Dark Elements 6 - Funkelnde Gnade (eBook)

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2021 | 1. Auflage
464 Seiten
MIRA Taschenbuch (Verlag)
978-3-7457-5281-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Dark Elements 6 - Funkelnde Gnade - Jennifer L. Armentrout
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Trinity ist immer noch mitgenommen von der letzten Schlacht, bei der sie Zayne fast für alle Zeiten verloren hätte. Aber ihr geliebter Beschützer ist nicht mehr der, der er mal war. Er ist nicht nur plötzlich im Besitz der Gnade, sondern er erinnert sich auch nicht mehr an Trinity und an die tiefen Gefühle, die er einst für sie empfunden hat. Das besondere Band zwischen ihr und Zayne scheint für immer zerstört zu sein. Dabei braucht sie Zayne jetzt an ihrer Seite, um die düsteren Pläne des »Boten« zu vereiteln. Trinity ist entschlossen, um Zaynes Liebe zu kämpfen - und das Ende der Welt zu verhindern.

»Ein absolutes Must-read für alle, die Abenteuer, Liebesgeschichten, unerwartete Wendungen und fantastische Welten lieben!«
New-York-Times-Bestsellerautorin Kresley Cole über Dark Elements - Glühende Gefühle
»Jennifer L. Armentrouts packendes, neues Fantasywerk ist bisher ihr bestes.«
New-York-Times-Bestsellerautorin Gena Showalter über Dark Elements - Glühende Gefühle



Ihre ersten Geschichten verfasste Jennifer L. Armentrout im Mathematikunterricht. Heute ist der bekennende Zombie-Fan eine internationale Bestsellerautorin und schreibt Fantasy- und Liebesromane für Jugendliche und Erwachsene - und denkt nicht mehr an die schlechten Mathenoten von damals.

1


Zayne stand kaum einen Meter von mir entfernt, und die für Juli überraschend kühle Brise wehte ihm die Spitzen seines blonden Haars von den nackten Schultern.

Beziehungsweise glaubte ich das zu sehen.

Langsam wurde ich blind. Mein Sichtfeld war schon stark eingeschränkt, an den Rändern konnte ich nur noch wenig bis gar nichts erkennen. Letztlich würde nur noch ein stecknadelkopfgroßer Ausschnitt bleiben. Um das Ganze noch komplizierter zu machen, war auf beiden Augen Grauer Star hinzugekommen, sodass meine Sehfähigkeit noch verschwommener und die Augen noch lichtempfindlicher waren. Dabei handelte es sich um die genetisch bedingte Krankheit namens Retinitis pigmentosa, und nicht mal das ganze Engelsblut, das durch meine Adern floss, konnte das Fortschreiten der Krankheit verhindern. Jedes helle Licht erschwerte es mir, etwas zu sehen, und schwaches Licht war auch nicht viel besser, weil dadurch alles nur schemenhaft wurde, und sobald es dunkel wurde, konnte ich kaum noch etwas erkennen.

Und da die Laternen im Rock Creek Park ausschließlich den Wanderweg hinter mir beleuchteten, war es mehr als wahrscheinlich, dass ich gar nicht sah, was ich zu sehen meinte.

Außerdem hatte ich erst vor wenigen Tagen ein höllisches Trauma durchlebt, als mir der psychotische Erzengel Gabriel, auch bekannt als der Bote überlanger Monologe, eine Tracht Prügel epischen Ausmaßes verpasst hatte, und Gott allein wusste, was das mit meinen Augen angerichtet hatte.

Oder mit meinem Verstand.

Zayne könnte bloß eine Halluzination sein, ausgelöst von einem Gehirnschaden oder durch Trauer. Beides kam mir logischer vor, als meinen Augen zu trauen. Denn: Wie stand er da vor mir? Zayne war … oh Gott, er war gestorben, sein Körper war mittlerweile zu Staub zerfallen, wie bei allen toten Wächtern. Unsere Bindung, die ihn zu meinem Beschützer machte und die uns beiden Stärke und Schnelligkeit verlieh, hatte sich in dem Moment gegen uns gerichtet, als ich mir aufrichtig eingestand, wie sehr ich in Zayne verliebt war. Das schwächte ihn körperlich, und Gabriel nutzte das zu seinem Vorteil. Ich hatte Zaynes letzte Worte gehört. Schon okay. Und ich hatte mitbekommen, wie er seinen letzten Atemzug tat. Ich hatte gespürt, wie das Band, das uns als Beschützer und Trueborn zusammenhielt, innerlich riss.

Er war gestorben.

Er war tot.

Aber er war hier, er stand vor mir, und ich roch frisch gefallenen Schnee und Minze – Wintermint. Stärker denn je, als wäre die Sommerluft wintergetränkt.

