Duke des dunklen Verlangens (eBook)

(Autor)

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2022 | 1. Auflage
400 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1112-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Duke des dunklen Verlangens - Elizabeth Hoyt
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Ein Schuss hallt durch die Nacht! Zitternd lässt Lady Iris Jordan die Waffe sinken - und erkennt ihren Fehler zu spät: Sie hat Raphael de Chartres, Duke of Dyemore, angeschossen. Dabei hat er sie soeben aus den Fängen der grausamen 'Lords of Chaos' befreit! In rasender Fahrt bringt seine Kutsche sie beide zu seinem Anwesen. Wo der verletzte Duke, der den Geheimbund zerschlagen will, Iris ein skandalöses Angebot macht: Er kann sie nur beschützen, wenn sie ihn noch in dieser Nacht heiratet! Soll Iris wirklich die Duchess dieses geheimnisvollen Mannes werden, um den sich dunkle Gerüchte ranken ... und der ihr im Fieberwahn einen heißen Kuss raubt?



Elizabeth Hoyt zählt zu den US-amerikanischen Bestseller-Autoren der New York Times für historische Romane. Ihren ersten Roman der Princess-Trilogie 'Die Schöne mit der Maske' veröffentlichte sie im Jahr 2006, seitdem folgten zwölf weitere Romane. Gern versetzt die erfolgreiche Schriftstellerin ihre Romanfiguren in das georgianische Zeitalter. Nachdem ihre beiden Kinder zum Kindergarten gingen, begann sie mit dem Schreiben ihres ersten Romans. Während ihrer Jugend verbrachte sie viel Zeit mit ihrer Familie im Ausland, längere Zeit lebte die Familie in Großbritannien in Oxford sowie in St. Andrews. Belgien, Deutschland und Frankreich kennt sie ebenfalls durch ihre vielen Reisen, als Austauschstudentin verbrachte sie einen Sommer in Kawasaki in Japan. Die Reisen mit der Familie enden häufig an einem archäologischen Ausgrabungsort. Ihre Freizeit verbringt sie im Garten, die begeisterte Hobbygärtnerin besitzt 26 Varianten der Taglilie sowie viele Sorten Funkien.

1. KAPITEL

Es war einmal vor langer Zeit ein armer Steinmetz …

Aus: „Der Felsenkönig“

April 1742

Im Vergleich dazu, wie außerordentlich langweilig ihr Leben bisher verlaufen war, konnte der Tod, der Iris Daniels – Lady Jordan – nun bevorstand, als ziemlich schillernd gelten.

Fackeln brannten auf langen Pflöcken, die man in die Erde getrieben hatte. Ihr flackerndes Licht ließ die Schatten in dieser mondlosen Nacht tanzen und über die maskierten Männer wabern, die in einem Kreis um sie herumstanden.

Die nackten maskierten Männer.

Und es waren keine biederen schwarzen Masken, o nein, die Männer hatten sich als bizarre Tiere verkleidet. Iris sah eine Krähe, einen Dachs, eine Maus und einen Bären mit haarigem Bauch und krummem rotem Geschlecht.

Iris kniete neben einem großen Felsblock, einem primitiven, umgestürzten Monolithen, den vor Jahrhunderten ein paar längst vergessene Menschen hergebracht haben mussten. Ihre zitternden Hände waren vor dem Körper gefesselt, das Haar hing ihr offen ums Gesicht, ihr Kleid war in einem schockierenden Zustand, und sie hatte den nagenden Verdacht, dass sie roch – das Ergebnis ihrer viertägigen Gefangenschaft, nachdem man sie entführt hatte.

Vor ihr standen drei Männer, die Meister dieser grässlichen Farce.

Der erste trug eine Fuchsmaske. Er war dürr, blass, und aus seiner Körperbehaarung zu schließen wohl ein Rotschopf. Ein kleiner Delfin war auf die Innenseite seines Unterarms tätowiert.

Der zweite trug eine Maske, die das Gesicht eines jungen Mannes mit Traubenreben im Haar zeigte – der Gott Dionysos, wenn sie sich nicht irrte. Seltsamerweise war diese Maskierung noch viel schrecklicher als die Tiergestalten. Er hatte eine Delfintätowierung am rechten Oberarm.

Der letzte von ihnen war ein Wolf und überragte die anderen beiden um gut einen Kopf. Seine Körperbehaarung war schwarz, und er strahlte eine ruhige Kraft aus. Auch er trug den Delfin, direkt auf dem Hüftknochen, was den Blick des Betrachters unweigerlich auf seine … ähm … männlichen Attribute lenkte.

