Die Töchter Roms: Feuer und Eisen (eBook)

Historischer Roman
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
480 Seiten
Rowohlt Verlag GmbH
978-3-644-01186-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Töchter Roms: Feuer und Eisen -  Debra May Macleod
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Der letzte Teil der Trilogie um die oberste Vestalin Maxima Pomponia, Priesterin im alten Rom. Ein Highlight für alle Fans spannender historischer Stoffe, bei denen mächtige Frauen im Vordergrund stehen - für die Leser:innen von Bernard Cornwell, Simon Scarrow und Rebecca Gablé.  Rom, im Jahre 18 v. Chr.: Das Römische Reich ist eine Welt der Intrigen und des Machtmissbrauchs. Livia, die Gemahlin Caesar Augustus', konspiriert mit dem römischen Bürger Soren, um den Kaiser ermorden zu lassen - denn sie befürchtet, dass Caesar ihren Sohn Tiberius enterben könnte. Doch die Hohepriesterin des Vestalinnenordens, Maxima Pomponia, erfährt von dem Plan und lässt das Attentat durch ihre Leibwächter vereiteln. Gegen Soren aussagen kann Pomponia aber nicht. Mit ihm verbindet sie eine Fehde, und er verfügt über Wissen, über das niemand sonst Kenntnis erlangen darf ... Kann Pomponia sich in dieser Welt behaupten, ohne sich selbst die Hände zu beschmutzen?

Debra May Macleod ist Autorin historischer Romane sowie Sachbücher über die antike römische Religion der Göttin Vesta und der Vestalinnen. Sie absolvierte ein Jura-Studium sowie einen Bachelor of Arts in Englisch sowie Altphilologie. In dem Forschungsgebiet zur Tradition der Vestalinnen ist sie eine Institution. Sie wird als Expertin von Zeitung, Radio und Fernsehen befragt, nahm an Forschungsexkursionen Teil und erhielt so Zutritt zu Orten, die der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Ihr umfangreiches Wissen fließt in ihre Vestalinnen-Romane ein. Neben ihrer Arbeit als Romanautorin ist Debra Macleod erfolgreiche Beziehungsberaterin. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Kanada und reist häufig nach Italien - zu Forschungs- und Urlaubszwecken.

Debra May Macleod ist Autorin historischer Romane sowie Sachbücher über die antike römische Religion der Göttin Vesta und der Vestalinnen. Sie absolvierte ein Jura-Studium sowie einen Bachelor of Arts in Englisch sowie Altphilologie. In dem Forschungsgebiet zur Tradition der Vestalinnen ist sie eine Institution. Sie wird als Expertin von Zeitung, Radio und Fernsehen befragt, nahm an Forschungsexkursionen Teil und erhielt so Zutritt zu Orten, die der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Ihr umfangreiches Wissen fließt in ihre Vestalinnen-Romane ein. Neben ihrer Arbeit als Romanautorin ist Debra Macleod erfolgreiche Beziehungsberaterin. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Kanada und reist häufig nach Italien - zu Forschungs- und Urlaubszwecken. Die Autorin und Diplomübersetzerin Barbara Ostrop arbeitet seit 1993 als literarische Übersetzerin aus dem Englischen, Französischen und Niederländischen und zählt Liebes- und Familienromane, Spannung, Historisches und Jugendromane sowie Fantasy zu ihren Schwerpunkten. Inzwischen hat sie über hundert Bücher ins Deutsche übertragen und so u.a. mehrere Romane von Simon Scarrow über das antike Rom für deutschsprachige Leserinnen und Leser zugänglich gemacht.

Prolog


Die Vestalin Tacita im Kampf mit dem Gallier

Rom, 390 v. Chr.

Langsam ließ sich die junge Vestalin Tacita am Rande des Lacus Curtius – der unheimlichen, zwischen dem Vestatempel und dem Senat gelegenen tiefen Grube im Forum Romanum – auf die Knie sinken. Als sie in die schwarze Tiefe spähte, streifte der weiße Schleier ihre Wange. Rasch legte sie ihn ab und ließ ihn neben sich auf den Boden fallen.

