Perry Rhodan 156: Das Spiel des Lebens (Silberband) (eBook)

14. Band des Zyklus 'Chronofossilien'
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
400 Seiten
PERRY RHODAN digital (Verlag)
978-3-8453-5119-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Perry Rhodan 156: Das Spiel des Lebens (Silberband) -  Kurt Mahr,  Peter Griese,  H. G. Francis
Systemvoraussetzungen
9,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
40 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt: Menschen aus der Milchstraße - die sogenannten Vironauten - sind in den Galaxien der Superintelligenz ESTARTU unterwegs. Dort manipulieren und beherrschen die Ewigen Krieger alle anderen Intelligenzen. Unter den Raumfahrern sind Reginald Bull, der älteste Freund Perry Rhodans, sowie Ronald Tekener und Rhodans Sohn Roi Danton. Sie lehnen sich gegen das Regime auf - und werden deshalb gezwungen, am 'Spiel des Lebens' teilzunehmen. Während Reginald Bull zum Geächteten wird, der die ESTARTU-Galaxien für hundert Jahre nicht verlassen darf, erhalten Danton und Tekener eine einmalige Chance. Sie sollen dem Ewigen Krieger Ijarkor persönlich begegnen. Doch der Weg dorthin ist nicht leicht. Er führt durch die Heraldischen Tore von Siom Som ...

2. Zwei Spieler


 

Roi Danton und Ronald Tekener zwang der mächtige Gesang zwar nicht zum Reden, er rief in ihnen jedoch eine leichte Benommenheit hervor, die ihre Reaktion verlangsamte.

Reginald Bull hatte die Augen geschlossen. Was er sagte, brachte er so hastig über die Lippen, als hinge sein Leben davon ab, dass er den Bericht schnellstens beendete.

Tekener starrte den Panish Panisha zornig an. »So nicht, Ophaler!«, protestierte er. »Du betrügst uns und bist deshalb nicht länger willkommen. Nimm deine Begleiter und scher dich zum Teufel!«

Der Panish Panisha reckte den Hals. »Ich habe die Pflicht, den Erhalt des Kodex zu überwachen.« Seine Stimme klang nun schrill, der Gesang im Hintergrund verstummte. »Euer Freund hat zugegeben, den größten vorstellbaren Frevel begangen zu haben. Er hat das Symbol des Kriegers vernichtet. Damit beleidigt er alle, die nach Mardakaan gekommen sind und am Spiel des Lebens als Kämpfer oder Zuschauer teilhaben wollen. Reginald Bull muss unsere Welt sofort verlassen. Nur der Umstand, dass er einst eine Faust des Kriegers trug ...«

Graucum verstummte im Satz, denn Roi Danton hatte sich sein Permit übergestreift und hob demonstrativ den Arm.

»Schweig endlich!«, herrschte Danton den Panish Panisha an. »Wer bist du schon? Ein Beamter in einem Sternenreich, das lächerliche zweihundertfünfzig Lichtjahre umfasst. Unser Reich misst mehr als das Vierhundertfache. Und wer ist schon dein Krieger? Uns schickt der Sotho, der über jedem Krieger steht. Von ihm erhielten wir die Symbole des Permanenten Konflikts, und keinem anderem als ihm hat unser Freund seine Handlungsweise zu verantworten. Du hast einen Grund, meinst du, ihn zu verbannen. Wenn das so ist, gehen wir mit ihm, und der Sotho wird erfahren, was sich auf Mardakaan abspielt und wie der Ophaler, der sich Ijarkors Statthalter nennt, die Vorschriften des Kodex missachtet. Dann sieh zu, woher du die Kämpfer nimmst, mit denen du nach Ijarkors Willen das kommende Spiel des Lebens bestreiten willst. Und nun geh, damit du uns nicht länger beleidigst!«

Gebieterisch hob Perry Rhodans Sohn den Arm und wies zum Ausgang.

Das bunte Gewand um Graucums tonnenförmigen Leib flatterte. Der Panish Panisha bebte vor Zorn und Furcht zugleich.

»Ich ... Du verstehst nicht ...«, zirpte er.

»Geh!«, wiederholte Roi Danton.

Graucum wandte sich um und eilte durch das offene Portal davon. Die Ophaler in seiner Begleitung hatten Mühe, ihm zu folgen.

