Im Kerker der Sehnsucht (eBook)

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2022 | 1. Aufl. 2022
464 Seiten
beHEARTBEAT (Verlag)
978-3-7517-2042-7 (ISBN)

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Im Kerker der Sehnsucht - Kimberly Killion
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Gemeinsam trotzten sie der Gefahr - und begannen ein Spiel mit dem Feuer!

London 1483: Als die Henkerstochter Lizzy ein Dokument findet, das die Verantwortlichen hinter einem Komplott gegen den König enttarnt, flieht sie aus dem Tower. Der schottische Spion Broderick Maxwell nutzt die günstige Gelegenheit und schließt sich ihr an. Aufeinander angewiesen, formen die beiden auf der Flucht ein unsicheres Bündnis. Doch sosehr sie sich aus misstrauen, sie sind hilflos gegen das Verlangen, das zwischen ihnen aufflammt ...

Eine abenteuerliche Flucht durch das mittelalterliche England - eine Flucht voller Gefahren, aber auch voller Liebe und Leidenschaft.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.







<p>Kimberly Killion liebt schon seit Schulzeiten alles Tragische, Leidenschaftliche und Historische. Sie war mehr als fünfzehn Jahre lang Grafikdesignerin, bis sie den Farbpinsel gegen den Schreibstift eintauschte. Neben ihrer Schriftstellerei arbeitet sie als College-Dozentin in St. Louis. Sie lebt gemeinsam mit ihrem Ehemann und zwei Kindern in Illinois, USA.<br><br><br></p>

Kimberly Killion liebt schon seit Schulzeiten alles Tragische, Leidenschaftliche und Historische. Sie war mehr als fünfzehn Jahre lang Grafikdesignerin, bis sie den Farbpinsel gegen den Schreibstift eintauschte. Neben ihrer Schriftstellerei arbeitet sie als College-Dozentin in St. Louis. Sie lebt gemeinsam mit ihrem Ehemann und zwei Kindern in Illinois, USA.

Kapitel 1


London, Ostern 1483

Vater muss mich schützen, oder ich bin tot.

In ihrer Eile stolperte Lizbeth Ives auf der letzten Treppenstufe und fiel hart auf die Knie. In der Ferne hallten die Schritte der Wachen wider. Als sie sich umsah, tanzten Schatten über die von Fackeln erleuchteten Mauern, die ihr Herz noch wilder klopfen ließen.

Lizzy rappelte sich auf und hielt ihren Umhang oben zusammen, um das Dokument zu schützen, das sie im Mieder ihres Kleides verbarg. Im Geiste sah sie ihren Kopf schon auf dem Henkersblock. Bei jedem Schritt brannte es in ihrer Kehle. Der Kellergang erschien ihr länger, enger und dunkler, als sie ihn aus ihren Kindertagen in Erinnerung hatte. Sie bog um eine Ecke und wäre beinahe umgekippt, weil ihr plötzlich schwindlig wurde. Unwillkürlich kniff sie die Augen für einen kurzen Moment zu, um ihre schreckliche Angst zu bändigen, und schluckte. An den säuerlichen Gestank der Kerker würde sie sich niemals gewöhnen, obgleich sie Jahre im Tower verbracht hatte.

Zwei Kerkerwachen, die Lizzy bereits von Kindesbeinen an kannte, richteten sich vor dem bogenförmigen Durchgang auf, als sie näher kam. Sie zwang sich, ruhig und fest aufzutreten.

»Guten Tag, Lady Ives.« Der eine Wächter neigte seinen Kopf zum Gruß.

»Sirs.« Sie machte einen kleinen Knicks. »Ich möchte bitte mit meinem Vater sprechen.«

»Er ist bei der Arbeit«, erwiderte der größere der beiden. »Lord Ives missfällt es, gestört zu werden, Mylady.«

»Seinen Groll werde ich hinnehmen müssen. Wenn ihr jetzt bitte zur Seite treten und mich durchlassen wollt.« Ihre Strenge erschreckte sie selbst, doch für Freundlichkeiten fehlte ihr die Zeit. Lord Hollisters Verräter waren ihr dicht auf den Fersen.

»Wie du wünschst.« Beide Wachen gingen beiseite, um ihr Einlass zu gewähren.

Sie betrat das Vorzimmer und schob von innen den Riegel vor die Tür. Ein einzelnes Binsenlicht erhellte den kurzen Korridor vor ihr.

Nur noch zehn Schritte.