Sie blickte auf das zusammengerollte Bleiblech der Fluchtafel in ihrer Hand, küsste das kühle Metall und schob es durch das Eisengitter, das die Grube bedeckte. Dann lauschte sie, irgendwann tönte von weit unten ein leises Platschen herauf.

Die Priesterin legte die Hände auf das Gitter und beugte sich vor, bis sie es mit der Nase berührte. Der Blick nach unten zeigte ihr nichts als Schwärze, doch bald fühlte sie, wie die kalte, feuchte Luft der Grube heraufkroch und sich schwer auf ihr Gesicht legte.

«Götter der Unterwelt», sagte sie, bemüht um Gelassenheit in ihrer Stimme. «Ich bin Tacita, eine unbefleckte Priesterin der Vesta. Ich flehe euch an, unsere Feinde zu verfluchen. Ich flehe dich an, Pluto mit dem schwarzen Herzen, du Bruder Vestas, sie zu vernichten, die …»

Ein durchdringender Schrei. Lautes Krachen. Tacita sprang auf und blickte zum Kapitolinischen Hügel vor ihr auf. Selbst im gedämpften Licht des frühen Morgens erkannte sie die wilden Gestalten der gallischen Angreifer, die den Jupitertempel umzingelten, sich einen Weg durch die aufgelösten Reihen der römischen Soldaten bahnten und mit ihren Schwertgriffen gegen die bronzenen Türflügel hämmerten. Tacitas Herz pochte heftig, ob vor Angst oder vor Zorn, konnte sie nicht sagen.

Wieder ertönte ein Ruf, dieses Mal näher.

«Priesterin Tacita!»

Die Vestalin sah, wie rechts jemand über die Via Sacra auf sie zurannte. Sie stand auf und eilte ihm entgegen. «Senator Fabius», rief sie. «Du solltest in deiner befestigten Villa sein.»

«Dafür ist es zu spät, Priesterin.» Ohne das Protokoll zu beachten – entweder weil er es vergaß oder sich nicht darum scherte –, ergriff er die junge Priesterin beim Ellbogen. «Warum bist du nicht mit den heiligen Objekten aus Rom geflohen? Der Flamme der Vesta, dem Palladium …»

«Sie befinden sich in Sicherheit, Senator», antwortete sie. «Lucius Albinius und seine Söhne haben das Palladium, die Testamente und so viele Schriftrollen, wie wir zusammenpacken konnten, zum Anwesen des flamen gebracht und im Weinberg vergraben.»

Der alte Senator blickte an der Vestalin vorbei auf den Rundtempel der Vesta. Aus der Öffnung im Kuppeldach stiegen nur noch einige dünne Rauchfäden auf. Es war, als schaute man auf die letzten Atemzüge der Göttin selbst.

«Wo sind die anderen Priesterinnen?», fragte er.

«Sie sind mit Albinius zusammen geflohen. Er bringt sie und die heilige Glut nach Caere zum dortigen Heiligtum der Vesta. Die Flamme wird nicht verlöschen.»

«Nein», antwortete der Senator. «Aber wir.» Er küsste die Vestalin auf die Wange und nahm ihr Gesicht zwischen die Hände. Sie zitterten. In seinen Augen standen Tränen. «Ich erinnere mich, wie du als Kind versucht hast, die Eidechsen zu fangen, die an den Seiten der rostra emporgeklettert sind.»

Ein lang gezogener, lauter Entsetzensschrei veranlasste den Senator, sich nach dem Kapitol umzuschauen. Tacita folgte seinem verstörten Blick, und sie beide sahen, wie ein von oben herabgeworfener Frauenkörper den Hügel hinunterrollte. Die blutige Stola fiel ab und entblößte eine noch blutigere Nacktheit.

