1. Kapitel

Mrs Curvy

Raue Finger streichen über meinen Hintern, packen fest zu, bringen mich zum Stöhnen.

Scharfe Zähne vergraben sich in meiner Unterlippe, beißen mich, einen Atemzug später versöhnt eine heiße Zunge die gepeinigte Stelle.

Ich erschaudere, spüre, wie ich feuchter und immer feuchter werde, während mich der landesweit gefürchtete Präsident des Red Angels Motorcycle Clubs, der hier in New York sein Hauptquartier hat, immer tiefer in die Matratze drückt.

Muskeln, straffe Haut und Tattoos füllen mein Sichtfeld.

Direkt neben dem Bett, auf dem Boden, befindet sich seine lederne, mit Patches übersäte Kutte, direkt darauf warten nicht nur zwei Waffen, sondern auch ein langer Dolch, auf ihren nächsten Einsatz.

„Jax ...“

Ich stöhne seinen Namen, presse mich, süchtig nach mehr, an seinen harten Körper und lasse zu, dass er seine Faust in meinen langen Haaren vergräbt, meinen Kopf bestimmend nach hinten reißt und mir tief in die Augen schaut.

Durch seine geblähten Nasenflügel inhaliert er geräuschvoll meinen Duft, sein, auf eine dunkle Art und Weise wunderschönes Gesicht ist angespannt, wirkt wie aus Stein gemeißelt.

„Fuck! Ich liebe es einfach, wie du meinen Namen aussprichst.“

Das ist nur fair. Ehrlich. Verdammt fair, denn ich liebe diesen Rockerpräsidenten und das, obwohl es definitiv besser wäre, wenn ich das nicht tun würde.

Jax ist der absolut letzte Mann, an den ich mein Herz verlieren sollte, und dennoch ist es passiert.

Am Anfang war das zwischen uns nichts weiter als eine Art Auftrag.

Mason, mein großer Bruder, der zugleich auch der Sergeant at Arms des Clubs ist, musste für einige Zeit in den Knast. Für die Dauer des Gefängnisaufenthalts hat er Jax gebeten, ein Auge auf mich zu haben und auf mich aufzupassen.

Mason ist sehr beschützend, und verflucht, bis ich Jax besser kennengelernt habe, hätte ich nicht gedacht, dass es einen Mann gibt, der meinen Bruder in der Hinsicht übertreffen könnte, aber da wurde ich eines Besseren belehrt.

Jax ist soooo viel besitzergreifender, als es mein Bruder jemals war, aber auch erst seit wir eines Nachts, einer Nacht, in der er mich sturzbetrunken aus einer Kneipe gezerrt hat, im Bett gelandet sind.

Wir hatten Sex. Fantastischen, bombastischen, wilden, hemmungslosen und grenzgenialen Sex, der dafür gesorgt hat, dass ich, die Chaosqueen, die ich nun mal bin, mich Hals über Kopf in den Präsidenten verliebt habe.

Das war nicht geplant.

Wirklich nicht.

Es ist anstrengend genug, einen bewaffneten und nur schwer zu kontrollierenden Red Angel in meinem Leben zu haben. Zwei? Holla!

Zwei sind noch mal eine ganz andere Nummer. Besonders wenn man von dem einen die kleine Schwester ist und mit dem anderen vögelt.

Nachdem wir miteinander geschlafen hatten – gefickt beschreibt es besser – waren wir uns einig, dass wir das nicht wiederholen sollten.

Ihr seht ja, wie gut das geklappt hat ...

Die Tatsache, dass sich sein harter Schwanz ungeduldig gegen meine Muschi drückt, ist der beste Beweis dafür, dass wir wieder und wieder Sex hatten. Um ehrlich zu sein, die komplette Zeit über, in der mein Bruder im Gefängnis saß.

Als Mason dann entlassen wurde, war uns klar, dass unsere Affäre enden muss, aber verdammt, das zwischen uns ist zu gut, um es so einfach aufgeben zu können.

Jax ist einfach ... der Hammer!

Er gibt mir das Gefühl, die schönste Frau auf diesem Planeten zu sein und das trotz meiner Kurven und der Tatsache, dass ich absolut nicht in das gängige Schönheitsklischee passe.

Ich wiege fast einhundert Kilo und der Biker auf mir scheint jedes Gramm davon zu lieben. Er küsst mich, als wäre ich seine Luft, er berührt mich, als wäre ich die Lösung für all seine Probleme.

Also wie zum Teufel soll ich diesem Kerl widerstehen?

Warum sollte ich so blöd sein, und ihn von der Bettkante schubsen?

Aus der anfangs ganz unkomplizierten Bums-Freundschaft ist mit jeder Nacht, die wir zusammen verbracht haben, mehr und mehr eine Art Beziehung entstanden, und auch wenn wir wissen, dass das mit uns eigentlich nicht sein darf, findet keiner von uns die Kraft, es ein für alle Mal zu beenden.

Klar. Ihr werdet euch jetzt fragen, warum wir das überhaupt müssen, die Antwort darauf ist komplizierter, als sie es sein sollte.

