Dr. Arnulf Schmitz-Zceisczyk

(Autor)

Buch | Hardcover
144 Seiten
2022 | 2. Auflage, neue Ausgabe
Kein & Aber (Verlag)
978-3-0369-5877-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Dr. Arnulf Schmitz-Zceisczyk - Gerhard Polt
22,00 inkl. MwSt
Gerhard Polt fügt seinem subversiven Panorama der Gegenwart den Charakter des beschäftigten Privatiers und Zweitwohnungsbesitzers hinzu - so real, dass man ihn zu kennen glaubt und ihn zugleich gar nicht kennen möchte.
»Arnulf Schmitz-Zceisczyk mein Name, sehr erfreut. Ich bin schon lange hier. Ich wohn ja hier am Tegernsee. Wir sind hierhergekommen und da hat uns ein Bekannter aus München, ein Steuerberater, der hat mir gesagt, da gäbs ein Schnäppchen direkt am See. Und da waren so Bauersleutchen drin, aber ich muss Ihnen sagen, ich konnte dann das Ding, weil also finanziell waren die ja verzweifelt. Dann habe ich gesagt, na gut, ich bin so nett, ich geb ihnen das Geld. Sukzessive haben wir das Haus auf Vordermann gebracht. Ich war damals noch in Celle, dann in Göttingen, dann musste ich rüber nach West-Berlin - meine Frau hat gesagt, du bist ja immer unterwegs. Ich war immer ambulant. Sie müssen sich vorstellen, beruflich bin ich ja im Finanzwesen. Dann musste ich nach New York, wieder rüber, Südafrika, von Südafrika nach München und dann schnell zum Tegernsee wieder gucken, wie entwickeln sich die Sachen da.«

Gerhard Polt, geboren 1942 in München, aufgewachsen im Wallfahrtsort Altötting, studierte in Göteborg und München. Seit 1975 brilliert Polt als Kabarettist, Schauspieler, Poet und Philosoph auf deutschen und internationalen Bühnen. 2001 wurde er mit dem Bayerischen Staatspreis für Literatur (»Jean-Paul-Preis«) ausgezeichnet, 2019 folgte der Kulturelle Ehrenpreis der Landeshauptstadt München. Polt lebt und schreibt in Schliersee, München und Terracina. Sein Gesamtwerk ist bei Kein & Aber erschienen.

»Meisterhaft beschreibt Polt, wie es klingt, wenn Profitstreben sich notdürftig als Zukunftsvision tarnt. [...] Polt-Sound pur.« Linus Schöpfer, NZZ, 26.06.2022 Linus Schöpfer NZZ Bücher am Sonntag 20220626

»Meisterhaft beschreibt Polt, wie es klingt, wenn Profitstreben sich notdürftig als Zukunftsvision tarnt. [...] Polt-Sound pur.«
Linus Schöpfer, NZZ, 26.06.2022

»Feinzeichnung eines Zeitgenossen, den es in Groß- und Kleinausgabe gibt. Gerhard Polt hat ein besonderes Exemplar zu Papier gebracht.«
Bernd Siegmund, F.F. dabei, 22.06.2022

»Das Buch ist im typischen Polt-Ton verfasst.« (zu Dr. Arnulf Schmitz-Zceiszcyk)
Marius Leutenegger, LESEN, 13.06.2022

»Eine kurzweilig-amüsante Lektüre ist das, pointenreich und philosophisch, kauzig und klug.« (zu Ich muss nicht wohin, ich bin schon da)
Altmühl-Bote, 11.06.2022

»Heiter unsympathisch.«
Kurier, 04.06.2022

UNGEBETENE GÄSTE
»Kommen Sie mal, Herr Löffler, kommen Sie mal mit rein. Es ist unglaublich, nicht wahr. Nun habe ich diesen Bauernhof hier gekauft, aber leider hat man mir auch noch den Borkenkäfer mitverkauft. Hören Sie sich das mal an. Hören Sie was?«
»Na!«
»Hören Sie mal richtig hin, dann werden Sie es hören. Hören Sie es nicht?« Es knackt.
»Ah ja, jetzt hab ich was gehört. Doch.« Es knackt wieder.
»Hören Sie nochmals. Hören Sie?« »Ja stimmt, das ist der Borkenkäfer.«
»Ja, der kommt aus Japan, oder ich weiß nicht, wo der herkommt, nicht wahr.«
»Oder vielleicht von Dings, von Indien.«
»Nö, der kommt aus Japan, das habe ich in der Zeitung gelesen. Dieser Bursche, nicht wahr. Da gibt es inzwischen verschiedene. Alles kommt zu uns herein, diese ganzen Insekten. Aber hören Sie noch mal. Hören Sie?« Es knackt.
»Ja, jetzt hab ich es gehört.«
»Na sehen Sie. Da kommt der aus Japan extra hier in diesen Bauernhof herein. Der hat hier nichts zu suchen.«


