Heimat-Roman Treueband 32 (eBook)

5 Romane in einem Band
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Aufl. 2021
320 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-2238-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Heimat-Roman Treueband 32 - Rosi Wallner, Sissi Merz, Andreas Kufsteiner, Verena Kufsteiner
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Lesen, was glücklich macht. Und das zum Sparpreis!

Seit Jahrzehnten erfreut sich das Genre des Heimat-Bergromans sehr großer Beliebtheit. Je hektischer unser Alltag ist, umso größer wird unsere Sehnsucht nach dem einfachen Leben, wo nur das Plätschern des Brunnens und der Gesang der Amsel die Feierabendstille unterbrechen.
Zwischenmenschliche Konflikte sind ebenso Thema wie Tradition, Bauernstolz und romantische heimliche Abenteuer. Ob es die schöne Magd ist oder der erfolgreiche Großbauer - die Liebe dieser Menschen wird von unseren beliebtesten und erfolgreichsten Autoren mit Gefühl und viel dramatischem Empfinden in Szene gesetzt.

Alle Geschichten werden mit solcher Intensität erzählt, dass sie niemanden unberührt lassen. Reisen Sie mit unseren Helden und Heldinnen in eine herrliche Bergwelt, die sich ihren Zauber bewahrt hat.
Dieser Sammelband enthält die folgenden Romane:
Alpengold 190: Glück und Glas
Bergkristall 271: Was armen Mägden nicht erlaubt ist ...
Der Bergdoktor 1737: Liebe, Verführung und Verrat
Der Bergdoktor 1738: Wenn Sorgen zarte Schultern drücken
Das Berghotel 127: Unverhofftes Glück für zwei traurige Herzen

Der Inhalt dieses Sammelbands entspricht ca. 320 Taschenbuchseiten.
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„Mei, ist das heut wieder ein Wetter! Ein Guss nach dem anderen, typisch April!“

Marie Talhuber nickte lächelnd und quittierte dem Fahrer der Molkerei die abgenommene Milchmenge.

„Dann noch einen schönen Tag, Ernstl“, sagte sie. „Und lass dich net zu nass werden.“

„Talhuberin, du hast einen gefährlichen Humor“, knurrte der, während er wieder ins Fahrerhaus seines Lasters kletterte. „Pfüat di und bis morgen.“

Die Bäuerin des traditionsreichen Talbhuber-Hofes in Griesen, im schönen Werdenfelser Land, warf einen skeptischen Blick gen Himmel, wo sich von Westen bereits neue, tiefgraue Regenwolken näherten, und ging dann rasch über den Wirtschaftshof zum Haus.

Marie Talhuber, Anfang fünfzig, war noch immer eine schöne Frau mit dem glänzenden blonden Haar und den rehbraunen Augen. Sie hatte längst Silberhochzeit mit ihrem Mann Georg gefeiert und ihm drei gesunde Kinder geschenkt. Ganz einfach war das Leben mit dem Bauern nicht, denn er besaß ein aufbrausendes Temperament und eine sehr bestimmende Art. Marie war sanftmütig und geduldig mit dem Zornnagel, der sich stundenlang über eine unwichtige Kleinigkeit aufregen konnte. Im Laufe der Jahre hatte sie Georg das Toben ein wenig abgewöhnt, nach wie vor war der Bauer aber der unumschränkte Herrscher auf dem Erbhof.

Ungeachtet der Tatsache, dass seine Kinder längst erwachsen waren, bestimmte das stämmige Mannsbild alles auf seinem Hof. Und wenn Marie leise andeutete, dass Florian, ihr Ältester, und sein Bruder Stefan langsam auch ein wenig Verantwortung übernehmen sollten, meinte er nur lapidar: „Wenn ich im Austrag bin, dann können die Burschen mit dem Hof anstellen, was sie wollen. Aber bis dahin bestimme ich, wo’s langgeht. So hat es mein Vater schon gehalten und mein Großvater ebenfalls.“

So mussten die Talhuber-Söhne sich manches gefallen lassen, was ihnen gegen den Strich ging. Für Stefan, der nach der Mutter kam, war das kein großes Problem. Florian dagegen hatte das Temperament des Vaters geerbt und oft Mühe, sich zusammenzunehmen. Denn aufs Streiten verstand Georg Talhuber sich, da kam keiner gegen ihn an. Alle auf dem Erbhof wussten, dass es keinen Sinn hatte, sich offen gegen den Bauern zu stellen.

Anna, die einzige Tochter der Bauersleute, kam leidlich mit ihrem Vater aus. Sie hatte sich vor einer Weile mit dem Revierförster Markus Wasner verlobt, was der Bauer gern sah. Auch die Wahl seines Sohnes Florian akzeptierte er, obwohl Marion kein einfacher Mensch war. Das Ehepaar, das seit gut einem Jahr verheiratet war, lag sich die meiste Zeit in den Haaren.

