Gegen den Wind (eBook)

Roman
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
576 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-2169-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Gegen den Wind -  Sean Thomas Russell
Systemvoraussetzungen
6,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

Captain Charles Hayden setzt die Segel für ein letztes großes Abenteuer.

England, 1794. Charles Hayden, Captain der Royal Navy, muss sich erneut dem Erzfeind Frankreich stellen. Diesmal führt sein Weg ihn und die Crew der Themis weit fort von der Heimat England: nach Barbados. Dort erhält er vom Admiral Caldwell den Befehl, den französischen Handel in der Karibik zu stören - ein heikler Auftrag, der Hayden mehr kosten wird als je zuvor ...

'Exzellente Wiederbelebung des Seefahrer-Genres nach Hornblower und Master & Commander.' CARSTEN JAEHNER, CHEFREDAKTEUR VON HISTO-COUCH.DE

Die spannenden Seefahrerromane um Lieutenant Charles Hayden für alle Fans von Frank Adam, Patrick O'Brian, C.S. Forester und Julian Stockwin:

Band 1: Unter feindlicher Flagge
Band 2: Die letzte Eskorte
Band 3: Zu feindlichen Ufern
Band 4: Gegen den Wind

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.






<p>Sean Thomas Russell wurde 1952 im kanadischen Toronto geboren und ist mit Herz und Seele Autor, Segel- und Geschichts-Fan. Er lebt mit seiner Familie auf Vancouver Island, nur zwei Minuten von der Küste entfernt.<br>Weitere Informationen finden Sie auf www.sthomasrussell.com. <br></p>

Sean Thomas Russell wurde 1952 im kanadischen Toronto geboren und ist mit Herz und Seele Autor, Segel- und Geschichts-Fan. Er lebt mit seiner Familie auf Vancouver Island, nur zwei Minuten von der Küste entfernt. Weitere Informationen finden Sie auf www.sthomasrussell.com.

KAPITEL EINS


In Begleitung des Arztes ging Lady Hattingale die Stufen der großen Treppe hinab, blieb zwischendurch stehen, neigte den Kopf leicht und lauschte den Worten des Mediziners, ehe sie die nächsten drei Stufen nahm. Am Fuße der Treppe wartete bereits der Butler, ein Abbild der Diskretion und Zurückhaltung. Als der Arzt und die edle Dame das Foyer betraten, wisperte der Butler ein paar Worte, woraufhin sowohl der Arzt als auch die Dame ihre Aufmerksamkeit Charles Hayden schenkten, der etwa zehn Schritte entfernt wartete.

»Kapitän Hayden«, grüßte die Dame und kam auf ihn zu.

Hayden verbeugte sich. »Lady Hattingale.«

»Dies ist Doktor Goodwin, unser Leibarzt.«

»Sir.«

»Sie sind gekommen, um sich nach Lord Arthurs Befinden zu erkundigen«, sagte sie – es war nicht als Frage formuliert.

»Und um ihn zu sprechen, wenn das gestattet wäre.«

Lady Hattingale warf einen Blick auf den Arzt, der dieser Bitte mit äußerst ernster Miene lauschte.

»Ich denke, es würde nicht allzu sehr schaden«, räumte der Doktor ein. »Aber nicht länger als zehn Minuten, wenn ich bitten darf. Und schneiden Sie keine Themen an, die ihm Sorge bereiten.«

»Ist er denn noch so schwach?«, fragte Hayden.

»Er hat viel Blut verloren. Es erstaunt mich nach wie vor, dass er überlebt hat. Aber junge Männer stecken eben voller Überraschungen.«

»Und wie steht es um seinen Arm?«

»Wir werden sehen. Ich bin zuversichtlich, dass er ihn behalten wird, aber ob er ihn wieder richtig bewegen kann, bleibt fraglich.«

»Ich danke Ihnen, Doktor Goodwin«, sagte Hayden, »für alles, was Sie getan haben.«

Der Mediziner nickte leicht. »Wer ist noch gleich Ihr Schiffsarzt?«

»Obadiah Griffiths.«

»Grüßen Sie ihn von mir und versichern Sie ihn meiner Hochachtung. Ich glaube nicht, dass Lord Arthur noch leben würde, wenn Dr. Griffiths nicht rechtzeitig alle erforderlichen Maßnahmen eingeleitet hätte.«

»Das werde ich gern ausrichten«, erwiderte Hayden.

Lady Hattingale begleitete den Arzt zur Tür, während der Butler vor Hayden die Treppe hinaufging, um ihn zu Lord Arthur zu bringen. Hayden betrat einen großen, sonnendurchfluteten Raum, in dem Wickham unter einer Fülle weißer Decken lag. Der Midshipman strahlte über das ganze Gesicht, als er seinen Kommandanten erblickte.