 

»Eine herrliche Wutrede«, sinnierte Reginald Bull und nippte an dem Getränk, das er sich geholt hatte. »Die Frage ist, ob wir uns damit alles verdorben haben.«

Seit Graucums hastigem Abgang waren knapp zehn Minuten verstrichen. Noch blieb alles ruhig. Falls der Panish Panisha die Gäste wegen ihrer Unverschämtheit maßregeln wollte, war er wohl damit beschäftigt, die angemessene Taktik auszuarbeiten. Vielleicht musste er sich auch bei Ijarkor Anweisungen einholen.

Ronald Tekener nahm den Faden auf. »Ich glaube nicht, dass wir Repressalien fürchten müssen«, sagte er. »Der Panish Panisha kann uns nicht einfach davonjagen. Die Idee, dass wir gegen seinen Meisterkämpfer antreten sollen, stammt von Ijarkor. Wie stände Graucum vor dem Krieger da, wenn ausgerechnet er uns davonschickt?«

»Ganz meine Meinung«, sagte eine sanfte Stimme vom Eingang her.

Irmina Kotschistowa war unbemerkt eingetreten. Die Mutantin lächelte. Sie war eine anziehende Frau, der man ihr biologisches Alter von 175 Jahren nicht ansah, immerhin trug sie einen Zellaktivator.

»Im Gegensatz zu uns wirkst du zufrieden, Irmina«, stellte Danton fest. »Dir steht der Erfolg ins Gesicht geschrieben.«

Die Metabio-Gruppiererin kam näher.

»Du bist, wie immer, ein scharfer Beobachter, Roi. Trotzdem: Jetzt geht es erst einmal um Bully. Ich denke, Graucum kann es sich nicht bieten lassen, von einem vermeintlich illustren Gast zu hören, dass er die Faust des Kriegers weggeworfen hat. Sotho hin, Sotho her – Sotho Tal Ker ist fern. Graucum muss sich nach Ijarkor richten. Er kann dich nicht verbannen, Bully, weil Roi und Ronald dann mit dir zögen. Das Mindeste, was er tun wird, ist allerdings, dir zu beweisen, dass du auf Mardakaan eine Persona non grata bist. Er wird dich kaltstellen. Deine Teilnahme am Spiel des Lebens ist passé.«

Bull strich sich mit der Hand über die Stirn. »Das ist nicht das Übelste, was mir widerfahren könnte«, grinste er. »Ich hatte ohnehin die Absicht, mich intensiver um die Hohe Schule des Nordens zu kümmern und mich mit den verschollenen TSUNAMI-Besatzungen zu befassen. Achtundvierzig Frauen und Männer. Vielleicht bietet sich mir schneller als erwartet die Gelegenheit.«

»Was hast du vor?«, fragte Tekener.

Bull strich mit dem erhobenen Zeigefinger durch die Luft. »Auskünfte gebe ich nicht. Wir wissen seit vorhin, dass sogar Aktivatorträger und Mentalstabilisierte nicht immun gegen den Gesang der Ophaler sind. Je weniger Informationen ihr habt, desto sicherer seid ihr.«

Immerhin erklärte er sich bereit, die Freunde über die Schritte seiner Aktion, falls es dazu kommen sollte, auf dem Laufenden zu halten.

Das Interesse wandte sich danach der Mutantin zu.

»Was war das für ein zufriedener Ausdruck in deinen Augen, Irmina?«, wollte Roi Danton nun doch wissen.

Er hatte die Faust des Kriegers schon wieder abgestreift und hermetisch abgeschlossen verstaut. Solange die Vironauten unter sich waren und ihren Status nicht demonstrieren mussten, wurden die Permits so aufbewahrt, dass ausströmendes Kodexgas keinen Schaden anrichten konnte.

Irmina Kotschistowa schürzte die Lippen. Die Zufriedenheit war ihr nach wie vor anzusehen.

»Das Anti-Kodexmolekül-Serum hat die Prüfung bestanden«, sagte sie und berichtete von ihrer Begegnung mit dem Elfahder und von ihrem Erfolg. Die drei Männer wussten, wie lange sie an der Entwicklung des Serums gearbeitet hatte, das die halluzinogene Wirkung des Kodexgases aufhob. Mit der ihr eigenen Hartnäckigkeit hatte sie sich Schritt um Schritt ans Ziel herangetastet. Stalkers Permits waren hervorragende Werkzeuge, wenn es darum ging, sich in den Galaxien des Virgo-Haufens Achtung zu verschaffen. Doch wer ein Permit trug, lief Gefahr, der Beeinflussung durch das diffundierende Gas zu erliegen.

