Verführt von einem Herzensbrecher (eBook)

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2021 | 2. Auflage
dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH (Verlag)
978-3-96817-973-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Verführt von einem Herzensbrecher - Patricia Cabot
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Eine schöne Lady und ihr charmanter Verführer …
Historische Romantik von der 
New York Times Bestseller-Autorin Patrica Cabot

London, 1870: Lady Caroline Linford, eine junge Frau aus gutem Hause, wird Zeugin, wie sich ihr Verlobter mit einer anderen vergnügt. Doch Caroline fürchtet einen gesellschaftlichen Skandal, wenn sie die äußerst vorteilhafte Verlobung auflöst. Sie sieht nur einen Ausweg: ihren zukünftigen Ehemann dazu zu bringen, nur noch sie zu lieben und zu begehren. Leider hat Caroline von der körperlichen Liebe so gar keine Ahnung und wendet sich an den berüchtigten Braden Granville, der im Ruf steht, ein Meister der Verführung zu sein. Von ihm möchte sie sich in die Kunst der Liebe einweihen lassen – so lautet zumindest ihr Plan. Allerdings hat Braden Granville nicht die geringste Absicht, Caroline zu helfen. Doch da auch Braden von seiner Verlobten hintergangen wurde, sucht er nach Beweisen, um die Verbindung lösen zu können. Caroline ist die Einzige, die ihm dabei helfen kann, und so gehen die beiden einen Handel ein. Aber die Chemie zwischen ihnen ist unwiderstehlich und es beginnt eine funkensprühende Romanze …

Dies ist eine Neuauflage des bereits erschienenen Titels Verführt von einem Herzensbrecher.

Erste Leser:innenstimmen
„Äußerst unterhaltsame Regency Lektüre, mit der man dem Alltag wunderbar entfliehen kann!“
„die Romane von Patricia Cabot bestechen durch starke Frauen und leidenschaftliche Männer.“
„Liebe, Leidenschaft und Schicksale, die mitreißen.“ 
„Ein gelungener Band, der sich auch außerhalb der historischen Liebesroman-Reihe lesen lässt und auf keiner Seite langweilt.“



Patricia Cabot ist das Pseudonym der amerikanischen Autorin Meg Cabot, die in Bloomington, Indiana, geboren ist. Ihre über 80 Romane und Jugendbücher haben sich weltweit über fünfundzwanzig Millionen Mal verkauft, darunter mehrere internationale Bestseller. Meg Cabot lebt mit ihrem Mann und mehreren Katzen in Key West.

Kapitel 1


London, Mai 1870

Es brannte kein Licht in dem Zimmer, das nur von den Flammen in dem reich verzierten Marmorkamin erhellt wurde. Das Feuer war schwach, reichte aber aus, um die Silhouette des Pärchens auf dem Diwan deutlich nachzuzeichnen. Caroline konnte die Gesichtszüge erkennen. Sie wusste, wer es war. Sie wusste es sogar sehr gut. Schließlich hatte sie das Lachen ihres Verlobten durch die geschlossene Tür erkannt und nur deshalb die Tür überhaupt geöffnet.

Unglücklicherweise sah es so aus, als hätte sie lieber zuerst anklopfen sollen, da sie augenscheinlich einen Moment größter Intimität störte. Und obwohl sie wusste, dass sie gehen oder sich zumindest bemerkbar machen sollte, musste sie feststellen, dass sie sich nicht von der Stelle rühren konnte. Wie angewurzelt blieb sie stehen und starrte gegen ihren Willen auf Lady Jacquelyn Seldons Brüste, die sich aus dem Mieder ihres Abendkleides befreit hatten und jetzt in einem Rhythmus mit den kräftigen Hüftbewegungen des Mannes, der zwischen Lady Jacquelyns Schenkeln lag, auf und ab hüpften.

Caroline, die sich mit einer behandschuhten Hand an den Türgriff und mit der anderen an den Rahmen klammerte, streifte der Gedanke, dass ihre eigenen Brüste noch nie so wild gehüpft waren. Natürlich waren sie auch nicht annähernd so groß wie die von Lady Jacquelyn.

Was eine Erklärung dafür sein mochte, dass es Lady Jacquelyn und nicht Caroline war, die rittlings auf dem Marquis von Winchilsea saß.

Caroline war sich der Vorliebe ihres Verlobten für vollbusige Frauen bisher nicht bewusst gewesen, aber offensichtlich empfand Lord Winchilsea sie in dieser Hinsicht als unzulänglich und hatte sich deshalb eine Dame gesucht, die seinem Geschmack eher entsprach. Was natürlich sein gutes Recht war. Allerdings konnte Caroline nicht umhin, zu denken, dass er den Anstand hätte haben können, es nicht ausgerechnet während einer Dinnerparty in einem von Lady Ashforth’ Salons zu tun.

