Dr. Stefan Frank 2637 (eBook)

Dein Platz ist kalt und leer

(Autor)

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2022 | 1. Aufl. 2022
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-2571-2 (ISBN)

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Dr. Stefan Frank 2637 - Stefan Frank
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Paolo liebt seine Freundin über alles. Seit einem halben Jahr sind die beiden ein Paar. Der einzige Wehrmutstropfen ist, dass Lena ihm noch immer nicht ihre Familie vorgestellt hat. Offenbar befürchtet sie, dass ihr Freund die hohen Erwartungen ihrer Eltern nicht erfüllen kann.
Als die junge Frau einen schweren Unfall erleidet und anschließend im Koma liegt, setzt sich Dr. Frank dafür ein, dass Paolo entgegen der strengen Klinikregeln zu seiner Freundin vorgelassen wird. Der Grünwalder Arzt weiß, dass vielleicht nur die Liebe das Wunder bewirken kann, das Lena so dringend benötigt.
Auf der Intensivstation trifft Paolo zum ersten Mal auf Lenas Familie. Und plötzlich wird ihm klar, wieso seine Freundin bisher alles getan hat, um diese Begegnung zu verhindern ...


Dein Platz ist kalt und leer

Nachts kommt der Schmerz mit voller Wucht

Paolo liebt seine Freundin über alles. Seit einem halben Jahr sind die beiden ein Paar. Der einzige Wehrmutstropfen ist, dass Lena ihm noch immer nicht ihre Familie vorgestellt hat. Offenbar befürchtet sie, dass ihr Freund die hohen Erwartungen ihrer Eltern nicht erfüllen kann.

Als die junge Frau einen schweren Unfall erleidet und anschließend im Koma liegt, setzt sich Dr. Frank dafür ein, dass Paolo entgegen der strengen Klinikregeln zu seiner Freundin vorgelassen wird. Der Grünwalder Arzt weiß, dass vielleicht nur die Liebe das Wunder bewirken kann, das Lena so dringend benötigt.

Auf der Intensivstation trifft Paolo zum ersten Mal auf Lenas Familie. Und plötzlich wird ihm klar, wieso seine Freundin bisher alles getan hat, um diese Begegnung zu verhindern ...

»Bei uns in Italien ist das Anzünden des Dreikönigsfeuers eine uralte Tradition.« Paolo Ottaviano musste die Stimme heben, um seine durcheinanderschnatternde Familie zu übertönen. Dazwischen brüllte der Fernseher, und Großmutter Elvira trällerte in der Küche ein Lied.

Auf dem Tisch standen die Überreste des selbst gebackenen Panettones, dem traditionellen Weihnachts- und Neujahrskuchen aus seiner italienischen Heimat.

»Das Fest Epifania kündigt in Italien nicht nur die Ankunft der Heiligen Drei Könige an, sondern beendet zugleich die Weihenächte«, erklärte er seiner Freundin.

»An diesem Tag schließen alle Weihnachtsmärkte in Italien, und die Weihnachtszeit ist ein für alle Mal vorbei!«, rief Großvater Mario über den Tisch. »Gott sei Dank, sonst würden wir alle irgendwann platzen.« Wie zum Beweis streckte er die Hand aus und schob ein weiteres Stück der süßen Köstlichkeit in seinen Mund.

Helena konnte sich das Lachen nicht länger verkneifen. Paolos Vater Vincenzo lachte mit ihr, während seine Frau Francesca mit der Hand Kuchenbrösel von den Geschäftsunterlagen fegte.

»Ihr seid einfach unbeschreiblich«, raunte Helena ihrem Freund zu. »So eine tolle Familie hätte ich auch gerne.«

Paolo breitete die Arme aus.

»Heirate mich, und schon geht dein Wunsch in Erfüllung.«

Ein Schrei erschütterte die Luft, aber er stammte nicht aus Helenas Kehle.

»Paolo und Lena heiraten!«, kreischte Paolos sechsjährige Nichte Emilia. »Ich will Blumen streuen. Und in der Kirche das Ringkissen tragen.«

»Ich will auch was machen«, beschwerte sich ihr jüngerer Bruder Giovanni und versetzte ihr einen so heftigen Stoß, dass Emilia stolperte.

Sofort war die schönste Rauferei im Gange. Paolos Schwester eilte herbei, um die beiden Streithähne zu trennen. Diese Gelegenheit nutzte Paolo, um seine Freundin in Sicherheit zu bringen.

