwischen beide Hände und schlang es um einen Felsvorsprung. Jeff stieg langsam die Steilwand hinunter. Die Öffnung befand sich nur zwei Meter unter ihnen. Er fand genügend Felsvorsprünge, an denen er sich festhalten konnte. Nach wenigen Sekunden hatte er die Öffnung erreicht. Sie maß ungefähr einen halben Meter im Durchmesser und war mit faustgroßen Steinen gefüllt. Jeff kniete nieder und warf die Steinbrocken in den Fluss. Boucher sah ihm neugierig zu.

»Soll ich dir helfen, Jeff?«

Der Millionär schüttelte den Kopf. »Nicht nötig.«

Fünf Minuten später hatte er die Hälfte der Steine weggeräumt. Eine dunkle Höhle, die in die Tiefe führte, wurde sichtbar.

»Komm herunter, Henri!«, rief Jeff. »Ich habe eine Höhle entdeckt.«

Beide arbeiteten wie besessen. Innerhalb weniger Minuten waren die restlichen Steine, die den Zugang versperrten, in den Fluss geworfen, und Jeff kroch in die schmale Höhle. Nach wenigen Metern wurde der Gang breiter, und Jeff richtete sich auf. Er knipste die Stablampe an. Der Strahl der Taschenlampe fiel auf einen Knochenhaufen.

Boucher ging an Jeff vorbei, kniete vor den Knochen nieder und untersuchte sie vorsichtig.

»Dürften Wisentknochen sein«, meinte Boucher nach einigen Sekunden.

Jeff hatte sich in der Zwischenzeit in der kleinen Vorhöhle umgesehen. Er fand einen mannshohen Gang.

»Ich gehe voraus«, sagte Jeff mit unterdrückter Stimme. Er betrat den Gang, der sich nach einem halben Dutzend Schritten weitete.

Der Gang zog sich in scharfen Zick-Zack-Ketten tief in den Berg hinein. Immer wieder bemerkten sie schmale Gänge, die vom Hauptgang abzweigten. Doch vorerst folgten sie dem Hauptgang. Faulige Luft schlug ihnen entgegen. Sie entdeckten mehr als zehn kleine Höhlen. In einigen lagen Steinwerkzeuge und menschliche Skelette.

»Das ist vielleicht eine Überraschung!«, flüsterte Henri Boucher. Deutlich zeigte er seine Begeisterung.

Rasch untersuchten sie auch die kleinen Nebengänge. Und dabei machten sie eine Entdeckung, auf die sie kaum gehofft hatten.

Jeff kroch in eine Kammer, von der ein breiter Stollen in die Höhe führte. Ohne zu zögern, stieg er den Stollen hinauf. Schwer atmend blieb er stehen und hob die Taschenlampe. Er stieß einen überraschten Ruf aus.

»Rasch, Henri!«, rief er dem Prähistoriker zu, der ihm keuchend folgte.

Boucher blieb sprachlos neben Jeff stehen, der mit der Taschenlampe die Wände und die Decke der gewaltigen Höhle ableuchtete, die vor ihnen lag.

»Unglaublich!«, sagte Boucher nach einigen Sekunden.

Die linke Wand war mit großen Tierzeichnungen bedeckt, vor allem mit Wisenten und Rentieren. Im Licht der Taschenlampe schienen die Tiere zum Leben zu erwachen.

»Das stellt Lascaux und Atamira in den Schatten«, sagte Jeff und ging weiter.

Die Höhle verjüngte sich zu einem schmalen Korridor, der etwa dreißig Meter lang war. An den Wänden waren Jagd- und Kampfszenen zu sehen.

Der Gang endete in einem Raum, der ohne Zweifel eine Art Tempel gewesen war. Jeff zögerte weiterzugehen. Irgendetwas hielt ihn zurück. Die Wände wiesen nur wenige Zeichnungen auf. Eine Wand war mit Hunderten von Handabdrücken übersät. Meist waren es linke Hände. Die Finger wiesen nach oben. Aber es waren auch die Abdrücke von rechten Händen zu sehen, deren Finger nach unten zeigten.

»Faszinierend«, flüsterte Boucher. Er richtete den Schein der Lampe zu Boden, der festgestampft war. Deutlich waren große menschliche Fußabdrücke zu erkennen. In der Mitte des Raumes zählte er etwa dreißig Kommandostäbe, die in Form eines Vierecks angeordnet waren.