Ich glaube, ich falle in Ohnmacht, dachte Caroline und verstärkte ihren Griff um die Türklinke, für den Fall, dass plötzlich der Boden unter ihr nachgab, wie es den Heldinnen in den Romanen so oft passierte, die ihre Zofe manchmal herumliegen ließ und in denen Caroline gelegentlich schmökerte.

Natürlich fiel sie nicht in Ohnmacht. Caroline war noch nie in ihrem Leben in Ohnmacht gefallen, nicht einmal, als sie vom Pferd gestürzt war und sich den Arm an zwei Stellen gebrochen hatte. Sie wünschte beinahe, sie wäre ohnmächtig geworden, weil ihr der Anblick, wie Lady Jacquelyn ihren Finger in Hursts Mund schob, dann erspart geblieben wäre.

Also wirklich, wunderte sich Caroline, warum tut sie das? Fanden Männer Gefallen daran, wenn eine Frau ihnen einen Finger in den Mund steckte?

Offensichtlich war es so, da der Marquis sofort anfing, geräuschvoll daran zu saugen.

Warum hatte das ihr gegenüber nie jemand erwähnt? Wenn der Marquis sich gewünscht hätte, dass Caroline ihren Finger in seinen Mund schob, hätte sie es bestimmt getan, wenn es ihn glücklich machte. Wirklich, es war völlig unnötig von ihm, sich wegen einer solchen Bagatelle an Lady Jacquelyn zu wenden, mit der er kaum bekannt war, geschweige denn verlobt.

Unter Lady Jacquelyn stieß der Marquis von Winchilsea ein Stöhnen aus – ziemlich erstickt, weil ihm ihr Finger im Weg war. Caroline sah, wie sich seine Hand von Lady Jacquelyns Hüfte zu einer ihrer üppigen Brüste schob. Wie sie bemerkte, hatte Hurst weder sein Hemd noch seine Jacke ausgezogen. Nun, vermutlich konnte er sich auf diese Art schneller wieder der Dinnerparty anschließen. Aber so nah am Kaminfeuer – ganz zu schweigen von der Hitze, die Lady Jacquelyns Körper ausstrahlen dürfte – musste ihm reichlich warm sein.

Es schien ihm jedoch nichts auszumachen. Die Hand, die sich um Lady Jacquelyns Brust geschlossen hatte, wanderte zu ihrem schlanken Nacken, wo sich feine Strähnen aus dem aufwendigen Lockentuff auf ihrem Kopf gestohlen hatten. Dann zog Hurst ihr Gesicht an seines, bis ihre Lippen aufeinandertrafen. Lady Jacquelyn musste ihren Finger aus seinem Mund nehmen, um ihn durch ihre Zunge zu ersetzen, die sie stattdessen hineinsteckte.

So, dachte Caroline. Das war’s. Die Hochzeit findet eindeutig nicht statt.

Sie überlegte, ob sie ihren Entschluss hier und jetzt verkünden sollte, ob sie tief Luft holen und die Liebenden bei ihrer Umarmung – falls das die korrekte Bezeichnung war – unterbrechen und eine Szene machen sollte.

Aber dann entschied sie, dass sie einfach nicht imstande war zu ertragen, was unweigerlich folgen würde: die Entschuldigungen, die Selbstanklagen, Hursts gestammelte Erklärungen, dass er sie liebe, Lady Jacquelyns Tränen. Falls Lady Jacquelyn überhaupt weinen konnte, was Caroline stark bezweifelte.

Wirklich, was blieb ihr anderes übrig, als sich umzudrehen und den Raum so leise zu verlassen, wie sie ihn betreten hatte? Mit dem stummen Gebet, Hurst und Lady Jacquelyn mögen zu beschäftigt sein, um das leise Klicken der Klinke zu hören, zog sie die Tür hinter sich zu und stieß erst dann den lange angehaltenen Atem aus.

Was sollte sie jetzt tun?

Im Korridor draußen vor der Tür zum Salon war es dunkel. Dunkel und kühl, ganz im Gegensatz zu dem Rest von Lady Ashforth’ Stadthaus, in dem sich nahezu hundert Gäste und beinahe genauso viele Dienstboten drängten. Hierher würde sich wohl niemand verirren, da Champagner, Speisen und Musik im unteren Stockwerk geboten wurden.

Niemand bis auf eine empörend hintergangene Verlobte wie sie selbst.

Ihre Knie fühlten sich plötzlich ein bisschen wackelig an. Caroline sank auf die dritte und vierte Stufe der schmalen Dienstbotentreppe genau gegenüber der Tür, die sie so leise geschlossen hatte. Sie würde nicht in Ohnmacht fallen, das wusste sie, aber ihr war ein wenig schlecht. Sie brauchte etwas Zeit, um sich zu fassen, bevor sie wieder nach unten ging. Einen Ellbogen auf ihr Knie gestützt, legte Caroline ihr Kinn auf die Hand, betrachtete diese Tür durch die schlanken Streben des Geländers und fragte sich, was sie jetzt machen sollte.