»Ciao, Nonna!« In der Küche verabschiedete er sich von seiner Großmutter und drückte ihr einen Kuss auf die faltige Wange.

»Ciao, pulcino, mein Floh.«

»Nur zur Erinnerung«, sagte Paolo lachend, »ich werde demnächst neunundzwanzig.«

»Für mich bleibst du immer mein pulcino.« Elvira dachte nicht daran, sich aus dem Konzept bringen zu lassen. »Außer, ihr zwei bekommt selbst einen kleinen Floh.« Nonnas prüfender Blick wanderte hinüber zu Helena, deren Wangen augenblicklich zu glühen begannen.

»Wir kennen uns doch erst ein halbes Jahr«, widersprach sie hastig. »Außerdem stecken wir beide noch im Studium und halten uns mit Nebenjobs über Wasser. Das sind nicht gerade die besten Voraussetzungen für Kinder, findest du nicht, Nonna?«

»Ah, wenn man anfängt, nachzudenken, hat man schon verloren.« Lächelnd kniff die ältere Frau Helena in die Wange. »Genießt euer Leben, ihr zwei Hübschen, und freut euch auf das, was kommt.«

Rauch stieg aus einem der Töpfe auf. Höchste Zeit, sich um den Eintopf zu kümmern.

Paolo nahm Helena an der Hand und zog sie aus dem Haus. Die Winterluft kühlte die erhitzten Wangen und raubte ihnen kurz den Atem. Hand in Hand stapften sie los durch das Winterwunderland.

»Ich hatte dich gewarnt. Eine italienische Familie ist nichts für schwache Nerven. – Und nichts für Einzelkinder aus wohlhabenden Familien«, fügte Paolo hinzu.

»Ich finde es herrlich«, widersprach Helena. »Gut, deine Familie ist laut und chaotisch. Aber dabei so lustig, natürlich und liebenswert wie kaum jemand, den ich kenne.« Sie lauschte auf den Schnee, der unter ihren Füßen knirschte. »Meine Familie könnte sich ein großes Stück von deiner abschneiden.«

Paolos Lächeln wurde blass.

»Das kann ich leider nicht beurteilen.«

Helena wusste genau, worauf er anspielte, und ärgerte sich, das Thema überhaupt angeschnitten zu haben.

»Da hast du auch nichts verpasst. Ach, was mir gerade einfällt: Musst du morgen Nachmittag eigentlich in die Uni?«

Paolo war nicht dumm. Er bemerkte das Ablenkungsmanöver. Da er nach diesem harmonischen Feiertag aber keine Lust auf Streit hatte, ließ er Helena ihren Willen.

»Ja. Der Dozent holt die ausgefallene Vorlesung in Musikgeschichte nach. Und wenn wir schon mal da sind, üben wir im Anschluss auch gleich noch zusammen unsere Stücke.«

»Ich kann es kaum erwarten, euch spielen zu hören.«

»Ach was«, winkte Paolo ab. »Viel spannender finde ich, was bei deinem Vorspiel herausgekommen ist. Vielleicht bist du bald Mitglied des Rundfunkorchesters! Und das, obwohl du noch in der Ausbildung steckst.« Mitten auf der Straße blieb er stehen, fasste Helena um die Taille und wirbelte sie durch die Luft. »So eine Frau! Was bin ich doch für ein Glückspilz!«

Langsam setzte er sie wieder auf dem Boden ab, wobei er sie lange und leidenschaftlich küsste.

»Nein, nein«, widersprach Helena, als sie wieder Luft bekam. »Ohne dich wäre ich nur halb so gut – so unermüdlich, wie du mit mir übst.«

»Das beruht auf Gegenseitigkeit.«

Lachend gab sich Helena geschlagen.

»Das klingt danach, als müssten wir einfach nur zusammenbleiben und unser Glück mit beiden Händen festhalten.«

»Ich habe nichts dagegen«, erwiderte Paolo, griff nach Helenas Hand und stapfte mit ihr durch den Schnee davon.

***

»Aaaachhhh!« Mit verschränkten Armen stand die Augenärztin Alexandra Schubert am Wohnzimmerfenster und blickte hinunter in den winterlichen Garten. Genau wie sie ächzten die Äste der Bäume und Sträucher unter dem Gewicht des Schnees und bogen sich gefährlich nach unten Richtung Erde.

Noch immer hatte der Winter kein Einsehen. Ebenso lautlos wie unentwegt fielen weiße Flocken aus den grauen Feiertagswolken.

