Je kälter die Asche & Je länger die Nacht (eBook)

(Autor)

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2022 | 1. Auflage
480 Seiten
Aufbau Verlag
978-3-8412-2999-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Je kälter die Asche & Je länger die Nacht -  Mary Ann Fox
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Zwei Krimis von Mary Ann Fox in einem E-Book! 

Je kälter die Asche.

Cornwall, Crime and a Cup of Tea. Mags Blake hat schlechte Laune. Sie vermisst ihren Freund, der in Oxford arbeitet, und ihr Transporter hat den Geist aufgegeben. Da kommt ihr eine Ausschreibung gelegen: Eine alte Zinnmine soll in ein Gartenparadies verwandelt werden. Doch bevor sie ihre Pläne vorlegen kann, brennt das Gebäude der alten Mine ab - und in den Trümmern wird eine Leiche gefunden. Schnell ist klar, dass es kein Unfall gewesen sein kann. Welche Geheimnisse birgt die alte Mine, für die es sich zu töten lohnt?

Eine liebenswerte Heldin ermittelt vor der atemberaubenden Kulisse Cornwalls.

Je länger die Nacht.

Tulpen, Tee und tödliche Gefahr. Frühling in Cornwall: Eigentlich könnte alles so schön sein, denn Sam, der Freund der jungen Gärtnerin Mags Blake, ist endlich zu ihr gezogen. Doch ein anonymer Brief, in dem behauptet wird, der Tod ihres Vaters sei kein Unfall gewesen, lässt ihr keine Ruhe. Hatte sein Tod etwas mit seinem letzten Gartenprojekt zu tun? Als Hinweise auf Mags' Mutter auftauchen, die vor Jahren spurlos verschwunden ist, hat plötzlich auch die Polizei Interesse an dem Fall. Und schon bald schwebt Mags selbst in Gefahr ...

Ein Kriminalfall voller Südengland-Flair und liebenswerter Figuren.



Mary Ann Fox, Jahrgang 1978, verdiente sich ihr erstes Geld in einer Gärtnerei. Der Liebe wegen ging sie nach dem Studium nach England und arbeitete dort als Fremdenführerin, als Deutschlehrerin und dann im Botanischen Garten in Oxford. Sie arbeitet und lebt mittlerweile in Hamburg- Altona.

Im Aufbau Taschenbuch sind ihre Kriminalromane »Je tiefer man gräbt«, »Je dunkler das Grab«, »Je kälter die Asche«, »Je länger die Nacht«, »Je höher die Flut«, »Je lauter der Sturm«, »Je stiller der Tod« und »Je süßer das Gift« lieferbar.

Oxford, zwei Wochen zuvor

1


Mags trat aus dem warmen und von Stimmen erfüllten Sandwichladen hinaus in die kalte Winterluft. Sie wandte sich nach links und ging die High Street in Richtung Magdalen College entlang. Der Turm des College war schon von weitem zu sehen. Ende Januar waren nur wenige Touristen unterwegs, und die meisten der Studenten hatten Weihnachten zu Hause verbracht und waren noch nicht wieder an ihren Studienort zurückgekehrt. Die Vorlesungen würden erst in einer Woche wieder beginnen. Die sonst so laute und von Leben erfüllte Stadt lag mit ihren hellen Sandsteingebäuden und dem jahrhundertealten Kopfsteinpflaster wie in einem Winterschlaf vor Mags. Sie überquerte die Straße und ging durch den steinernen Torbogen und am verlassenen Kassenhäuschen vorbei in den Botanischen Garten. In den Wintermonaten war der Eintritt frei. Vereinzelte Schauer hatten die wenigen Besucher in die Gewächshäuser getrieben, und auch Mags zog es auf direktem Weg in die tropische Wärme.

Bei ihren Besuchen in den letzten Monaten hatte sie jede Pflanze und jeden Stein im Garten kennen- und lieben gelernt. Zu dieser Jahreszeit war von der Blütenpracht des Sommers wenig zu sehen, Mags konnte nur erahnen, wo schon bald wieder die Kletterrosen Scharen von Hummeln und Bienen anziehen würden, konnte sich den Duft der mit Lavendel eingefassten Beete vorstellen, und mit ganz viel Phantasie konnte sie auch die Wärme spüren, die die alten Sandsteinmauern an heißen Tagen speicherten und noch am Abend abgaben. Die großen Bäume, jetzt blätterlos und mit nass glänzendem Stamm und Ästen, würden willkommenen Schatten spenden. Sie wusste, dass der Garten in den letzten Jahren von der Begeisterung der Touristen für Oxford profitiert hatte. Viele kamen, um den Ort zu sehen, an dem so viele Szenen der Harry-Potter-Filme gedreht worden waren. Und Fans der Philip-Pullman-Serie um den »Goldenen Kompass« kamen gezielt in den Garten, um auf genau der Bank zu sitzen, auf der der Autor seine Helden Lyra und Will einmal im Jahr zusammenkommen lässt.