Sie umklammerte den Rosenkranz ihrer Mutter, an dessen Perlen sie die Schritte abzählte, bis sie die nächste Tür erreichte.

Knall!

Das Geräusch von Vaters Peitsche dröhnte in ihren Ohren und ließ sie innerlich erzittern, während ihre Hand auf dem Türriegel verharrte. Sie verfluchte ihren Mangel an Mut und wünschte sich zum tausendsten Mal, sie wäre als Tochter eines Schmieds oder Müllers auf die Welt gekommen. Dann wickelte sie sich den Rosenkranz um ihr Handgelenk, schüttelte die Hände und ballte sie zu Fäusten, damit das Zittern aufhörte.

Sollte sie sich feige zeigen, hätte ihr Vater kein Mitgefühl mit ihr.

Also nahm sie all ihren Mut zusammen und öffnete die schwere Tür. Der beißende Geruch versengten Fleisches brannte ihr in der Nase, so dass sie sich eine Hand vor das Gesicht schlug. Sie schloss die Tür hinter sich und wandte sich zu ihrem Vater.

Er bemerkte sie nicht. Nicht einmal einen umfallenden Baum hinter sich würde er bemerken.

Knall!

Er schwang seine Peitsche, die einen blutroten Striemen in den Rücken eines Mannes schlug. »Gestehe und schwöre dem Herrscher Englands Treue, oder stirb an deiner Halsstarrigkeit!«, befahl ihr Vater, dessen Stimme böse, kalt und grausam klang. Sie hasste den Mann, der er unter der schwarzen Kapuze war.

»Ich gestehe nichts.« Der Gefangene klammerte sich mit beiden Händen an die Ringe, die ihn an die Steinmauer fesselten. Blaue Adern traten an seinen Unterarmen hervor, in demselben Blau wie das alte Symbol, das ihm oberhalb des Ellbogens eintätowiert war. Sein schwarzes Haar klebte in seinem verschwitzten Nacken. Weder schrie er, noch flehte er um Gnade, obgleich die vielen roten Linien auf seiner bronzenen Haut bedeuteten, dass er bereits lange genug bei ihrem Vater war, um aufzugeben. Trotzdem hielt der Narr den Mund.

Als Lizzy ihren Kopf von der schrecklichen Szene abwandte, fiel ihr Blick auf einen blutverschmierten Mann, der in der Ecke lag. Er trug ein ähnliches Mal an seinem Arm wie der Ausgepeitschte, folglich musste es eine Verbindung zwischen den beiden geben. Ihn hatten die Methoden ihres Vaters offenbar zur Strecke gebracht, denn die blasse Farbe seiner Haut verriet Lizzy, dass sein Blut schon seit einer Weile nicht mehr floss.

Das metallische Schaben, als ihr Vater den Gefangenen aus den Ringen befreite, jagte Lizzy eisige Schauer über den Rücken. Leider atmete der Mann vorzeitig erleichtert auf, als er vor seinem Peiniger zusammensackte. Lizzy indessen wusste, in welcher Reihenfolge ihr Vater vorging. Nach dem Auspeitschen würde das Verbrennen folgen. Die Verbrechen des Gefolterten bestimmten, was danach kam.

Sie richtete sich kerzengerade auf. »Lord Ives.« Ihre Stimme nahm sich klein und schwach aus, und sogleich verachtete sie sich dafür, dass sie Angst vor ihrem eigenen Vater hatte. Sie räusperte sich und packte die Enden ihrer Ärmel, die sie in ihren Händen knüllte. »Lord Ives!«, rief sie lauter. »Ich muss dich dringend sprechen.«

Ihr Vater drehte sich zu ihr, ein irres Funkeln in den hellbraunen Augen. »Hinfort!«

Er holte mit seiner Peitsche nach ihr aus, und erfolglos suchte sie nach einer Spur des sanften Mannes, den sie einst gekannt hatte. Ihr Herz drohte auszusetzen. Rasch zog sie die Kapuze ihres Umhangs zurück. »Nein, Vater! Ich bin es, Lizzy!« Gleichzeitig hielt sie sich einen Arm vor das Gesicht, gewappnet für den schneidenden Hieb, der jeden Moment kommen konnte, und betend, er möge nicht erfolgen.

Er ließ seine Knute im selben Moment sinken, in dem ein raues Heulen durch die Kammer hallte.