Senator Fabius legte die Hand an den Griff seines Dolchs. «Liebes Mädchen», sagte er. «Gesteh mir die Ehre zu, dich vor so etwas zu bewahren.»

Sie lächelte ihn traurig an. «Du brauchst keine weitere Ehre, Senator. Ich muss meine Pflicht gegenüber der Göttin erfüllen.»

Sie hielten sich einen langen Moment bei den Händen, der alte römische Senator und die junge Priesterin der Vesta. Tacita wollte ihn nicht loslassen. Sie wollte den Blick nicht von seinem lösen. Er war stark. Vertraut. Er stand für das Leben und die Welt, wie sie sie kannte.

Doch noch während sie seinen Blick festhielt, war ihr klar, dass diese Welt um sie her eingerissen wurde, zerstört von Barbaren, die nicht einmal im Traum fähig gewesen wären, etwas Vergleichbares selbst zu schaffen.

Das Geschrei auf der Kuppe des Kapitols wurde lauter und ließ sich nun wirklich nicht mehr überhören. Die Gallier hatten die Tür des Jupitertempels noch nicht aufgebrochen, aber inzwischen war ihre Zahl eindeutig größer als die der römischen Soldaten und Bürger, die sie verteidigten.

Hinter dem Senator sprang der Vestalin eine Bewegung ins Auge: Seine Kollegen kamen aus dem Senat. Langsam und trotzig stellten sie sich in einer langen Reihe vor dem Senatsgebäude auf.

Gleich darauf stürmte eine Horde Gallier mit gezogenen Schwertern und Wahnsinn im Blick hinter dem Senatsgebäude hervor. Die Barbaren bauten sich vor den Politikern auf wie Tiere, die die Kraft ihrer Beute einschätzen, bevor sie sich auf sie stürzen und sie zerreißen.

«Vesta Mater viam tuam luminabit», sagte Tacita zu dem Senator. Mutter Vesta wird deinen Weg erleuchten. Er drückte ihre Hände und wandte sich dann ab.

Tacita beobachtete, wie er zum Senatsgebäude zurückkehrte, um sich seinen Kollegen anzuschließen, die von allen Seiten von Galliern umzingelt wurden.

Rückwärtsgehend zog sie sich zum Tempel der Vesta zurück, während die Gallier nun aus allen Richtungen zum Forum strömten, mal in dieses, mal in jenes Gebäude rannten, die Leute hinausjagten und sie dann heulend verfolgten.

Ein besonders abscheulicher Gallier mit langem Schnauzbart, verlottertem Bärenfellmantel und einem lächerlichen Spitzhelm stach mit der Schwertspitze nach Senator Fabius. Als der Senator nicht reagierte, stieß der Gallier kräftiger zu, und ein roter Strom lief an Fabius’ Brust hinunter. Der Gallier wandte sich um und sah seine Gefährten an. Sie wussten nicht, was sie von diesen Männern halten sollten, die sich weigerten, sich wie Besiegte zu verhalten, obgleich sie wussten, dass sie besiegt waren.

Der Gallier hob sein Schwert, und da Tacita nicht verfolgen wollte, wie dem Senator der Kopf abgeschlagen wurde, raffte sie ihre Tunika zusammen, drehte sich um und rannte, so schnell sie konnte, über das Kopfsteinpflaster zum Tempel zurück. Hinter sich hörte sie das Brausen auflodernder Flammen, denn nun begannen die Barbaren damit, Rom in Brand zu stecken.

Als sie an der großen Versammlungshalle vorbeirannte, sah sie den jungen Adligen Lucius Sergius und seine Frau, die sich unter einem der Bögen der Säulenarkade umarmten. Die Stola der Mutter umklammernd, stand ihr kleiner Sohn zwischen ihnen, während immer dichtere Rauchwolken die Arkade ausfüllten. Tacita wusste, dass unmittelbar hinter dem Rauch die orangeroten Flammen züngelten. Mit Feuer kannte Tacita sich aus.