Der Garten schmiegte sich an den Fluss Cherwell und ragte an seinem hinteren Ende in die großen weiten Wiesen des Christ Church Meadow hinein.

Mags hatte dafür heute keinen Blick und eilte weiter in die Wärme der Gewächshäuser.

Das Palmenhaus war das größte der sieben Gewächshäuser, die sich an der Ostseite des Gartens am Ufer des Cherwell entlangzogen. Wie so vieles in Oxford schien auch der Fluss in der Zeit stehengeblieben zu sein und wurde in den Sommermonaten von Studenten und Touristen mit Holzbooten befahren. Auch Sam hatte Mags einmal zu einem solchen Ausflug mitgenommen und sich wider Erwarten mit der langen Stange, mit der die flachen Kähne durch den Fluss und seine Nebenarme gestakt wurden, nicht allzu ungeschickt angestellt.

Mags sah sich im Gewächshaus um. Neben den vielen Palmen, die ihre Blätter bis an das hohe Glasdach drückten, konnte sie auf Anhieb Zitronen- und Orangenbäume erkennen. Pfefferpflanzen trugen ihre roten, glänzenden Beeren und rankten sich an den anderen Pflanzen empor. Sie erkannte die Früchte des Kakaobaumes und sah und roch vor allem die gelben Blütenstände der Ingwerpflanzen. Einen Papayabaum erkannte sie an seinen dicken grünen Früchten und die den Boden bedeckenden Süßkartoffelpflanzen nur an dem weißen Schild, das aus der Erde ragte. Sie hatte sich in das satte Grün der Pflanzen verliebt und fühlte sich sicher und geschützt vor der grauen Nässe der Stadt.

Ihre übliche Bank war frei. Sie öffnete ihre Jacke und stellte vorsichtig die Tüte mit den Sandwiches neben sich ab. Dann zog sie die Mütze vom Kopf und fuhr sich mit den Fingern durch ihre sicherlich völlig verwuschelten Haare. Die Dusche in Sams kleiner Wohnung wurde durch den klitzekleinen Boiler nur unzureichend mit warmem Wasser versorgt, so dass sie sich am Morgen mit einer Katzenwäsche begnügt hatte.

Mags seufzte tief und versuchte, die trübsinnige Stimmung, die sie seit zwei Tagen erfasste, abzuschütteln. Sie war bei Sam, nur das zählte. Seit den Ereignissen auf St. Michael’s Mount waren sie wirklich und wahrhaftig ein Paar. Sie sollte sich freuen und glücklich sein. Doch stattdessen hörte sie sich erneut seufzen. Zwischen ihr und Sam lief alles gut, meistens. Aber wie sollte man rausfinden, ob man zusammenpasste, wenn der eine in Oxford als Geschichtsprofessor arbeitete und ständig die Nase in irgendwelche Bücher steckte und die andere in Cornwall, schlappe sechs Stunden Autofahrt entfernt, einen eigenen Gartenbetrieb führte?

Der Evergreen Garden Service war Mags’ ganzer Stolz. Als sie vor einigen Jahren aus Amerika nach Cornwall zurückgekommen war, hatte sie ihn mit viel Fleiß und noch mehr Schweiß aufgebaut. Sie hatte sich einen Namen gemacht, legte für ihre Kunden neue Gärten an und kümmerte sich in den Sommermonaten um die Grundstücke der vielen Ferienhäuser. Jetzt im Januar war wenig zu tun, und Mags konnte Arbeit an ihre Aushilfen abgeben. Daher war sie jetzt ja auch schon seit zwei Wochen in Oxford. Bei Sam. Glücklich.

Aber – Mags schüttelte den Kopf. Die ganzen Abers, die sie in ihrem Kopf hatte, verschwanden regelmäßig, sobald sie Sams schlaksige Gestalt auf sich zukommen sah und sie seinen Geruch in ihrer Nase hatte. Gleich würde er sie hier treffen, sich hastig entschuldigen, dass er zu spät kam, sich neben sie setzen, und sie würde sich an ihn lehnen. Sie würden Sandwiches essen, und er würde ihr erzählen, was er heute Spannendes in der Bodleian Library, Oxfords Hauptbibliothek, gefunden hatte. Oder er würde mit seiner schönen Stimme irgendeine interessante Anekdote wiedergeben, die ihm in seiner Arbeit, einer umfassenden Geschichte Cornwalls, über den Weg gelaufen war.

Dann würde er fragen, wie ihr Vormittag gewesen war, und sie würde – lügen.

