Sylter Blut & Sylter Gift (eBook)

Zwei Kriminalromane in einem E-Book
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
704 Seiten
Aufbau Verlag
978-3-8412-2983-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Sylter Blut & Sylter Gift -  Ben Kryst Tomasson
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Zwei packende Sylt-Krimis in einem E-Book. 

Sylter Blut.

Kari Blom kehrt auf Wunsch der Sylter Kollegen für einen neuen Undercover-Einsatz auf die Insel zurück: Eine Diebesbande raubt dort Villen aus und stiehlt wertvollen Schmuck - und plötzlich gibt es einen Toten. Eine heiße Spur führt zu einem Sicherheitsunternehmen, das die Objekte eigentlich schützen soll. Kari wird in das Familienunternehmen eingeschleust und stößt schon bald auf tiefe Konflikte unter den Mitarbeitern. Und auch privat gerät sie in eine Zwickmühle: Der attraktive Hauptkommissar Jonas Voss kennt nun Karis wahre Identität ...

Gefährliche Ermittlungen mit der ungewöhnlichen Heldin Kari Blom.

Sylter Gift.

Als die Frau eines Autohausbesitzers tot aufgefunden wird, kehrt die Undercover-Ermittlerin Kari Blom nach Sylt zurück. Sie muss sich bei ihrem Einsatz nicht nur mit den aufdringlichen Avancen ihres neuen Chefs auseinandersetzen, auch ihre Angst vor Nähe wird zu einem Problem: Kriminalhauptkommissar Jonas Voss, mit dem sie eine heimliche Beziehung führt, möchte mit ihr zusammenziehen. Zum Glück stehen ihr die Damen von der Häkelmafia mit Rat und Tat zur Seite - ohne zu ahnen, dass sie sich und Kari in tödliche Gefahr bringen ...

Ein packender Kriminalroman voller Meer, Dünen und liebenswerter Figuren.



Ben Kryst Tomasson, geboren 1969 in Bremerhaven, ist Germanist und promovierter Diplompsychologe. Seine Leidenschaft gehört den Geschichten, die das Leben schreibt, den vielschichtigen Innenwelten der Menschen und dem rauen Land zwischen Nordsee und Ostsee.

Im Aufbau Taschenbuch liegen bereits seine Kriminalromane um die Ermittlerin Kari Bloom vor: »Sylter Affären«, »Sylter Intrigen«, »Sylter Blut«, »Sylter Gift«, »Sylter Lügen«, »Sylter Schuld«, »Sylter Sünden«, »Sylter Gier« und »Sylter Rivalen«.

2.


Jonas Voss schreckte hoch, weil er ein dumpfes Klingeln hörte. Er richtete sich auf und stöhnte unwillkürlich, als ein scharfer Schmerz durch seinen Kopf schoss. Er hatte am Abend zu viel getrunken, wieder einmal. Seit dem letzten Sommer griff er öfter zur Flasche, als ihm guttat. Seit Kari Blom wieder verschwunden war. Seit sie ihn zum zweiten Mal verlassen hatte.

Er wälzte sich aus dem Bett und taumelte die Stufen ins Wohnzimmer hinunter. Wie so oft in den letzten Monaten sah es aus, als wäre ein Sturm hindurchgefegt.

Voss watete zwischen Sofakissen, dem Lego-Nachbau einer mittelalterlichen Schlacht und den Greenpeace-Broschüren hindurch, in denen Finja zur Vorbereitung ihres Referats über die Gefährdung der Meere gelesen hatte. Dabei hatte er am gestrigen Abend eigentlich für Ordnung sorgen wollen, nachdem er Jasper und Finja bei Schulfreunden zu einer Übernachtungsparty abgesetzt hatte. Aber dann war er doch vor dem Fernseher versackt. Und eine Haushaltshilfe gab es nicht mehr.

Olivia Fernandez, das spanische Au-pair-Mädchen, das zwei Jahre bei ihnen gelebt hatte, war nach ihrem Herbsturlaub in der Heimat nicht zurückgekehrt. Sie hatte sich in einen jungen Mann verliebt und war ihm nach Sevilla gefolgt, wo er studierte und sie ihren Schulabschluss nachholen wollte. Eine vernünftige Entscheidung, soweit sie Olivias Lebensweg betraf, aber eine Katastrophe für Jonas. Wenn er ehrlich war, konnte er seine beruflichen Fälle als Kriminalhauptkommissar weitaus besser lösen als die Probleme eines alleinerziehenden Vaters.

