Historical Saison Band 87 (eBook)

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2022 | 1. Auflage
448 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1136-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Historical Saison Band 87 - Catherine Tinley, Elizabeth Beacon
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EINE GOUVERNANTE IN NÖTEN von CATHERINE TINLEY
Für Marianne ist die Stelle als Gouvernante die letzte Hoffnung! Nachdem sie von zu Hause geflohen ist, muss sie allein für sich sorgen. Umso schwerer fällt es ihr, nicht bei ihrem Arbeitgeber Schutz zu suchen, dem attraktiven William Ashington. Dabei würde ein einziger Kuss von ihm ausreichen, ihre Einsamkeit zu besiegen!

EIN BESCHÜTZER FÜR LADY HETTA von ELIZABETH BEACON
Es ist Magnus Hailes Pflicht, die schöne junge Hetta und ihren kleinen Sohn zu beschützen. Immerhin ist es der Mörder seines Vaters, der die beiden bedroht! Doch schneller, als ihm lieb ist, kommt etwas Stärkeres als Pflichtgefühl ins Spiel. Dabei hat Magnus sich geschworen, nie wieder sein Herz zu verschenken!



Das ganze Leben lang war Elizabeth Beacon auf der Suche nach einer Tätigkeit, in der sie ihre Leidenschaft für Geschichte und Romane vereinbaren konnte. Letztendlich wurde sie fündig. Doch zunächst entwickelte sie eine verbotenen Liebe zu Georgette Heyer`s wundervollen Regency Liebesromanen, welche sie während der naturwissenschaftlichen Schulstunden heimlich las. Dies half ihrer schulischen Karriere jedoch nicht gerade weiter. Deshalb überraschte sie vor allem sich selbst damit das Studium der englischen Literatur mit Auszeichnung abzuschließen. Sie liebte jede Minute. Vor allem die Kurse im kreativen Schreiben hatten es ihr angetan und gaben ihr Hoffnung eines fernen Tages ein Buch veröffentlichen zu können. Dafür war viel Zeit und Hartnäckigkeit notwendig, aber nun ist sie glücklich an ihrem Ziel angelangt. Die britische Regency Epoche ist so vielschichtig und faszinierend, dass sie nimmer Müde ist begeistert Nachforschungen darüber anzustellen. Lebhafte Heldinnen und traumhafte charismatische Helden zu erschaffen ist für sie ein Liebesdienst und dennoch will sie das Wagnis eingehen über andere Perioden zu schreiben. Eines Tages so hofft sie, wird sie eine neue Welt entdecken in der sie gelegentlich ihre Geschichten ansiedeln kann und sie auf dieser Reise von ihren Lesern begleitet wird.

2. KAPITEL

Marianne erinnerte sich daran zu atmen. Ihre Schultern waren verspannt und Angst breitete sich in ihr aus. Sie hatte ihre Gebühr bezahlt und ihren Namen in das Registrierungsbuch in der Agentur eingetragen, die Mrs. Bailey ihr empfohlen hatte. Und jetzt wartete sie.

Natürlich hatte sie nicht ihren richtigen Namen genannt. Während der langen Reise nach London hatte sie sich überlegt, dass sie den besser nicht benutzte, falls Henry nach ihr suchen sollte. Sie wollte den Nachnamen ihres Vaters – ihres leiblichen Vaters – angeben, weil sie überzeugt war, dass Henry sich nicht an ihn erinnern würde.

Nachdem sie den Großteil ihrer zwanzig Lebensjahre als Marianne Grant verbracht hatte, würde sie wieder den Nachnamen annehmen, den sie bei der Geburt erhalten hatte: Bolton. Charles Bolton hatte ihr seine dunkelbraunen Augen, sein dunkles Haar sowie, laut ihrer Mama, sein gelassenes Naturell vererbt. Die Grants dagegen waren sehr viel hitzköpfiger.

Marianne saß in einem Raum mit einem Dutzend anderer potenzieller Dienstboten, die alle geduldig darauf warteten, aufgerufen zu werden. Unter ihnen befanden sich zwei junge Damen, die ehrbar gekleidet waren und womöglich auch eine Anstellung als Gouvernante suchten.

Die Tür zum Büro wurde geöffnet und alle blickten auf. Der junge Mann, der vor einigen Augenblicken hereingerufen worden war, trat aus der Tür. Mit gesenktem Kopf ging er davon.

Ob das wohl ein Lakai war? überlegte Marianne.

„Miss Bolton? Miss Anne Bolton?“

Erschrocken erkannte Marianne, dass man sie aufrief. Die Dame, die in der vergangenen Stunde die Leute hereingebeten hatte, stand im Türrahmen. Anne Bolton war der Name, unter dem Marianne sich in das Register eingetragen hatte. Da er für sie noch neu und ungewohnt war, hatte sie nicht sofort darauf reagiert.