Über die Bedeutung der Kommandostäbe waren sich die Archäologen noch immer nicht einig. Diese seltsamen Stäbe aus Geweih waren verschieden lang, doch keiner war länger als etwa dreißig Zentimeter. Die Hälfte der Stäbe hatte die Form eines T, die andere Hälfte die eines Y. Und in alle war ein Loch hineingebohrt. Die Stäbe waren so im Raum angeordnet, dass man in gerader Linie durch die Löcher blicken konnte.

»Eigenartig«, meinte Jeff nachdenklich.

Boucher stimmte ihm zu. Er bückte sich und beugte sich vor. In einige der Lochstäbe waren seltsame Muster und Frauengestalten geritzt.

Unweit der Stäbe lagen einige Pfeilspitzen. Boucher hob eine auf und betrachtete sie aufmerksam. Die steinerne Pfeilspitze sah wie ein menschliches Gesicht aus. Darunter waren bizarre Muster eingeritzt.

»Diese Höhle ist mir unheimlich«, sagte Boucher leise.

»Mir auch«, bestätigte Jeff. Irgendetwas Grauenvolles schien von den Kommandostäben auszugehen.

Verschiedene Archäologen waren der Ansicht, dass die Stäbe eine rituelle Bedeutung hatten, so wie Zepter und Krone die Macht symbolisierten. Andere behaupteten, dass sie magischen Zwecken dienten. Jeff war eher dieser Ansicht. Er war sicher, dass die Cro-Magnon-Menschen magische Fähigkeiten gehabt hatten. Anders war es nicht zu erklären, dass sie auf der Teufelsinsel einem Steinzeitmenschen begegnet waren, der von allen einfach Cro gerufen wurde.

Sie verließen langsam den seltsamen Raum und durchsuchten die anderen Nebenhöhlen. Sie machten jedoch keine weiteren interessanten Entdeckungen. Doch das, was sie vorgefunden hatten, reichte aus, um Aufregung unter den Prähistorikern hervorzurufen.

Aber noch dachten Jeff Parker und Henri Boucher nicht daran, ihre Erlebnisse an die große Glocke zu hängen.

Es dämmerte, als sie die Höhle verließen und die Wand hochkletterten. Ein paar Minuten später erreichten sie Jeffs Cadillac und stiegen ein.

Jeff startete den Wagen. »Kein Wort über unsere Entdeckung.«

Boucher nickte. »Das versteht sich von selbst«, antwortete er. »Wir werden die Höhle vorerst allein durchforsten. Dann ist noch immer Zeit genug, sie den anderen Prähistorikern zugänglich zu machen.«

Jeff Parker bog in die N 704 ein, und nach wenigen Minuten hatte er Montignac erreicht. Im Hotel Soleil d'Or hatten er und Henri Boucher Zimmer gemietet.

Nach meinem Abenteuer in Hamburg war ich nach Castillo Basajaun zurückgekehrt. Für mich stand es fest, dass der Kampf zwischen Hekate und Hermes Trismegistos sich zuspitzen würde. Die Fronten zwischen den beiden waren jetzt klar gesteckt. Hekate blieb keine andere Möglichkeit – sie musste sich Hermes Trismegistos zum Kampf stellen.

Ich war mir noch immer nicht darüber im Klaren, welche Rolle...

Erscheint lt. Verlag 8.2.2022
Reihe/Serie Dorian Hunter - Horror-Serie
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer • alfred-bekker • Bastei • Bestseller • Dämon • Dämonenjäger • dan-shocker • Deutsch • eBook • E-Book • eBooks • Extrem • Fortsetzungsroman • Frauen • Geisterjäger • grusel-geschichten • Gruselkabinett • Grusel-Krimi • Grusel-Roman • Horror • Horror-Roman • horrorserie • Horror-Thriller • john Sinclair • Julia-meyer • Kindle • Krimi • Kurzgeschichten • larry-brent • Lovecraft • Macabros • Männer • morland • neue-fälle • Paranomal • professor-zamorra • Professor Zamorra • Psycho • Roman-Heft • Serie • Slasher • sonder-edition • spannend • Splatter • Stephen-King • Terror • Thriller • Tony-Ballard • Top • Zaubermond
ISBN-10 3-7517-2707-8 / 3751727078
ISBN-13 978-3-7517-2707-5 / 9783751727075
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