Liebe auf den tausendsten Klick (eBook)
256 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-98879-7 (ISBN)
Yasemin Grißmann wurde 1985 in der Nähe von Salzburg geboren und lebt jetzt mit ihrer Familie, zwei Katzen und vier Schlangen im wunderschönen Tirol. Wenn sie nicht gerade ihre vielen Ideen zu Papier bringt oder ihre Nase in ein Buch steckt, verbringt sie ihre Freizeit mit ihren beiden Söhnen am Fußballplatz oder in der Karatehalle, wo sie selbst auch regelmäßig unterrichtet.
Yasemin Grißmann wurde 1985 in der Nähe von Salzburg geboren und lebt jetzt mit ihrer Familie, zwei Katzen und vier Schlangen im wunderschönen Tirol. Wenn sie nicht gerade ihre vielen Ideen zu Papier bringt oder ihre Nase in ein Buch steckt, verbringt sie ihre Freizeit mit ihren beiden Söhnen am Fußballplatz oder in der Karate Halle, wo sie selbst auch regelmäßig unterrichtet.
Kapitel 2 – Luca
Als ich gestern heldenhaft aus Lexis Wohnung geflüchtet bin, habe ich Connor sofort eine Nachricht geschrieben, mit den Worten »Ich habe es ihr gesagt!«.
Er wusste natürlich sofort, was Sache ist, war jedoch überrascht, dass ich das nun doch so schnell durchgezogen habe. In meinen Augen ist es sinnlos, die Beziehung noch mehr in die Länge zu ziehen, wenn ich doch schon genau weiß, dass sie zumindest von meiner Seite aus einfach beendet ist.
Da Connor mitten in einem Date steckte, und die Sache zumindest für mich kein Notfall war, der den Abbruch dieser Verabredung gerechtfertigt hätte, vereinbarten wir ein Treffen für heute Nachmittag in unserem Stammrestaurant.
Der Phoenix-Grill, unser Stammdiner, befindet sich genau auf dem Campus der University of South Carolina und wird von allen Studenten gern besucht. Connor und ich treffen uns hier immer, um zu lernen. Und alle Gespräche, die wir führen und die wirklich wichtig für uns sind, finden auch hier statt. Die Einrichtung ist typisch amerikanisch. Bereits beim Betreten weht mir der Duft von gebratenem Fleisch entgegen und lässt mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. Mit etwas Glück ist Connor schon da und hat für uns beide bestellt.
Morgens kriege ich nie mehr als einen Kaffee runter, und dementsprechend ausgehungert bin ich dann am Nachmittag. Zielstrebig gehe ich durch den Laden zu unserem Stammtisch in der hintersten Ecke, an dem wir jedes Mal sitzen, solange sonst noch keiner die Idee hatte, sich dorthin zu pflanzen. Connor wartet bereits auf mich.
»Wurde auch Zeit. Du musst mir alles erzählen.«
»Ja, Prinzessin«, erwidere ich grinsend, bevor ich meine Faust gegen seine stoße und mich ihm gegenüber auf den Stuhl fallen lasse. Connor ist mein bester Freund, seit er mich im Kindergarten von der Schaukel geschubst und dann selbst über eben diese gestolpert und neben mir auf dem Boden gelandet ist. Er weiß nicht einmal mehr, wieso er mich runtergeworfen hat, aber damals haben wir uns beide verdattert angesehen und dann angefangen zu lachen. Seitdem sind wir unzertrennlich. Wir kommen beide aus derselben Gegend, unsere Eltern verstehen sich auch gut, und er kennt das Gefühl, das man in sich trägt, wenn der eigene Vater möchte, man solle in seine Fußstapfen treten. Im Gegensatz zu meinem jedoch darf Connor immerhin frei wählen, was er studiert, und bekommt durchgehend Unterstützung von zu Hause.
Mein Vater hingegen … sagen wir so: Unser Verhältnis ist super. Allerdings hat er gewisse Erwartungen an seinen einzigen Sohn und wünscht sich natürlich auch, dass diese erfüllt werden. Also studiere ich Betriebswirtschaftslehre, um seine Firma eines Tages zu übernehmen, durfte aber in der Wahl der Nebenfächer frei entscheiden. Nicht dass ich später viel mit Kunst oder so anfangen kann, wenn ich erst einmal die Leitung übernehme, aber wenigstens habe ich ein Hobby, oder?
»Du liebst deine Prinzessin, Kumpel.«
Oh, und wir teilen denselben Humor.
»Und jetzt erzähl mal. Alles noch dran an dir und dort, wo es hingehört?«
Forschend mustert er einen Moment lang mein Gesicht, bevor er gespielt meinen ganzen Körper mit seinen Augen scannt, sich zurücksetzt und sich seine Brille wieder höher auf die Nase schiebt. »Ich habe bereits bestellt, also fang an zu erzählen. Wie lange müssen wir uns nun vor Lexi verstecken?«
Als genau in diesem Moment unser Essen gebracht wird, lehne ich mich entspannt zurück. Cheeseburger mit Pommes und Cola für mich, und ein vegetarischer Burger ebenfalls mit Pommes und Cola für Connor.
»Hi, ihr zwei«, sagt Sarah, die hier hin und wieder aushilft. Sie ist eine Freundin von Owen, dem Besitzer und gleichzeitig Koch des Diners und springt meistens ein, wenn einer seiner Stammkellner kurzfristig ausfällt. »Lasst euch eure Burger schmecken. Wenn ihr etwas braucht, ruft einfach nach mir.«
Ich warte, bis sie sich dem nächsten Tisch zuwendet, bevor ich anfange zu erzählen, was sich gestern in Lexis Zimmer abgespielt hat. Kein einziges Wort, das zwischen Lexi und mir gefallen ist, lasse ich aus, und ich beschönige auch nichts. Vor Connor habe ich keine Geheimnisse. Hatte ich noch nie. »Ich verstehe sie ja. Aber was hätte ich denn machen sollen? So tun als sei nichts und ihr vorspielen, es wäre alles heile Welt? Sorry, aber das kriege ich nicht hin.«
Es tut gut, endlich alles ausgesprochen zu haben. Connor hat manchmal einen neutraleren Blick auf die Dinge. Und er ist fair.
