Liebe Nicolette,... (eBook)

Vom ersten Date bis zum letzten Kuss. Dirty Donnerstag - Extended Version von Mademoiselle Nicolette
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
192 Seiten
Community Editions (Verlag)
978-3-96096-214-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Liebe Nicolette,... -  Nicolette Fountaris
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Mademoiselle Nicolette: Best-of 'Dirty Donnerstag'!
Was beim Online-Dating gar nicht geht? Warum der Schwarm plötzlich nicht mehr antwortet? Wie man sich beim ersten Date richtig verhält? Und warum eines der wichtigsten Tools beim Daten das 'Grenzen setzen' ist? Fragen über Fragen - und Nicolette Fountaris kennt die Antworten garantiert. Denn als Mademoiselle Nicolette widmet sich die Comedian ganz unverblümt den Fragen der Fans. Ob ernst oder skurril: Das Beste aus dem Instagram-Format 'Dirty Donnerstag' hat Nicolette in einen humorvollen Beziehungsratgeber verwandelt. Inklusive persönlichen, mutmachenden Storys aus ihrem Leben!



Sex, Liebe, Partnerschaft und ihre eigene Geschichte: Das sind die Themen, mit denen Nicolette Fountaris als Mademoiselle Nicolette auf Instagram durchgestartet ist. Mit ihrer aufrichtigen Art wurde sie so beliebt, dass bereits eine eigene Fernsehshow auf dem Sender TLC, ein Podcast und ein Kochbuch in der SPIEGEL Bestsellerliste folgten. Auch als Stand-up-Comedian feiert die Künstlerin Erfolge: Auf Tour spielt sie vor ausverkauften Häusern.

Sex, Liebe, Partnerschaft und ihre eigene Geschichte: Das sind die Themen, mit denen Nicolette Fountaris als Mademoiselle Nicolette auf Instagram durchgestartet ist. Mit ihrer aufrichtigen Art wurde sie so beliebt, dass bereits eine eigene Fernsehshow auf dem Sender TLC, ein Podcast und ein Kochbuch in der SPIEGEL Bestsellerliste folgten. Auch als Stand-up-Comedian feiert die Künstlerin Erfolge: Auf Tour spielt sie vor ausverkauften Häusern.

Darin liegt einer der Knackpunkte in einer Partnerschaft, einer der Gründe, warum sie scheitert und eine Frau irgendwann der Meinung ist, ihr Partner verstünde sie nicht. Natürlich gibt es eine unendliche Menge an möglichen Missverständnissen, die zwischen Männern und Frauen auftreten können. Aber das hier ist das ursprünglichste – eine Frau sucht Schutz und möchte Vertrauen, aber ihr Partner versteht dieses Bedürfnis nicht. Würde er das tun, wäre das ein erster großer Schritt, besser miteinander auszukommen. Abgesehen davon, wie elementar das wäre, um eine tragfähige Beziehung aufzubauen. Stattdessen finden Frauen leider allzu oft die Bestätigung ihrer Ängste. Mir ist da noch deutlich ein Erlebnis vor Augen, angesichts dessen ich mich heute noch wundere, dass ich nicht den Glauben an schöne Dates verloren habe.

Die Erdbeerfeld-Affäre

Mit Anfang zwanzig zog ich von zu Hause aus – eine aufregende Zeit. Zum ersten Mal auf eigenen, wenn auch finanziell eher wackligen Beinen stehen und den Sprung ins Erwachsenenleben wagen, das fühlt sich wohl für alle abenteuerlich an. Obwohl der chronisch leere Geldbeutel mit mir schimpfte, machte ich es mir in meiner kleinen Dachgeschosswohnung richtig gemütlich. Auf dem Tisch musste zum Beispiel immer ein frischer Blumenstrauß stehen – so holte ich mir die Aussicht auf den Waldrand, die weiten Wiesen und Weiden ins Wohnzimmer. Der Anblick unterstrich im Sommer bei geöffneten Fenstern noch den Duft saftiger Erdbeeren vom nahen Feld. Natur pur – und der für mich herrlichste Ort für den Feierabend! Obwohl ich meinen Job als Verkäuferin mochte, konnte ich es auf dem Heimweg kaum erwarten, mein Auto vor dem Haus zu parken und in mein kleines Reich zurückzukehren. Nach einem langen Tag endlich die Füße hochlegen und meine gemütlichen vier Wände genießen.

