Lady Hardcastle und das tödliche Autorennen (eBook)

Kriminalroman

(Autor)

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2022 | 1. Auflage
432 Seiten
Blanvalet (Verlag)
978-3-641-28745-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Lady Hardcastle und das tödliche Autorennen -  T E Kinsey
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Mord auf der Zielgeraden - Bahn frei für Hobbydetektivin Lady Emily Hardcastle und ihre Zofe Flo Armstrong!
September 1909. Eine Woche mit eleganten Dinnern, rauschenden Partys und aufregenden Autorennen - für Lady Hardcastle und ihre Zofe Florence Armstrong klingt das nach der perfekten Zerstreuung. Und so folgen sie der Einladung Lord Riddlethorpes auf dessen Landsitz. Doch gleich während des ersten Rennens geschieht ein fürchterlicher Unfall, und einer der Fahrer stirbt. Die beiden Frauen ahnen, dass kein Fahrfehler dahintersteckt, sondern eine weitaus teuflischere Ursache ... Eine genaue Untersuchung des Autos bestätigt den Verdacht: Der Rennwagen wurde sabotiert! Lady Hardcastle und Flo machen sich entschlossen ans Werk, den Übeltäter zu überführen ...

»Diese Reihe gehört mit Sicherheit zu den besten historischen Wohlfühlkrimis, die ich bis dato gelesen habe.« The Book Decoder

Lesen Sie auch die anderen Fälle des charmanten Ermittlerduos wie zum Beispiel »Lady Hardcastle und der tote Reporter« oder »Lady Hardcastle und ein filmreifer Mord«.

T E Kinsey wuchs in London auf und studierte Geschichte an der Universität Bristol. Er schrieb einige Jahre lang als Journalist für Zeitschriften und Magazine, bevor er der glamourösen Welt des Internets verfiel und bei einer sehr bekannten Unterhaltungswebsite arbeitete. Nachdem er dabei half, drei Kinder großzuziehen, Tauchen lernte und sich beibrachte, Schlagzeug und Mandoline zu spielen, beschloss er schließlich, dass es an der Zeit ist, zum Schreiben zurückzukehren. Zum Glück - denn seine Reihe um die exzentrische Hobbydetektivin Lady Emily Hardcastle und ihre tatkräftige Zofe Florence Armstrong wurde ein Megahit.

1

Was meinst du, Flo? Das rote Tuch oder das grüne?« Lady Hardcastle hielt mir zwei Seidentücher hin.

»Warum nehmen Sie nicht beide mit, Mylady?«, schlug ich vor und packte weiter ein.

»Na ja, das ginge natürlich. Ich wollte es nicht übertreiben. Immerhin fahren wir ja bloß für eine Woche weg.«

»Ein einzelner Seidenschal macht an diesem Punkt wohl kaum noch einen großen Unterschied«, sagte ich und zeigte auf den bereits aus allen Nähten platzenden Schrankkoffer sowie auf den Berg von Schachteln und Taschen, die zwischen uns auf dem Boden des Schlafzimmers herumstanden.

Sie blickte sich um. »Ich verstehe, was du meinst. Ganz ehrlich, Flo, brauchen wir diesen vielen Kram denn wirklich?«

»Dieser ›Kram‹, wie Sie so herablassend sagen, ist das absolute Minimum, das für eine Woche in einem Landhaus notwendig ist, und das wissen Sie auch sehr genau!«, rief ich sie zur Ordnung.

Sie seufzte. »Ich weiß, ich weiß. Aber … ich meine … ganz ehrlich. Wie sollen wir das denn alles im Automobil verstauen?«

Nun war ich mit dem Seufzen an der Reihe. »Ich dachte, das hätten wir geklärt, Mylady. Dr. Fitzsimmons leiht uns seine Kutsche, und sein Fahrer Newton bringt uns damit zum Bahnhof. Den Rover lassen wir hier.«

Seit wir für eine Woche nach Codrington Hall in Rutland, dem Zuhause Lord Riddlethorpes, eingeladen worden waren, waren mehrere hektische Sommerwochen vergangen, in denen wir mit ermüdender Regelmäßigkeit das Thema diskutiert hatten, ob wir mit dem neu angeschafften Auto dorthin fahren sollten.

Einerseits wäre die lange Fahrt von unserem Zuhause in Gloucestershire nach Riddlethorpe möglicherweise sehr unterhaltsam geworden: Wir wären durch schöne Städtchen und Dörfer im Herzen Englands gebraust, hätten die letzten Erntetätigkeiten sowie das Vieh gesehen, das wiederkäuend auf den Weiden gestanden hätte … Wir machten uns eine ziemlich romantische Vorstellung vom spätsommerlichen England, und die lange Fahrt hätte gewährleistet, dass wir dessen Schönheit in vollen Zügen hätten genießen können.

