Bunburry - Die Schwarze Witwe (eBook)

Ein Idyll zum Sterben
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2021 | 1. Auflage
166 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7325-9560-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Bunburry - Die Schwarze Witwe -  Helena Marchmont
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Folge 12: In Bunburry wird gefeiert! Alfie und seine Freunde organisieren im frisch eröffneten Magnolia Inn eine Überraschungsparty für Bunburrys beliebteste Senioren, Liz und Marge. Und das Fest ist nicht die einzige Überraschung: Die glamouröse und überaus charismatische Witwe Francesca Fairfax Adams wohnt ebenfalls im Hotel und verdreht Alfie gehörig den Kopf. Doch sein bester Freund Oscar de Linnet, der extra für die Party aus London angereist ist, kennt Francesca von früher und hat einen schlimmen Verdacht! Alfie zögert, ihm zu glauben und beschließt, die Wahrheit selbst herauszufinden - und bringt damit Oscar und sich selbst in große Gefahr ...

Über die Serie:

Frische Luft, herrliche Natur und weit weg von London! Das denkt sich Alfie McAlister, als er das Cottage seiner Tante in den Cotswolds erbt. Und packt kurzerhand die Gelegenheit beim Schopfe, um der Hauptstadt für einige Zeit den Rücken zu kehren. Kaum im malerischen Bunburry angekommen, trifft er auf Liz und Marge, zwei alte Ladys, die es faustdick hinter den Ohren haben und ihn direkt in ihr großes Herz schließen. Doch schon bald stellt Alfie fest: Auch wenn es hier verführerisch nach dem besten Fudge der Cotswolds duftet - Verbrechen gibt selbst in der schönsten Idylle. Gemeinsam mit Liz und Marge entdeckt Alfie seinen Spaß am Ermitteln und als Team lösen die drei jeden Fall!

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!




<p>Helena Marchmont ist das Pseudonym von Olga Wojtas. Die schottische Schriftstellerin hat 2015 den Scottish Book Trust New Writers Award gewonnen und bereits über 30 Kurzgeschichten veröffentlicht. Gerade ist auf Englisch ihr erster Roman "Miss Blaine's Prefect and the Golden Samovar' erschienen.</p>

1 Das Drunken Horse


»Sieh an, sieh an, Alfie McAlister.«

Alfie drehte sich um und sah Edith, die alte Mutter des Wirts vom Drunken Horse, zur abgeschiedenen Nische kommen. Ihre Augen funkelten.

»Lassen Sie mich noch kurz den Tisch abwischen«, sagte sie und brachte ihren Lappen unnötig zum Einsatz, denn Alfie hatte die vier Gläser auf Untersetzer gestellt, ohne einen Tropfen zu verschütten.

Ediths Blick huschte von Alfie mit seinem Pint Bunburry Brew zu Emma mit ihrem halben Pint, dann zu Sumi mit ihrem Glas Weißwein und Tara mit ihrem Glas Rotem.

»Das sieht ja kuschelig aus hier«, bemerkte sie. »Ich hoffe, ihr Mädchen fallt nicht auf seine Anmachsprüche rein.«

»Es gibt keine«, entgegnete Alfie. »Wir sind nur gute Freunde.«

»Manchmal nicht mal das«, ergänzte Emma, worauf Edith laut lachte.

»Und ich dachte, er will ein letztes Mal seine Chancen sondieren, bevor seine Freundin zurückkommt«, sagte sie.

Emmas Glas landete ein wenig schief auf dem Tisch, sodass etwas Bier überschwappte. »Betty kommt zurück?«, fragte sie, als Edith die kleine Lache wegwischte.

Die alte Frau stemmte die Hände in die Hüften. »Dann hat er euch das nicht erzählt, was? Ein bisschen verdächtig, nicht wahr?«

Alfie versuchte noch zu begreifen, was sie gesagt hatte. Waren es gute oder schlechte Neuigkeiten? Er hatte Bettys Rückkehr recht gefasst entgegengeblickt, solange sie rein hypothetisch war. Jetzt schien sie konkret zu werden, und Alfie fühlte, wie sein Mund trocken wurde.

»Davon habe ich nichts gewusst«, stellte er klar und merkte, dass er schneller sprach als sonst. »Wann kommt sie?«

Edith setzte eine lammfromme Miene auf. »Das kann ich nicht sagen. Betty ist ein kluges Kind und hat vor, Sie zu überraschen, damit sie sieht, was Sie hinter ihrem Rücken treiben.«

Wieder lachte sie laut und ging zur Bar.

»Hast du nichts davon gewusst?«, fragte Emma. Sie war nicht in ihrer Polizeiuniform, aber ihr Tonfall passte zum Verhör eines Verdächtigen. Alfie mochte fünfzehn Jahre älter sein als sie, doch Emma hatte noch nie irgendwelchen Respekt vor seinem Alter gezeigt.

