Dämon (eBook)

Thriller

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Aufl. 2022
764 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-1763-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Dämon - Matthew Delaney
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Das Grauen schien für immer im Meer begraben - bis jetzt!

Südpazifik, 1943: Als die amerikanischen Soldaten auf der Insel Bougainville landen, sind sie bereit für den Kampf. Doch auf diesen Feind konnte sie niemand vorbereiten ...
Boston, viele Jahre später: Meeresforscher bergen ein im Zweiten Weltkrieg gesunkenes Schiff und überführen es in die Metropole an der amerikanischen Ostküste. Kurz darauf beginnt für die Bewohner der Stadt ein wahrer Albtraum. Bizarre Morde, verstümmelte Leichen und kryptische Zeichen halten die Polizei in Atem. Alles weist auf eine Verbindung zwischen den Gewalttaten und dem Wrack hin. Bei ihren Ermittlungen stoßen die Kriminalbeamten auf ein uraltes Geheimnis um ein Wesen, das nur ein Ziel kennt: zu töten!

'Kein Roman hat mir mehr Furcht eingeflößt als dieser.' Los Angeles Times

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.







<p>Matthew Delaney ist Absolvent des Dartmouth College, New Hampshire. <strong>Dämon</strong>, sein erster Roman, fand begeisterten Anklang bei Publikum und Kritikern. Die Filmrechte wurden noch vor der Fertigstellung des Buches an Touchstone Pictures verkauft. Matthew Delaney lebt in Somerville, Massachusetts.<br></p>

Matthew Delaney ist Absolvent des Dartmouth College, New Hampshire. Dämon, sein erster Roman, fand begeisterten Anklang bei Publikum und Kritikern. Die Filmrechte wurden noch vor der Fertigstellung des Buches an Touchstone Pictures verkauft. Matthew Delaney lebt in Somerville, Massachusetts.

Zwei Tage später


Wach. Schmerz. Beinahe unerträglicher Kopfschmerz. Wo bin ich? Sein ganzer Körper hatte die Empfindung, zu steigen und zu fallen. Erneut schloss er die Augen. Irgendetwas explodierte in seiner Nähe und übersäte seinen Körper mit kleinen Splittern, die sich anfühlten wie Kiesel oder Dreck. Mühsam schlug Eric die Augen wieder auf.

Er lag auf einer Trage in seinem eigenen Blut. Zwei Männer, die er nicht kannte, trugen ihn. Sie lagen unter schwerem Feuer. Eric hörte den Mann direkt über sich keuchend atmen, sah den Schweiß über seine Wangen rinnen.

Eine zweite Explosion ließ den Boden erbeben, und ein Schwall heißer Luft fegte über Erics ungeschützte Seite hinweg. Die beiden Marines, die ihn trugen, bewegten sich schnell durch den Dschungel und über aufgewühltes, schwieriges Gelände hinweg. Eric hörte das Rattern von Maschinengewehren und die dumpfen Detonationen von Geschützen. Rote Leuchtspurgeschosse jagten über den Himmel wie die bunten Lichter eines Kirmeskarussells. Eric blickte an sich herunter und sah das viele Blut, das unablässig aus seinem Körper zu strömen schien, und die blutdurchtränkten weißen Verbände. Er stöhnte leise auf.

»Halt durch, Kumpel«, rief eine Stimme über ihm. »Wir haben es fast geschafft.«

Was geschieht hier? Wie bin ich hierher gekommen? Eric hob mühsam den Kopf und sah zwischen den Bäumen hindurch den weißen Streifen des Strandes hinter dem Dschungel. Sie rannten darauf zu. Ringsum sah Eric nun andere Marines laufen, mit eingezogenen Schultern und Köpfen, tief am Boden, alle in wilder Flucht zum Strand.

Eric kannte keinen der anderen Soldaten. Er betastete seinen Leib, die drei großen blutigen Stellen unmittelbar unter dem Brustkorb, die mit weißem Mull verbunden waren. Schusswunden.

Wann bist du verwundet worden? Erics Verstand arbeitete träge und langsam, doch allmählich kehrte die Erinnerung wieder. Einzelne Ereignisse reihten sich zu einer Kette. Die vergangenen beiden Tage … alle Kameraden tot … Irgendetwas hatte ihnen im Dschungel aufgelauert. Irgendetwas hatte auf sie gewartet.

Eric griff in die breite, große Tasche am Bein seiner Uniformhose. Die kleine Holzschatulle, die er gefunden hatte, war noch immer dort. Die Schatulle, die so unendlich wichtig war.

