Die Lady und der teuflische Normanne (eBook)

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2021 | 1. Auflage
256 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-0053-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Lady und der teuflische Normanne - Margo Maguire
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Northumberland, Herbst 1068. Tod den Normannen! Mutig legt Lady Aelia den Bogen an und zielt auf den mächtigen Reiter, der seine Kampfestruppe anführt. Doch da lässt eine erregende Vorahnung die Hand der schönen Angelsächsin verhängnisvoll zittern. Weshalb ihr Pfeil den grausamen Baron Mathieu Fitz Autier, der ihre Ländereien erobern will, nur leicht verletzt! Aber als in derselben Nacht ihr kleiner Bruder in das Lager des normannischen Barons schleicht, um ihn zu töten, eilt Aelia ihm hinterher. Und landet an dem Ort, den sie bis jetzt für die Hölle hielt: auf der Schlafstätte ihres Feindes Fitz Autier - der sie an den König ausliefern will ...



Seit 1999, als Margos erstes Buch ' The Bride of Windermere' erschien,, verkaufte sie mehrere historische Liebesromane an Harlequin. Inzwischen arbeitet sie hauptberuflich als Autorin und genießt die Flexibilität ihrer Tagesplanung, die sie zu ihrer Zeit als Krankenschwester nicht hatte. Mit drei Teenies zu Hause und einem regen Familienleben ist sie auf alles Mögliche vorbereitet. Als besonders erfreulich empfindet sie es, dass sie ihre künstlerische Seite ausleben und Romane verfassen kann.

1. KAPITEL

Nordengland, früher Herbst 1068

Lady Aelia tat, was sie konnte, um ihre Mannen zu beruhigen, bevor es zur Schlacht kam. Sie schritt den Palisadenzaun entlang und sprach auf die Bogenschützen ein, appellierte an ihren Mut, lobte ihre Tapferkeit im Kampf.

„Wir haben die letzten Monate dem Feind schließlich deshalb so erfolgreich getrotzt, weil es uns nicht an Geschicklichkeit mangelt!“, rief sie ihnen zu. „Ihr seid würdige Krieger, ihr seid Ingelwalds Helden! Fürchtet nicht den normannischen Bastard Fitz Autier, der unser Land erobern will. Er ist auch nicht anders als Gui de Reviers oder irgendeiner der anderen, die ihr im Kampf getötet habt – er ist machtlos gegen unsere Stärke!“

Aelia hoffte, dass das stimmte. Die Geschichten, die sich um Mathieu Fitz Autiers Eroberungen rankten, waren zahlreich und furchtbar. Von König William gesandt, sollte er die Gebiete erobern, in denen andere Krieger versagt hatten; seine Skrupellosigkeit hatte ihn in Northumberland bereits zur Legende werden lassen. Kein Angelsachse, sei es Mann, Frau oder Kind, blieb verschont, wenn Fitz Autier die Schlacht gewann.

Aelia würde sicherstellen müssen, dass er in Ingelwald scheiterte.

Der Tag brach schon an, und ein dunstiger Nebel lag über dem Tal. Die Geschäftigkeit vor den Toren Ingelwalds konnte sie eher spüren, als dass sie etwas sah. Fitz Autier war ohne Zweifel dabei, seine Männer in Position zu bringen. Aelia weigerte sich aber, sich von einem Gegner, den sie noch nicht einmal gesehen hatte, entmutigen zu lassen.

Viele respektable Thanes von Northumberland waren nach Ingelwald gekommen, nachdem ihre eigenen kleineren Herrensitze an die Normannen gefallen waren, und hatten Wallis, Aelias Vater, den Lehnseid geleistet. Nun, da Wallis und viele andere tot waren, war es an Aelia, ihr Gefolge von der normannischen Gefahr zu befreien.

Plötzlich riss jemand so ruckartig an ihrem Arm, dass sie fast gestürzt wäre. Sie drehte sich um und sah sich dem verärgert dreinblickenden Selwyn, ihrem Verlobten, gegenüber. Seinem bärtigen Gesicht fehlte die jugendliche Anmut, die jemand in Aelias Alter noch gehabt hätte. Und nun fehlten ihm leider auch die Ländereien, die Wallis bewogen hatten, diesem Mann seine Tochter zu geben.