Die Red Angels leben nach ihren ganz eigenen Gesetzen, sie haben eine Art Kodex, gegen den kein Member verstoßen darf.

Nach diesen Clubgesetzen bin ich als kleine Schwester Masons Eigentum und keiner der anderen Angels darf mich ohne seine Erlaubnis anrühren, geschweige denn ficken – nicht mal der Präsident.

Besonders er nicht, immerhin ist er als Anführer dafür verantwortlich, dass sich alle an diese Gesetze halten.

Wie würde es also aussehen, wenn sich ausgerechnet er an der kleinen Schwester von einem seiner Männer vergreift?

Eben. Gar nicht gut.

Wenn Jax sich dazu entschließen würde, es Mason zu sagen, dann würde das für uns bedeuten, dass die komplette Leichtigkeit, die wir so genießen, verpufft, und dass Jax mich zu seiner Old Lady machen müsste.

Man fickt nicht einfach so die kleine Schwester, ohne dabei ernste Absichten zu haben.

Richtig?

Ich meine, was sollte er Mason auch sagen?

„Hey Sergeant, ich bumse deine Schwester, wir haben viel Spaß miteinander, aber ich will, was sie betrifft, keine Verpflichtungen eingehen.“

Uhhhh!

Ich kenne meinen Bruder, ich weiß, dass er seinem Präsidenten ohne zu zögern eine Kugel in den Kopf jagen würde.

Auch wenn Mason versucht hat, es vor mir zu verheimlichen, weiß ich, dass er der Red Angel ist, vor dem sich die ganze Stadt fürchtet, und den alle nur Nobody nennen.

Nobody ist ein gnadenloser Killer. Wer für den MC ein Problem darstellt oder wer bei den Angels in Ungnade gefallen ist ... na ja ... Ihr könnt euch sicherlich denken, was dann geschieht, und dass das Gesicht meines Bruders dann das Letzte ist, was diese armen Schweine sehen.

Am Anfang hatte ich echt ein Problem damit, aber dann ist mir klar geworden, dass Mason und Nobody zwar ein und derselbe Mann sind, aber dennoch völlig andere Charaktere haben.

Es ist so, als würden in dem Körper meines Bruders zwei Persönlichkeiten stecken.

Die eine, die ich kenne, und die andere, die für den Tod von unzähligen Menschen verantwortlich ist.

Wenn ich mir jetzt einreden würde, dass der Präsident auf mir harmloser ist, würde ich mich selbst belügen. Das Wort harmlos trifft auf keinen der Red Angels zu, nicht mal auf Cheesecake, den neuen Prospect, der wie mein Lieblingskuchen heißt und von allen noch am harmlosesten aussieht.

Jax hätte ihm längst das Leder wieder von den Schultern gezogen, wenn er sich nicht bereits bewiesen und als geeignet herausgestellt hätte.

Wie ihr also seht, ist mein Leben nicht langweilig und schon gar nicht einfach. Was zum einen auch daran liegt, dass ich ein Talent dafür habe, mich in Schwierigkeiten zu bringen.

Wenn es irgendwo ein Problem gibt, ich finde es, mache es zu dem meinen, füttere es und lasse es riesengroß und beinahe unlösbar werden.

Meine heimliche Affäre mit dem Präsidenten ist nur ein Beispiel von vielen ...

Aber es ist eben auch das heißeste, muskulöseste und tätowierteste Beispiel, das mir mit seinen Küssen den Verstand benebelt und mit seinen geschickten Fingern schon so einige Orgasmen beschert hat.

Fast so, als ob er wüsste, was ich gerade gedacht habe, pinnt Jax seine Lippen auf die meinen, öffnet forsch mit seiner Zunge meinen Mund und stiehlt mir geschickt den Atem.

Immer mehr Feuchtigkeit flutet meine Mitte, er spürt es an der Spitze seiner Erektion und knurrt zufrieden.

„Fuck, Lucy. Fuck! Ich kann einfach nicht genug von dir kriegen.“

Und dafür danke ich Gott jeden Tag. Ehrlich jeden verdammten Tag und das, obwohl ich nicht mal besonders gläubig bin und seit mindestens einem Jahrzehnt keine Kirche mehr von innen gesehen habe.

Ein weiterer Beweis dafür, wie sehr ich diesen Präsidenten liebe und wie tief ich mich mit diesen Gefühlen in die Scheiße geritten habe.

Beziehungen sind nichts für mich, sie wurden einfach nicht für mich erfunden ...

Egal wie oft ich es schon versucht habe, sie sind alle gescheitert, und ich will nicht, dass das, was Jax und ich haben, mit einem großen Knall endet.

Und es würde knallen, denn Mason würde es sich nicht nehmen lassen, Jax mindestens eine Kugel zu verpassen.

Heilige Scheiße!

„Dann fick mich endlich, anstatt mich nur zu küssen. Ich mag deine Zunge, aber deinen dicken Schwanz liebe ich mehr.“

Lachend wirft er den Kopf in den Nacken, bewegt seine Hüfte und bringt seine Erektion direkt vor meiner zuckenden Öffnung in Position.

„Du bist unersättlich,...