Vielleicht irgendwann (Vielleicht-Trilogie, Band 3) (eBook)

Erlebe diesen romantisch-turbulenten New Adult-Roman von SPIEGEL-Bestsellerautorin Carolin Wahl - TikTok made me buy it!

(Autor)

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2022 | 1. Auflage
448 Seiten
Loewe INTENSE (Verlag)
978-3-7320-1576-4 (ISBN)
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Ihre Leidenschaft: seine Welt. Sein Ziel: ihr Herz. Motorenöl und quietschende Reifen - für Karla gibt es nichts Schöneres! Früher ist sie leidenschaftlich Kart gefahren, bis ihre Eltern sich das kostspielige Hobby nicht mehr leisten konnten. Doch ein unerwartetes Angebot katapultiert sie zurück in die Welt des Motorsports: Sie soll die Freundin des aufstrebenden Formel-2-Stars Henning Kiefer spielen. Mit einem Schlag wäre Karla all ihre Geldprobleme los - und Aufreißer Henning mit einer festen Freundin endlich sein Bad-Boy-Image. Aber was ist, wenn aus einer Fake-Beziehung plötzlich Ernst wird? +++ Spiegel-Bestseller +++ Lass dich mitreißen von dieser halsbrecherischen Liebesgeschichte! Der abschließende Band der Vielleicht-Trilogie hält für die dritte Mitbewohnerin der München-WG einen unverhofften Deal in der turbulenten Welt des Motorsports bereit. Auf humorvolle und tiefgründige Weise zeigt Carolin Wahl mit Karlas Geschichte, dass man gleichzeitig unabhängig sein und sich emotional auf einen anderen Menschen einlassen kann.

Carolin Wahl wurde 1992 in Stuttgart geboren, fühlt sich aber in anderen Ländern genauso zu Hause wie im Schwabenländle. Reisen und Geschichten erzählen gehören seit der frühsten Kindheit zu ihren großen Leidenschaften. Egal, ob die fremden Welten zwischen zwei Buchdeckeln oder ein paar Flugstunden entfernt liegen. Nach einem Germanistik- und Geschichtsstudium in München und einem längeren Aufenthalt in Edinburgh, erkundete sie mit ihrem Ehemann mehrere Länder und Städte: von der Ost- und Westküste Nordamerikas, über den asiatischen Großstadtdschungel, bis hin zu versteckten Wasserfällen auf der Isle of Skye. Für ihre Texte wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet. Heute lebt die Autorin wieder in ihrer Heimatstadt.

Carolin Wahl wurde 1992 in Stuttgart geboren, fühlt sich aber in anderen Ländern genauso zu Hause wie im Schwabenländle. Reisen und Geschichten erzählen gehören seit der frühsten Kindheit zu ihren großen Leidenschaften. Egal, ob die fremden Welten zwischen zwei Buchdeckeln oder ein paar Flugstunden entfernt liegen. Nach einem Germanistik- und Geschichtsstudium in München und einem längeren Aufenthalt in Edinburgh, erkundete sie mit ihrem Ehemann mehrere Länder und Städte: von der Ost- und Westküste Nordamerikas, über den asiatischen Großstadtdschungel, bis hin zu versteckten Wasserfällen auf der Isle of Skye. Für ihre Texte wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet. Heute lebt die Autorin wieder in ihrer Heimatstadt.

Kapitel 1

Das Schicksal war ein gewaltiges Miststück, und wenn es sich zeigte, dann am liebsten von seiner nackten Kehrseite. Und die war gigantisch.

Mit zusammengezogenen Augenbrauen starrte ich auf die leuchtenden Worte, die wie ein Fleischmesser in meinen Eingeweiden herumstocherten. Einmal ringsherum.

Zahlung abgebrochen. Bezahlvorgang nicht möglich.

