Die Prophezeiung der Templer (eBook)

Roman
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2022 | 1. Auflage
848 Seiten
Aufbau Verlag
978-3-8412-2924-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Prophezeiung der Templer -  Martina André
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Die Jagd nach dem größten Geheimnis des Mittelalters.

Festung Waldenstein, 1316: Gero von Breydenbach richtet ein Turnier aus, um seine Ernennung zum Grafen zu feiern. Er und seine Frau Hannah erwarten ranghohe Gäste, ein bunter Jahrmarkt soll außerhalb der Burg stattfinden. Endlich könnte alles friedlich sein, doch Hannah quält die Angst davor, dass Gero seinen Templern bald schon wieder in einen Krieg folgen muss. Während die Feierlichkeiten in vollem Gang sind, sinnen die Erzfeinde der Templer in Franzien auf Rache - und sie haben eine rätselhafte Waffe, mit der Gero und seine Templer nie gerechnet hätten ... 

Ein rasanter historischer Roman, der tief in die uralten Legenden der Templer eintaucht.



Martina André wurde 1961 in Bonn geboren. Der französisch klingende Nachname ist ein Pseudonym und stammt von ihrer Urgroßmutter, die hugenottische Wurzeln in die Familiengeschichte miteinbrachte. Martina André lebt heute mit ihrer Familie in der Nähe von Koblenz sowie in Edinburgh/Schottland, das ihr zur zweiten Heimat geworden ist. Im Aufbau Taschenbuch sind die Romane um Gero von Breydenbach 'Das Rätsel der Templer', 'Die Rückkehr der Templer', 'Das Geheimnis des Templers', 'Das Schicksal der Templer' und 'Das Erbe der Templer' lieferbar. Außerdem sind lieferbar 'Die Gegenpäpstin', 'Schamanenfeuer. Das Geheimnis von Tunguska', 'Die Teufelshure' und 'Totentanz'. Mehr Informationen zur Autorin unter www.martinaandre.com und https://www.facebook.com/Autorin.Martina.Andre/

KAPITEL 1

Januar 1316
Paris / Festung Bois de Vincennes


Im Auftrag des Königs

Die Pflastersteine waren mit Eis überzogen und so glatt, dass nicht einmal die Kaltblüter mit ihren speziellen Hufeisen Halt darauf fanden, als der Wagen der Gens du Roi in den Innenhof der Festung Bois de Vincennes einbog. Kaum, dass sie die Zufahrt passiert hatten, glitt eines der Tiere aus und ging in die Knie. Dabei rutschte das hölzerne Gefährt auf dem glatten Eis mit Wucht zur Seite und schmetterte Rufus de la Motte im Innern des Wagens von seinem provisorischen Lager gegen die Wand aus massiven Eichenbrettern. Er schrie heiser auf, als ein Schmerz durch ihn hindurch raste, den er wie glühendes Eisen empfand, das man ihm durch Hüfte und Oberschenkel rammte. Er hatte alle Mühe, sich nicht zu übergeben, während sein Atem so schnell ging, dass sich in der Kälte helle Wölkchen vor seinen Lippen bildeten, die sich in der frostigen Luft sofort wieder auflösten.

Unvermittelt riss von außen jemand die Tür auf. Es war der Wagenlenker, der auf einem der beiden Zugpferde gesessen hatte. Man sah ihm nicht an, ob er auch verletzt war, doch er schien zu ahnen, welche Qualen de la Motte wegen seiner ungeschickten Fahrweise erleiden musste.

»Verzeiht mir, edler Herr«, nuschelte er, weil ihm vorne sämtliche Zähne fehlten. Er setzte zu einer unterwürfigen Verbeugung an. »Ihr könnt nun aussteigen.«

»Ach ja? Und wie soll ich das anstellen, du Tollpatsch?«, polterte de la Motte. »Ich kann mich kaum bewegen! Man sollte dich häuten und bei lebendigem Leib den Schweinen zum Fraß vorwerfen.«

Der Kopf des Mannes zog sich abrupt aus der Tür zurück und wich dem schmalen Gesicht von Baptiste de Neuville. Der heldenhafte Agent der Gens du Roi hatte ihm durch seinen furchtlosen Einsatz das Leben gerettet. Er gehörte zu den wenigen Offizieren, die das Massaker von Waldenstein unverletzt überlebt hatten.