Während sie an ihnen vorbeilief, behielt sie Lucius im Auge. Ganz unvermittelt – es geschah so rasch, dass sie es kaum erfassen konnte – trat er zurück und schlitzte seinem Sohn mit der Klinge seines Dolchs die Kehle auf. Er packte das Kind an der Tunika und legte es sanft auf den Boden. Und dann, als gehörte es noch zu derselben Bewegung, stieß er seiner Frau den Dolch in die Brust. Sie umklammerte seine Schultern und glitt an seinem Körper herab.

Kaum hatte Lucius den Leichnam seiner Frau auf den Boden gelegt, stürmte eine Handvoll Gallier aus den Tiefen der Arkade auf ihn zu, barst aus dem schwarzen Rauch heraus wie die albtraumhafte Glut eines Feuers. Lucius trat zwei Schritte zurück und zog sein Schwert aus der Scheide.

Tacita ließ den Ort hinter sich, bevor sie sehen konnte, was weiter geschah; doch einer der Gallier hatte sie bereits entdeckt. Er riss sich aus der Gruppe seiner Gefährten los und stürmte hinter ihr her.

Sie rannte die Stufen des Rundtempels der Vesta hinauf, riss die Tür auf, fiel zu Boden, rollte ein Stück und krabbelte dann zum Herd, wo der letzte Rest Glut des heiligen Feuers brannte.

Da das Feuer fast erloschen und die Sonne gerade erst aufgegangen war, herrschte im Allerheiligsten des Tempels eine ungewöhnliche Kälte, und die Vestalin fröstelte in ihrer kurzärmligen Tunika. Sie hielt sich am Marmorsockel der Feuerstelle fest und zog sich hoch. Trotz ihrer Angst und Panik fiel ihr plötzlich etwas auf: Nie zuvor war sie allein im Tempel gewesen, sondern immer in Begleitung von zumindest einer weiteren Vestalin, die sich die Wache mit ihr teilte, und vielleicht auch noch von ein oder zwei Novizinnen.

Die Tür des Tempels schwang auf. Die massige Gestalt des Galliers verdeckte das Licht. Er trug denselben spitzen, glanzlosen Helm wie die anderen Barbaren, darunter lugte langes, rötliches Haar heraus. Statt mit einem Schwert oder Speer war er mit einer Axt bewaffnet. Sie troff von Blut. An der geschwungenen Klinge klebten Fleischfetzen und Haarbüschel.

Tacita rief sich in Erinnerung, wie die Senatoren die Stellung gehalten hatten, richtete sich auf und straffte ihren Körper. Der Gallier betrat den geheiligten Boden von Vestas Tempel und schloss die Tür mit einem Tritt, sodass nur noch ein wenig Licht durch die Öffnung in der Tempelkuppel hereinsickerte.

Der Barbar musterte Tacita von Kopf bis Fuß und ließ die Axt zu Boden fallen. Dann öffnete er die Lippen zu etwas, was Tacita als selbstzufriedenes Lächeln deutete. Seine wenigen...

Erscheint lt. Verlag 12.4.2022
Reihe/Serie Die Vestalinnen Trilogie
Übersetzer Barbara Ostrop
Zusatzinfo Mit 2 s/w Abb.
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Schlagworte Altes Rom • Anthony Riches • Antike • Ben Kane • Caesar • christian cameron • douglas jackson • ewiges Feuer • Harry Sidebottom • Hilary Mantel • historische Romanreihe • Historischer Roman • Historische Serie • Imperium • Intrigen • Julius Caesar • Kaiser Augustus • Krieger Roms • Livia • Manipulation • Politik • Pomponia • Rebecca Gablé • Robert Fabbri • Rom • Römisches Reich • Tiberius • Vesta • Vestalin • Vestalinnen
ISBN-10 3-644-01186-9 / 3644011869
ISBN-13 978-3-644-01186-1 / 9783644011861
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