In den letzten Monaten hatte er eine ganze Reihe von Kindermädchen engagiert. Die eine Hälfte hatte aufgegeben, weil Jasper sie nicht gemocht hatte und ihnen so lange auf die Nerven gegangen war, bis sie die Arbeit hinwarfen. Und die andere Hälfte war von Finja vergrault worden, die sich mit ihren dreizehn Jahren für erwachsen genug hielt, um allein auf sich und ihren drei Jahre jüngeren Bruder aufzupassen. Hätte Jonas’ Vater, Opa Redlef, nicht ab und an ausgeholfen, hätte Voss längst Schiffbruch erlitten. Aber auf die Dauer konnte es so nicht weitergehen.

Er fand das klingelnde Telefon zwischen zwei Sofakissen und nahm das Gespräch an. Während er sich anhörte, was seine Kollegin Hannah Behrends zu berichten hatte, verstärkten sich seine Kopfschmerzen.

Es hatte wieder einmal ein Einbruch in eine Kampener Villa stattgefunden. Doch dieses Mal waren nicht nur Geld und teurer Schmuck entwendet worden. Dieses Mal gab es auch einen Toten.

* * *

Als er eine halbe Stunde später seinen rostigen Passat vor dem Grundstück im Brönshooger Weg abstellte, waren die Rechtsmedizinerin aus Kiel und die Kollegen von der Spurensicherung aus Flensburg bereits vor Ort. Offenbar hatte er nicht zu den Ersten gehört, die informiert worden waren.

Die Haustür der reetgedeckten Villa öffnete sich, und Voss’ Kollegin Hannah Behrends trat heraus. Sie streifte ungeduldig den weißen Tyvek-Anzug ab, der zum Betreten eines Tatorts nötig war. Darunter trug sie Jeans und Turnschuhe und einen roten Pullover, der ebenso leuchtete wie unter dem blonden Bob ihre blauen Augen. Vermutlich, weil sie im Gegensatz zu ihm Fälle liebte, die spannender waren als der Diebstahl von Fahrrädern und Handtaschen.

»Endlich«, sagte sie und betrachtete ihn stirnrunzelnd. »Ich habe drei Stunden lang versucht, dich zu erreichen.«

Jonas Voss konnte an ihrem Blick ablesen, dass er genauso zerschlagen aussah, wie er sich fühlte. Er hatte nicht die Energie aufgebracht, sich zu rasieren, und seine wirren braunen Haare hatten sich den Bemühungen, sie mit der Bürste zu bändigen, erfolgreich widersetzt. Er schob die Ärmel seiner abgewetzten Lederjacke nach oben und dachte, dass er sich wirklich zusammenreißen musste. Andernfalls würde er über kurz oder lang wie ein Penner herumlaufen.

»Ich habe das Telefon nicht gehört«, sagte er lahm. »Es lag unter den Sofakissen.«

Hannah lächelte ihn an. »Wenn du Hilfe brauchst … zu Hause oder mit den Kindern …«

Sie sprach nicht weiter, aber Voss verstand die Botschaft auch so. Hannah ließ seit Jahren keinen Zweifel daran, dass sie ihn mochte und gerne den Platz der Frau einnehmen würde, die in seinem Leben fehlte. Und vielleicht hätte er ihr sogar eine Chance gegeben – wäre da nicht Kari Blom gewesen. Kari, die ihm im Sommer vor zwei Jahren sein Herz geraubt hatte, als sie für die Recherchen zu einem Buch über einen Sylter Bauunternehmer auf die Insel gekommen war. Kari, die angeblich Schriftstellerin war, im letzten Jahr aber an der Kasse eines Delikatessenmarkts gearbeitet hatte und beide Male in die spektakulären Mordfälle verwickelt gewesen war, in denen Voss und Hannah ermittelt hatten. Und jedes Mal, wenn der Täter gefasst war und er geglaubt hatte, es könnte eine Chance für sie beide geben, war sie einfach verschwunden.

Jonas Voss schüttelte den Gedanken ab. Wenn er sein Leben wieder in den Griff bekommen wollte, war der erste und wichtigste Schritt, sich Kari endlich aus dem Kopf zu schlagen.

»Was ist denn passiert?«, erkundigte er sich.

Hannah stellte ihr Lächeln ein und zog stattdessen ihr iPad hervor.

»Wieder ein Einbruch«, sagte sie sachlich, ohne sich ihre Enttäuschung über Voss’ Zurückweisung anmerken zu lassen.

»Das Haus gehört Gregor und Fanny Riepenhusen«, erläuterte sie. »Riepenhusen ist der ehemalige Geschäftsführer der Sylter Welle. Die Einbrecher haben mit einem Glasschneider ein Loch in die Terrassentür geschnitten und sich darüber Zutritt verschafft. Sie haben im Arbeitszimmer des Hausherrn etliche Schubladen durchwühlt und den Tresor aufgebrochen. Wir haben gerade Fotos gemacht, damit die Besitzer sehen können, ob etwas fehlt. Der Tresor ist jedenfalls leer.« Sie hielt ihm das iPad hin, und er sah auf dem Display eine massive Stahltür mit einem Tastenfeld.