Andererseits gab es wenigstens einen Zentner »Kram«, den wir unterbringen mussten, außerdem uns selbst: eine Witwe und ihre Kammerzofe. Der August war wonnig warm und sommerlich gewesen, und alles deutete darauf hin, dass das gute Wetter in der ersten Septemberwoche weiter anhalten würde, doch dem englischen Wetter ist nicht zu trauen. Ich entschied also, für warme Temperaturen zu packen, aber auch ihren Regenmantel, Galoschen und wenigstens zwei Tweedkombinationen mitzunehmen, falls die Morgen in Rutland ein bisschen frisch werden sollten.

Die Vorstellung, viele Stunden zusammen in dem winzigen Auto eingezwängt zu verbringen, erfüllte uns beide mit Unbehagen. Und zudem gab es noch das Problem, den Schrankkoffer, die Schachteln und Taschen irgendwie zu verstauen. Lange hatten wir zwischen den unterschiedlichen Alternativen geschwankt, bevor wir uns schließlich entschlossen hatten – wenigstens war ich bisher davon ausgegangen – , dass eine Reise mit dem Auto wirklich unpraktisch gewesen wäre und dass der Zug daher die deutlich vernünftigere Wahl war.

»Na ja«, sagte sie und nestelte noch immer an den Seidentüchern herum, »ich weiß schon, dass wir uns darauf geeinigt hatten … aber es wäre doch ziemlich günstig, dort ein Auto zu haben … Du weißt schon, um uns ein bisschen umzuschauen und so weiter …«

»Ich bin mir sicher, dass uns Lord Riddlethorpe eins seiner vielen Fahrzeuge leiht. Seine Freunde und er sind wahrscheinlich glücklich, wenn wir eine kleine Spritztour ins Dorf unternehmen, dann können sie treiben, was auch immer diese Kerle treiben, sobald keine Damen anwesend sind.«

Die Einladung nach Rutland war über Lady Hardcastles Bruder Harry zustande gekommen. Er kannte Lord Riddlethorpe (seine Freunde nannten ihn »Fishy« – denn sein Familienname Codrington trug die englische Bezeichnung für »Kabeljau« in sich) seit der gemeinsamen Studienzeit in Cambridge. Er hatte seine Schwester gefragt, ob sie (und ich) nicht Lust hätten, die »Freunde« zu sein, die mitzubringen ihm freigestellt war. Anlässlich der Gründung von Lord Riddlethorpes neuem Rennstall sollte eine kleine Feier stattfinden, zu der auch die ortsansässigen Würdenträger eingeladen waren. Außerdem waren Wettfahrten auf Lord Riddlethorpes neu gebauter Rennstrecke angesetzt. All das war furchtbar aufregend, sodass Lady Hardcastle ohne großes Zögern zugesagt hatte.

»Glauben Sie denn, dass Lord Riddlethorpe Sie an einem Rennen teilnehmen lässt?«, fragte ich, nahm ihr die Tücher ab und legte sie zusammen, bevor ich sie einpackte.

»Ich hoffe doch sehr«, erwiderte sie. »Und ich wäre ziemlich enttäuscht, wenn er dich nicht auch einmal fahren ließe.«

»Ist er denn so fortschrittlich? Denkt er nicht, dass sich so etwas für Frauen nicht gehört?«

»Soweit ich mich erinnern kann, ist er ganz in Ordnung. Ich nehme nicht an, dass er Mrs. Pankhurst und ihren Suffragetten Geld spendet, aber ich kann mich noch daran erinnern, dass er sich mit einigen dieser unerträglichen Dummköpfe angelegt hat, die uns Studentinnen in Girton das Leben schwermachen wollten. Ich meine, er hat uns gegenüber eine erfrischend offene Einstellung.«

»Sie kennen ihn also noch aus Cambridge?«

»Nur flüchtig, er ist mit Harry aufs King’s College gegangen, also haben sich unsere Wege bisweilen gekreuzt. Er ist ein ziemlich verträglicher Zeitgenosse. Ich kann mich erinnern, dass er damals wie ein anhängliches Hündchen war: freundlich, gut gelaunt und darauf bedacht, anderen zu gefallen – du kennst doch diese Art Mann. Begeisterte sich ständig grenzenlos für so ziemlich alles Neue. Seitdem ist er vielleicht erwachsen geworden, könnte ich mir vorstellen; all das ist ja immerhin zwanzig Jahre her.«

»Dann lassen Sie uns einfach hoffen, dass er immer noch findet, Frauen sollten unschickliche Dinge tun dürfen«, entgegnete ich. »Seit wir den Rover haben, habe ich am Fahren Geschmack gefunden. Ich würde ganz gern einen Wagen mit ein paar mehr PS ausprobieren.«

»Mir geht es genauso, Flo.« Einen Augenblick lang stand sie in Gedanken versunken da, dann umrundete sie das Bett und ging zur Tür, wo sie sich noch einmal umdrehte. »Ach, aber ich sag dir was, ich habe gehört, dass die Landschaft dort ziemlich hübsch ist. Ob wohl im Gepäck noch Platz für meine Wasserfarben ist?«

Ich seufzte theatralisch. »Ich denke schon, Mylady, ansonsten können wir sie in meiner Tasche verstauen. Mir macht es nichts aus, wenn ich in ungewaschenen Kleidern herumlaufen muss. Ich bin ja nur eine bescheidene Kammerzofe.«

Ich wich einem spielerischen Klaps aus, den sie mir im Weggehen verpassen wollte.