Damals war ich nach längerer Zeit das erste Mal wieder Single und datete den ein oder anderen Mann – man gönnt sich ja sonst nichts. Leider waren nicht nur nette dabei, sondern teilweise richtige Katastrophen. Eine Verabredung ist mir noch lebhaft in Erinnerung geblieben. Er sah gut aus und entsprach genau meinem Beuteschema, zumindest äußerlich. Aber kaum saßen wir im Restaurant am Tisch, wurde er touchy und merkte nicht, wie unangenehm mir sein geschmackloses Verhalten war. Aus falscher Höflichkeit traute ich mich nicht, ihm klare Kante zu zeigen – inzwischen werde ich da viel deutlicher, wenn meine Grenzen überschritten werden. Etwas, das ich an diesem Abend noch lernen sollte …

Trotz seiner Anhänglich- und Übergriffigkeit ließ ich mich nach dem Essen von ihm nach Hause fahren. Das macht ein anständiger Mann schließlich. Was mir zu dem Zeitpunkt noch nicht klar war: Der Kerl hatte nur Sex im Kopf! Schon im Auto wollte er mir an die Wäsche. Als wir dann vor meinem Haus ankamen und im Licht der Straßenlaterne stehen blieben, war ihm das wohl für das, wonach ihm der Sinn stand, zu hell. Also fuhr er den Sportwagen kurzerhand mitten aufs Erdbeerfeld. Jetzt wollte er offenbar aufs Ganze gehen, stieg aus, umrundete das Auto und machte mir die Tür auf. Die Nachtluft mit der Erdbeernote war wunderbar betörend und das Ambiente wie für ein Abenteuer unter freiem Himmel gemacht. Er ließ sich davon allerdings etwas zu sehr mitreißen, kam immer mehr in Fahrt und presste mich irgendwann recht grob gegen die Seitentür.

Da war für mich das Maß voll. Ich wies ihn in die Schranken und stieß ihn von mir, nachdem er sich von meinem Nein nicht hatte beeindrucken lassen, sondern einfach weitergemacht hatte. Ich hatte keine andere Wahl, als laut zu werden und ihn anzuschreien, er solle die Hände von mir lassen. Er ließ wutentbrannt von mir ab, setzte sich hinters Steuer und warf meine Handtasche in hohem Bogen aus dem Fenster. Mit durchdrehenden Reifen raste er davon – und ließ mich mitten in der Nacht auf dem Erdbeerfeld zurück. Meine Schuhe begleiteten ihn im Fußraum auf der Beifahrerseite.

Ich musste mich zusammenreißen und meine Tränen unterdrücken. Rasch zupfte ich also meine Frisur zurecht und strich das Kleid glatt, um mit hoch erhobenem Haupt im Stockfinsteren über die reifen Erdbeeren nach Hause zu staksen. Zu Hause hatte ich meine liebe Mühe, mir den Erdbeersaft von den Füßen zu waschen. Und die roten Fußabdrücke auf der Straße und im Treppenhaus erinnerten mich am nächsten Morgen daran, dass das kein Traum gewesen war. Während ich die Stufen wischte, schwor ich mir, dass mir so etwas nie wieder passieren würde!

Emanzipation

Ich habe aus diesem Date gelernt, dieser Kerl sicher nicht. Dabei wären einige Männer gut beraten, sich ihr Hirn nicht nur darüber zu zermartern, wie sie schnell die nächste Frau erfolgreich abschleppen, sondern ihr eigenes Rollenverständnis zu überdenken. Das würde ihnen weitaus besser zu Gesicht stehen – und sie sicherlich auch glücklicher machen.

Der Mann war Jahrhunderte lang der starke Krieger, der Held. Seine Aufgabe war es, Frau und Familie zu beschützen und die Versorgung zu sichern. Ein Mann wie ein Baum – solche sprachlichen Bilder zeigen, wie wichtig es war, dass er unerschütterlich und fest verwurzelt Stärke zeigte. Dieses traditionelle Rollenbild hatte die letzten Jahrhunderte in der Menschheitsgeschichte Bestand, ebenso wie die Frau ihre Rolle erfüllte. Ihr Aufgabenbereich lag im Heim und am Herd, daran gab es ebenso wenig zu rütteln. Jedes Geschlecht hatte sich arrangiert und gefügt – bis die Frauen aufbegehrten. Die Frauenbewegung, die in der Geschichte unterschiedliche Ausformungen hatte, mehrere Anläufe brauchte und vermutlich auch heute immer wieder braucht, hat das traditionell Bewährte gehörig ins Wanken gebracht. Mit ihr wurden die Aufgaben und Positionen infrage gestellt – die von Männern ebenso wie die von Frauen.