Errötend stand sie auf. „Ich bin Miss Bolton.“

Die Dame musterte sie. „Kommen Sie mit.“

Mit hoch erhobenem Kopf folgte Marianne ihr ins Büro und schloss die Tür. Sie hoffte inständig, dass niemand ihre zitternden Hände bemerkt hatte.

„Bitte setzen Sie sich, Miss Bolton.“

Marianne gehorchte, während die Dame hinter einem imposanten Schreibtisch aus Rosenholz Platz nahm. So viel hing von den nächsten Minuten und der Entscheidung dieser Frau ab!

„Ich bin Mrs. Gray, die Leiterin dieser Agentur.“

Sie war eine schon etwas ältere Dame mit stahlgrauem Haar, stechenden Augen und dunkler Haut. Offensichtlich stammten ihre Vorfahren aus Afrika. Sie trug ein schlichtes, hochgeschlossenes graues Kleid und keinen Schmuck. Trotzdem war sie unverkennbar eine Autoritätsperson.

„Wie ich sehe, suchen Sie nach einer Anstellung als Gouvernante“, sagte sie, „aber Sie haben keine Referenzen. Erzählen Sie mir von sich und warum Sie hier sind.“

Mit klopfendem Herzen begann Marianne erst zögernd, dann immer flüssiger, die Geschichte zu erzählen, die sie sich ausgedacht hatte. Mrs. Grey hörte ihr reglos zu. Zweifel überkamen Marianne. Vielleicht hätte sie doch nicht vorgeben sollen, dass ihr Vater Anwalt gewesen war und ihr kaum Geld und keinerlei Verbindungen hinterlassen hatte. Wenn Mrs. Gray nun Beweise verlangte?

„Wann ist Ihr Vater gestorben?“

„Vor ungefähr zehn Monaten.“ Marianne spürte einen Kloß im Hals, wie immer, wenn sie an Papa dachte.

Mrs. Gray kniff die Augen zusammen. „Und Ihre Mutter?“

„Ist ebenfalls tot.“ Marianne schluckte und ballte die Hände zu Fäusten, um die Trauer zu unterdrücken, die sie zu überwältigen drohte.

Mrs. Gray ließ ihren Blick kurz zu Mariannes Händen schweifen, ehe sie sich etwas zurücklehnte. „Erzählen Sie mir von Ihrer Ausbildung, Miss Bolton. Welche Fähigkeiten haben Sie?“ Mrs. Gray sprach sachlich, ohne einen Hinweis darauf, ob sie Marianne eine Chance geben würde oder nicht.

Zurückhaltend erzählte Marianne von ihren musikalischen Fähigkeiten und dass sie zeichnen und malen sowie sticken und nähen konnte. Außerdem erklärte sie, dass sie sich sowohl auf Französisch als auch Italienisch unterhalten könne …“

„Und was wissen Sie über Mathematik, Logik und Latein?“

Marianne blinzelte. Mrs. Gray hatte ihr die Frage in perfektem Italienisch gestellt! „Ich habe die grundlegenden mathematischen Fragen studiert“, erwiderte sie gleichfalls auf Italienisch.

Mrs. Gray setzte ihre Befragung auf Französisch, dann auf Latein fort. Glücklicherweise war Marianne eine gute Schülerin gewesen und konnte auf alle Fragen antworten. War das ein anerkennendes Funkeln in Mrs. Grays Augen? Die ältere Dame schwieg einen Moment.

Marianne zwang sich still zu sitzen. Bitte, flehte sie in Gedanken. Was sollte sie nur tun, wenn sie keine Anstellung als Gouvernante fand? Nach Hause zurück konnte sie nicht. Sie hatte kein Zuhause mehr. Also hing alles von Mrs. Gray ab.

Ist das kalt hier, dachte Ash und trat näher an den Kamin in Johns Arbeitszimmer. Hoffentlich konnte er bald wieder weg; er war keineswegs scharf auf eine längere Begegnung mit der trauernden Witwe.

Fröstelnd hielt er seine Hände in die Nähe des Feuers. Im selben Moment wurde die Zimmertür geöffnet und wieder geschlossen. Eine dicke Rauchwolke stieg aus dem Kamin auf. Ash wich hustend zurück.

Werden die Kamine hier nicht gekehrt?

Er war schon lange nicht mehr in Ledbury House gewesen, doch er konnte sich nicht erinnern, dass es jemals so heruntergekommen gewirkt hatte.

„Lord Kingswood! Danke, dass Sie gekommen sind.“ Der Anwalt, ein Herr mittleren Alters, verbeugte sich formvollendet. „Mein Name ist Richardson.“

Ash nickte. „Ich habe Ihre Nachricht erhalten. Verstehe ich es richtig, dass Sie das Testament sofort verlesen wollen?“ Er blieb höflich, obgleich er es kaum erwarten konnte, wieder zu verschwinden.