Der Mann mit der Wolfsmaske musste sich jedenfalls für nichts schämen.

Ein Schauer lief Iris über den Rücken, und sie sah angewidert weg, wobei sie versehentlich dem höhnischen Blick des Wolfs begegnete.

Stolz hob sie das Kinn. Sie wusste, was dies für Männer waren. Sie gehörten zu den „Lords of Chaos“, einem abscheulichen Geheimbund, dessen aristokratischen Mitgliedern zwei Dinge gefielen: Macht sowie Vergewaltigung von Frauen und Kindern.

Iris schluckte schwer und rief sich in Erinnerung, dass sie eine Lady war – ihre Familie konnte ihren Stammbaum fast bis zur Zeit von William dem Eroberer zurückverfolgen – und dass sie als solche ihrem Namen und ihrer Ehre gerecht werden musste.

Diese … Kreaturen konnten sie töten – und Schlimmeres –, aber sie würden ihr nicht ihre Würde nehmen.

„Mylords!“, rief Dionysos und hob in einer theatralischen Geste die Arme, was nicht gerade von Stilsicherheit zeugte. Allerdings wandte er sich damit ja auch an ein Publikum aus nackten, maskierten Männern. „Mylords, ich heiße euch zu unser Frühlingsfeier willkommen. Heute Nacht werden wir ein ganz besonderes Opfer darbringen: die neue Duchess of Kyle!“

Die Männer brüllten wie geifernde Bestien.

Iris blinzelte. Die Duchess of …

Rasch blickte sie sich um.

Soweit sie es im makabren Fackelschein erkennen konnte, war sie das einzige infrage kommende Opfer hier, aber sie war ganz entschieden nicht die Duchess of Kyle.

Der Tumult legte sich allmählich wieder.

Iris räusperte sich. „Nein, das bin ich nicht.“

„Sei still“, zischte der Fuchs.

Aus zu Schlitzen verengten Augen sah sie ihn an. Vor vier Tagen hatte man sie auf dem Heimweg nach der Hochzeit der wahren Duchess of Kyle entführt. Man hatte sie gefesselt, ihr die Augen verbunden und sie auf den Boden einer Kutsche geworfen, wo sie geblieben war, während die Kutsche über furchige Straßen rumpelte. Nachdem sie hier angekommen waren, hatte man sie in eine winzige Steinhütte gestoßen, ohne einen Kamin oder eine andere Wärmequelle. Sie hatte nur ein paar Becher Wasser bekommen und war ausgehungert, und schließlich hatte sie auch noch einen Eimer benutzen müssen, um sich zu erleichtern.

Das alles hatte ihr viel zu viel Zeit gelassen, um über ihren Tod und über die Folter nachzudenken, die ihm wahrscheinlich vorausgehen würde.

Sie mochte allein und vollkommen verängstigt sein, aber sie würde sich den Plänen dieser Lords nicht kampflos ergeben. Soweit sie es beurteilen konnte, hatte sie nichts zu verlieren, dafür aber vielleicht ihr Leben zu gewinnen.

Sie hob die Stimme und sagte klar und deutlich: „Ihr habt einen Fehler gemacht. Ich bin nicht die Duchess of Kyle.“

Der Wolf wandte sich an Dionysos und sprach zum ersten Mal. Seine Stimme klang tief und rauchig. „Ihre Männer haben die falsche Frau entführt.“

„Unsinn“, knurrte Dionysos ihn an. „Wir haben sie uns drei Tage nach ihrer Hochzeit mit Kyle geholt.“

„Ja, als ich nach der Hochzeit auf dem Heimweg zurück nach London war“, fauchte Iris. „Der Duke of Kyle hat eine junge Frau namens Alf geheiratet, nicht mich. Warum hätte ich den Duke sonst gleich nach der Hochzeit wieder verlassen sollen?“

Dionysos drehte sich zu dem Fuchs um, woraufhin dieser in sich zusammenschrumpfte. „Du hast mir gesagt, dass du mit eigenen Augen gesehen hast, wie sie Kyle geheiratet hat.“

Der Wolf stieß ein dunkles Lachen aus.

„Sie lügt!“, schrie der Fuchs und stürzte sich auf sie.

Der Wolf machte einen Satz nach vorn, packte den Fuchs, drehte ihm den Arm auf den Rücken und zwang ihn auf die Knie.