Die anderen waren tot – Jersey, Alabama, Seals, Keaveney, alle. Eric hoffte zumindest, dass sie tot waren, denn manche Dinge sind schlimmer als der Tod.

In der Ferne, jenseits des weißen Strands, erkannte er das Transportschiff Galla auf dem smaragdgrünen Meer. Hinter ihm donnerte weiteres schweres Feuer von den japanischen Stellungen und deckte die flüchtenden Marines ein, um sie am Entkommen von der Insel zu hindern. Hätten die Japaner gewusst, was auf der Insel lauerte, hätten sie auch nur die geringste Ahnung gehabt – sie wären ebenfalls geflüchtet. Einige Japaner hatten es herausgefunden, doch auch sie waren tot. Von allen Überlebenden auf beiden Seiten wusste allein Eric, was auf der Insel lauerte.

Manche Dinge sind viel schlimmer als der Tod, schlimmer als der Krieg.

Wach. Wo? Ein Raum. Ein Krankenzimmer. Er lag auf einer Pritsche. Die Augen geschlossen. Er nahm den strengen Geruch von Metall, alter Kleidung und den süßlichen Gestank von brennendem Öl wahr. Er lauschte, vernahm jedoch nichts außer einem Quietschen wie von einer Hängematte, die zwischen zwei Bäumen schaukelt, während er im Rücken etwas Weiches spürte und darunter ein tiefes, rumpelndes Vibrieren.

Vorsichtig öffnete er die Augen. Ein kleiner Raum mit grünen Metallwänden. Er schien auf dem Transportschiff zu sein, das er vom Strand aus gesehen hatte, der Galla. Ringsum sah Eric eine Reihe von Pritschen. Sie schienen ausnahmslos leer zu sein. Eine der Pritschen klapperte leise und bewegte sich im sanften Schaukeln des Schiffes. Sie verursachte das quietschende Geräusch, das ihn geweckt hatte.

An der Wand hing ein Vargas-Kalender mit dem Pin-up des Monats in marineblauer Kleidung. Unter dem Kalender befand sich ein langer Tresen. Eric sah Rollen mit Mullbinden und Holzstäbchen sowie ein Stethoskop, das ordentlich aufgerollt in einer Ecke ruhte.

Er stemmte sich hoch und spürte, dass sein Hirn schmerzhaft gegen die Seiten seines Schädels drückte wie ein weich gekochtes Ei. Es fühlte sich an wie der schlimmste Kater, den er je gehabt hatte. Eric verzog das Gesicht, als er etwas Klebriges um seinen Hals bemerkte. Er hob die Hand und ertastete einen Verband, der um seinen Kehlkopf gewickelt war. Auch sein Kopf war verbunden und schmerzte bei jeder Berührung. Weitere Verbände bedeckten seinen Unterleib.

Er ließ den Blick durch den Raum schweifen und bemerkte nun doch etwas auf einer der anderen Pritschen. Ein weiterer Mann lag ihm gegenüber, das Gesicht der Wand zugedreht, offensichtlich schlafend. Eric bemühte sich vergeblich, im Halbdunkel das Gesicht des Mannes zu erkennen.

Langsam drehte sich der Türgriff. Eric hörte Stimmen und Lachen, als die Tür einen Spalt weit geöffnet wurde. Er sah einen Krankenpfleger in weißer Hose und weißem Hemd, der im Eingang stehen blieb und den Gang entlangsah, während er mit jemandem redete. Eric ließ den Kopf wieder zurück aufs Kissen sinken, als ihn Erschöpfung überkam.

Der Krankenpfleger war jung und roch nach Desinfektionsmitteln. Er lächelte Eric freundlich zu, als er das Zimmer betrat. Auf seinem Namensschild stand »Lyerman«.

»Geht es Ihnen besser?«

Eric öffnete den Mund zu einer Antwort, brachte aber nur ein undeutliches Krächzen hervor. Der Krankenpfleger bemerkte es und nickte.

»Ihre Stimmbänder wurden draußen im Dschungel verletzt«, sagte er. »Sie werden eine Weile nicht sprechen können.« Lyerman summte vor sich hin, während er Verbände in ein großes Glas auf dem Tresen neben den Waschbecken packte. »Man hat Sie draußen im Dschungel gefunden«, sagte er. »Muss ja verdammt schlimm gewesen sein. Außer Ihnen wurde keiner zurückgebracht. Das heißt, nur doch dieser andere Bursche da drüben.«

Der Krankenpfleger deutete auf die Pritsche mit der zweiten Gestalt. Neugierig geworden, drehte Eric den Kopf nach seinem Zimmergenossen. Der Mann sah noch immer zur Wand, und Eric konnte sein Gesicht nicht erkennen. Der Pfleger beendete seine Arbeit und ging zu dem Mann auf der Pritsche. Ein Licht flammte auf, als Lyerman den Verwundeten untersuchte. Als Eric das Gesicht des anderen sah, zuckte er heftig zusammen.