»Nein. Nein, natürlich nicht. Aber trotzdem hast du ihr nichts von Romy erzählt?«
»Nein. Ich habe es nicht übers Herz gebracht. Und was, wenn Romy ohnehin nichts von mir wissen will und die Sache beendet ist, bevor sie überhaupt angefangen hat? Dann habe ich Lexi umsonst noch mehr verletzt als ohnehin schon.«
Ich wäre am Boden zerstört, würde Romy mich nicht einmal wahrnehmen. Ich weiß nicht, was dieses Mädchen mit mir gemacht hat, aber mein Herz verlangt nach ihrer Nähe.
Connor nimmt seinen Burger in die Hand, beißt ab und beobachtet mich nachdenklich kauend. Auch ich nehme einen großen Bissen von meinem und starre zurück.
»Ich bin ja auf deiner Seite, Mann, aber ich bin der Meinung, du hättest ihr alles sagen sollen. Irgendwann wird sie es sowieso erfahren. Und es wäre eindeutig besser gewesen, wenn du derjenige gewesen wärst, der ihr das sagt.«
Schulterzuckend isst er in Ruhe weiter und gibt mir die Zeit, die ich manchmal brauche, um mir zu überlegen, wie ich die Worte, die in meinem Kopf herumschwirren, auch verständlich wiedergeben kann. Normalerweise fällt es mir nicht schwer, zu sagen, was ich denke. Aber in Situationen, die ich nicht oft erlebe und die mich überfordern, eben doch. »Ich weiß. Du hast ja recht.«
Ein wenig geknickt lege ich meinen Burger wieder ab und zucke leicht mit den Schultern. Ich hasse es, wenn er recht hat. Es ist faszinierend, dass ein Kerl wie Connor, der selbst keine Beziehungen führt, immer so zielsicher den Nagel auf den Kopf trifft, wenn es um mich und meine Beziehungen geht.
»Ich kläre das. Auch wenn ich noch nicht weiß, wann.«
Mittlerweile ist es hier drin ziemlich voll geworden, und ich mache mich wieder über mein Essen her. Eine Weile ist es still zwischen uns. Was aber nicht schlimm ist, da wir beide auch mal schweigen können, ohne uns dabei blöd vorzukommen.
»Irgendwie habe ich ein ungutes Gefühl bei der ganzen Sache, Mann«, sagt Connor plötzlich zwischen zwei Bissen. »Ich sehe uns schon an den Wochenenden zu Hause hocken, mit mehreren Packungen Eis für unsere Weichteile, weil du es geschafft hast, gleich zwei Frauen gegen uns aufzubringen.«
Trotz dieser nicht gerade berauschenden Vorstellung müssen wir beide lachen. Connor ist bekannt dafür, dass er sich immer alle möglichen Szenarien in seinem Kopf ausmalt, nur um für alles gerüstet zu sein. Er fühlt sich dann sicherer, weniger angreifbar. Und er informiert mich natürlich auch jedes Mal über die »Was-wäre-Wenns« in meinem Leben. Manchmal nervt mich das. Ich will nicht immer wissen, was als Nächstes passieren könnte.
»Oder ich kriege keine Dates mehr ab, weil sich niemand mit dem »besten-Freund-des-Kerls-der-sich-von-seiner-Freundin-trennt-weil-er-deren-Freundin-will« einlassen möchte.«
Die Tatsache scheint Connor trotz seiner Worte jedoch wenig zu jucken, denn er isst ungerührt weiter und wackelt lediglich mit den Augenbrauen in meine Richtung.
»Oh, Prinzessin, wenn dir die Dates ausgehen, bin ich immer an deiner Seite.«
Ich weiß noch, wie es dazu gekommen ist, dass ich ihm diesen Spitznamen verpasst habe. Wir waren zehn. Ein Kerl aus der Klasse über uns machte ständig abfällige Bemerkungen darüber, dass Connor auf Kerle stehen würde, und man ihm nicht zu nahekommen sollte, weil er ansteckend sei. Ich weiß nicht mehr, welche Wörter genau gefallen sind, aber ich kann mich noch daran erinnern, wie weh es mir selbst getan hat, dabei zuzusehen, wie mein bester Freund behandelt wurde. Connor wusste damals aber schon definitiv, dass er auf Mädchen stand, hat sich aber nie die Mühe gemacht, das Ganze richtigzustellen. Es war ihm einfach egal, was die Leute dachten. Also ging ich auf ihn zu, nannte ihn Prinzessin und habe ihm einfach einen Kuss auf die Lippen gedrückt. Schlagartig wurden sie alle ruhig....
Erscheint lt. Verlag | 28.4.2022 |
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Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | Bloggerin • Bookstagram • Booktok • Buchbloggerin • Chick Lit • College Romance • cyber love • Frech • Große Gefühle • Grumpy • Grumpy vs Sunshine • Humor • Internet • Liebesglück • Liebesroman • lustig • Lustige Romane für Frauen • Romance • Romane für junge Erwachsene • Romane für junge Frauen • romcom • Strangers-to-Lovers • Vielleicht mag ich dich morgen |
ISBN-10 | 3-492-98879-2 / 3492988792 |
ISBN-13 | 978-3-492-98879-7 / 9783492988797 |
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