G. F. Unger Sonder-Edition Collection 25 (eBook)

5 Romane in einem Band

(Autor)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Aufl. 2021
400 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-1616-1 (ISBN)

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G. F. Unger Sonder-Edition Collection 25 - G. F. Unger
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5 spannende Westernromane von G. F. Unger lesen, nur 4 bezahlen!

G. F. Unger wird zu Recht als der beliebteste und erfolgreichste deutschsprachige Western-Autor gefeiert. Mit einer Rekordauflage von über 250 Millionen Exemplaren gehört er zur internationalen Spitzenklasse der Spannungsliteratur. Seine Epoche ist das späte 19. Jahrhundert, seine Schauplätze sind die unermesslichen Weiten des amerikanischen Westens, deren Grenzen von unerschrockenen Frauen und Männern immer weiter nach Westen verschoben werden, bis sie schließlich die Küste des Pazifiks erreichen.
Erleben Sie den amerikanischen 'Wilden Westen', wie nur G.F. Unger ihn schildern kann: hart, authentisch, leidenschaftlich.
Dieser Sammelband enthält die Folgen 121 bis 125 der G.F. Unger Sonder-Edition:
Folge 121: Keine Gnade für Carlos
Folge 122: Saloon der Erbarmungslosen
Folge 123: Stampedenreiter
Folge 124: Apache Springs
Folge 125: Todesengel

Nun saß er auf seinem herrlichen Rotfuchs und sah zu, wie seine Männer uns aus dem Lager trieben, so als müssten sie sich von der Pest oder einer anderen Seuche befreien. Es war ein grausamer Hass zwischen Besiegten und Siegern.

Denn die Unionssoldaten waren die Gerechten, die Guten und die Sklavenbefreier. Wir aber waren die verdammten Rebellen, denen man alles Leid anlastete, das während des Krieges verübt worden war.

Wir hatten die zerstörte Bahnlinie wieder instandsetzen müssen. Es war eine harte Knochenarbeit, doch das wäre zu ertragen gewesen, hätte man uns genug zu essen gegeben. Aber wir hungerten die vielen Wochen und Monate und zogen nun ausgemergelt und krank in die Freiheit – ein elender Haufen von Verlierern.

Als wir an diesem Major Ezard Willow vorbeistolperten, da spürten wir noch einmal seinen ganzen Hass. Ja, er hasste uns, weil seine Familie von Guerillas des Südens ausgerottet wurde, und er übertrug diesen Hass auf den ganzen Süden.

Chet und ich, wir schleppten unseren Bruder Mike zwischen uns, denn Mike war zu schwach, um allein laufen zu können. Er hatte die letzte Woche in Dunkelhaft gesessen und nur manchmal eine dünne Wassersuppe bekommen. Nun war er zu schwach.

Wir mussten ihn also zwischen uns mitschleppen, obwohl wir selbst kaum laufen konnten. Wir waren die letzten Gefangenen des armseligen Zuges, der in die Freiheit stolperte.

Am großen Ausgangstor stand die Lagerwache, darunter auch Master-Sergeant Mallone, der so manchem von uns mit einem Knüppel die Knochen gebrochen hatte, nur weil ihm das einen sadistischen Spaß bereitete.

Der Major hatte sich seine Leute gut ausgesucht. Wer ihm zu human gegenüber den Gefangenen war, wurde schnell wieder ausgetauscht. Als wir an Sergeant Mallone vorbeimussten, da trat er mir kräftig in den Hintern und rief uns hinterher: »Ihr verdammten Kilbourne-Brüder, euch hätte ich auch noch kleinbekommen, euch auch, ihr Läusefresser!«

Wir erwiderten nichts, denn wir wussten, er wartete nur darauf.

Mit unserem Bruder Mike in unserer Mitte schafften wir es an diesem Tag noch etwa drei Meilen und blieben immer weiter zurück, bis wir auf der staubigen Wagenstraße neben dem Bahndamm allein waren.

Es war später Nachmittag, fast schon Abend, als wir anhielten, um ausruhen zu können. Der Hunger fraß in uns, so als wollte er uns von innen her aufzehren wie böse Nager, die in uns gekrochen waren.