»König Louis erwartet dich schon ungeduldig«, stieß er aufgeregt hervor. »Du sollst ihm umgehend Meldung machen, was in den deutschen Landen geschehen ist.«

»Der König kann mich mal«, zischte de la Motte, der nach tagelanger Reise in eisiger Kälte dem Tod näher war als dem Leben. Louis X. war der Letzte, dem er in diesem Zustand Bericht erstatten wollte. Und das nicht nur, weil er den Sohn Philipps IV. von Franzien für einen eingebildeten, launischen Gecken hielt.

Äußerlich kam der junge Thronerbe ganz nach seinem Vater. Ein blonder Schönling, der keinerlei Rücksicht auf das Wohlergehen seiner Untertanen nahm, wenn es für ihn darum ging, einen Sieg zu erringen. Im Unterschied zu seinem Sohn war König Philipp auch bei schlechten Nachrichten beherrscht geblieben. Sein ältester Sprössling dagegen war ein über die Landesgrenzen hinaus bekannter Choleriker, der keine kriegerische Auseinandersetzung scheute, was Louis X. schon vor seiner Thronbesteigung den Beinamen »der Zänker« eingebracht hatte.

Entsprechend vorgewarnt, ließ sich de la Motte nur ungern von den herbeieilenden Pagen auf eine Trage betten und in die königlichen Gemächer bringen. Laufen konnte er mit seiner verletzten Hüfte und dem aufgeschlitzten Oberschenkel beim besten Willen nicht mehr.

»Was soll das? Könnt Ihr nicht aufrecht stehen und Euch vor Eurem König verbeugen, wie es sich geziemt?«, krakeelte Louis X. mit rotem Kopf, als er de la Motte auf der Trage liegend erblickte. Die Diener hatten ihn hastig und ohne ein Wort der Erklärung vor dem lodernden Kaminfeuer abgesetzt und sich mit unterwürfigen Verbeugungen wohlweislich aus dem Staub gemacht.

»Bei Gott, schaut Euch nur an!«, lamentierte der junge König weiter. »Konntet Ihr Euch nicht wenigstens waschen, bevor ihr vor Eurem Herrscher erscheint? Ihr stinkt wie ein Ziegenbock, und Euer Bart sieht aus wie das Nest einer Amsel. Lasst Euch dieses hässliche Gestrüpp noch heute von einem Diener abnehmen! Nicht nur, weil es mich an die Templer erinnert, auch wegen der Läuse, die sich darin tummeln.«

De la Motte schloss gequält die Augen und gab sich seinen gewalttätigen Phantasien hin, in denen er aufsprang und den König mitsamt seinen üppigen Gewändern ins Kaminfeuer stieß. Während der Monarch in seiner morbiden Vorstellung lichterloh brannte, versuchte er für einen Moment zu verdrängen, warum er überhaupt hier war.

Doch der König, der an seinem Bericht interessiert war, dachte nicht einmal daran, ihn einfach ziehen zu lassen.

Als de la Motte den Fehler beging, seine verquollenen Lider wieder zu öffnen, sah er, dass Louis X. sich ihm mit dem lauernden Blick eines Reptils genähert hatte, das sichergehen will, ob sein Opfer auch stillhält, während es bei lebendigem Leib gefressen wird.

»Was ist geschehen? Und wo ist Inquisitor Eugene Lacroix mitsamt den Soldaten der Gens du Roi, die ihm bei der Erfüllung seines Auftrages zur Seite stehen sollten?«, raunte der König gefährlich leise und verengte die Lider wie eine Raubkatze kurz vor dem Sprung. »Wie kann es sein, dass nur ein kleiner Teil der Leute zurückgekehrt ist, die wir, wie von Lacroix verlangt, nachträglich zur Unterstützung in die Grafschaft Luxemburg entsandt haben. Und warum, bei allen Heiligen, seht Ihr aus wie der leibhaftige Tod. Gab es auf Eurer Reise denn nichts zu essen? Und wer hat Euch diese grauenhafte Verletzung beigebracht? Wenn mich nicht alles täuscht, wütet bereits der Wundbrand darin. Ihr bietet ein Bild des Jammers, das einem Marschall der königlichen Geheimpolizei nicht würdig ist. Ich sollte Euch auf der Stelle gegen einen anderen Offizier austauschen lassen. Aber ich will mich gnädig erweisen und gebe euch eine letzte Gelegenheit, Euren Fehler wieder gut zu machen. Also berichtet.«