Wallis hatte sich mit seinem nächsten Nachbarn, der damals ein schmuckes Anwesen südlich von Ingelwald besessen hatte, verbünden wollen. Und er hatte Aelia auch nach der Hochzeit noch in der Nähe haben wollen. Das war der Hauptgrund gewesen, warum er Selwyn seine Tochter versprochen hatte.

„Geh hinein zu den Frauen und Kindern“, befahl er verärgert und mit einer sehr feuchten Aussprache.

Angewidert wand Aelia ihren Arm aus seinem eisernen Griff. „Nein. Dies sind die Krieger meines Vaters. Sie verlassen sich auf mich in …“

„Ingelwald steht jetzt unter meiner Obhut, genau wie du und Osric“, erklärte Selwyn nicht zum ersten Mal.

„Mein Vater hat keine solche Regelung getroffen“, entgegnete Aelia mit aufflammender Wut, „wie du sehr wohl weißt.“

Wallis hatte Selwyn seine Tochter nur versprochen, um ein Bündnis mit dem starken Nachbarn einzugehen – der sein Land allerdings inzwischen an die Normannen verloren hatte. Das ursprüngliche Ziel der Verbindung war also nun hinfällig, und Aelia würde dieser geschmacklosen Verlobung ein Ende setzen, sobald sie die Schlacht für Ingelwald entschieden hatte.

Auf der Ebene unterhalb des Guts war es unnatürlich ruhig. Die Frauen und Kinder Ingelwalds saßen zusammengedrängt in der Halle und beteten um Schutz. Aelia beabsichtigte nicht, sich zu ihnen zu gesellen.

„Wallis hätte nie gewollt, dass du dich wie eine Kampfjungfer in Hosen und Wams kleidest“, sagte Selwyn, „und doch stehst du hier zwischen den Männern mit deinem Köcher auf dem Rücken und dem Bogen im Anschlag. Was denkst du dir dabei, Weib? Dass du den Bastard Fitz Autier töten kannst?“

Nichts hätte Aelia mehr Freude bereitet, als den Normannen durch ihren Pfeil sterben zu sehen. Aber sie wäre auch zufrieden, wenn einer der Männer ihres Vaters diese Heldentat vollbringen würde.

„Aelia!“

Sie und Selwyn drehten sich um und sahen einen jungen rothaarigen Burschen auf sie zurennen. Ihr Bruder war kaum erst zehn Jahre alt, besaß aber die verwegene Kühnheit und unbeugsame Tapferkeit eines doppelt so alten Mannes. Aelia versuchte vorsichtig, den Jungen aus dem Geschehen herauszuhalten und gleichzeitig seine beeindruckende Tatkraft zu würdigen.

„Hier oben ist es gefährlich, Osric“, sagte sie. „Geh weg, Junge!“, befahl Selwyn.

Darauf bedacht, die Krieger in der Abwehr nicht zu verunsichern, zog Aelia Osric in eine ruhige Ecke und sprach sanft auf ihn ein. „Habe ich dir nicht eine Aufgabe zugeteilt – eine sehr wichtige?“

„Doch“, sagte er.

„Aber dennoch bist du hier bei den Bogenschützen. Solltest du nicht den Schwertkämpfern mit ihren Panzerhemden helfen?“

„Aelia, das kann ich nicht“, protestierte der Junge aufgebracht. „Ich bin ein Herr Ingelwalds, und ich muss …“

„Pah!“, ertönte hinter ihr Selwyns kehliger Kommentar, aber sie ignorierte ihn.

„Du musst zu den Reitern von Vater Fyrd zurückkehren, Osric. Sie werden Unterstützung bei der Vorbereitung auf die Schlacht brauchen.“

„Sie sind schon aufgesessen und bereit für den Tagesanbruch“, sagte ihr Bruder. „Mein Platz ist hier an deiner Seite. Ich habe meinen Bogen.“ Und wie leicht könnte er erschossen werden! Aelia suchte fieberhaft nach einer neuen Aufgabe für ihn, etwas, das ihm nicht unbedeutend erscheinen würde.

„Herrgott, Weib!“, knurrte Selwyn. Er stieß Aelia zur Seite, packte Osric am Genick und schob ihn vom Palisadenzaun weg. „Verschwinde, Junge! Hier ist kein Platz für ein Balg.“

„Selwyn, hör auf damit! Er ist nicht dein …“

Die Sonne zeigte sich hinter dem fernen Horizont, und mit ihr kamen die ersten gegnerischen Pfeile. Ingelwalds Bogenschützen erwiderten den Angriff, Pfeil für Pfeil, während sich die gerüsteten Soldaten im Hof anschickten, durch das Tor zu reiten.

