Die verschwundene Hurenbraut (eBook)

(Autor)

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2022 | 1. Auflage
256 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-0746-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die verschwundene Hurenbraut - Denise Lynn
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'Bringt mir Avelyn of Brandr!' Auf Befehl des schottischen Königs macht sich Lord Elrik of Roul auf den gefahrvollen Weg. Er soll die widerspenstige Braut einfangen, die vor einer Ehe mit einem ältlichen Kriegsherrn geflohen ist. Doch als der mächtige Recke die schöne Lady in England, in einem Hurenhaus, aufspürt, hat er plötzlich ein Problem. Denn die Frau mit den eisblauen Augen, dem nachtschwarzen Haar, der Figur einer Göttin und dem unbezähmbaren Temperament lässt sein einsames Wolfsherz heiß entbrennen! Dabei muss er Avelyn unberührt zurück an König Davids Hof bringen. Um sie für immer an einen anderen zu verlieren?



Als große Verfechterin ihrer Träume und dem Glauben an ein Happy End, lebt Lynn Denise mit ihrem Ehemann und einem Streichelzoo, bestehend aus einem Hund und sechs Katzen im Nordwesten Ohios. Denise las Bücher bevor sie Fahrrad fahren konnte. Sie lernte deswegen sehr früh, wenn ein Buch nicht leicht zu lesen war, eine eigene Story daraus zu kreieren. Und das machte ihr viel Spaß. Sie entdeckte sehr früh ein bestimmtes Genre im Buchhandel: die Liebesromane. Was konnte noch besser sein als Piraten, Wegelagerer oder Ritter? Buchseiten, die mit heroischen Männern und attraktiven Heldinnen und deren romantischen Geschichten gefüllt sind. Für eine lange Zeit war es für sie genug nur davon zu lesen. Dann geschah es. Denise fiel ein Buch in die Hände, dass ihrer Meinung eine andere Endung hätte haben müssen. Hätte sie es geschrieben, dann hätte es anders geendet. Und damit begann die Geschichte von der Autorin Denise Lynn. Der wichtigste Anruf ihres Lebens kam 2002 und es war der des Harlequin Historical Verlegers, dass ihr erstes Buch veröffentlicht werden sollte. Wenn sie sich nicht gerade über die Tastatur ihres Computers beugt oder Tagträume hegt, kann man Denise in der staubigsten und dunkelsten Ecke der Orts-Bibliothek treffen, wo sie gerade ihre Nase in ein faszinierendes Buch zum Recherchieren steckt. Sie können Denise Lynn eine E-Mail an deniselynn02@aol.com schicken.

PROLOG

Carlisle Castle – April 1145

Die imposante, schwere Tür der großen Halle öffnete sich mit einem lauten Ächzen, und die hitzigen Debatten verebbten zu einem kaum hörbaren Flüstern. Als Lord Elrik of Roul mit großen Schritten hereinstürmte, verstummte auch der Letzte im Saal.

Das Regenwasser rann in Strömen von seinem mit Wolfspelz besetzten Umhang herab, und er hinterließ bei jedem Tritt ein kaltes Rinnsal auf dem Boden.

Alle wichen zurück, um ihm Platz zu machen. Das Klirren seines schmiedeeisernen Kettenhemds und seiner Sporen durchbrach bei jedem seiner starken Schritte das ehrfürchtige Schweigen in der Halle.

Wie gebannt starrten die Besucher am Hof von König David von Schottland den Mann an, der da auf sie zukam. Viele hatten schon als Kinder den Abenteuern der königlichen Wölfe gelauscht und fragten sich jetzt, wie viel Wahres an den Geschichten war. Wenn auch niemand gewillt war, es selbst herauszufinden.

Das wilde, lange Haar des Mannes war bis auf einige helle Strähnen schwarz wie die Nacht. Sein Gesicht war wettergegerbt, die Stirn über den grünen leuchtenden Augen in zornige Falten gezogen. Der dichte Bart bedeckte den ernst zusammengekniffenen Mund beinahe komplett, sodass sich einige der Umstehenden fragten, ob sie es wahrhaftig mit einem Wolf zu tun hatten. Dieser Krieger hatte nahezu etwas Unmenschliches, jederzeit bereit, sich auf seine Beute zu stürzen, um sie gnadenlos zu zerfleischen.

Vor dem Thronpodest kniete Elrik nieder und senkte den Kopf. Er wusste, was diese Menschen über ihn dachten. Diese schwächlichen Höflinge, die ihre Schwerter nur zur Zierde trugen, statt zum Kämpfen. Doch das scherte ihn wenig. Er hatte zu tun, was er als Lord of Roul eben tun musste, um sein Land und seine Familie zu schützen.

