Altar schützt vor Torheit nicht. -  Ignaz Halbbeck

Altar schützt vor Torheit nicht. (eBook)

Gedichte, Sprüche, Fragen
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
144 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7543-8255-4 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
5,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Gedichte, Sprüche und ... egal, nun jedenfalls in grosser Zahl, Lustiges oder ... und so fort, ob erste oder zweite Wahl, gar lesenswert ists allemal, ists Mal für Mal, ists Wort für Wort.

Ignaz Halbbeck schreibt wie er kocht, auf den Punkt, ohne überflüssigen Schnickschnack, knapp und treffend, einfach so wie es sein muss. Aufgewachsen unweit des Munots sowie an den Gestaden von Zürich- und Sihlsee, lebt Ignaz Halbbeck heute, beschützt von den sieben Churfirsten, in der Ostschweiz.

Am Anfang war das Wort, …

Gespräch


Sie hatten das Gespräch gesucht,

keiner wusste mehr, wo’s war.

Wen wunderts, wurde wild geflucht.

Schlötterlinge gabs ein paar.

Man schob die Schuld den andern zu,

sicher hatten sies verlegt.

Schon manch Gespräch verschwand im Nu,

gedankenlos wo abgelegt.

Per Zufall fand man es im Schrank,

es hatte sehr gelitten.

Verstummt machte es keinen Wank,

das Wort war abgeschnitten.

Klang


Männiglich gerät ins Schwärmen

ob dem Kirchenglockenklang,

kann er sich am Klang erwärmen,

ungezwungen, fern dem Strang.

Kenner wissen es schon lange,

der Genuss verlangt Distanz.

Ständig auf und ab am Strange,

freut ’s Geläute nicht so ganz.

Gemeinsam


Sie hatten nicht vieles gemeinsam,

meinten ’s Konto, den Hund und ’s Kind,

konnten nicht sagen, wies dazu kam,

geschweige, was die Gründe sind.

Doch jahrelang sich selbst belogen,

fiels ihnen schwer noch einzusehn,

dass Kind und Hund war’n ausgeflogen

und sie selbst in den Miesen stehn.

Lang hatten sie sich was vorgemacht,

lebten darum in Saus und Braus

und gingen, das Kind ins Bett gebracht,

abends mit ihrem Hund dann aus.

Helga


Helga flog mit ihren zwei Dackeln,

sah nochmals zum Himmel empor,

danach zu den lodernden Fackeln.

Ihre Landung stand kurz bevor.

Es dauerte nur noch Sekunden,

schon war sie am Boden trotz Sturm.

Ihr Zwischenhalt dauerte Stunden,

noch lang lag sie unten am Turm.

Slogan


„What you see is what you get.“

Susi hatte drauf vertraut,

denn sie fand den Slogan nett.

Viel hat sie drum angeschaut.

Was sie sah, bekäm sie ja.

Sinngemäss sagt das der Satz,

und für manches was sie sah,

hätte sie bestimmt noch Platz.

Der Satz stimmte in der Tat.

Doch anders als sie dachte,

war zu schau’n ein schlechter Rat,

der ihr zu schaffen machte.

Sie wurd schwanger, bekam Rost,

trug plötzlich eine Kutte.

Anstatt Wein erhielt sie Most,

wurd heiss begehrt als Nutte.

Susi war zu Recht entsetzt,

übel wurd ihr mitgespielt,

ganz besonders dann zuletzt,

als sie hat zur Leich’ geschielt.

Grund


Hans wär fast gestorben ohne Not.

Nun gabs einen Grund, jetzt ist er tot.

Nuancen


Nur schon Nuancen manchmal reichen,

einfach ein paar Kleinigkeiten,

um Differenzen auszugleichen

und den Streit nicht auszuweiten.

Die Hand statt seine Faust zu geben

wäre eine Variante

für alle, die nach Ausgleich streben,

wie Grossmutter oder Tante.

Das Timing und die Präzision,

das ist es, was ansonsten zählt.

Kurz eins auf die Zwölf reicht meistens schon,

wenn man nicht die Versöhnung wählt.

Duschkabinen


Wer kennt sie nicht, die Duschkabinen?

Wer schwitzt, sie stets zu schätzen weiss,

putzt danach fleissig wie die Bienen.

Doch nach dem Putzen rinnt der Schweiss.

Drum wird es Zeit, sich zu erfrischen,

sich im Glashaus abzukühlen,

vom Körper sich den Schweiss zu wischen,

sich fürs Putzen wohlzufühlen.

Gefallen


Vom Scheitel runter bis zur Sohle,

einfach alles war perfekt,

kostete haufenweise Kohle.

Hans sah aus wie abgeleckt.

Adrett gescheitelt mit Pomade

und grosszügig parfümiert,

besah der Schönling sich im Bade,

von sich selber fasziniert.

Ein „Oh“, ein „Wau“ entwich dem Munde,

Hans fand an sich Gefallen,

blieb vor dem Spiegel manche Stunde

und liess die Korken knallen.

Champagner hatte er kühl gestellt,

mit Susi ein Date zwar vor,

doch sich nun zum Spiegelbild gesellt,

glücklich wie noch nie zuvor.

Frühlingsputz


So vielen ist er längst zuwider,

der Frühlingsputz nervt Jahr für Jahr.

Auch meine Laune lag danieder,

bis ich dem Frühling, kam er wieder,

klarmachte, dass er schon da war.