Wodurch wurde diese Bewegung ausgelöst? Das weibliche Geschlecht hat mittlerweile den Anspruch an sich selbst, stark zu sein, die Heldin zu sein, „ihren Mann zu stehen“. Die Frau möchte das schaffen, was sie sonst von Männern erwartet: unerschütterliche Stärke und Unantastbarkeit der Gefühle. Frauen sind mitunter, in der klassischen Rollenverteilung gesprochen, mehr Mann als der Mann selbst – eben Powerfrau mit Frauenpower. Dass Frauen stark sind, steht außer Frage. Aber warum müssen sie dabei hart werden? Vielen ging im Zuge der Emanzipation Emotionalität und Verletzlichkeit verloren. Dabei sind Empathie und Emotionalität so wichtig im Miteinander. Der Mensch ist ein emotionales Wesen – wie arm wäre die Welt ohne Feingefühl? Frauen, die das zu leugnen versuchen und denken, sie müssten sich andauernd behaupten, so wie es die Gesellschaft einst den Männern aufgebürdet hat, werden irgendwann zusammenbrechen. Die Unterdrückung der Schwäche geht auf Dauer nicht gut, denn wir sind nicht unkaputtbar – zum Glück. Verletzlichkeit bietet die Chance, sich in andere einfühlen zu können, um dann bedacht und behutsam miteinander umzugehen.

Diese Veränderungen hatten jedoch nicht nur Einfluss auf die Frau. Während diese sich nun eine nicht aufzubringende Stärke abverlangt, wuchs in ihr gleichzeitig die Erwartungshaltung, dass auch der Mann sich ändern müsse. Im Gegenzug sollte er nun die weiblichen Eigenschaften annehmen, zerbrechlich, emotional, fürsorglich, hingebungs- und gefühlvoll, also auch verletzlich sein. Seine Stärke, die immer noch ihr Schutzbedürfnis erfüllt, sollte er dabei natürlich nicht verlieren.

Je stärker die Emanzipationsbewegung in der Gesellschaft vordrang, desto komplizierter wurde es – für das Miteinander von Mann und Frau, aber auch für das eigene Rollenverständnis. Für Männer ist es vielleicht sogar schwieriger als für Frauen, denn der Mann weiß nicht mehr, was er sein soll. Er fragt sich, welche Position er einnehmen soll. Eher der gefühlvolle Typ, der gut zuhören kann, oder der starke Versorger, der seine Familie ernährt? Diese Ungewissheit beängstigt ihn. Er weiß nicht mehr, woran er ist. So wie Frauen beim ersten Kennenlernen eines Mannes abklären, ob er ihr Schutz bieten kann, stellen sich die Männer die Frage: Welche Position darf ich bei der Frau einnehmen? Das ist ziemlich vertrackt, weil er die Antwort darauf vielleicht niemals erhalten wird – die Frau kennt sie nämlich oft selbst nicht.

Frauen besitzen etwas, das bei Männern selten ist: Intuition. Diese funktioniert wie ein emotionales Navigationssystem, das ihr sagt, welches Verhalten angebracht ist und welches nicht. Daher dürfen sich Frauen je nach Situation erlauben, gefühlvoll zerbrechlich zu sein oder eben auch stark und hart. Sie leben all diese Facetten mit einer großen Selbstverständlichkeit aus. Für Männer wiederum ist das ein Problem: Je deutlicher eine Frau ihre Haltung vertritt und je klarer sie eine Vorstellung von dem hat, was sie möchte – und das kann alles sein, von den Schuhen, die sie tragen will, über die...

Erscheint lt. Verlag 26.11.2021
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga
Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Partnerschaft / Sexualität
Schlagworte Beziehung • Comedian • Dating • Dirty Donnerstag • Flirten • influencerin • Instagram • Junge Erwachsene • Liebe • Liebeskummer • Ratgeber • Sex
ISBN-10 3-96096-214-2 / 3960962142
ISBN-13 978-3-96096-214-4 / 9783960962144
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