»Kapitän Hayden, Sir …«

»Wie ich sehe, hat man Ihnen eine gemütliche kleine Kajüte zugeteilt, Wickham. Sie müssen längst zum Admiral aufgestiegen sein, bei dieser Pracht.« Hayden setzte sich auf einen Stuhl, der neben dem Bett stand. »Sie sehen noch sehr blass aus. Fischbäuche sind nicht halb so bleich wie Sie.«

»Man sagte mir, dass ich die Hälfte meines Blutes auf dem Deck unseres Schiffes vergossen habe, Sir.«

»Ja, einer muss immer hinter euch Segelreffern herwischen.«

Ein Lächeln kam in Wickhams Gesicht.

»Hatten Sie Gelegenheit, mit Doktor Goodwin zu sprechen, Sir? Hat er schon gesagt, wann ich wieder aufstehen darf?«

»Nein, hat er nicht. Er meinte nur, dass Sie sich allmählich erholen und in etwa zwei Wochen wieder auf den Beinen sein werden.«

»Das wird meine Mutter freuen! Sie müssen wissen, dass sie schon arg enttäuscht war, als ich mich nicht als das musikalische Wunderkind erwies, das sie sich erhofft hat.«

»Sehen Sie, wenigstens ein Vorteil – eine zufriedene Frau Mutter.«

Beide schwiegen eine Weile.

»Haben wir viele Männer verloren, Sir?«

»Wir hatten Verluste zu beklagen, ja. Aber alle aus der alten Crew der Themis haben es unbeschadet überstanden, Sie ausgenommen, Wickham. Habe ich Ihnen nie gesagt, dass man sich einer Musketenkugel nicht in den Weg stellt?«

»Doch, haben Sie, Sir, aber in der ganzen Aufregung habe ich vergessen, mich an Ihren Ratschlag zu halten.«

»Ein Grund mehr, auf Ihre älteren Vorgesetzten zu hören, denn ich bin schon vierundzwanzig, Sie aber erst sechzehn.«

Erneut senkte sich Schweigen herab.

»Wie ich hörte, soll es eine ehrenvolle Auszeichnung geben, Sir.«

»Das erzählt man sich, ja. Alle Kommandanten, die Lord Howe für würdig erachtete, in den Berichten an die Admiralität Erwähnung zu finden, erhalten eine Medaille für ihre Verdienste in der Seeschlacht des ersten Juni.«

»Dann muss er Ihren Namen auch genannt haben, Sir!«

»Wie durch ein Wunder, in der Tat. Ich hätte nicht gedacht, dass der Admiral überhaupt meinen Namen kennt. Allerdings erwähnte er einige Kommandanten nicht, die sich gewiss übergangen fühlen werden. Daher fürchte ich, dass dieser Bericht an die Admiralität für viel Verdruss sorgen wird.«

Wickham nickte, da dies nichts Neues war. Admiräle hatten immer ihre Günstlinge. »Haben Sie schon Neuigkeiten, Sir? Gibt es bereits Einsatzbefehle für uns?«

»Ja, ich habe Einsatzbefehle erhalten, doch Sie werden sich Ruhe gönnen und sich erholen.«

Wickham nickte wieder und drehte den Kopf zur Seite. Er blinzelte. »Wie lautet der Auftrag der Raisonnable, Sir, wenn ich als Landratte fragen darf?«

»Sie sind keine Landratte, Wickham, sondern nur vorübergehend an Land. Mit der nächsten Springtide werden auch Sie wieder Wasser unter dem Kiel haben. Ich bin nicht mehr Kommandant der Raisonnable, sondern befehlige nun ein neues Schiff. Übrigens eine Fregatte, die Ihnen sehr vertraut sein dürfte. Ihr Name ist Themis – wie Sie ja wissen, eine Fregatte mit dunklem Charakter.«

»Die Themis, Sir?«

»In der Tat, und man schickt uns mit einem Konvoi in die Ostsee. Die meisten Ihrer alten Kameraden werden wieder mit an Bord sein.«

»Sir, das ist ja großartig. Wann legen wir ab? Vielleicht erhole ich mich so schnell, dass ich gemeinsam mit Ihnen in See stechen kann.«

»Wir werden noch in dieser Woche ablegen, aber ich erwarte, dass Sie sich schonen und wieder ganz zu Kräften kommen. Wenn alles gut läuft, sind Sie bei unserer Rückkehr so weit hergestellt, dass Sie wieder Ihren Dienst versehen können. Mr Stephens ließ mich wissen, dass wir höchstwahrscheinlich zu den Westindischen Inseln beordert werden, sobald die Hurrikan-Saison vorüber ist.«

»Also dann im November, Sir?«

»Wohl nicht vor Dezember, denke ich. Somit haben Sie ausreichend Zeit, um sich vollständig zu erholen und wieder Ihren Posten an Bord zu übernehmen.«

»Ich werde mich bemühen, meinen Arm bis dahin wieder bewegungstauglich zu machen, Sir.«

