Skull-Ranch 73 (eBook)

Aufstand der Kiowa

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Aufl. 2022
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-2757-0 (ISBN)

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Skull-Ranch 73 - Frank Callahan
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Der Angriff der Kiowa kommt für die Männer von der Skull-Ranch völlig überraschend. Seit John Morgan das Bluegrass Valley in Besitz genommen hat, lebt er in Frieden mit dem benachbarten Indianerstamm. Big Nose, der Häuptling, hat sich bislang immer an das Bündnis mit den Weißen gehalten. Als die Rothäute die Skull-Ranch angreifen und auch die Digger-Camps in der Nähe von Golden City bedrohen, fürchten die Weißen einen blutigen Krieg. Die beiden feindlichen Lager kennen nur eine Entscheidung: Kampf auf Leben oder Tod!


Aufstand
der Kiowa

von Frank Callahan

Der Angriff der Kiowa kommt für die Männer von der Skull-Ranch völlig überraschend. Seit John Morgan das Bluegrass Valley in Besitz genommen hat, lebt er in Frieden mit dem benachbarten I‍n‍d‍i‍a‍n‍e‍r‍s‍t‍a‍m‍m. Big Nose, der Häuptling, hat sich bislang immer an das Bündnis mit den Weißen ge‍h‍a‍l‍t‍e‍n.

Als die Rothäute die Skull-Ranch angreifen und auch die Digger-Camps in der Nähe von Golden City bedrohen, fürchten die Weißen einen blutigen Krieg. Die beiden feindlichen Lager kennen nur eine Entscheidung: Kampf auf Leben oder Tod!

Lautlos schiebt sich die hünenhafte Gestalt eines Indianers zwischen den Wacholdersträuchern hindurch, ehe sie sich hinter einem umgestürzten Baumstamm niederkauert.

Die gewaltige Nase, die dem Indianerhäuptling Big Nose seinen Namen gegeben hat, zuckt leicht. Aus zusammengekniffenen Augen starrt er zu der Antilope hinüber, die auf der Lichtung stehenbleibt und witternd den Kopf hebt.

Ein leichtes Lächeln huscht über die Lippen des Häuptlings der Kiowa. Er steht günstig zum Wind, wird von der Antilope nicht bemerkt. Langsam läuft das Tier zu der Wasserstelle hinüber.

Die Morgendämmerung lässt die Konturen deutlicher werden.

Big Nose hebt seinen Jagdbogen und zieht die Sehne zurück. Er visiert seine Jagdbeute kurz an, ehe er den Pfeil freigibt. Dieser gräbt sich in den Körper der Antilope, die noch einen Satz nach vorn macht und dann zu Boden stürzt.

Die Beine zucken noch einige Sekunden, ehe das Tier still liegt und sich nicht mehr rührt.

Ein zufriedenes Knurren kommt von den Lippen des Indianerhäuptlings. Er legt den Bogen neben sich und zieht sein schweres Büffelmesser aus dem Rehledergürtel.

Das erlegte Wild soll an Ort und Stelle zerlegt werden. Seit zwei Tagen befindet sich Big Nose mit einigen ausgewählten Kriegern auf einem Jagdausflug. Und bisher ist die Ausbeute gut gewesen.

Der Häuptling der Kiowa ist so sehr in seine Arbeit vertieft, dass er für einige Augenblicke nicht auf seine Umgebung achtet. Und so übersieht er den Grizzlybären, der sich zwischen den Sträuchern hervorschiebt. Das Tier ist wohl vom Blutgeruch angelockt worden.

Auf leisen Sohlen schiebt sich der Bär heran. Erst als er nur noch wenige Schritte von Big Nose entfernt ist, stößt er ein wildes Brummen aus. Gleichzeitig richtet er sich auf. Er überragt den herumfahrenden Big Nose um Kopfeslänge.

Der Kiowa King starrt auf die riesige Gestalt des Tieres, sieht den aufgerissenen Rachen und die funkelnden Zähne. Der übelriechende Atem des Bären schlägt Big Nose entgegen, der nun zurückweicht, nachdem er seinen ersten Schrecken überwunden hat.