»Tut mir leid, aber die Karte funktioniert leider nicht«, säuselte die Verkäuferin mit dem auftoupierten Haarknoten in einem Tonfall, der keinen Zweifel daran ließ, was sie eigentlich dachte – oder sagen wollte. Wahrscheinlich lag es daran, dass sie täglich mit diesen Fällen zu tun hatte und es einfach leid war. Verständlicherweise.

Frustriert presste ich die Lippen aufeinander und dachte krampfhaft darüber nach, wie viel Geld sich noch auf meinem Konto befand. Wenn mich nicht alles täuschte, hätte es reichen müssen. Für den Einkauf auf jeden Fall, schließlich war auch noch die Miete fällig.

Oder war sie schon abgebucht worden?

Mist! Ich war mir nicht sicher.

Prompt bekam ich einen Schweißausbruch, der sich anfühlte, als hätte ich mich in einem Winteranzug in die Sauna gezwängt. Mein Blick sprang zu der vollen Schlange hinter mir: eine ältere Dame, die mich mit einem mitleidigen Lächeln betrachtete, eine gestresste Zweifach-Mami, die genervt in meine Richtung schaute, und ein Mann mit Filzhut, den gar nichts aus der Ruhe zu bringen schien, so stoisch war seine Miene. Dann sah ich auf den bereits gepackten Beutel vor mir. Na toll. Meine Ohren glühten wie zwei Lavastückchen.

»Könnten Sie das Toilettenpapier wieder ins Regal stellen?«, raunte ich halblaut und ärgerte mich über meine piepsige Stimme, während sich meine Gedanken überschlugen.

Meine Stimme war alles, nur nicht piepsig. Manchmal etwas zu schrill, etwas zu laut, energisch, aber ganz sicher nicht piepsig. Denn ich war nicht unsicher. Oder ließ mich schnell einschüchtern.

Normalerweise nahm ich jede Situation so, wie sie sich mir stellte, und fühlte mich dabei wie ein weiblicher Ritter auf Drachenjagd. Unbezwingbar.

Keine Kontrolle über die Situation zu haben, gab mir das Gefühl, ein Niemand zu sein, und das irritierte mich gewaltig. Dabei war ich es gewohnt, im Chaos zu schwimmen. Das war mein Element, ich das personifizierte Chaos, aber das hier war etwas ganz anderes. Als würde ich mich in einem gewaltigen Kuhfladen wälzen. Buchstäblich.

Ich räusperte mich und drückte den Rücken durch, um meinen wandelnden Meter in Kampfposition zu bringen.

»Sind Sie sich sicher?« Schmale Lippen, irritierter Blick. Und das wird reichen?

»Ja«, knurrte ich.

Vielsagend schaute die Kassiererin auf die wartenden Menschen, was mich noch eine Spur unruhiger werden ließ, denn ich fühlte mich auf der Stelle in meine Schulzeit zurückversetzt. Als Herr Klingenberg, einer der letzten echten Urgestein-Lehrer, mich vor der versammelten Klasse nach vorn zitiert hatte, damit ich am Whiteboard eine binomische Formel löse.

Oder auch nicht.

Bevor ich es mir anders überlegen konnte, holte ich aus dem Jutebeutel noch die Rumflasche heraus. Die Kassiererin griff mit verkniffenem Mund zum Mikrofon. »Storno Kasse zwei, Storno Kasse zwei«, tönte ihre Stimme dröhnend durch den Markt, sodass selbst ein schwerhöriger Opa sie verstanden hätte.

Keine zwei Minuten später – mir kam es vor wie eine halbe Ewigkeit – erschien ein Typ mit einem magischen Schlüssel, maß mich mit einem knappen Blick und brachte den gestockten Kassenvorgang wieder ins Rollen. In der Zwischenzeit kramte ich in meinem Geldbeutel den passenden Betrag zusammen.