Wegen dieses Duftes fragte ich mich, allerdings nur kurz, ob er vielleicht ein Geist wäre – jemand, der gestorben und übergegangen war. Wenn Seelen, die ins Jenseits übergetreten waren, nach ihren Lieben schauten, rochen die Hinterbliebenen oft etwas, das sie an die Verstorbene oder den Verstorbenen erinnerte. Parfum. Zahnpasta, Zigarren. Lagerfeuer. Es konnte alles sein, denn der Himmel … Der Himmel duftete ganz besonders. Er roch nach dem, was man sich am meisten wünschte, und ich wollte mehr als alles auf der Welt, dass Zayne noch lebte.

Jetzt nahm ich den Duft des Himmels wahr.

Aber selbst mit meinem eingeschränkten Sichtfeld konnte ich erkennen, dass Zayne kein Geist war. Nein, er war aus Fleisch und Blut – strahlend lebendig. Denn seine Haut leuchtete mit einem sanften Schimmer, der zuvor nicht da gewesen war.

Schwindel überfiel mich, als ich in die Augen blickte, die nicht mehr hellblau waren. Nun besaßen sie einen intensiven, lebendigen Farbton, der mich an den kurzen Moment während der Abenddämmerung erinnerte, wenn der Himmel ein sattes Saphirblau annahm. Aber Wächter hatten weder solche Augen, noch leuchteten sie wie diese Glo-Worm-Stofftierchen, die Jada mal auf dem Dachboden gefunden hatte, als wir noch Kinder gewesen waren.

Und Wächter besaßen, verflucht noch mal, auch keine solchen Flügel, wie sie sich in diesem Moment an Zaynes kräftigen Schultern ausbreiteten. Das waren keine Wächter-Flügel, die mich oft an weiches Leder erinnerten. Oh nein, diese hier waren gefiedert – weiß und fest, durchzogen mit leuchtenden goldenen Spuren göttlichen Feuers, durchzogen mit Gnade.

Bis auf Gott selbst trugen nur zwei Geschöpfe in dieser Welt und darüber hinaus die starke und allmächtige Gnade in sich. Und ich war eines dieser Geschöpfe.

Doch anders als ich war Zayne kein Trueborn, und er war auch nicht wie einige wenige Menschen, die in ihrem Familienstammbaum einen Engel hatten, der ihnen eine schwächere und nicht sehr kraftvolle Gnade verlieh, sodass sie entweder Geister und Gespenster sehen konnten oder über irgendwelche anderen spirituellen Fähigkeiten verfügten. Mein ganzes Leben lang war mir erklärt worden, dass ich die einzige Trueborn bin, die erste Generation der Verbindung eines Engels und eines Menschen. Allerdings war das nicht ganz richtig. Denn es hatte noch Sulien gegeben, Gabriels Sohn, aber Zayne hatte ihn umgebracht, darum ging ich davon aus, wieder so einzigartig zu sein, wie ich nun mal war. Doch all das spielte keine Rolle, weil Zayne ja Wächter gewesen war.

Das einzige andere Wesen mit dieser Art von Gnade und Flügeln war ein Engel, allerdings war Zayne auch das nicht.

Trotzdem besaß er jetzt definitiv Engelsflügel – gefiederte Engelsflügel, die vor Gnade nur so strahlten.

»Trin …?«, sagte er und atmete hörbar scharf ein. Oh Gott, das war tatsächlich seine Stimme, und mein ganzer Körper schien zu beben. Vor Tagen hätte ich alles dafür gegeben, seine Stimme noch einmal zu hören, und nun war es so weit.

Auf wackligen Beinen bewegte ich mich einen Schritt vorwärts.

»Ich kann … dich spüren.« Er klang verwirrt und starrte mich an.

Meinte er damit die Bindung als mein Beschützer? Ich suchte die Spur eines Zeichens in mir, die Andeutung von Gefühlen, die nicht meine waren. Doch nichts. Da war kein Band. Keine Verbindung.

Zayne war nicht mehr mein Beschützer.

»Trinity«, wiederholte er sanft. Und da bemerkte ich es. Den Klang seiner Stimme. Er war anders. Da war mehr als nur Verwirrung. »Der Name … er bedeutet etwas.«

Mein Herz überschlug sich. »Weil’s mein Name ist.«

Er neigte den Kopf, sodass sein Gesicht im Schatten lag. Dennoch konnte ich den starren Blick fühlen. Erinnerte er … erinnerte Zayne sich nicht an mich? Sorge keimte in mir auf. Keine Ahnung, wie er zurückgekommen war oder warum er wie ein Engel aussah. Doch wenn ihm etwas zugestoßen war, was sein Gedächtnis beeinträchtigt hatte, würde ich ihm helfen. Wir würden das gemeinsam bewältigen. Alles, was zählte, war, dass er am Leben war. Ich machte einen weiteren Schritt vorwärts, hob den Arm …

In einem Augenblick stand er noch ein Stück von mir entfernt, im nächsten war er direkt vor mir – mit diesen unglaublichen Flügeln, die die Welt hinter ihm verdeckten. Zayne bewegte sich schneller als jeder Wächter – sogar schneller als ich.