Sicher, es war keine leichte Aufgabe, ein Wolf des Königs zu sein. Doch sein Leben war von Beginn an nicht mit Leichtigkeit gesegnet gewesen. Er kannte es nicht anders. Er war bloß froh, dass seine drei Brüder ebenfalls zu seinem Wolfsrudel gehörten, denn er konnte ihnen mit seinem Leben vertrauen.

König David erhob sich. „Roul, kommt mit mir.“

Elrik stand auf und folgte dem König in eine kleine Kammer hinter dem Thronpodest. Die Tür wurde hinter ihnen geschlossen, sodass sie ungestört sprechen konnten.

„Danke, dass Ihr so schnell gekommen seid.“ Der König schenkte tiefroten Wein in zwei silberne Kelche und reichte Elrik einen, ehe er sich auf einen Schemel niederließ.

Elrik nahm den Kelch, in der Hoffnung, dass der Wein ihn ein wenig wärmen würde. „Ihr wünscht, Majestät?“

„Verzeiht, dass ich Euch so plötzlich von Eurem wärmenden Feuer fortgeholt habe. Aber ich benötige dringend Eure Dienste.“

„Wen oder was sucht Ihr, Eure Majestät?“ Elrik hatte ein untrügliches Gespür für Fährten und konnte jeden verlorenen Schuh im Land aufspüren. Oder auch Personen, die nicht gefunden werden wollten.

„Avelyn of Brandr.“

Elrik hielt inne, ehe er seinen Wein hinunterschluckte. Mit einem Mal kehrten die Erinnerungen mit Wucht zurück. Sein Vater hatte gemeinsame Sache mit Brandr, dem Herrn von Brandr Isle, machen wollen und ein Komplott gegen König David angezettelt. Die Insel war nach dem nordischen Wort für „Schwertklinge“ benannt, da deren gezackte Felsformationen wie gezückte Schwerter in den Himmel ragten. Brandr hatte es nach noch mehr Ländereien gegiert. Ob der Verräter auf eigene Faust gehandelt hatte oder ob er von seinem Onkel und Lehnsherrn, dem Lord of Somerled, oder vom Lord of Argyll oder gar von seinem Großvater mütterlicherseits, König Óláfr, dem Herrscher über das Königreich der Inseln, dazu angestiftet worden war, hatte man nie herausgefunden, da Brandr seine Beziehungen hatte spielen lassen, um einer Bestrafung zu entgehen. Im Gegensatz zu Elriks Vater.

Elrik und sein jüngerer Bruder Gregor hatten sich dem König zu Füßen geworfen und um Gnade für ihren Vater gefleht. Ihre Bitte war tatsächlich erhört worden. Doch sie hatten dafür mit ihrer Seele bezahlen müssen.

Ihr Vater war nach Roul Isle verbannt worden, und er und Gregor, genau wie zwei weitere Brüder, hatten sich den Wölfen des Königs anschließen müssen, einer Gruppe von Männern, die geheime Aufträge auszuführen hatten, die ihnen oft die Grausamkeit eines Wolfs abverlangten.

Elrik schluckte. „Ich wusste nicht, dass Brandr eine Tochter hat.“

„Sogar eine leibliche.“

Elrik war nicht überrascht. Brandrs eigene Mutter war selbst eine Bastardtochter gewesen. Aber warum sollte der Enkel von König Óláfr den König von Schottland um Hilfe bitten? Mehr noch, warum sollte Brandr das Risiko eingehen, König David aufzusuchen, obwohl er und seine Streitkräfte den König einst vom Thron hatten stürzen wollen? Doch Elrik wollte jetzt nicht über die verräterische Vergangenheit des Mannes sprechen. Vor allem, weil sein Vater ebenfalls unrühmlich in die Sache verstrickt gewesen war. Daher fragte er bloß: „Brandr ist zu Euch gekommen, statt seinen Onkel oder Großvater um Hilfe zu bitten?“

„Ja, so scheint es.“

„Aus welchem Grund lässt er die beiden im Dunkeln?“

„Das Mädchen soll Sir Bolk ehelichen, einen von Óláfrs weniger ranghohen Lords.“

Bolk? dachte Elrik. „Ihr meint doch wohl nicht Bolk, den Älteren?“

Der König nickte. „Doch. Wenn ich mich nicht verzählt habe, wird sie seine dritte Ehefrau.“

Wie hatte der Vater des Mädchens dieser Ehe nur zustimmen können? Dieser uralte, bucklige Kriegsherr hatte seine ersten Frauen schon überlebt. Sicherlich gefiel Brandrs Tochter die Vorstellung, Ehefrau Nummer drei zu werden, nicht besonders gut. „Wie lange ist sie schon fort?“