»Nein, nichts«, beharrte er. »Ich habe nichts mehr von ihr gehört, seit sie weg ist.«

Was nicht ganz der Wahrheit entsprach. Da war eine Postkarte gewesen, die eines klarmachte: Was immer er sich vorgestellt haben mochte – für sie beide gab es keine gemeinsame Zukunft.

Sumi und Tara, die eine zierlich und schwarzhaarig, die andere groß und blond, beobachteten ihn mit unverhohlener Neugier.

»Du hast nie erzählt, dass du eine Freundin hast«, sagte Tara.

»Habe ich auch nicht«, entgegnete Alfie. »Es ist bloß ein Scherz von Edith.«

Sumi blickte zu Emma. »Macht er das immer – dass er vorgibt, frei und ungebunden zu sein?«

»Auf jeden Fall erzählt er jedem, dass Betty nicht seine feste Freundin ist. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob er es ihr verraten hat«, meinte Emma.

»Wird er gerade rot?«, fragte Tara.

»Ich glaube ja«, antwortete Sumi. »Wir bringen ihn wohl in Verlegenheit.«

»Macht Spaß, oder?«, sagte Emma.

Alfie räusperte sich. »Genießt eure Drinks«, empfahl er ihnen. »Es könnten die letzten sein, die ich euch auf absehbare Zeit spendiere.« Er bemühte sich, einen strengen Gesichtsausdruck beizubehalten, was ihm jedoch misslang – größtenteils deshalb, weil er sehen konnte, dass die anderen nicht einmal zum Schein so taten, als würden sie ihn ernst nehmen.

Sumi knuffte Tara in die Seite. »Hören wir lieber auf, ihn zu ärgern. Weiß der Himmel, wann wir uns hier selbst was zu trinken leisten können.«

Alfie lachte. »Wie laufen die Buchungen?«

Tara nickte. »Gut. Schleppend, aber gut. Wir haben beschlossen, nicht mit großem Tamtam zu eröffnen, aber wir planen strategisch, wo wir werben, und bald kommen die ersten Gäste. Wir haben sogar eine Buchung für die andere Suite.«

Alfie hatte bisher noch keine richtige Führung durch das neue Hotel am Rande von Bunburry bekommen. Es handelte sich um ein ehemaliges Herrenaus, das nun zum »Magnolia Inn« umgebaut war – benannt nach den Magnolien entlang der Zufahrt zum Gebäude. Alfie wusste allerdings, dass es zwei Suiten gab, von denen die eine frei buchbar war, während die andere für seinen besten Freund Oscar de Linnet offensichtlich auf Dauer reserviert war.

»Habt ihr von Oscar gehört?«, erkundigte er sich.

»Entschuldigt die Unterbrechung«, sagte Emma, die kein bisschen bedauernd klang. »Habt ihr vergessen, dass ich euch hergebeten habe?«

Tara und Sumi wandten sich sofort Emma zu.

»Wie konnten wir uns nur ablenken lassen?«, fragte Tara. »Dabei sind wir praktisch hergerannt, weil wir so gespannt waren. Geht es um einen Mord?«

»Nein«, antwortete Emma. »Kein Mord. Dann hätte ich die Spurensicherung kontaktiert, nicht euch drei.«

Alfie fand dies unfair, denn immerhin hatten Tara, Sumi und er vor nicht allzu langer Zeit einen Mörder geschnappt. Und er war doppelt beleidigt, da er zusammen mit Liz Hopkins und Marge Redwood das Bunburry-Trio bildete, das bereits eine ganze Reihe hiesiger Verbrechen aufgeklärt hatte.

»Dann um eine Observierung?«, fragte Sumi. »Wir sind ziemlich mit der Hoteleröffnung beschäftigt, aber sicher bekommen wir da etwas hin.«

»Es hat nichts mit Verbrechen oder Polizeiarbeit zu tun«, entgegnete Emma, woraufhin die anderen beiden Frauen ein wenig enttäuscht wirkten.

»Oh«, entfuhr es Sumi. »Aber du hast gesagt, dass du unsere Hilfe brauchst.«

Alfie vermutete, dass Emma die Augen verdreht oder eine sarkastische Bemerkung geäußert hätte, wäre diese Bemerkung von ihm gekommen. Sumi und Tara hingegen lächelte sie aufmunternd an und antwortete: »Mit dem Hotel.« Alfie entschied, nicht zu fragen, was mit ihm selbst war.

»Es geht um Tante Liz und Tante Marge«, fuhr Emma fort.

Liz war tatsächlich Emmas Großtante. Liz’ beste Freundin Marge war hingegen nicht mit Emma verwandt, wurde jedoch von ihr der Ehre halber auch als Tante bezeichnet.