Fehler 1


Kevin hatte Fehler eingeräumt,

Truhen und Schränke war’n längst voll.

Unglaublich viel hatte er versäumt,

doch ausser ihm fands keiner toll.

Zu Kreuze kriechen er drum musste,

Fehler um Fehler eingestehn,

weil er schlussendlich nicht mehr wusste,

wo einräumen, wo’s rein könnt’ gehn.

Die Schränke aus den Fugen platzten,

für keinen Fehler gabs noch Platz.

All diese Dinge, die verpatzten,

sie schienen Kevin für die Katz.

Er gab sich Müh, hat sich nie geschont,

in Fehlern er sich nie sonnte.

Doch schien ihm, dass sich kein Fehler lohnt,

den er nicht einräumen konnte.

Gewicht


Susis Gewicht musste runter,

rigoros, drastisch und jetzt.

Zu lang gelitten darunter,

wurd sie auf „Halbmast“ gesetzt.

Stuss


Mitunter bin ich meiner Meinung,

wohl meistens aber eher nicht.

Dem was ich denk, folgt die Verneinung,

falschrichtig wirds aus meiner Sicht.

Richtig zumeist nur ansatzweise,

zieh ich danach den Umkehrschluss,

erfahr so auf brutale Weise,

was ich so denk, ist eh nur Stuss.

Stuss befeuert meine Notizen

und wenn ich mir es überleg,

ganz planlos würd ich sonst hier sitzen.

Stuss denken ist ein Privileg.

Katzen


Ich mag möglichst grosse,

wer mag Katzen nicht.

Mit der rechten Sosse

sind sie ein Gedicht.

Ein Scherz ists nur, nicht mehr,

jeder hats kapiert.

Das Essen würd zu schwer,

besser man grilliert.

Stange


Ruth wollte Rolf bei der Stange halten,

Rolf reagierte drauf erfreut.

Denn er wusste, würd sie sich entfalten,

bestimmt hätt’ er es nicht bereut.

Er sah sie über die Stange gleiten,

mit ihrer Zunge voll’ Begier.

Gar lustvoll würde sie ihn begleiten,

entführen aus dem Jetzt und Hier,

wo er, wie er bemerkte, doch noch war,

und Ruth schon vor Wut sah schäumen.

Wie sie reagierte, wurd ihm schnell klar,

passte nicht zu seinen Träumen.

Fünfzig


Fünfzig Jahre nicht gesehen,

schrecklich lang war diese Zeit.

Würden sie sich nun verstehen.

Damals war’n sie nicht soweit.

Das Kind war noch nicht reif genug,

das Geplärr, wer mag das schon.

Das lange Warten Früchte trug,

endlich Vater nun als Lohn.

Schuh


Einen Schuh zog Peter kürzlich raus,

ziemlich viel Mensch steckte noch drin.

Normalerweise wärs wohl ein Graus,

doch er kannte Tamaras Kinn.

Nicht nur das Kinn, alles andre auch,

die ganze Leich’ war ihm bekannt.

Sie trieb im Wasser, hing dann am Strauch.

Vor Zeiten hat er sie gekannt.

Die Zeiten waren noch nicht lang her,

ihr Streit hatte sich erst gelegt.

So ganz genau wusste ers nicht mehr,

ihm schiens, als hätt’ er sie verlegt.

Seele


Norbert liess seine Seele baumeln,

die Haare flatterten im Wind.

Der Fluss weit unten schien zu taumeln,

etwas war falsch, sah er geschwind.

Gar überstürzt, in grosser Eile,

ging alles schief, einfach zu dumm.

Mit den Füssen hing er am Seile,

erhängte sich wohl falsch herum.

Maiensäss


Hansjörg platzierte sein Gesäss

draussen auf die kleine Bank,

vor seinem schmucken Maiensäss.

Abend war es Gott sei Dank.

Endlich das Tagewerk getan,

war die Musse wohl verdient.

Der neu gewonnene Elan

morgen ihm beim Schuften dient.

Fürwahr, es braucht Beharrlichkeit,

soll sich das Bauern lohnen,

sollen mal spriessen mit der Zeit

all die Subventionen.

Qualm


Max sass schon stundenlang im Qualm,

kaute auf einem Stachelhalm.

Er wollte bleiben, noch nicht heim,

das trotz dem Qualm, aus Freud am Reim.

Schmerz


Urs sah, die Zugfahrt schmerzt ab Letten.

Es lag wohl an den Schmerztabletten.

Egal


Sind es Wochen, Monate gar,

wie lang gehts noch, ists schon her?

Vielleicht sinds Tage, nur ein paar.

Raten müsst’ ich, doch ’s fällt schwer.

Aber egal, ob es jetzt passt,

ich möchte es probieren,

denken, dass du Geburtstag hast,

dir einfach gratulieren.

Q


Auf der Wiese...

Erscheint lt. Verlag 3.12.2021
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Lyrik / Dramatik Lyrik / Gedichte
ISBN-10 3-7543-8255-1 / 3754382551
ISBN-13 978-3-7543-8255-4 / 9783754382554
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 435 KB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Deutsche Gedichte aus zwölf Jahrhunderten

von Dirk Petersdorff

eBook Download (2023)
C.H.Beck (Verlag)
21,99
Deutsche Gedichte aus zwölf Jahrhunderten

von Dirk Petersdorff

eBook Download (2023)
C.H.Beck (Verlag)
21,99