»Das freut mich zu hören. Die Unterkunft der Midshipmen ist eine Kinderstube geworden. Überall Kinder, die nicht wissen, wo hinten und vorne ist. Und damit meine ich die Jungen selbst und nicht das Schiff. Ich brauche Sie, Wickham, damit Sie den Jungen beibringen, wie man sich als Offiziersanwärter in der Navy Ihrer Majestät zu verhalten hat.«

Wickham grinste. »Ich weiß noch, wie ich zum ersten Mal an Bord kam, Sir, in meiner neuen Uniform, mit blinkenden Knöpfen und schneeweißen Breeches.«

»Ja, auch ich entsinne mich meines ersten Tages. Das dürfte jedem so gehen. Ich weiß noch, dass ich kaum etwas von den Dingen begriff, die um mich herum geschahen.«

»Bei mir war es ähnlich, Sir. Und dann kam ein junger Leutnant an Bord und brachte uns bei, was es bedeutet, im Dienst zu sein.«

»Sie kennen ja diese Leutnants. Schneidige, nassforsche junge Männer, die alles zu wissen glauben.«

»Ich möchte selbst eines Tages Leutnant sein, Sir.«

»Als stellvertretender Leutnant haben Sie sich bereits einen Namen gemacht, Wickham. Und Sie waren keineswegs nassforsch oder besserwisserisch. Ich sollte Sie für eine Theatergesellschaft empfehlen, Sie waren wirklich überzeugend.«

Bei diesen Worten stieg dem jungen Lord Arthur fast ein wenig Farbe in die Wangen. Er schien nach einer geeigneten Antwort zu suchen.

»Ich habe die neuesten Gazetten gelesen«, sagte er schließlich, »mit einer Hand.« Er rang sich ein Lächeln ab. »Denken Sie, dass Robespierre diesen Sommer überleben wird?«

»Das vermag ich nicht zu beurteilen«, erwiderte Hayden und spürte, dass ihm eine Ahnung aufs Gemüt drückte. Denn seit Monaten hatte er nichts mehr von seinen Verwandten in Frankreich gehört. »Der Wohlfahrtsausschuss schickt die Menschen reihenweise zur Guillotine, zumeist ohne Gerichtsverfahren. Es reicht schon eine unbegründete Anschuldigung, um einen Menschen zum Tode zu verdammen. Das sind wahrlich schreckliche Zeiten, wenn man Franzose ist. Es muss eine Gegenbewegung einsetzen. Die Vernunft muss wieder die Oberhand gewinnen.«

Die Tür öffnete sich, und Lady Hattingale betrat das Zimmer. Hayden erhob sich sogleich.

»Bleiben Sie sitzen, Kapitän Hayden«, sprach sie. »Sehen Sie mich lediglich als Krankenschwester.«

»Ihre Fürsorge hat wahre Wunder bewirkt«, sagte Hayden anerkennend. »Dieser Midshipman hier ist auf dem Weg der Besserung.«

»Ja, er schlägt sich tapfer, aber mein Beitrag beschränkt sich im Wesentlichen darauf, ihn zur Ruhe zu zwingen. Leider versucht er allzu oft, sich meinen Anweisungen zu widersetzen. Vielleicht könnten Sie ihn ja dazu anhalten, im Bett zu bleiben, bis der Doktor ihm erlaubt, wieder aufzustehen, Kapitän.«

»Mr Wickham, hiermit befehle ich Ihnen, sich auszuruhen, bis diese gute Krankenschwester und der Arzt Ihnen gestatten, das Bett zu verlassen. Sie werden sämtliche Anweisungen der eben erwähnten Personen bis ins Kleinste befolgen. Haben Sie verstanden, was ich Ihnen soeben gesagt habe?«

Wickham nickte unterwürfig. »Aye, Sir. Ich werde mein Bestes tun, um ein besserer Invalide zu...

Erscheint lt. Verlag 23.12.2021
Reihe/Serie Charles-Hayden-Reihe
Übersetzer Dr. Holger Hanowell
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Charles Hayden 4
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Captain • Crew • Die letzte Eskorte • England • Frankreich • Fregatte • Front • Historical • Historienroman • Historische Romane • Historischer Roman • Historisches Buch • Jahrhundert Trilogie • Karibik • Ken Folett • Ken Follet • Ken Follett • Kommandant • Kreuzzüge • Krieg • Kriegsschiff • Lieutnant • Marine • Meer • Meuterei • Militär • Mittelalter • Offizier • Rebecca Gable • Royal Navy • See • Seefahrt • UK • Unter feindlicher Flagge • Warringham • Zu feindlichen Ufern
ISBN-10 3-7517-2169-X / 375172169X
ISBN-13 978-3-7517-2169-1 / 9783751721691
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 781 KB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Die Geschichte eines Weltzentrums der Medizin von 1710 bis zur …

von Gerhard Jaeckel; Günter Grau

eBook Download (2021)
Lehmanns (Verlag)
14,99
Historischer Roman

von Ken Follett

eBook Download (2023)
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
24,99