„Ich bin dazu verpflichtet, Ihnen den Umfang Ihres Erbes zu erläutern, sowie eine Reihe von anderen Dingen zu erklären, die der Vierte Earl in seinem Letzten Willen bestimmt hat.“ Der Anwalt trat hinter Johns Schreibtisch und zog mehrere Papiere aus einer Aktenmappe.

Ash stand da und wünschte sich nichts sehnlicher, als zu gehen und niemals wiederzukommen. Mit jeder Faser seines Körpers wehrte er sich dagegen, dass er der neue Earl of Kingswood war. Das Letzte, was er brauchte, waren andere Dinge, die sein Leben kompliziert machen würden.

„Was für andere Dinge? Und warum glaubte John – mein Cousin –, er müsse mir noch weitere Verantwortung aufhalsen, abgesehen von dem Titel?“

Mr. Richardson schüttelte den Kopf. „Das kann ich Ihnen nicht sagen. Meine Aufgabe besteht lediglich darin, dafür zu sorgen, dass die Bedingungen des Testaments erfüllt werden.“ Sorgfältig arrangierte er die Papiere auf dem Schreibtisch.

„Ich verstehe“, erwiderte Ash.

Aber leider tat er es nicht. Überhaupt nicht. Warum wollte John ihm noch mehr aufbürden, obwohl er genau wusste, dass Ash es hassen würde? Zumal sie seit sechszehn Jahren nicht mehr die besten Freunde gewesen waren.

John hatte sich hier auf seinem uralten Landsitz zusammen mit Gemahlin und Tochter eingerichtet und war selten in der Stadt aufgetaucht. Ash dagegen verließ London kaum, es sei denn, er war zu einer Hausparty auf dem Land eingeladen. Ihn langweilte das Landleben.

Ergeben fügte er sich in sein Schicksal, noch bleiben zu müssen, selbst wenn es bedeutete, dass er …

„Mr. Richardson! Vielen Dank, dass Sie in dieser schweren Zeit bei uns sind.“

Ash drehte sich herum und sah, wie Fanny ins Zimmer kam, gefolgt von einem Mädchen, das ihre Tochter sein musste.

Fanny hatte schon immer gewusst, wie man einen großen Auftritt hinlegte. Ihr schwarzes Kleid war aus feinster Seide, ihr blondes Haar kunstvoll frisiert und das Häubchen tat ihrer Schönheit keinen Abbruch. Die Augen in der Farbe von Kornblumen, der schön geschwungene Mund und die bezaubernden Grübchen, die ihn damals fast um den Verstand gebracht hatten, waren unverändert. Wenn es jemandem gelang, in Trauerkleidung attraktiv auszusehen, dann war es Fanny.

Unwillig erinnerte er sich an die Faszination, die sie stets auf ihn ausgeübt hatte, und für einen Moment fühlte er sich wieder wie achtzehn.

Sie blieb stehen und tat so, als hätte sie ihn eben erst entdeckt. „Nanu, Ash! Ich wusste gar nicht, dass du schon hier bist.“

Sie log. Die Dienstboten hatten ihr bestimmt gemeldet, dass er angekommen und mit dem Anwalt ins Arbeitszimmer gegangen war.

Er verneigte sich. „Guten Tag, Fanny.“ Er machte keine Anstalten, ihre Hand zu ergreifen. Oder sie zu küssen.

„Das ist ziemlich unerwartet“, murmelte sie. Es blieb unklar, ob sie die sofortige Verlesung des Testaments meinte oder die Tatsache, dass Ash den Titel geerbt hatte.

„Für mich auch.“ Nachdrücklich blickte er zu ihrer Tochter. „Und das ist …?“

„Meine Tochter Cecily.“ Das Mädchen, genauso hübsch wie ihre Mutter – allerdings mit Johns braunen Augen – knickste höflich und musterte ihn neugierig.

„Ich war der Cousin und ein alter Freund deines Vaters.“

„Wir sind alle Freunde, Ash.“ Fanny setzte sich auf ein ausgeblichenes Sofa und strich ihre Röcke glatt. Dann bedeutete sie ihrer Tochter, sich zu ihr zu setzen. „Darf ich dir etwas zu trinken anbieten? Tee vielleicht?“

„Ein Brandy wäre mir lieber.“ Er würde etwas Stärkeres brauchen, wenn...

Erscheint lt. Verlag 18.1.2022
Reihe/Serie Historical Saison
Historical Saison
Übersetzer Gabriele Ramm, Barbara Kesper
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • highlander liebesromane • highlanderliebesromane • Historical Saison • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Sammelband
ISBN-10 3-7515-1136-9 / 3751511369
ISBN-13 978-3-7515-1136-0 / 9783751511360
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