Aelia vergaß Osric für einen Moment, als sie ihren Platz inmitten der Bogenschützen einnahm und auf die Normannen herabschaute, die das Gut und das Land ihres Vaters, ihre Heimat, erobern wollten. Sie zielte und traf einmal, zweimal und ein drittes Mal, bevor sie einen großen Reiter auf einem riesigen Schlachtross bemerkte, der seine Männer um sich versammelte.

Aelia konnte sein Gesicht nicht sehen, denn er trug eine Rüstung mit Helm. Als ihr klar wurde, dass dieser Reiter Fitz Autier sein musste, hob Aelia ihren Bogen und zielte.

Aber sie fand keine verwundbare Stelle.

Sie kniff ein Auge zu und musterte ihn unablässig, darauf wartend, dass er einen Arm heben oder sich so drehen würde, dass er einen verwundbaren Körperteil enthüllte.

Es war vergebens. Er war ein erfahrener Krieger, der Besseres zu tun hatte, als sich eine Blöße zu geben. Seine Bewegungen waren kraftvoll und kontrolliert, seine Reitkunst vortrefflich. Dennoch ließ Aelia ihn nicht aus den Augen.

Tatsächlich nahm er seinen Helm für einen Moment ab, und sie stellte fest, dass der normannische Bastard ein recht wohlgestalteter Teufel war. Selbst aus der Distanz konnte Aelia das männliche-markante Gesicht mit dem ausgeprägten Kiefer erkennen. Sein dunkles Haar war lang für das eines Normannen. Es fiel ihm in nassen Strähnen über die vor Ärger – oder Unzufriedenheit – gerunzelte Stirn. Er war so gut aussehend, dass Aelia keinen Zweifel daran hatte, dass viele normannische Mädchen seinen Tod betrauern würden.

Sie nahm ihn ins Visier, aber ihr Ziel verschwamm, als sie ein plötzliches Zittern und eine seltsame Benommenheit spürte. Eigentlich hatte sie die ominösen Worte, die ihre Mutter Jahre zuvor ausgesprochen hatte, schon wieder vergessen, aber nun, als der Anblick des normannischen Kriegers einen Hitzeschub in ihr auslöste, der sie innerlich zu versengen drohte, erinnerte sie sich daran: „Die Erde wird beben und das Zittern deines Körpers wird dir anzeigen, dass du deinen wahren Gefährten vor dir siehst.“

Aelia hatte immer an diese Vorhersage geglaubt. Es war schon ihrer Mutter und ihrer Großmutter genauso widerfahren, und auch deren Großmüttern, aber dennoch … Es konnte doch unmöglich ein Normanne sein – ein normannischer Bastard!

Fitz Autier konnte unmöglich der Mann sein.

Aelia schoss den Pfeil ab. Es schien eine Ewigkeit zu vergehen, während sie darauf wartete, dass er sein Ziel traf. Der Atem stockte ihr in der Kehle. Mit den Händen hielt sie den Bogen fest umklammert, bis sie plötzlich Blut über das Gesicht des Normannen rinnen sah.

Aelias jubelte innerlich, denn sie hatte geschafft, was jeder englische Thane vor ihr angestrebt hatte: Tod und Zerstörung den normannischen Anführern, die gekommen waren, um ihnen ihr Land wegzunehmen.

Aber nein … Fitz Autier war nicht tot, nur angeschossen. Blut floss aus der Wunde in seiner Wange, wobei Aelias Pfeil nicht darin steckte. Enttäuscht stellte sie fest, dass sie ihn wohl nur gestreift hatte.

Sie sah, wie er den Kopf hob und zu ihr heraufschaute. Ihre Blicke trafen sich, und in dem Moment wurde Aelia klar, dass Fitz Autier wusste, dass sie ihn verwundet hatte. Sie fragte sich, ob er auch dieses quälende Zittern spürte, das sie nun wieder heimsuchte, als er sie...

Erscheint lt. Verlag 30.11.2021
Reihe/Serie Historical
Historical
Übersetzer Sonny Paul
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7515-0053-7 / 3751500537
ISBN-13 978-3-7515-0053-1 / 9783751500531
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