„Meines Wissens seit drei Wochen. Sie verschwand kurz vor dem ersten Zusammentreffen mit ihrem Zukünftigen.“

Elrik stellte den leeren Kelch ab. „Gibt es eine Beschreibung der Frau?“

„Man sagte mir nur, dass sie nachtschwarzes Haar und helle Haut hat, dazu eisblaue Augen und eine hübsche Figur, gepaart mit einem Temperament, das einer Tochter Brandrs alle Ehre macht.“

Wundervoll. Nicht nur, dass er die Tochter eines Kriegsführers suchen sollte, den er zu den größten Feinden seiner Familie zählte. Nein, sie war auch noch die Urgroßtochter eines Königs und hatte außerdem drei Wochen Vorsprung. Dazu schien sie noch ein Sturkopf zu sein und würde alles daransetzen, nicht gefunden zu werden.

„Wo wurde sie zuletzt gesehen?“

„In Oban.“

Elrik wusste, dass es dort nicht viel mehr als eine Burgruine gab. „Und danach?“

„Es wird erzählt, dass eine schwarzhaarige Hure in Duffield einen Mann getötet haben soll, der sie davon abhalten wollte, Brot zu stehlen. Brandrs Männer haben die Suche dort aufgegeben.“

Elrik bezweifelte, dass an den Gerüchten etwas dran war. Wenn das Mädchen klug genug war, um so weit zu kommen, ohne geschnappt zu werden, dann würde sie durch solch eine Dummheit nicht riskieren, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Wenn sie wirklich in Duffield gesehen worden war, dann war das Ganze nicht so einfach. Deswegen hatten Brandrs Männer die Suche dort auch abgebrochen. Englisches Gebiet zu betreten war eine Sache, aber in die Ländereien des Earl of Derby vorzudringen war eine ganz andere. Der erste Earl of Derby hatte König Stephen tatkräftig zur Seite gestanden, um feindliche Truppen abzuwehren. Und sein Nachfolger würde es ihm sicherlich gleichtun.

Elrik wusste, dass auch er ans falsche Ende des Schwertes geraten konnte. Weshalb man ihm auch diese Aufgabe übertragen hatte. Einen Wolf konnte man entbehren. Wurde er geschnappt, dann würde König David ihn nicht auslösen. Er würde sogar abstreiten, etwas von der Mission zu wissen.

Er musste also sichergehen, dass er nicht gefasst wurde.

Diese Lady Avelyn war entweder außerordentlich mutig oder außergewöhnlich dumm. Für eine allein reisende Frau hatte sie schon eine gehörige Strecke zurückgelegt. Und es lag auf der Hand, was ihr Ziel war: die Südküste. Und von da aus weiter in die Normandie. Oder nach Frankreich.

„Ihr müsst sie finden, ehe sie England verlässt.“

„Wann rechnet Brandr mit ihrer Rückkehr?“

„Das ist nicht unser Problem. Bringt sie zu mir. Es erscheint mir doch sehr merkwürdig, dass Brandr die achtzehnjährige Urenkelin eines Königs einem alten Greis ohne bedeutende Titel oder Ländereien zur Frau geben will. Und noch mehr, dass er mich um Hilfe bittet.“

„Das ist in der Tat seltsam.“

„Vor allem, weil der Mann schon in der Vergangenheit bewiesen hat, dass ihm nicht zu trauen ist. Ich frage mich, was für eine Intrige er jetzt schon wieder spinnt.“ Der König winkte ab. Damit war das Thema für ihn beendet. „Findet sie und bringt sie her. Und zwar schnell. Brandr wird in den nächsten vier Wochen hier eintreffen, und ich will seine Gegenwart nicht länger erdulden müssen als nötig. Außerdem will ich seinen Plänen noch vor seiner Ankunft ein Ende bereiten.“

Elrik zog sich der Magen bei den letzten Worten des Königs zusammen. Der kühle Tonfall des Königs hatte etwas Beunruhigendes, und Elrik fragte sich, wie genau er Brandrs Plänen durchkreuzen wollte. Er wurde das Gefühl nicht los, dass David sich schon etwas überlegt hatte. Und dass er selbst stärker daran beteiligt sein würde, als der König ihm zu diesem Zeitpunkt mitteilen wollte.

Seit über zehn Jahren war er jetzt ein königlicher Wolf. Noch nie hatte er...

Erscheint lt. Verlag 11.1.2022
Reihe/Serie Historical
Historical
Übersetzer Carolin Gehrmann
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • highlander liebesromane • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher
ISBN-10 3-7515-0746-9 / 3751507469
ISBN-13 978-3-7515-0746-2 / 9783751507462
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