»Ein Problem gibt es leider«, schränkte die Mutantin ein. »Die Synthetisierung des Serums ist kompliziert und aufwendig. Wir werden zumindest in nächster Zeit immer nur kleine Mengen zur Verfügung haben. Für das Experiment mit dem Elfahder habe ich schon die Hälfte meines Vorrats verbraucht, der nach der Entseuchung der EXPLORER übrig blieb.«

Sie sprachen über den weiteren Einsatz des Wirkstoffs. Dringend brauchten ihn nur Danton und Tekener, die mit den Kriegerfäusten in Berührung kamen. Andererseits genügte es nicht, das Serum zur Verfügung zu haben. Sie brauchten Behältnisse, in denen es mitgeführt und in angemessener Dosierung entnommen werden konnte.

Irmina bot an, bei nächster Gelegenheit zur ÄSKULAP zurückzukehren und sich an Bord dem Entwurf und der Anfertigung geeigneter Behälter sowie der weiteren Produktion von Antiserum zu widmen.

Der Tag endete also trotz aller neuen Probleme mit einem erfreulichen Aspekt. Die Ziele der Vironauten konnten nur erreicht werden, wenn sie den Statusvorteil, den ihnen Stalkers Permits einbrachten, voll ausnutzten. Sobald Irmina mit zwei Miniaturbehältern Antimachos von der ÄSKULAP zurückkehrte, würden Roi Danton und Ronald Tekener ihre eisernen Handschuhe überstreifen können, wann immer es die Situation erforderte.

In den Wall aus psionischer Manipulation und chemisch induziertem Gehorsam, der die Sphäre der Ewigen Krieger schützte, war eine Bresche geschlagen.

 

Am darauffolgenden Tag wurde den Vironauten über einen Kanal des öffentlichen Kommunikationsnetzes eine Nachricht des Panish Panisha zugestellt.

Zunächst war die Rede davon, dass die Regierung sich geehrt fühle, zwei illustre, durch den Besitz der Faust des Kriegers privilegierte Gäste bewirten zu können, und dass ihr Angebot, am Spiel des Lebens teilzunehmen, mit großer Dankbarkeit entgegengenommen werde.

Nach so viel Schmeichelei kam Graucum zu seinem eigentlichen Anliegen. Reginald Bull wurde der Status eines ehemals Privilegierten zugestanden, seine Teilnahme am Spiel des Lebens aber verweigert.

»Eine endgültige Entscheidung über den Status des ehemals Privilegierten kann erst von dem Krieger Ijarkor selbst getroffen werden«, fuhr der Ophaler fort. »Bis dahin ist der Genannte weiterhin Gast der Regierung von Mardakaan. Es bleibt ihm überlassen, ob er sein Quartier beibehalten oder in ein anderes übersiedeln will. Die Regierung fühlt sich jedenfalls weiterhin für die leibliche Sicherheit des ehemals Privilegierten verantwortlich, und da in der Bevölkerung die Missstimmung über sein verwerfliches Verhalten in Tätlichkeiten ausarten könnte, wird dem Genannten eine Eskorte gegeben. Seine Sicherheit steht damit unter der Leitung des bewährten Schiedsrichters Kuursen Ton.«

»Das ist pure Amtssprache«, spottete Danton und wandte sich an Reginald Bull: »Was hast du vor?«

»Ich bleibe hier«, antwortete Bull. »Ich ziehe jedoch in einen Seitenflügel, damit meine Nähe die wahren Privilegierten nicht beleidigt.« Er grinste. »Und diesem Kuursen Ton werde ich klarmachen, dass er mir zu jeder Zeit wenigstens dreißig Meter vom Leib zu bleiben hat, wenn er nichts Unangenehmes erleben will.«

So geschah es. Mit seinen wenigen Habseligkeiten und einem einzigen Begleiter, Jo Polynese, zog Reginald Bull um. Er wählte eine Flucht von Räumen, die ihm freien Ausblick und Zugang...

Erscheint lt. Verlag 5.11.2021
Reihe/Serie Perry Rhodan-Silberband
Verlagsort Rastatt
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Neo • Perry Rhodan • Perryversum • Science Fiction
ISBN-10 3-8453-5119-5 / 3845351195
ISBN-13 978-3-8453-5119-3 / 9783845351193
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Thriller

von Marc Elsberg

eBook Download (2023)
Blanvalet (Verlag)
19,99
Das Licht von Coelum

von Runa Rugis

eBook Download (2023)
epubli (Verlag)
6,99