Mike fluchte fast tonlos und sagte dann: »Was haben die aus uns gemacht? Ich wette, dieser Major hatte Anweisung, uns ehrenhaft aus der Gefangenschaft zu entlassen und uns auch auszurüsten mit den notwendigsten Dingen an Ausrüstung und Proviant. Gewiss hätten wir auch ein Entlassungsgeld bekommen müssen. Dieser Hurensohn von Major hat gewiss gegen alle Anordnungen gehandelt. Er ist ein Bandit, ein ehrloser Offizier. Ich will seinen Skalp, verdammt, ich will seinen Skalp! Was hat er nicht in diesem Jahr alles auf sein Gewissen geladen, dieser Menschenschinder.«

Chet und ich, wir nickten nur stumm, indes wir im Grase lagen und auf die sinkende Sonne im Westen starrten.

Wir befanden uns noch Georgia, und bis nach Tennessee, wo wir daheim waren, waren es noch etwa dreihundert Meilen.

Dreihundert Meilen!

Früher hätten wir sie in drei Tagen reiten können.

Doch jetzt zu Fuß in unserem Zustand kamen sie uns so weit vor wie bis hinauf zum Mond.

Ein Wagen näherte sich aus einem Waldstück auf einem Weg, der dicht bei uns auf die Wagenstraße einmündete. Es war ein leichter Viersitzer, richtig nobel mit Ledersitzen und einem Faltdach. Davor trabte ein prächtiges Rappengespann.

Im Wagen aber saßen vier Frauen. Als der Wagen näher kam, sahen wir, dass sie jung und reizvoll waren.

Und dann erkannten wir sie, erinnerten uns an sie.

Denn vor mehr als einem Jahr, als Atlanta noch nicht von den Yanks zerstört war, da verkehrten wir in jenem Etablissement, in dem man sich bei ihnen vergnügen konnte, weil dort alle Sünden zu kaufen waren.

Nach uns hatten sich dann die Yanks dort verwöhnen lassen.

So war das nun mal. Diese Mädchen lebten von der Lust der Männer.

Der Wagen hielt nun neben uns.

Ich fragte: »Na, habt ihr einen Ausflug gemacht, um mal wieder reine Luft zu atmen und die Düfte des Landes zu wittern, ihr Schönen aus Mollys Pussycats House? Gibt es das Paradies von Atlanta City eigentlich noch?«

Sie sahen zu uns her. Wir hatten uns nun im Gras aufgesetzt.

Eine, deren Namen Rosy war, fragte: »Kennen wir uns? Ihr kommt mir so bekannt vor. Könnte es sein, dass ihr die Kilbourne-Brüder seid, die wir einige Male zu Gast hatten und die uns damals eine ganze Wagenladung echten Bourbon aus Kentucky verschafften?«

Sie fragte etwas zweifelnd.

Ich aber erwiderte: »Rosy, an mich kannst du dich gewiss erinnern. Du sagtest einmal, dass ich der beste Mann gewesen sei, den du bisher in deinem Bett gehabt hättest und dass ich fortan von dir alles umsonst bekommen könnte. Leider habe ich dein großzügiges Angebot nicht mehr ausnützen können. Und jetzt bin ich zu krank und von oben bis unten voller Läuse.«

»Aha«, sagte Rosy und nickte. »Ja, jetzt erkenne ich dich wieder. Das war vor mehr als einem Jahr. Du bist dieser Sergeant Joshua Kilbourne. Nach euch kamen die Yanks. Tut mir leid, dass es euch nun so schlecht geht – wirklich.«

Sie kletterte aus dem Wagen und trat zum hinteren Gepäckkasten. Auch die anderen drei Mädchen taten es. Und dann brachten sie uns Decken und einen noch halb gefüllten Picknickkorb.

»Zum Glück haben wir auf unserem Ausflug nicht alles aufgegessen, was uns der Koch mitgab«, sagte Sally und lächelte.

»Ihr tut uns wirklich mächtig leid«, sprach Jenny.

Und Goldie nickte heftig und sagte dann: »Verdammter Krieg.«

Wir aber sagten nichts, denn wir räumten den Korb aus und begannen zu essen.

Nein, wir schlangen nicht, wir aßen langsam. Denn wir waren wahrhaftig keine primitiven Dummköpfe trotz unseres gewaltigen Hungers.

Die vier Süßen aus Mollys Pussycats House aber hockten sich zu uns und sahen zu, wie es uns schmeckte. Oha, es waren köstliche Sachen, die wir da verputzen konnten, gebratene Hühnerschenkel zum Beispiel, Weißbrot, Käse, Pasteten, Würste, Eier, Obst, alles Dinge, die wir schon ewig lange nicht mehr bekamen, nicht mal mehr bei der Truppe vor unserer Gefangenschaft.