Der Gefangene sprang vom Boden auf, zerschunden und blutig, aber sämtliche Muskeln sichtlich angespannt. Die Finger zu einer gigantischen Faust geballt, rammte er Lizbeths Vater seine Eisenhandschellen an die Schläfe, so dass dieser seitlich gegen einen aufgebockten Tisch fiel. Holz splitterte und metallene Instrumente schepperten über den Boden. Ihr Vater torkelte, hielt sich jedoch auf den Beinen.

»Nein!« Sie stürzte zu den beiden und packte den Arm des Gefangenen, dessen kräftige Faust die Nase ihres Vaters traf. Osborn Ives war fürwahr ein großer, kräftiger Mann, doch unter der Wucht dieses Hiebs kippte er nach hinten gegen die Wand.

Der dumpfe Knall, mit dem sein Körper gegen die Steine schlug, fuhr Lizzy bis ins Mark.

Ihr Vater torkelte. Die schwarze Peitsche glitt ihm aus der Hand und kringelte sich einer toten Schlange gleich zu seinen Füßen. Ein dicker Kloß bildete sich in Lizzys Hals, als sie ihn zu Boden sacken und damit ihre einzige Hoffnung auf Schutz dahinschwinden sah. Verzweiflung und Wut tobten in ihr.

»Geh weg von ihm!« Sie stieß mit beiden Händen nach dem Gefangenen.

Er stöhnte, rührte sich jedoch nicht vom Fleck. Stattdessen packte er ihren Arm. »Schrei und du hörst auf zu atmen!«

»Ich schreie nicht. Ich schwöre es bei meiner Seele!« Sie versuchte, sich von ihm zu befreien, während ihr Blick auf dem einzigen Menschen verharrte, der ihr noch geblieben war. »Bitte, er ist mein Vater!«

Der Grobian ließ sie los und zögerte kurz, ehe er zu dem anderen Gefangenen ging. Lizzy sank neben ihrem Vater auf die Knie und prüfte, ob er noch atmete. Der Puls an seinem Hals flatterte, doch er regte sich nicht. Sie fürchtete, Lord Hollister würde ihren Kopf im Korb sehen, bevor ihr Vater wieder bei sich war. Andererseits zog sie ein solches Schicksal bei Weitem jenem vor, das Lord Hollister für sie vorgesehen hatte. Sie würde keines Mannes Konkubine. Als oberster Wärter mochte er in der Gunst des königlichen Rates stehen, doch sobald sie seine Verbindung zu den Männern enthüllte, die sich gegen die Krone verschworen, wären ihr Vater und sie endlich keine Opfer von Lord Hollisters persönlichem Rachefeldzug mehr.

»... möge Gott dich schützen, und mögen die himmlischen Heerscharen dich geleiten, mein Bruder«, flüsterte der Gefangene auf Latein.

Auf dass du in Gemeinschaft aller Gläubigen in Frieden ruhen mögest, beendete Lizzy im Geiste das vertraute Gebet und schaute auf. Der Gefangene kniete in derselben Haltung wie sie auf dem Boden. Mit seinen großen Händen umfing er den Kopf des Toten. Und sosehr Lizzy sich bemühte, kein Mitleid mit diesem Fremden zu empfinden, kannte sie den Verlust doch zu gut, als dass ihr Herz nicht mit ihm litte.

Ein Krachen ertönte vor der Kammer, bei dem ihr der Atem stockte. Sekunden später wurde heftig an der Tür gerüttelt.

»Auf Befehl von Lord Hollister: Öffnet!« Das Schaben mehrerer Stiefelpaare untermalte die Stimme des Wärters.

Lizzy erstarrte, bevor sie die Schultern ihres Vaters schüttelte. »Bitte, wach auf! Du musst mir helfen!« Tränen, die sie seit Jahren zurückgehalten hatte, liefen ihr über die Wangen und tropften von ihrem Kinn.

Der Gefangene stand auf und schwankte so stark, dass er gegen die Mauer sank. Er griff sich an den Bauch, holte angestrengt Luft und wandte sich dann zu ihr. Als seine blauen Augen ihren...

Erscheint lt. Verlag 25.2.2022
Reihe/Serie Historical Romance von Kimberly Killion
Historical Romance von Kimberly Killion
Übersetzer Sabine Schilasky
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Her One Desire
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Clan • Flucht • Gefühl • gefühlvoll • Große Liebe • Henker • Highlander • Highlands • Historische Liebesromane • Leidenschaft • Liebe • Liebesroman • Romance • Romanhefte • Romantik • Schottland • Spion • Tower of London • Unterhaltung • Verlangen
ISBN-10 3-7517-2042-1 / 3751720421
ISBN-13 978-3-7517-2042-7 / 9783751720427
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