Fluchend und hocherhobenen Hauptes stampfte ich kurz darauf in die Tiefgarage, wo ich meinen heiß geliebten VW Golf abgestellt hatte, der schon viel zu viele Kilometer auf dem Buckel hatte. Sofort verspürte ich wieder einen Hauch von Besorgnis in mir aufkeimen, während ich den Einkaufsbeutel im Kofferraum verstaute und Mary Poppins einen flüchtigen Blick zuwarf. Die Dachbox hatte mir auch schon grandiose Dienste geleistet, aber so langsam beschlich mich das Gefühl, dass sich unsere gemeinsame Zeit dem Ende zuneigte.

Bevor ich losfuhr, tippte ich eine Nachricht an Anabelle, die Personalleiterin der Cateringfirma Leckerste, für die ich gelegentlich jobbte, um mir mein Studium in München leisten zu können.

Ist demnächst zufällig noch etwas zu vergeben?

Ihre Antwort erfolgte innerhalb weniger Sekunden.

Du hast Glück, Oxana ist heute abgesprungen, ich suche gerade Ersatz.

Wann? Wo?

Beginn 19:00 Uhr. Ich schick dir die Informationen per E-Mail. Du kannst sie aber auch online im Portal einsehen.

Super! Danke.

Zufrieden stöpselte ich das Ladekabel ins Handy und ließ mich von der zufälligen Wiedergabe irgendeiner Playlist berieseln. Drivers license von Olivia Rodrigo plärrte aus den Lautsprechern, während ich mich mühelos in den Nachmittagsverkehr von München einfädelte, bis es sich an der Prinzregenten wie üblich staute. Der Motor unter mir surrte nicht mehr ganz so frisch, wirkte abgekämpft, als ob ihn etwas beschäftigte. Ich runzelte die Stirn. Spätestens morgen würde ich mal einen Blick unter die Haube werfen müssen.

Im Gegensatz zu vielen meiner Kommilitonen bekam ich nicht am Anfang des Monats einen Betrag von meinen Eltern aufs Konto überwiesen, damit ich mich aufs Lernen und Feiern konzentrieren konnte. Das sollte nicht heißen, dass ich ihnen ihre Freiheiten nicht gönnte, schließlich konnte niemand etwas für seine familiäre Situation. Für BAföG waren auch wir ein bisschen zu wohlhabend, deswegen jobbte ich regelmäßig, um mir meinen Unterhalt und ein kleines bisschen Lebensstandard zu sichern. Aber selbst das reichte in einer Stadt wie München kaum aus, zumindest nicht, wenn man sich ab und zu ein kleines bisschen Luxus leisten wollte. Auswärts essen. Feiern. Lebensgefühl trinken, wie Brie, meine brasilianische Mitbewohnerin und Freundin, mir neulich vermittelt hatte.

Bei dem Gedanken an sie bewegten sich meine Mundwinkel wie von Schnüren gezogen nach oben. Das war meistens so, wenn mir Brie in den Sinn kam. Gemeinsam mit meiner besten Freundin Joana bewohnten wir eine Dachgeschosswohnung in der Kaiserstraße im Herzen Schwabings.

Die Sonne stand tief und ich öffnete ein wenig das Fenster, ließ die frische Frühlingsluft um meine Nase wirbeln. Für Anfang März war es erstaunlich warm, allein in der letzten Woche hatte ich morgens an drei Tagen Saharastaub von der Windschutzscheibe wischen müssen.

Als ich wenig später den mageren Einkauf in unsere WG schleppte, empfing mich im Flur bereits das lautstarke Geplänkel von Kilian und Anton, die sich über Kultfilme der Achtziger- und Neunzigerjahre stritten. Genau genommen hatten sie damit schon am Samstag angefangen, als wir Jojos Geburtstag im kleinen Kreis nachgefeiert hatten. Ihre Diskussion ließ mich das Erlebnis im Einkaufszentrum vergessen, auch wenn ich spürte, wie das unangenehme Gefühl des Versagens am Rand meines Bewusstseins schabte.