SCHMITZ STELLT SICH VOR
Ja, schönen Tach auch, freut mich! Ich glaube, wir haben uns doch schon mal ... also, ich sag es noch mal: Dr. Arnulf Schmitz- Zceisczyk mein Name, sehr erfreut. Ich bin schon lange hier. Ich wohne ja hier am Tegernsee, also nicht nur in Tegernsee, sondern am See. Ich bin schon so lange hier, das ist ja schon alles nicht mehr wahr, nicht wahr. Hören Sie mal gut zu. Das war so, wir sind hierhergekommen, und da hat uns ein Bekannter, der war aus München, ein Steuerberater, der hat mir gesagt, da gäbs ein Schnäppchen direkt am See. Und da waren so Bauersleutchen drin, aber ich muss Ihnen sagen, ich konnte dann das Ding ... weil also finanziell waren die ja verzweifelt. Ich habe also gesagt, na gut, ich bin so nett, ich gebe ihnen das Geld. Sie geben mir den Hof und ich zahl ihnen auch noch eine gewisse Leibesrente, nicht. Ich habe also diese Schaluppe gekauft. Das war wirklich eine Schaluppe, das kann man nicht anders sagen. Diese Leutchen haben hier gewohnt - was heißt gewohnt, die haben gehaust. Da waren Silberfische drin, da waren Borkenkäfer drin, alle möglichen Nager. Chaotisch! Also hygienisch war das eine Zumutung. Heute würde man sagen »Messie«, nicht wahr. Sukzessive haben wir das Haus dann auf Vordermann gebracht. Ich war damals noch in Celle, danach war ich in Göttingen. Dann musste ich rüber nach Westberlin. Meine Frau Annerose hat gesagt, du bist ja immer unterwegs. Ich war immer ambulant. Sie müssen sich vorstellen, beruflich bin ich ja im Finanzwesen. Dann musste ich nach New York, wieder rüber, Südafrika, von Südafrika nach München, und dann schnell zum Tegernsee, wieder gucken, wie entwickeln sich die Sachen da. Ich habe immer gut bezahlt, aber ich möchte für mein Geld auch Qualität. Ich lasse mich nicht vermaleduckeln. Ich hatte auch Bekanntschaft gemacht mit diesem Lucki. Der war so eine Art Aufseher. Der ist ja auch heute noch bei mir Hausmeister. Ich meine, ich habe sein Vertrauen gewonnen. Ich habe dem Mann ja damals schon immer zweitausend Mark im Monat gegeben, und dann ab und zu was zugesteckt, nicht wahr. Als meine Frau und ich eingezogen sind - das war anfangs ... ich muss sagen, bis wir da so richtig einheimisch wurden, das hat sich hingezogen. Der Nachbarsmensch, der ist also auch - wie sagt man? - Bauer. Ja, er nennt sich Bauer und ist Nebenerwerbsbauer. Der fährt wie wild mit dem Traktor herum. Er hat diese Ziegen, da stinkt es heraus, diese Schafe, das Geblöke und das Gebimmel von den Kühen, also ich sage Ihnen, ich bin von Prozess zu Prozess gegangen. Ich habe vier Anwälte gebraucht, bis ich endlich mein Recht hatte und das Gebimmel aufgehört hat. Ich merkte da so eine gewisse ... ich muss sagen, die Leute wurden feindselig. Jetzt gebe ich hier so viel Geld aus, da könnte man doch ein bisschen Freundlichkeit und Sympathie verlangen. In Rottach ist doch bald wieder Volksfest, nicht

Erscheinungsdatum
Sprache deutsch
Maße 125 x 190 mm
Gewicht 200 g
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga Humor / Satire
Schlagworte Bayern • Gesellschaftschichten • Humor • Jubiläum • Kabarett • Komödie • Polt • Reichtum • Satire • Tegernsee • Welterklärer
ISBN-10 3-0369-5877-0 / 3036958770
ISBN-13 978-3-0369-5877-4 / 9783036958774
Zustand Neuware
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