Diese Mädchen lebten gut.

Doch das war wohl schon immer so auf unserer Erde seit Adam und Eva.

Es entwickelte sich dann zwischen uns eine freundliche Unterhaltung. Wir taten ihnen leid, und so benahmen sie sich wie mitfühlende Schwestern gegenüber vom Pech verfolgten Brüdern.

Ich fragte schließlich: »Gibt es das Pussycats House noch? Wurde es damals nicht zerstört, als Atlanta brannte und kein Stein mehr auf dem anderen blieb?«

Sie wurden alle vier plötzlich sehr ernst, wirkten dankbar und geradezu feierlich. Ja, Rosy und Goldie sandten sogar Blicke gen Himmel, als würden sie beten.

Dann sagte Jenny: »Der Himmel hat uns und unser Haus beschützt. Es wurde nur ein wenig beschädigt. Das Dach brannte, aber das konnten wir löschen. Und als dann die Yanks kamen und bei uns Vergnügen suchten, da waren wir bald aus dem Gröbsten raus. Binnen weniger Wochen war unser Haus wieder wie neu. Ich glaube, es war das erste Haus am Rande von Atlanta, das wieder repariert und instandgesetzt wurde.«

Als sie verstummte, sahen wir Kilbourne-Brüder uns an und vergaßen sogar das Kauen. Aber dann begannen wir zu lachen. Chet sagte: »So ist die Welt, oho, so ist sie nun mal! Ja, ihr Süßen, wir gönnen euch das alles! Warum auch nicht! Wir würden euch gerne mal besuchen und drei Tage und drei Nächte bei euch weilen. Aber das geht wohl leider nicht, selbst wenn wir vorher baden, unsere Läuse loswerden könnten und auch etwas zu Kräften kämen. Und so bleibt uns wohl jetzt nur noch übrig, euch für eure Mildtätigkeit zu danken.«

Sie sahen uns mitleidig an.

Gewiss machten wir einen erbarmungswürdigen Eindruck.

Rosy sagte: »Ihr wart damals für uns so etwas wie drei zweibeinige Tiger aus Tennessee, und alle drei hattet ihr die Sergeantenwinkel an den Ärmeln. Was haben die Yanks nur aus euch gemacht …«

»Es war der Major, dieser Ezard Willow«, knurrte ich. »Der hatte das Kommando im Gefangenenlager. Ihm waren wir ausgeliefert.«

»Ja, den kennen wir«, sprach Sally. »Der kommt oft zu uns mit seinen Offizieren und lässt sich verwöhnen. Die haben Geld wie Heu.«

Wir staunten.

Die Mädchen erhoben sich.

»Versteckt euch dort im Wald«, sagte Rosy. »Wir kommen morgen wieder und versorgen euch mit allen notwendigen Dingen. Ruht euch aus. Morgen wird es euch nach diesem Essen etwas besser gehen. Erwartet uns morgen um diese Zeit dort drüben am Waldrand, an dem schmalen Weg, der zu dieser Straße führt. Wir machen fast immer eine Spazierfahrt, um frische Luft zu atmen. Morgen also. Wir müssen jetzt weiter. Denn bei Nachteinbruch beginnt unsere Arbeit.«

Sie sagten tatsächlich ganz ernsthaft »Arbeit«.

Aber es war ja wohl auch so. Was sie taten, war eine mit Dollars bezahlte Dienstleistung, also Arbeit.

Sie fuhren davon.

Wir sahen ihnen nach. Die Dämmerung war von Osten her herangekrochen. Die Sicht wurde schlechter.

Mike sagte: »Vielleicht ist unsere Pechsträhne jetzt zu Ende – oder …«

Chet aber sprach langsam Wort für Wort: »Das Pussycats House … Der Major und dessen Offiziere sind...

Erscheint lt. Verlag 16.11.2021
Reihe/Serie G. F. Unger Sonder-Edition Collection
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Anthologie • Bestseller • Box • bud-spencer • buffalo-bill • Bundle • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Collection • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • e-bundle • eBundle • Erwachsene • Exklusiv • für • Garner • GF • g f barner • Großband • Indianer • jack-slade • Jugend • karl-may • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • matt-brown • Paket • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • Staffel • stewart-brown • uksak • Western • western-country • Western-roman • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-1616-5 / 3751716165
ISBN-13 978-3-7517-1616-1 / 9783751716161
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