»Es ist eine längere Geschichte, Sire«, versuchte de la Motte sein Glück, wohl wissend, dass er bereits zum Scheitern verurteilt war.

»Dann fasst Euch kurz«, schnappte der König ungehalten. »Damit Ihr fertig werdet, noch bevor Ihr zur Hölle fahrt«, fügte er unfein hinzu.

»Wir haben die Templer, die in Chinon entkommen sind, in den deutschen Landen gestellt«, stieß de la Motte unter heftigen Schmerzen hervor. »Und wir konnten ihren ehemaligen Kommandeur-Leutnant auf der Festung von Vianden festsetzen. Doch er ist uns durch einen Zauber entkommen. Als wir ihn und seine Männer schließlich auf einer Burg in Lothringen gefangen nehmen wollten, kam es zum Kampf. Unsere Feinde verfügten über eine unerwartet schlagkräftige Verstärkung, mit der keiner von uns gerechnet hatte. Wenn Ihr mich fragt, waren es allesamt ehemalige Templer, denen nach dem Prozess in Paris die Flucht gelungen ist. Inquisitor Eugene Lacroix und unseren tapferen Hauptmann Michelle de Thionville hat es dabei erwischt. Sie und auch noch andere von uns wurden von diesen Teufeln getötet. Ich selbst wurde von einer Übermacht der Feinde niedergerungen und mit dem Schwert zum Krüppel geschlagen. Nur weil ich mich totgestellt habe, bin ich noch am Leben. Hauptmann Baptiste de Neuville hat mir das Leben gerettet, indem er mich später halbtot vom Schlachtfeld aufgelesen hat. Es wäre zu gnädig, mein König, wenn Ihr mir Euren Medikus zur Verfügung stellen könntet, damit ich so rasch wie möglich wieder auf die Beine komme und eine neue Mannschaft aufstellen kann, um unsere Niederlage bitter zu rächen.«

»Wovon redet Ihr überhaupt?« Der König starrte ihn an wie eine unerwünschte Erscheinung. Offenbar hatte er irgendwo auf dem Weg zum Ende der Geschichte den Faden verloren.

»Äh …« De la Motte überlegte rasch, ob er trotz seines jämmerlichen Zustands von Neuem beginnen sollte, oder ob der König sich mit dem bisherigen Bericht womöglich zufriedengab.

Louis X. schaute ihn unterdessen lauernd an. »Was habt Ihr da von einem Zauber gefaselt? Könnt Ihr Euch nicht präziser ausdrücken? Was soll das sein?«

»Wir haben den CAPUT LVIII gefunden, jenes geheimnisvolle Haupt, das durch sämtliche Verhörprotokolle der Templer geistert und das Euer Vater zu Lebzeiten sehnlichst begehrte«, berichtete de la Motte mit schwacher Stimme. »Dieses merkwürdige sprechende Haupt hat ihm bis zu seinem allzu frühen Tod keine Ruhe gelassen, weil es seinem Besitzer angeblich sämtliche Wünsche erfüllt, wie die Legenden...

Erscheint lt. Verlag 16.8.2022
Reihe/Serie Gero von Breydenbach
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abenteuer • Bruderschaft • Diana Gabaldon • Eifel • Geheimnis • Gero von Breydenbach • Highland-Saga • Historischer Roman • Liebe • Luxemburg • Martina André • Mittelalter • Orden • Outlander • Saga • Schottland • Tempelritter • Templer • Templerorden • Zeitreise
ISBN-10 3-8412-2924-7 / 3841229247
ISBN-13 978-3-8412-2924-3 / 9783841229243
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