Ja, unsere Kreise berühren sich - Christa Wolf, Charlotte Wolff

Ja, unsere Kreise berühren sich

Briefe
Buch
160 Seiten
2004
Luchterhand Literaturverlag
978-3-630-87182-0 (ISBN)
15,00 inkl. MwSt
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"Sie werden verstehen, daß ich Ihnen schreiben muß" - Christa Wolf eröffnet den Briefwechsel mit ihrer Namensvetterin Charlotte Wolff, weil sie bei der Lektüre von Wolffs Autobiographie unverhofft auf ihren eigenen Namen stößt. Denn Charlotte Wolff war auch Schriftstellerin, die bei der Lektüre von Christa Wolfs "Kein Ort. Nirgends" ein poetisches Bild entdeckte, das sie auf ganz ähnliche Weise in einem ihrer Gedichte verwendet hatte. "Meiner Ansicht nach ist es ein Wunder, daß ein solch ähnlicher poetischer Ausdruck von zwei Geistern geschaffen werden konnte", schreibt sie in ihrer Autobiographie. Der Briefwechsel handelt oft von solchen "Wundern", von Koinzidenzen und Zusammentreffen, die die Rationalität zunächst herausfordern. Denn es ist die Zeit, als Christa Wolfs "Kassandra" gerade veröffentlicht war, in der sie die Frage nach der selbstzerstörerischen Tendenz in der Zivilisation des Abendlandes zum Ursprung patriarchaler Strukturen zurückverfolgt. Meist aber ist von Persönlichem die Rede, davon, ob sich für Charlotte Wolff am Ende eines langen Lebens im Exil so etwas wie Heimat einstellen kann, von den Herausforderungen und Erschöpfungen immer wieder sich neu anbahnender Projekte. Christa Wolf arbeitet während des Briefwechsels unter anderem auch an der Konzeption von "Sommerstück", Charlotte Wolff schreibt an ihrer großen Biographie zu Magnus Hirschfeld, dem Pionier der Erforschung der menschlichen Sexualität. Es wird ihr letztes Buch sein, sie stirbt im September 1986. So bleibt beider immer wieder ausgesprochener Wunsch, einander zu begegnen, unerfüllt.

Christa Wolf geboren am 18.3.1929 in Landsberg/Warthe (Gorzów Wielkopolski); Grund- und Oberschule in Landsberg. 1945 Umsiedlung nach Mecklenburg. 1949 Abitur in Bad Frankenhausen (Kyffhäuser), Beitritt zur SED. 1949-1953 Studium der Germanistik in Jena und Leipzig, Diplomarbeit bei Hans Mayer. Von 1953-1959 in Berlin wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Deutschen Schriftstellerverband, Lektorin, Redakteurin der Zeitschrift "neue deutsche literatur", Cheflektorin des Verlags Neues Leben. 1959-1962 Lektorin des Mitteldeutschen Verlags in Halle. Seitdem freie Schriftstellerin. Christa Wolf zählt zu den bedeutendsten Schriftstellerinnen der Gegenwart; ihr umfangreiches erzählerisches Werk wurde in alle Weltsprachen übersetzt und mit zahlreichen nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet. Im Luchterhand Verlag erschien zuletzt "Ein Tag im Jahr. 1960-2000". Sie ist verheiratet mit Gerhard Wolf, hat zwei Töchter und lebt in Berlin. Charlotte Wolff wurde 1897 in einer kleinen westpreußischen Provinzstadt geboren. Im Berlin der 20er Jahre trifft sie auf Walter Benjamin und Franz Hessel, 1933 emigriert sie nach Paris und 1936 nach London, wo ihr Aldous Huxley hilft, Fuß zu fassen. Von ihrer Ausbildung her Philosophin und Ärztin, arbeitete sie immer auch als Schriftstellerin. Zu ihren Veröffentlichungen zählen neben wichtigen Werken zur Erforschung weiblicher Homosexualität und Bisexualität auch Romane wie "Späte Liebe" oder ihre Autobiographie "Augenblicke verändern uns mehr als die Zeit". Charlotte Wolff starb 1986 in London.

Sprache deutsch
Maße 135 x 210 mm
Gewicht 233 g
Einbandart Englisch Broschur
Themenwelt Literatur Briefe / Tagebücher
Schlagworte TB/Belletristik/Briefe, Tagebücher • Wolf, Christa; Briefe • Wolff, Charlotte; Briefe
ISBN-10 3-630-87182-8 / 3630871828
ISBN-13 978-3-630-87182-0 / 9783630871820
Zustand Neuware
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