Eine weitere halbe Stunde später hatte ich den Rest ihrer Sachen eingepackt. Noch schloss ich allerdings keine der Taschen, denn aus Erfahrung wusste ich, dass es trotz all ihrer Klagen über zu viel Gepäck in letzter Sekunde noch ein oder zwei »Ach, ohne das komme ich aber nicht aus«-Momente geben würde. Die entsprechenden Dinge müssten dann noch untergebracht werden, bevor wir schließlich am nächsten Morgen aufbrechen könnten.

Ich ging nach unten. Miss Jones, die Köchin, und Edna, das Hausmädchen, waren schon gegangen – Lady Hardcastle hatte ihnen für die Zeit unserer Abwesenheit freigegeben – , also wollte ich gerade Wasser für eine schöne Kanne Tee aufsetzen. Allerdings wurde mein Vorhaben jäh durch ein ebenso unvertrautes wie penetrantes Läuten unterbrochen. Es kam nicht von der Tür, und wenn Lady Hardcastle nicht wieder daran herumgebastelt hatte, war ich mir sicher, dass es sich auch nicht um die Zimmerklingeln handelte.

»Gehst du jetzt ans Telefon oder nicht?«, rief Lady Hardcastle aus ihrem Arbeitszimmer.

Das neue Telefon. Natürlich. Nach Wochen des Hinauszögerns und dem, was Lady Hardcastle ungeduldig als »wirklich vollkommen unnötiges Palaver« bezeichnet hatte, war der Anschluss nun endlich gelegt worden. Ich war noch immer nicht ganz sicher, ob wir so ein Ding wirklich brauchten, aber ich konnte nicht leugnen, dass es sehr bequem war, nicht mehr zur Post traben zu müssen, wenn wir ein Telegramm aufgeben wollten.

Ich ging in den Flur und nahm den Hörer von dem hölzernen Kasten, der an der Wand angebracht war. Noch immer war ich mir nicht sicher, welche Höflichkeitsregeln bei der Benutzung dieses Dings beachtet werden mussten, aber wir hatten uns darauf geeinigt, dass ich nicht vollkommen falschliegen könnte, wenn ich Anrufer genauso behandeln würde wie unangemeldete Besucher.

»Hallo«, sagte ich also laut und deutlich. »Chipping Bevington zwei-drei.«

»Hallo?«, antwortete eine schrille Frauenstimme. »Hallo? Bist du das, Emily? Hallo?«

Ich erkannte unsere Anruferin als Lady Farley-Stroud, die Frau des hiesigen Grundbesitzers. »Nein, Lady Farley-Stroud, ich bin es, Armstrong.«

»Armstrong?«, antwortete sie. »Sind Sie das?«

»Ja, Mylady. Soll ich Lady Hardcastle holen?«

»Ob es Ihnen wohl etwas ausmachen würde, Lady Hardcastle für mich zu holen? Ich würde gern kurz mit ihr sprechen.«

Ich legte den Hörer auf dem Tischchen im Flur ab und wollte Lady Hardcastle holen gehen, aber sie war schon auf dem Weg aus ihrem Arbeitszimmer. »Ist das Gertie? Ich schwöre dir, sie wird allmählich taub. Hat sie gesagt, was sie will?«

Ich schüttelte nur den Kopf und ließ sie dann in Ruhe telefonieren.

Bis Lady Hardcastle das...

Erscheint lt. Verlag 14.3.2022
Reihe/Serie Ein englischer Wohlfühlkrimi
Übersetzer Bernd Stratthaus
Sprache deutsch
Original-Titel Death Around the Bend (A Lady Hardcastle Mystery 3)
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte 2022 • Agatha Christie • Ann Granger • Autorennen • Cosy Crime • Cosy Mystery • Cozy Mystery • Der Donnerstagsmordclub • eBooks • England • Florence Armstrong • Halloween • Helena Marchmont • Hercule Poirot • Historische Kriminalromane • Historischer Kriminalroman • Humor • Inspector Barnaby • Krimi • Kriminalromane • Krimi Neuerscheinung 2022 • Krimis • Landhauskrimi • Landleben • lustig • lustige • M. C. Beaton • Miss Fishers mysteriöse Mordfälle • Miss Marple • Mord • Neuerscheinung • Richard Osman • Rutland • Sabotage • Wohlfühlkrimi
ISBN-10 3-641-28745-6 / 3641287456
ISBN-13 978-3-641-28745-0 / 9783641287450
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