Er war es!

Der Mann aus dem Dschungel! Der Mann, der ihnen aufgelauert hatte! Mit den gelben Augen. Eric öffnete den Mund, um zu schreien, doch kein Laut kam hervor. Nichts. Nicht einmal ein Flüstern. Seine verletzten Stimmbänder.

Der Pfleger wandte sich um und drückte Eric zurück auf die Pritsche.

»Sie müssen sich ausruhen, sonst platzen Sie uns noch«, sagte er mit merkwürdiger Stimme. »Wie eine überreife Wassermelone.«

Lyerman lächelte. Eric kämpfte, versuchte sich aufzurichten, den Mund zu öffnen, etwas zu sagen, jedoch vergeblich. Der Pfleger nahm eine Spritze zur Hand und drückte die Nadel in eine Serumflasche. Eric schüttelte voller Panik den Kopf, wollte sich wehren, sich aufbäumen, doch er war zu schwach, und Lyerman hatte keine Mühe, ihn auf die Pritsche zu drücken.

Er hielt Eric fest und schob ihm die Nadel in den Arm. Eric blickte an dem Pfleger vorbei auf den schlafenden Mann. Sie brachten ihn von der Insel fort. Sie nahmen ihn mit …

»So, das hätten wir«, sagte Lyerman leise, als Eric sich allmählich entspannte. »Schlafen Sie eine Weile, dann geht es Ihnen gleich viel besser, Sie werden sehen.«

Eric lag bleischwer und regungslos auf der Pritsche, als das Medikament zu wirken begann.

Der Krankenpfleger nahm ihn beim Handgelenk und maß seinen Puls. »Sie werden wieder gesund. Ich lasse Sie ein wenig schlafen.«

Er legte Erics Hand auf die Pritsche und zog sich aus dem Raum zurück. Als er die Tür erreichte, wandte er sich noch einmal zu Eric um. Eric streckte die Hand nach ihm aus, wollte ihn zurückrufen, doch der Pfleger sah ihn nur an, lächelte und drehte das Licht aus. Dann schloss er die Tür, und Eric war allein.

Draußen hörte Eric leises Lachen und Stimmen, die sich unterhielten. Dann setzte Stille ein.

Nur das Knarren einer Pritsche war zu hören.

Langsam wandte Eric den Kopf und sah den anderen Mann undeutlich in der Dunkelheit. Die Medikamente strömten durch Erics Adern, und er wurde schläfrig. Ein Nebel legte sich über alle Dinge. Der Mann aus dem Dschungel hatte sich Eric zugewandt und starrte ihn an. Es spielte keine Rolle mehr. Es gab keinen Ort, an den er sich flüchten konnte. Seine Zeit war abgelaufen.

Dann ein schrillendes Läuten. Von wo? Tief aus dem Innern des Schiffes. Ein Alarm. Das Schlagen von Türen war zu hören, das Stampfen von Stiefeln auf den Korridoren.

Eric kannte das Geräusch: ein Luftalarm.

Die Galla wurde angegriffen.

Das Schiff erzitterte plötzlich, und irgendwo über Eric erklang eine schwache Explosion. Er hörte das schwere Abwehrfeuer von Flakgeschützen und sah vor dem inneren Auge, wie die Männer an Deck umherrannten, während japanische Zeros über ihnen kreisten. Eine weitere Explosion donnerte, während der Alarm ununterbrochen schrillte.

Plötzlich neigte sich der Krankenraum.

Das Schiff hat einen Treffer abgekriegt, dachte Eric im Halbschlaf.

Auf der anderen Seite des Raums lag der Mann immer noch auf seiner Pritsche,...

Erscheint lt. Verlag 25.1.2022
Übersetzer Axel Merz
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Andere Welt • blutig • Blutlinie • Brutal • Cody McFadyen • Dan Brown • Ermittlung • ethan cross • Feind • Fitzek • Gänsehaut • Horror • Kampf • Leichen • Meeresforscher • Mord • Opfer • Polizei • Psycho • Psychothriller • Schiff • Schlitzer • Serienmörder • Soldaten • Spannung • Thriller • todeskünstler • Übernatürlich • unmenschlich • Vatikan • Verschwörung • Wesen • Wrack • Zweiter Weltkrieg
ISBN-10 3-7517-1763-3 / 3751717633
ISBN-13 978-3-7517-1763-2 / 9783751717632
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