Ihr schien, jedes normale Mädchen würde nun in Tränen ausbrechen. Immerhin hatte sie soeben ihren Verlobten in den Armen – nun, um korrekt zu sein, den Beinen – einer anderen ertappt. Sie müsste weinen und verzweifeln, das wusste sie aus den vielen Romanen, die sie gelesen hatte.

Und sie wollte weinen und verzweifeln. Wirklich. Sie versuchte, ein paar Tränen zu produzieren, aber es kamen keine.

Ich nehme an, dachte Caroline bei sich, dass ich nicht weinen kann, weil ich schrecklich wütend bin. Ja, das muss es sein. Ich bin rasend vor Zorn und kann deshalb nicht weinen. Also wirklich, ich sollte eine Pistole suchen, zurückkommen und Lady Jacquelyn ins Herz schießen. Das sollte ich tun.

Aber bei dem Gedanken fühlte sie sich noch wackeliger als zuvor, und sie war froh, dass sie sich hingesetzt hatte. Sie mochte Schusswaffen nicht und konnte sich nicht vorstellen, jemals auf einen Menschen zu schießen, nicht einmal auf Lady Jacquelyn Seldon, die es durchaus verdient hätte.

Außerdem, sagte sie sich, selbst wenn ich sie erschießen könnte – was ich stark bezweifle –, würde ich es nicht tun. Was für einen Sinn hätte das? Man würde mich verhaften. Caroline entdeckte eine lose Paillette an ihrem Rock und zupfte gedankenverloren daran. Und dann käme ich ins Gefängnis. Caroline wusste über Gefängnisse mehr, als sie je zu erfahren gewünscht hatte, weil ihre beste Freundin Emmy Mitglied der Londoner Vereinigung für die Gleichberechtigung der Frau war und mehrmals verhaftet wurde, weil sie sich an die Wagenräder diverser Parlamentsmitglieder gekettet hatte.

Caroline wollte nicht ins Gefängnis, das Emmy ihr bis ins kleinste grausige Detail geschildert hatte, und genauso wenig wollte sie jemanden erschießen.

Angenommen, man befindet mich für schuldig, dachte sie, dann werde ich gehängt. Und wofür? Dafür, Lady Jacquelyn erschossen zu haben? Das war die Sache wohl kaum wert. Caroline hatte im Grunde nichts gegen Lady Jacquelyn. Sie war immer außerordentlich höflich zu Caroline gewesen.

Nein, entschied sie, wenn sie schon jemanden erschießen musste – was sie mit Sicherheit nicht tun würde –, musste es Hurst sein. Also wirklich, erst vor einer knappen Stunde hatte er ihr ins Ohr geraunt, dass er es bis zu ihrer Hochzeitsnacht, die in nur einem Monat stattfinden würde, kaum noch erwarten könnte.

Nun, offenbar war er so ungeduldig gewesen, dass er sich gezwungen gesehen hatte, jemand ganz anderen zu finden, mit dem er für dieses Ereignis üben konnte.

Mieser Bastard! Caroline versuchte, sich an ein anderes der derben Schimpfwörter zu erinnern, die ihr jüngerer Bruder Thomas und seine Freunde einander an den Kopf warfen. Ach ja! Hurenbock!

Es würde dem miesen Hurenbock und Bastard recht geschehen, wenn ich ihn erschieße!

Und dann hatte sie plötzlich ein schlechtes Gewissen, weil sie an so etwas auch nur dachte. Denn natürlich war ihr zutiefst bewusst, wie viel sie Hurst schuldete. Und zwar nicht nur für das, was er für Tommy getan hatte, sondern weil er unter all den Mädchen in London sie zu seiner Braut auserwählt hatte. Sie wollte er heiraten, sie sollte die Einzige sein, die in den Genuss seiner langsamen verführerischen Küsse kam.

Oder zumindest hatte sie das bis vor Kurzem geglaubt. Jetzt war ihr klar, dass sie nicht nur weit davon entfernt war, die Einzige zu sein, sondern dass sich die Küsse, die sie von ihm bekommen hatte, deutlich von denen unterschieden, an die Lady Jacquelyn offensichtlich gewöhnt war.

Verflixt! Sie stützte ihren anderen Ellbogen auf und legte ihr Kinn in beide...

Erscheint lt. Verlag 25.11.2021
Reihe/Serie Scandalous Love-Reihe
Übersetzer Britta Evert
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Gentleman-Lord-Lady • Herz • historic-al-regency-victorian-romance • historisch-er-liebe-s-roman-e • Liebe-s-kunst-künstler-lektionen • London-England-british-Britannien • Verführ-ung-er-in
ISBN-10 3-96817-973-0 / 3968179730
ISBN-13 978-3-96817-973-5 / 9783968179735
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