»Tante Liz hat nächsten Samstag einen wichtigen Geburtstag. Ich kann euch nicht sagen, den wievielten, denn dann müsste ich euch töten, weil sie mich andernfalls umbringen würde. Tante Marges Geburtstag ist in ein paar Wochen, und ich habe mich gefragt, ob wir etwas im Magnolia Inn machen können.«

Die beiden Hotelbesitzerinnen sahen sich entzückt an.

»Nächsten Samstag?«, fragte Tara. »Natürlich. Wie wäre es mit einem Dinner? Geht selbstverständlich aufs Haus. Unsere Karte ist ziemlich aufregend. Die Fusion von englischer und koreanischer Küche funktioniert echt super.«

»Sie könnten über Nacht bleiben, wenn sie wollen«, ergänzte Sumi.

Alfie stellte fest, dass Emma ausnahmsweise verlegen wurde.

»Ich hatte auf etwas mehr gehofft«, offenbarte sie.

Sumis und Taras Begeisterung schwand um nichts, und Alfie dachte, dass sie echte Profis in Sachen Gastfreundlichkeit waren.

»Woran hattest du gedacht?«, fragte Tara.

»Ich dachte – weil es ja ein wichtiger Geburtstag ist –, vielleicht eine größere Party? Ihr wisst schon – so eine Art Dorffest?«

Es war nur ein kurzer Moment, aber Alfie konnte deutlich sehen, wie sich die Augen der beiden vor Schreck weiteten.

Emma war es ebenso wenig entgangen. »Ich meine ja nicht, dass es umsonst sein soll«, erklärte sie hastig. »Und ich meine auch nicht das ganze Dorf. Natürlich wäre das zu viel für euch. Ich dachte, wir begrenzen die Gästezahl auf enge Freunde – sagen wir, etwa hundert Leute?«

»Wir machen ja eben erst auf – und ich fürchte, das wäre wirklich zu eng«, sagte Tara. »Wie wäre es, wenn wir es auf Marges Geburtstag in ein paar Wochen verlegen?«

Doch Sumi reckte entschlossen das Kinn nach vorn. »Wir machen es. Schließlich ist Liz die mit dem wichtigen Geburtstag, da wäre es nicht okay, wenn sie warten muss.«

»Aber wenn die ersten Gäste eintreffen, können wir wirklich nicht …«, hob Tara an.

»Komm schon, du liebst doch Herausforderungen«, fiel Sumi ihr ins Wort. »Wir wollten sowieso irgendwann große Hochzeitsfeiern anbieten, und dieses Fest wird eine gute Übung sein. Noch dazu stellen wir das Haus so den Leuten aus dieser Gegend vor. Wenn es ihnen gefällt, kommen Sie womöglich künftig mal zum Essen und empfehlen uns weiter. Es geht nichts über Mundpropaganda, wenn man ein Geschäft aufbaut.«

Mit dem Aufbau eines Geschäfts kannte Alfie sich bestens aus. Sein eigenes Start-up war so erfolgreich gewesen, dass er es für eine Summe hatte verkaufen können, die es ihm ermöglichte, nie wieder für seinen Lebensunterhalt arbeiten zu müssen. Doch er hatte die anfänglichen Liquiditätsengpässe bis heute nicht vergessen.

»Was wird das ungefähr kosten?«, fragte Emma. »Mein Budget ist ein wenig begrenzt, aber ich könnte jederzeit die Kaffeekasse auf der Wache plündern.«

Zehn Pfund pro Kopf wären bei hundert Gästen eintausend Pfund, und Alfie nahm an, dass eine Location wie das Magnolia Inn noch weit teurer war.

Als würde ihm gerade erst der Gedanke aus heiterem Himmel kommen, sagte er: »Emma, hättest du etwas dagegen, wenn ich mich auch daran beteilige? Ich bin nicht gut darin, Geschenke auszusuchen, und etwas zur Party beizusteuern wäre eine wunderbare Lösung.«

Sofort entspannte sich die Atmosphäre spürbar.

»Ja, klar«, antwortete Emma,...

Erscheint lt. Verlag 29.10.2021
Reihe/Serie Ein englischer Cosy-Krimi
Übersetzer Sabine Schilasky
Sprache deutsch
Original-Titel Bunburry - Poison Ivy
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte agatha raisin • Betrügerin • Bunburry • cherringham • COSY • Cotswolds • Cozy • Dedektiv • Detektiv • Deutsche Krimis • Eifersucht • Erbschleicherin • Ermittler • Inspector Barnaby • Komissar • Kommisar • Kommissar • Krimi • Krimi Bestseller • Kriminalroman • Krimis • Love Story • Miss Marple • Mord • Mörder • Nathaniel Parker • Neid • Oscar Wilde • Polizei • Polizist • Schwarze Witwe • Spannung • Spannungsroman • Tatort • Thriller • Verbrechen
ISBN-10 3-7325-9560-9 / 3732595609
ISBN-13 978-3-7325-9560-0 / 9783732595600
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