Mutter Marie wusste, dass das nicht allein an Florian lag, vielleicht sogar überhaupt nicht an ihm. Denn entgegen seiner sonstigen Art war der Jungbauer seiner Frau gegenüber geduldig und nett, ja beinahe zu nachgiebig. Er tolerierte jede ihrer Marotten, und das waren nicht wenige.

Als die Bäuerin nun die Küche betrat, wo zwei Mägde damit beschäftigt waren, das Frühstück zu richten, verfinsterte sich ihre Miene. Marion saß auf der Eckbank, hatte die Füße hochgelegt und blätterte in einer Zeitschrift. Seit die Jungbäuerin vom Talhuber-Hof in der Hoffnung stand, überließ sie lieber anderen die Arbeit. Ihr Sohn schien dafür Verständnis zu haben, Marie weniger.

„Magst dich net ein bisserl nützlich machen?“, fragte sie ihre Schwiegertochter nicht unfreundlich, denn sie wusste, dass sie ansonsten nichts bei Marion erreichen konnte. „Das viele Sitzen ist auch net unbedingt das Beste in deinem Zustand.“

„Der Doktor sagt, ich muss mich schonen“, erwiderte die hübsche dunkelhaarige Frau mit den grünen Katzenaugen unwillig. „Und daran halte ich mich auch. Oder soll ich vielleicht was riskieren, wenn der ganze Hof voller Mägde ist?“

Anna, die Hoftochter, erschien nun, sie hatte Milch im Stall geholt und warf ihrer Mutter einen vielsagenden Blick zu.

Marie seufzte leise. „Sag mal, Marion, habt’s wieder gestritten, der Florian und du? Gestern auf d’ Nacht war so ein Lärm in eurer Kammer.“

„Ich wüsste net, was dich das angeht“, kam es hochmütig von Marion. „Was zwischen dem Florian und mir los ist, das ist ja wohl unsere Angelegenheit, net wahr?“

„Nicht ganz, wenn ich seh, dass du meinen Sohn unglücklich machst“, hielt die Bäuerin ihrer Schwiegertochter entgegen.

Anna zuckte leicht zusammen, Marion aber blieb der Mund offenstehen, denn so direkt hatte Marie ihr bislang nicht die Meinung gesagt. In diesem Moment betrat Georg mit seinen beiden Söhnen die Küche, und gleich darauf wurde gefrühstückt.

Der Bauer duldete bei den Mahlzeiten keine Unterhaltung. Und als Marion Florian ständig etwas zuflüsterte, sah er von seinem Teller auf.

„Was sind denn das für Tischsitten?“, murrte er. „Entweder sagst laut, was los ist, oder aber du schweigst. So ein Getuschel mag ich net leiden!“

„Ach, Vater, es ist nichts, ganz unwichtig“, behauptete Marion.

Doch der Bauer mochte das nicht glauben. „Worum geht’s? Raus mit der Sprache!“, forderte er streng.

„Die Marion beschwert sich, weil die Mama ihr Vorwürfe gemacht haben soll. Ich weiß von nix, war net dabei“, erklärte Florian.

„Ich hab ihr keine Vorwürfe gemacht, wollte nur wissen, ob ihr wieder einen Streit hattet, gestern auf d’ Nacht“, stellte Marie richtig. „Das wird man ja wohl noch fragen dürfen.“

„Es geht keinen was an, wenn wir uns streiten“, beharrte Marion.

„Die Mama meint es nur gut, musst keine Angst haben, dass sie dir was will“, meinte Florian versöhnlich. „Außerdem stimmt es doch.“

„Flori, du bist gemein! Wie kannst mir nur in den Rücken fallen?“, beklagte sie sich verdrießlich. „Wir waren uns doch einig, net alles immer vor der Familie auszutragen.“

„Hast Angst, der Flori tanzt nimmer nach deiner Pfeife, wenn er einen Rückhalt hat?“, fragte Anna süffisant.

„Frechheit! Da siehst, was passiert, wenn man seine Angelegenheiten vor allen ausbreitet.“ Marion erhob sich und eilte aus der Stube.

Florian verdrehte die Augen.

„Musst deine Frau ein bisserl besser erziehen“, spöttelte Georg. „Es ist kein Zustand, wennst allen ihren Launen nachgibst. Wohin soll denn das noch führen?“

„Er hat sie halt lieb, deshalb ist der Flori immer so nachsichtig und langmütig“, warf Stefan ein.