»Sie werden sich in diesem Leben nicht mehr einigen, oder?«, fragte ich Jojo, die in diesem Moment aus dem Bad kam und kopfschüttelnd die Lippen schürzte.

Für einen kurzen Moment gestattete ich mir, sie zu mustern. Inzwischen trug sie ihr blondes Haar schulterlang und hatte sich heute hübsche Locken gestylt, während ihre Augen auf diese ganz bestimmte Weise leuchteten, wie es nur bei Frischverliebten der Fall war. Normalerweise hätte mich das nur ein müdes Lächeln gekostet, denn mit Frischverliebten konnte ich genauso viel anfangen wie mit dem Thema Hochzeit und Kinder. Aber es war Jojo. Und Jojo hatte jede noch so kleine Freude der Welt verdient, nachdem sie sich jahrelang selbst gegeißelt hatte.

Seit sie es vor ein paar Wochen geschafft hatte, über ihren eigenen Schatten zu springen und sich den Dämonen ihrer Vergangenheit zu stellen, war sie wie ausgewechselt. Auch wenn die neue Beziehung zwischen ihr und meinem Bruder einer der Hauptgründe für die Veränderung war und ich mich einfach noch daran gewöhnen musste, freute ich mich abgöttisch für sie.

Wie so oft war sie perfekt geschminkt, aber immer häufiger ließ sie auch mal ihre Sommersprossen durchblitzen, was ihr eine süße Ausstrahlung verlieh.

»Aktuell sind sie bei Lethal Weapon und Beverly Hills Cop angekommen.«

»Ach du Schande. Wer ist wofür?«

»Toni schwört auf Eddie Murphy und Kilian würde sich den Arm für Mel Gibson ausreißen.«

Ausnahmsweise fiel mir darauf kein passender Spruch ein, was ich auf die Nachwirkungen des kleinen Zwischenfalls im Supermarkt schob. Allein bei dem Gedanken daran verknotete sich mein Magen. Großartig. Ich zwang mich, eine gleichgültige Miene aufzusetzen, und zum Glück bemerkte Jojo nicht, dass mich etwas beschäftigte.

Die tiefen Stimmen im Wohnzimmer wurden lauter und energischer. Das klang mittlerweile hitzig.

»Gleich holen sie das Kriegsbeil heraus«, kommentierte ich trocken.

»Ich habe vorsichtshalber die Spülmaschine alleine ausgeräumt. Dann war ich im Bad. Die Diskussion geht schon eine halbe Ewigkeit.«

Ich lachte, was selbst in meinen Ohren ein wenig künstlich klang, und zog mir die Vans von den Füßen, um sie in die Schuhablage zu stellen.

Jojo quittierte meinen kleinen Aufräumeinsatz mit einer hochgezogenen Augenbraue. »Es geschehen noch Zeichen und Wunder.«

»Apropos Wunder: Es grenzt an eines, dass sie sich nicht gegenseitig vor den Fernseher zerren und...

Erscheint lt. Verlag 6.4.2022
Reihe/Serie Vielleicht-Trilogie
Vielleicht-Trilogie
Verlagsort Bindlach
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Bauchkribbeln Herzklopfen Dahinschmelzen Schmachten • Bestsellerautorin Carolin Wahl • Bücher wie Truly Madly Ava Reed • große Gefühle erste Liebe Jugendbuch • humorvolle Liebesgeschichten für junge Erwachsene • Liebesromane ab 16 Jahre • Loewe Intense • Lokalroman München bekannte Orte • New adult Romance • new adult romane deutsch • New Adult Romane Liebesromane für junge Erwachsene • New Adult Romane mit Spice • Romance Books Bücher Romane • Spiegel Bestseller Carolin Wahl • Spiegel Bestseller New Adult Liebesroman Liebesgeschichte • Wohngemeinschaft in München New Adult Roman • Young Adult Liebesromane
ISBN-10 3-7320-1576-9 / 3732015769
ISBN-13 978-3-7320-1576-4 / 9783732015764
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