Er weiß, dass er dem Grizzlybären zu Fuß nicht entkommen kann, denn das Tier ist auf kurze Strecken schneller als jeder Mensch.

Der Grizzly stapft näher. Und das Brüllen, das er ausstößt, lässt sogar einen so erfahrenen Krieger wie Big Nose erschauern.

Der Indianer hält noch immer sein Büffelmesser in der Faust. Sonst ist er unbewaffnet.

Big Nose ist nicht feige. Dennoch ergreift er die Flucht. Und das hängt vielleicht auch damit zusammen, dass der Bär das heilige Tier der Kiowa ist, auf das sie niemals Jagd machen.

Der Kiowa King kommt nicht weit, denn beim Zurückweichen stolpert er über die halb zerteilte Antilope und stürzt zu Boden. Big Nose stößt einen gellenden Schrei aus, der den ausgewachsenen Braunbären nicht beeindrucken kann.

Als sich Big Nose aufzurichten versucht, trifft ihn der erste Tatzenhieb des Tieres. Der Indianer wird einige Yards zur Seite geschleudert und bleibt hilflos auf dem Rücken liegen.

Seine linke Schulter blutet. Big Nose gibt jedoch nicht auf. Noch spürt er den schlimmen Schmerz nicht, der kommen wird, wenn der erste Schock vorbei ist.

Der Indianer rollt sich zur Seite, entgeht so dem schweren Körper des Bären, der sich nun auf alle viere fallen lässt, um sein Opfer zu erdrücken.

Big Nose zwingt sich auf die Beine und läuft los. Er hat jedoch keine Chance. Der Grizzlybär folgt ihm und schlägt zu. Wieder bohren sich die scharfen Krallen des Tieres in den Körper des Indianerhäuptlings, der wie eine Puppe zur Seite geschleudert wird und hilflos im Gras liegenbleibt. Die dunklen Schatten der Bewusstlosigkeit senken sich über den Häuptling der Kiowa.

Seine letzten Gedanken sind, dass es falsch gewesen ist, die Flucht zu ergreifen. Er hätte seine Chance nützen und mit dem Messer gegen den Bären kämpfen müssen.

Der Grizzly bleibt vor seinem Opfer stehen, schnüffelt und rollt den regungslosen Körper auf die Seite. Im ersten Moment sieht es aus, als wolle er sich über den bewusstlosen Big Nose hermachen, dann wendet sich das Tier jedoch ab und macht sich über die Antilope her.

Mit seinen scharfen Zähnen reißt er ein großes Stück Fleisch aus dem Tier und würgt es hinunter. Und bald ist von Big Noses Beute nicht mehr viel übrig.

Witternd schnüffelt das Tier, ehe es von der Antilope ablässt und zu dem kleinen Tümpel hinübertrottet, um seinen Durst zu löschen.

Das Tier wittert nicht die fünf indianischen Krieger, die am Waldrand aufgetaucht sind und mit starren Blicken auf ihren Häuptling sehen, der regungslos und in seinem Blut inmitten der Lichtung liegt.

Einer der Indianer hebt seinen Bogen und zielt damit auf den Bären, doch ein schon älterer Krieger schüttelt den Kopf. Er murmelt einige Worte, die wohl besagen, dass der Grizzly den Kiowa heilig ist.

Und dann brechen die fünf Kiowa aus den Sträuchern hervor und stürmen auf den Bären zu. Sie machen dabei einen solchen Lärm, dass der Grizzly die Flucht ergreift.

Das Tier ist sattgefressen und viel zu träge, um sich gegen diese zweibeinigen Wesen zu stellen, die einen derartigen Krach verursachen.

Bald ist der Bär im dichten Unterholz des Waldes verschwunden, während die fünf Indianer um den regungslosen Körper ihres Häuptlings stehen.

»Er wird sterben«, sagt Running Bear tonlos. »Wir sind zu spät gekommen. Unser großer Häuptling wird sterben.«

Die fünf Krieger stehen wie erstarrt, zucken zusammen, als ein heiseres Stöhnen zwischen den zuckenden Lippen des Indianerhäuptlings hervorbricht.

Dann kommt Leben in die Kiowa. Sie wollen alles tun, um zu verhindern, dass ihr Häuptling in die Ewigen Jagdgründe Manitous eingeht.