„Aber einen Streit gibt es trotzdem“, meinte Anna. „Das ist wirklich kein Zustand. Die Marion wird immer launiger.“

„Was weißt denn du von der Liebe?“, fragte der Bauer seinen Jüngsten. „Oder hast vielleicht in der Zwischenzeit endlich ein Madel gefunden, das deinen hohen Ansprüchen genügt?“

Florian lachte. „Eine, die dem Steffel gefällt, die muss erst noch geboren werden.“

„Ich hab überhaupt keine hohen Ansprüche, mir ist eben die Rechte noch net über den Weg gelaufen“, stellte der Jungbauer richtig. Der hochgewachsene Bursch mit den sanften rehbraunen Augen war eine Seele von Mensch. Es gestaltete sich überaus schwierig, mit ihm in Streit zu geraten. „Ist denn das so was Besonderes, dass sich ein jeder drüber wundert?“

„Freilich, weil es zeigt, dass du ein Stoffel bist“, hielt der Bauer seinem Sohn vor. „Ganz Griesen ist voller hübscher Madeln, aber mein Herr Sohn, der ist zu bequem, sich überhaupt mal umzuschauen. Mei, das ist schon ein Elend …“

„Red net so daher, Schorsch“, bat die Bäuerin ihren Mann. „Es ist doch Stefans Sache, wann er sich binden will. Bei der Anna und dem Flori hast dich auch net eingemischt.“

„Na und? Die haben sich ja auch rechtzeitig eine passende Partie gesucht und es net drauf angelegt, allein zu bleiben. Für so was hab ich kein Verständnis. Einer, der net mal in der Lage ist, sich eine gescheite Braut zu suchen, der ist in meinen Augen nix anderes als ein Depp!“

Marie wollte ihrem Mann heftig widersprechen.

„Und jetzt schweigt’s gefälligst!“, fügte Georg seinen Worten jedoch unwirsch hinzu. „Ich leid es net, wenn bei Tisch ständig Reden geschwungen werden.“

Die Bäuerin ärgerte sich wieder einmal über die Sturschädeligkeit ihrer besseren Hälfte.

„Der Vater meint es net bös“, versicherte sie Stefan nach dem Frühstück, „musst ihm net übel nehmen, was er da eben gesagt hat. Kennst doch seine grobe Art.“

„Ich weiß schon, Mama, und ich nehme es ihm net krumm. Jeder Mensch ist halt anders. Und dass der Vater wenig Verständnis für mich hat, ist auch nix Neues. Daran hab ich mich schon als Bub gewöhnen können.“

Marie schüttelte den Kopf.

„Recht ist es nicht“, sagte sie und drückte ihrem Sohn leicht den Arm. „Sollst wissen, dass ich zu dir steh.“

Die Mutter zuckte zusammen, als nebenan Florian zu brüllen anfing und Marion mithielt.

„Würde er sich mal darüber aufregen, wie deine Schwägerin sich aufführt!“, brummte Marie. „Seit sie in der Hoffnung steht, bringt sie den Flori ständig zur Weißglut. Ich weiß net, Stefan, ich hab da gar kein gutes Gefühl. Die beiden werden es noch so weit treiben, dass es kein Zurück gibt.“

***

Am frühen Abend, nachdem sie ihre Pflichten auf dem Erbhof erledigt hatte, machte sich Anna Talhuber auf den Weg zum Forsthaus von Griesen. Nach dem mehr als unbeständigen Tag hatte es nun aufgeklart, die Sonne ging in satten Rot- und Goldtönen unter. Das hübsche Madel schaute sich mit offenen Augen um. Obwohl Anna in Griesen geboren und aufgewachsen war, wusste sie noch immer die Schönheit der Bergwelt zu...

Erscheint lt. Verlag 2.11.2021
Reihe/Serie Heimat-Roman Treueband
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • 2019 • Alpen • Alpen-Krimi • alpen-roman • Anthologie • Arzt • Arztroman • Arztromane • Bastei • Bergdoktor • Berge • Berg-Hütte • Bergpfarrer • Bergroman • Bestseller • Box • Bundle • Collection • Cora • Deutsch • Doktor • Dr. • eBook • E-Book • eBooks • e-bundle • eBundle • Familiensaga • feelgood • Fortsetzungsroman • Frauen • für • Gefühle • Großband • Großdruck • große-schrift • Hans Ernst • Happy End • Heimat • Heimatbuch • Heimatkinder • Heimatromane • hermann-broch • Herzschmerz • Hüttenwirt • Kelter • Kindle • Klassiker • Landarzt • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesromane • Magd • Medizin • Mira • Modern • Paket • Patient • Reihe • Romance • Roman-Heft • romanhefte heimat • romantisch • Romanze • Sammelband • Sammlung • Schicksalsroman • Schmonzette • Schwarzwald • Serie • spannend • Staffel • steingruber • Toni-Hüttenwirt • wohlfühlen
ISBN-10 3-7517-2238-6 / 3751722386
ISBN-13 978-3-7517-2238-4 / 9783751722384
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