Verblüfft zuckte ich zusammen und drehte ruckartig den Kopf zur Seite. Etwas sagte mir, dass Zayne, der wusste, wie es um meine Sehfähigkeit stand und wie schwer es mir fiel, Bewegungen zu verfolgen, sich mir nicht auf diese Art genähert hätte. Aber mit seinem Gedächtnis stimmte eindeutig irgendetwas nicht und …

Zayne ergriff meine Hand, senkte das Kinn und atmete tief ein. Er erschauderte und hob dann wieder den Kopf. Erstaunt riss ich die Augen auf. So nah, wie er mir nun war, konnte ich die vertrauten Linien und Umrisse seines Gesichts erkennen, doch sie waren … Ich sah sie viel deutlicher, und das alles ergab keinen Sinn. Zaynes Flügel blockierten das Mondlicht, und der Lichtschein der Laternen war nicht nah genug, als dass er eine Erklärung dafür geboten hätte, warum ich Zayne so gut sehen konnte. Seine Gesichtszüge waren allzu klar, und da … da war tatsächlich dieses Leuchten unter …

»Meinst du, du kannst es mit mir aufnehmen, kleines Nephilim?«, fragte er.

Moment mal. Was?

Sämtliche meiner Sinne gerieten in Alarmbereitschaft, während ich zu ihm aufblickte. »Kleines …?«

Meine noch nicht ganz verheilte Haut und die angeschlagenen Muskeln protestierten, loderten schmerzhaft auf, während er mich an seine Brust zog. Als wäre er aus Stahl, schloss sich sein Arm fest um meine Taille. Der Griff war erdrückend, der Körperkontakt war allerdings ein Schock für mein gesamtes System, er zerstreute alle Gedanken und ließ die Alarmglocken verstummen, die eigentlich laut hätten läuten sollen. Erneut senkte Zayne den Kopf, und mein Körper spannte sich erwartungsvoll an. Hier ging eine Menge Seltsames vor sich, aber er wollte mich offenbar küssen, und das würde ich mir niemals entgehen …

Er barg das Gesicht in meinem Haar und atmete erneut tief ein. »Dein Duft … den kenne ich. Er sagt mir was. Warum?«

»Weil du … äh … mich kennst?«, meinte ich.

»Kann sein«, murmelte Zayne, und für einen Moment hielt er mich bloß fest, und ich betrachtete das als gutes Zeichen. »Aber du … ich erkenne die Gnade. Sie ist stark. Wie bei einem Erzengel«, sagte er und spie das letzte Wort aus, als würde er über eine unheilbare Krankheit sprechen.

Was, zur Heiligen Hölle …?

Ich wandte den Kopf, immer noch unfähig, die Arme zu heben, weil sie seitlich an meinen Körper gedrückt wurden. »Zayne, ich bin’s«, meinte ich und versuchte, mir auf all das hier einen Reim zu machen....

Erscheint lt. Verlag 23.11.2021
Reihe/Serie Dark Elements
Dark Elements
Übersetzer Sylvia Bieker
Sprache deutsch
Original-Titel Grace and Glory
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Romane / Erzählungen
Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Bestsellerautorin • Bücher Fantasy • Bücher für Teenager • Bücher Liebesromane • Cassandra Clare • City of Bones • Dark Elements • Dark Elements 6 • Engel • Fantasy • fantasy buch • Fantasy Bücher • Fantasy Liebesroman • Fantasy Romane • Finale • Gargoyles • Grace and Glory deutsch • Gut gegen Böse • Harbinger 3 • Harbinger 3 deutsch • Harbinger Serie deutsch • jugendbuch ab 16 • Jugendbuch Fantasy • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • liebesroman buch • liebesroman bücher • Liebesroman Fantasy • Lucifer • Obsidian • Paranormal Romance • revenge • Romance • Romantasy • Romantasy Bücher • Romantasy Jugendbücher • Romantische Bücher • Roth und Layle • Spin-off Dark Elements • Trinity und Zayne 3 • Verbotene Liebe
ISBN-10 3-7457-5281-3 / 3745752813
ISBN-13 978-3-7457-5281-6 / 9783745752816
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