Es vergehen drei lange Tage, bis es den Kiowa gelungen ist, Big Nose in ihr Dorf zu bringen.

Der Häuptling lebt noch, obwohl sein Zustand sehr bedenklich ist und man stündlich mit seinem Ableben rechnet. Großes Wehklagen herrscht bei den Kiowa.

Und der Medizinmann versucht alle seine Künste, um dem Häuptling zu helfen. Big Noses Zustand bleibt jedoch kritisch. Er hat sehr viel Blut verloren, und die tiefen Wunden wollen sich nicht schließen.

Big Nose ist abgemagert, erlangt nur selten das Bewusstsein und scheint von Stunde zu Stunde mehr zu verfallen. Der Medizinmann ist ratlos, obwohl er alles in seiner Macht Stehende tut, um dem Häuptling zu helfen.

Es vergehen zwei weitere Tage und Nächte. Der Zustand von Big Nose ändert sich nicht. Nach wie vor schwebt er zwischen Leben und Tod.

Die Versammlung der Stammesältesten tritt zusammen. Man beschließt, noch abzuwarten, ehe man einen neuen Häuptling wählt. Running Bear wird in der Übergangszeit die Geschicke des Stammes leiten.

Und niemand kann ahnen, dass sich dunkle Wolken über den Kiowa, aber auch um die Leute von der Skull-Ranch zusammenbrauen.

Doc Smoky ist in seinem Element.

Er bereitet das Mittagessen für ein Dutzend Cowboys zu, die in einigen Nebentälern des Bluegrass Valley nach entlaufenen Longhorns suchen. Der Oldtimer singt dabei sein berühmtes Lied mit den dreiunddreißig Strophen und ist so sehr in seine Arbeit vertieft, dass er die fünf Indianer erst bemerkt, als sie seinen Küchenwagen umstellt haben.

Doc Smoky nickt dann den Kiowa zu, ohne seine Arbeit zu unterbrechen. Drei der Rothäute kennt er, obwohl es für einen Weißen nicht allzu leicht ist, die indianischen Krieger auseinanderzuhalten.

»Einen Moment noch, Jungs!«, ruft der Oldtimer. »Ich kümmere mich gleich um euch. Und wie ich euch kenne, habt ihr Hunger. Der Duft meiner Steaks hat euch wohl angelockt, nicht wahr?«

Die Kiowa, es handelt sich ausnahmslos um noch junge Krieger, antworten nicht. Ihre Gesichter gleichen starren Masken. In ihren Augen glimmt ein heißes Feuer, das Doc Smoky jedoch nicht bemerkt.

Die fünf Kiowa-Krieger halten moderne Winchestergewehre in den Fäusten. Und wie zufällig deuten die Läufe auf den Koch der Skull-Ranch.

Endlich stellt der Oldtimer einen Topf zur Seite, wischt sich die Hände an seiner Schürze ab und wendet sich seinen unerwarteten Besuchern zu.

Doc Smoky lässt sich sein Erschrecken nicht anmerken, als er die fünf Krieger mustert. Nichts mehr ist von deren einstiger Freundlichkeit vorhanden.

Smoky glaubt sogar Hass in ihren...

Erscheint lt. Verlag 1.2.2022
Reihe/Serie Skull Ranch
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abenteuer-Roman • abenteuerromane kindle • abenteuerromane kindle deutsch • abenteuerromane kindle für erwachsene • bastei hefte • bastei heftromane • bastei romane • bastei romane hefte • clint-eastwood • Cowboy • E-Book • für Erwachsene • gf unger • Heftchen • Heftroman • heftromane bastei • Indianer • karl-may • Klassiker • lucky-luke • Reihe • Romanheft • Serie • spannend • Western • western country • western country exklusiv • western deutsch • western ebook deutsch • western e books • western hefte • Western Klassiker • Westernreiten • Western-roman • Westernroman • Western Romane • western romane bastei • western romane deutsch • western romane kindle deutsch • western romanhefte • Wilder-Westen • Wild West • Wildwestromane • Wild West Romane • Winnetou
ISBN-10 3-7517-2757-4 / 3751727574
ISBN-13 978-3-7517-2757-0 / 9783751727570
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