»Wie haben die den aufgekriegt?«, erkundigte er sich. »Wissen die Kollegen das schon?«

»Ja, allerdings.« Hannah schnitt eine Grimasse. »Auf die denkbar einfachste Art, die du dir vorstellen kannst. Die Diebe haben die Tasten mit Fingerabdruckpulver bestäubt. Dadurch kann man sehen, welche Ziffern benutzt worden sind und welche nicht. Wenn man weiß, wie viele Stellen der Code bei dem Tresormodell hat – was man problemlos im Internet nachlesen kann –, bleiben nicht viele mögliche Zahlenkombinationen übrig. Die hat man schnell durchprobiert.«

Jonas Voss verspürte widerwilligen Respekt und schnalzte mit der Zunge.

»Clever. Und dann?«

»Dann ist es möglicherweise zum Streit gekommen. Jedenfalls liegt einer der Einbrecher tot im Flur. Erschossen.«

Jonas Voss blickte zum Haus. »Spuren?«

»Bisher nicht.«

»Und wer hat den Toten gefunden?«

»Fanny Riepenhusen. Sie war mit ein paar Freundinnen auf einer Nachtwanderung an der Odde, um Vögel zu beobachten.« Erneut stahl sich ein Lächeln auf Hannahs Lippen. »Wir kennen die Damen übrigens. Sie gehören alle zum Sylter Häkelclub. Neben Fanny waren es«, sie warf einen Blick auf die Liste, die sie auf ihrem iPad erstellt hatte, »Witta Claaßen, Alma Grieger, Grethe Aldag und Marijke Meenken.«

Voss spürte, wie ihn widersprüchliche Gefühle durchzuckten, eine Mischung aus plötzlicher Sehnsucht und heftiger Abwehr. Marijke Meenken war die Frau, in deren Gartenhaus Kari während ihrer Besuche in den vergangenen beiden Jahren gewohnt hatte. Und Marijke und ihre Häkelfreundinnen hatten bei der Aufklärung der Mordfälle, in die Kari verwickelt gewesen war, kräftig mitgemischt. Unter diesen Umständen würde es nicht leichter werden, Kari zu vergessen. Oder war sie womöglich sogar wieder auf Sylt? Jonas Voss wagte nicht, danach zu fragen, weil Hannahs Laune dann vermutlich unter den Nullpunkt sinken würde.

»Hast du schon mit den Damen gesprochen?«, erkundigte er sich stattdessen.

»Nein. Nur ganz kurz mit Frau Riepenhusen.« Hannah schob ihr iPad zurück in die Tasche. »Sie sind alle ein bisschen neben der Spur. Sie brauchten erst mal einen Schnaps. Und ich dachte, wir machen das zusammen.«

Jonas Voss schaute wieder zum Haus. Einen Schnaps hätte er jetzt auch gern gehabt.

»Also dann«, sagte er.

* * *

Es sah aus wie eine Gartenparty. Fast hätte Jonas Voss gelacht, als er die fünf alten Damen sah. Doch das wäre in dieser Situation wohl kaum die passende Reaktion gewesen.

Weil sie nicht ins Haus durften, um keine Spuren zu zerstören, hatten die Häkelfreundinnen den Tisch und die hölzernen Klappstühle von der Terrasse in den hinteren Teil des Gartens geschafft und die Auflagen aus dem Holzhaus geholt, in dem die Riepenhusens ihre Gartengeräte verwahrten. Sie hatten sich in Wolldecken gewickelt und die Kapuzen ihrer bunten Regenjacken über die Köpfe gestülpt. Es war noch kalt an diesem frühen Samstagmorgen, so wie an den meisten Morgen in diesem wechselhaften Frühling.

Die Frauen sahen allerdings nicht so aus, als würden sie frieren. Jede von ihnen hielt ein Schnapsglas in der Hand, und auf dem Tisch stand eine Flasche Küstennebel, in der sich kaum noch ein Daumenbreit Flüssigkeit befand. Entsprechend gelöst wirkten die Damen, als sie Jonas Voss und Hannah Behrends freundlich zuwinkten. Den Schock über den Fund des Toten hatten sie offenbar schnell überwunden. Nur die grauhaarige Frau in der grünen Regenjacke, bei der es sich um Fanny Riepenhusen handeln musste, machte einen mitgenommenen...

Erscheint lt. Verlag 1.2.2022
Reihe/Serie Kari Blom - Zwei Fälle in einem E-Book
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Ben Kryst Tommason • Gisa Pauly • Juwelen • Juwelendiebstahl • LKA • Sylt • undercover • Verdeckte Ermittlung • Verdeckter Ermittler • Westerland
ISBN-10 3-8412-2983-2 / 3841229832
ISBN-13 978-3-8412-2983-0 / 9783841229830
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