Mags musste es sich eingestehen: Sie mochte Oxford nicht. Die Stadt war wunderschön, der Garten ein Traum, Sams Kollegen hatten sie herzlich willkommen geheißen. Aber sie mochte die Stadt trotzdem nicht. Sie wusste einfach nicht, wohin mit sich und ihrer Energie. Ihr Zuhause fehlte ihr, das kleine Dorf Rosehaven mit seinen Bewohnern, die sie alle seit ihrer Kindheit kannte. Miss Clara, ihre Vermieterin und Freundin, fehlte ihr. Das Rauschen des Meeres fehlte ihr und die grünen Hügel Cornwalls. Sie war einfach nicht dafür gemacht, nicht zu arbeiten. Sie fragte sich, wie es ihren Gärten ging, sie wollte am Schreibtisch in dem Schuppen sitzen, den sie zu ihrer Wohnung und ihrem Büro umgebaut hatte, und Pläne für das Frühjahr machen, dabei auf Miss Claras Rosengarten blicken und sich darauf freuen, wie die jetzt noch braunen und knorrigen Blumenstöcke im Frühjahr das erste Mal ihre Knospen öffnen würden.

Sie wollte abends im Golden Budgie, dem Pub Rosehavens, sitzen und den Gesprächen der Stammgäste lauschen und über die Geschichten des Wirtes Mr. Kelvin lachen. Stattdessen saß sie in Oxford und wartete darauf, dass Sam für sie Zeit hatte.

Mags wünschte sich, dass er endlich um die Ecke gebogen kam, damit sie sich daran erinnern konnte, warum ihre Beziehung es wert war, einige trübsinnige Vormittage in Oxford zu verbringen. Doch bevor sie Sam sah, hörte sie seine Stimme. Entweder führte er mal wieder Selbstgespräche, oder einer der unzähligen Menschen, die er in Oxford kannte, war ihm über den Weg gelaufen. Neugierig beugte sich Mags vor – um dann mit versteinerter Miene zurück auf die Bank zu sinken.

Wie konnte er es wagen! Sams Stimme wurde unterbrochen von einer tiefen Frauenstimme. Mags knirschte mit den Zähnen. Die Stimme gehörte zu Dr. Amy Norton, einer Kollegin von Sam, die sein großes Interesse an der Geschichte Cornwalls teilte, was dazu führte, dass sie ständig um ihn herumwuselte und ihn mit ach so intelligenten Fragen löcherte. Mags’ Hoffnung, dass die beiden sich nur zufällig getroffen hatten, wurde enttäuscht, als Sam mit der jungen Wissenschaftlerin im Schlepptau um die Ecke bog.

»Mags! Es tut mir so leid, Amy und ich haben uns durch Zufall in der Bibliothek getroffen – und dabei ganz die Zeit vergessen. Ich hoffe, du wartest noch nicht zu lange?«

Sam beugte sich zu ihr herunter und gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Mags versuchte ein Lächeln und schüttelte nur den Kopf. Wie immer fühlte sie sich in der Gegenwart der schlanken, dunkelhaarigen Frau mit den großen, fast schwarzen Augen unbehaglich.

»Ich wusste nicht, dass du jemanden mitbringen würdest, sonst hätte ich ein weiteres Sandwich besorgt.«

Sam schien die leichte Kälte in Mags’ Stimme nicht zu hören.

»Ach, das ist kein Problem. Amy kann mein Sandwich haben, ich habe sicherlich noch einen Apfel in meiner Tasche.«

Sam setzte sich mit einem unbeschwerten Lächeln neben sie, und Dr. Amy Norton, die, wie Mags schon festgestellt hatte, gegen Zwischentöne jeglicher Art immun war, setzte sich neben ihn und beugte sich vor, um Mags anzulächeln.

»Wie sehr ich diesen Ort liebe. Wissen Sie, als ich neu hier in Oxford war, hat Sam sich meiner angenommen und mir unter anderem diese Gewächshäuser gezeigt.«

Sogar ihre Stimme war dunkel und weich. Mags merkte, wie es in ihr zu brodeln begann. Das war ihre Bank! Sam hatte sie bei ihrem ersten Besuch vor vier Monaten mit hierhergenommen, und sie hatten stundenlang auf genau dieser Bank gesessen und geredet und wie Teenager geknutscht.

»Hat er das?«

Mags drehte sich leicht zu Sam um.

»Wahrscheinlich hast...

Erscheint lt. Verlag 1.7.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Agatha Christie • Ann Granger • Carola Dunn • Cornwall • Cosy Crime • Cosy Krimi • Cozy Crime • England • england krimi • Garten • Gärtnerin • Hafen • Helford Passage • Helford River • Hercule Poirot • Jean G. Goodhind • Kriminalroman • Krimireihe • Küste • Mags Blake • Mary L. Longworth • Meer • Miss Daisy • Miss Marple • Rosehaven • Spannung • Südengland • weibliche Ermittlerin • Wohlfühlkrimi
ISBN-10 3-8412-2999-9 / 3841229999
ISBN-13 978-3-8412-2999-1 / 9783841229991
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