Stefan Frank ließ die Zeitung sinken, mit der er es sich auf dem großen Sofa bequem gemacht hatte.

»Alles in Ordnung, Liebling?«, fragte er mit gerunzelter Stirn.

»Nein, überhaupt nicht.« Alexas Antwort kam wie aus der Pistole geschossen. »Wie denn auch bei diesem Wetter?«

»Oh, es gibt durchaus Menschen, die dem Winter positive Seiten abgewinnen können.« Stefan klopfte mit der Hand einladend auf den Platz neben sich. »Sie gehen Schlittschuhlaufen und Skifahren, machen Schneeballschlachten und bauen Schneemänner. Oder denk doch nur an die Kinder, die mit ihren Schlitten die Berge hinuntersausen. Das hast du bestimmt auch geliebt, als du klein warst.«

Alexandra folgte seiner Einladung und ließ sich in die weichen Polster fallen.

»Ausgeschlossen!« Sie schüttelte den Kopf, wobei die braunen Locken hin und her flogen, und zog eine trotzige Schnute. »Daran kann ich mich nicht erinnern.«

»Oder du willst es nicht«, sagte Stefan ihr lächelnd auf den Kopf zu, legte den Arm um ihre Schulter und zog sie an sich. Ein Kuss glättete die Falten zwischen ihren Augen.

»Möglich«, räumte sie schon ein bisschen versöhnt ein. »Ich denke viel lieber an Hitzefrei und die Sommernachmittage am See. Aber die Besuche in der Eisdiele oder im Open-Air-Kino mit dir sind auch nicht zu verachten«, verriet sie mit einem Augenzwinkern. »Schwer vorstellbar, dass es einmal ein Leben ohne dich gab. Mit dir ist sogar ein Biergartenbesuch aufregend.«

Das Kompliment konnte Stefan nur zurückgeben. Nach einem Schicksalsschlag, bei dem seine damalige Freundin ums Leben gekommen war, hatte Dr. Stefan Frank die vergangenen Jahre ausschließlich seinem Beruf gewidmet.

Neben der Arztpraxis unterhielt er Belegbetten in der Klinik seines Freundes Ulrich Waldner. So waren arbeitsreiche Wochenenden, Zwölf-Stunden-Tage und nächtliche Hausbesuche keine Seltenheit. Bislang war er sehr zufrieden damit gewesen. Doch seit die Augenärztin Alexandra Schubert vor ein paar Monaten in sein Leben getreten war, hatte sich alles geändert.

Ihre Anwesenheit machte aus jeder noch so alltäglichen Kleinigkeit eine kleine Sensation. So musste es Dornröschen nach seinem hundertjährigen Schlaf ergangen sein. Alles...

Erscheint lt. Verlag 4.1.2022
Reihe/Serie Dr. Stefan Frank
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Arzt • arzt deutsch • arzt kindle • arzt krimi • arzt-krimi • arzt liebe • Arzt Liebesroman • arzt liebesroman deutsch • Arzt Roman • arztroman buch • arzt romance • Arztromane • arztromane deutsch • arztromane e-books • arztromane e-books und liebesromane • arztromane hefte • arztromane kindle • arztromane kindle ebook • arztromane kindle ebooks deutsch • arzt roman familie • arzt romanhefte • arzt romantik • bastei hefte • bastei heftromane • bastei romane • bastei romane hefte • Bergdoktor • Bestseller • Bianca • Chefarzt • Cora • Deutsch • Doktor • dr daniel • dr laurin • dr norden • Dr Stefan Frank • eBook • E-Book • eBooks • Fortsetzungsroman • Frauen romane • Frauenromane • für Frauen • Großdruck • große-schrift • Happy End • Happy-End • Hedwig Courths Mahler • Heftchen • Heft-Roman • heftromane bastei • Julia • kaipurgay • Kelter • Kindle • Klinik • Krankenhaus • Krankenschwester • Landarzt • Liebe • Liebesroman • liebesroman arzt • Liebesromane • liebesroman kindle deutsch romantisch • Liebesroman Reihe • liebesroman serien • Medizin • Mira • Modern • Notarzt • Patient • Praxis • Romance • Romanheft • romantik deutsch • romantisch • Schicksal • Schicksalsroman • schöner roman • Serie • spannend • Wohlfühlroman
ISBN-10 3-7517-2571-7 / 3751725717
ISBN-13 978-3-7517-2571-2 / 9783751725712
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