Iris starrte den Wolf an, und ein Zittern erfasste sie. Noch nie hatte sie gesehen, wie sich jemand so schnell bewegte.

Und mit solcher Brutalität.

Der Wolf beugte sich über seine Beute, beide Männer keuchten, ihre Körper waren schweißnass. Die Schnauze der Wolfsmaske drückte gegen den gebeugten Nacken des Fuchses. „Fass. Nichts. An. Das. Mir. Gehört.“

„Lassen Sie ihn los“, rief Dionysos scharf.

Der Wolf rührte sich nicht.

Dionysos ballte die Hände zu Fäusten. Gehorchen Sie mir.“

Schließlich wandte der Wolf sich vom Nacken des Fuchses ab und sah Dionysos an. „Sie haben die falsche Frau – ein fehlerhaftes Opfer, das der Feierlichkeit nicht würdig ist. Ich will sie haben.“

„Seien Sie vorsichtig“, erwiderte Dionysos leise. „Sie sind neu in unserem Bund.“

Der Wolf legte den Kopf schief. „So neu nun auch wieder nicht.“

„Vielleicht sagen wir lieber, Sie sind uns neu beigetreten“, antwortete Dionysos. „Sie kennen sich mit unseren Regeln noch nicht gut aus.“

„Ich weiß, dass ich als der Gastgeber das Recht habe, sie für mich zu beanspruchen“, knurrte der Wolf. „Sie ist für mich bestimmt.“

Dionysos neigte den Kopf, als würde er überlegen. „Nur mit meiner Erlaubnis.“

Plötzlich breitete der Wolf die Arme aus, wobei er den Fuchs losließ, und kam elegant auf die Füße. „Dann eben mit Ihrer Erlaubnis.“ Ein Hauch von Spott lag in seiner Stimme.

Das Licht der Fackeln schimmerte auf seiner muskulösen Brust und den starken Armen. Er strahlte eine natürliche Überlegenheit aus.

Warum sollte sich ein Mann mit einer so selbstverständlichen Macht diesem widerlichen Bund anschließen?

Den anderen Lords of Chaos schien der Gedanke nicht zu gefallen, dass ihnen ihre Hauptvergnügung für diesen Abend vor der Nase weggeschnappt werden sollte. Die Maskierten um sie murmelten und regten sich, ein rastloses Miasma der Gefahr, das in der Nachtluft hing.

Ein einziger Funke konnte sie in Brand setzen, begriff Iris.

„Nun?“, fragte der Wolf an Dionysos gewandt.

„Sie dürfen sie nicht gehen lassen“, sagte der Fuchs zu seinem Anführer, während auch er sich hochrappelte. Auf seiner blassen Haut bildeten sich bereits Blutergüsse. „Warum, zum Teufel, hören Sie ihm zu? Sie gehört uns. Wir nehmen uns von ihr, was wir wollen, und …“

Der Wolf schlug ihm seitlich gegen den Kopf. Es war ein entsetzlicher Hieb, der den Fuchs nach hinten warf.

„Sie gehört mir“, sagte der Wolf und sah wieder Dionysos an. „Führen Sie diese Lords nun an oder nicht?“

„Ich glaube, es gibt keinen Zweifel daran, dass ich die Lords anführe“, schnarrte Dionysos, doch das Raunen der Menge wurde lauter. „Ich glaube nicht, dass ich Ihnen dies beweisen muss, indem ich Ihnen die Frau gebe.“

Iris schluckte. Die Männer kämpften um sie wie wilde Hunde um einen Fleischfetzen. War es besser, wenn der Wolf sie für sich beanspruchte? Sie wusste es nicht.

Der Wolf stand zwischen Iris und Dionysos, und sie sah, wie sich die Muskeln an seinen Schenkeln spannten. Ob Dionysos wohl begriff, dass der Wolf zum Sprung ansetzte?

„Allerdings“, fuhr Dionysos fort, „kann ich sie Ihnen als einen Akt der … Großzügigkeit überlassen. Genießen Sie sie in jeder Ihnen passend erscheinenden Hinsicht, aber sorgen Sie dafür, dass ihr Herz nicht mehr schlägt, sobald die Sonne...

Erscheint lt. Verlag 28.1.2022
Reihe/Serie Historical Gold Extra
Historical Gold Extra
Übersetzer Diana Bürgel
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7515-1112-1 / 3751511121
ISBN-13 978-3-7515-1112-4 / 9783751511124
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