Die Weihnachtsbraut des Highlanders (eBook)

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2021 | 1. Auflage
264 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-0094-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Weihnachtsbraut des Highlanders -  Vanessa Kelly
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Kurz vor Weihnachten erklärt Logan Kendrick sich bereit, die Nichte eines wichtigen neuen Handelspartners von ihrem Kloster in den Highlands sicher nach Hause zu geleiten. Ein Fehler? Er rechnet mit einer scheuen grauen Maus. Stattdessen entpuppt die junge Donella sich als scharfzüngige Schönheit, die ihm mit ihren sinnlichen Kurven den Atem raubt. Schnell ist das köstlich sinnliche Prickeln zwischen ihnen gefährlicher als alle Wegelagerer. Doch auch wenn Donella hingebungsvoll seine verbotenen Küsse erwidert, scheint sie fest entschlossen, Nonne zu werden. Es sei denn, am Fest der Liebe geschieht noch ein Wunder ...



Bereits auf der Universität konzentrierte Vanessa Kelly sich auf die englische Literatur des 18. Jahrhunderts. Ihren Job im öffentlichen Dienst gab sie auf, um hauptberuflich zu schreiben. Inzwischen sind ihre Romane, die meist zur Zeit des Regency spielen, regelmäßig auf den amerikanischen Bestsellerlisten zu finden und wurden bisher in neun Sprachen übersetzt. Vanessa Kelly lebt mit ihrem Mann, der ebenfalls Autor ist, im kanadischen Ottawa.

1. KAPITEL

Dundee, Schottland

November 1819

Mildes Bedauern lag in der Stimme der Oberin, als sie den Beschluss verkündete. Der anteilnehmende Ton stand in krassem Gegensatz zu den Auswirkungen, die die Entscheidung auf Donella Haddons Leben haben würde.

„Aber … Ihr könnt mich doch nicht einfach entlassen, Ehrwürdige Mutter“, stammelte sie erschrocken. „Wie zum Teufel soll es denn dann mit mir weitergehen?“

Die würdevollen Züge der Äbtissin verzogen sich kaum merklich. „Vergiss nicht, wo du dich befindest, mein Kind.“

Selbst mit verbundenen Augen wäre es Donella leichtgefallen, die Studierstube der Äbtissin des Herz-Jesu-Klosters zu beschreiben. Immerhin hatte sie in eben diesem Zimmer eine stattliche Anzahl Strafpredigten über sich ergehen lassen müssen, wobei Nachsicht stets umso mehr Schuldgefühle in ihr ausgelöst hatte.

„Genau darauf will ich hinaus“, meldete Schwester Bernard sich erhaben zu Wort. „Unsere liebe Schwester macht sich nie bewusst, wo sie ist.“

Als Novizenmeisterin war Schwester Bernard Donellas unmittelbare Vorgesetzte und der Fluch ihres Daseins. Sie hatte sich hinter dem Stuhl der Mutter Oberin postiert, sodass sie im Gegenlicht stand und ihr bleiches Antlitz fast ganz im Schatten der Haube verborgen war. Dennoch fiel es Donella nicht schwer, sich Schwester Bernards missbilligenden Gesichtsausdruck vorzustellen. Er war ihr ebenso vertraut wie die Strafpredigten.

„Aber bis zu meinem endgültigen Gelübde sind es doch nur noch ein paar Monate.“ Donella gestikulierte so lebhaft mit den Armen, dass die weiten Ärmel ihres Habits flatterten wie Spatzenflügel. „Es wäre ein komplettes Desaster, mich ausgerechnet jetzt fortzuschicken. Immerhin habe ich alles hinter mir gelassen, um Nonne zu werden.“

Sie zuckte zusammen, als die Brauen der Mutter Oberin in die Höhe schossen. Die Äbtissin war eine wahrhaft fromme Frau, doch wenn sie ihre eisengrauen Brauen hob, konnte man sich jedes weitere Argument sparen. Die Brauen sprachen Bände, und im vorliegenden Fall lautete ihre Botschaft, dass Donella erledigt war.

„Es ist nicht nötig, so theatralisch zu werden, liebes Kind. Ich habe deine Fortschritte mit den Schwestern Bernard und Agnes besprochen …“

„Oh, verflixt.“ Donella biss sich auf die Unterlippe.

Schwester Agnes, die Lehrerin für Kirchenmusik, war noch kleinkarierter als Schwester Bernard. Wenn diese beiden sich gegen sie verschworen hatten, war sie tatsächlich erledigt.

„Jedenfalls sind wir uns einig“, sprach die Mutter Oberin mit Nachdruck weiter, „dass das Ordensleben nicht das Richtige für dich ist und dass es dir vielleicht hilft, wenn du einige Zeit in der Welt draußen verbringst und überprüfst, ob sich deine Berufung festigt.“

„Und ob du überhaupt eine Berufung verspürst“, fügte Schwester Bernard bissig hinzu. „Denn das muss sich meiner Meinung nach erst noch erweisen.“

Donella presste die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen, damit sie der alten … nun, damit sie niemandem die Zunge herausstreckte. Die Novizenmeisterin jedenfalls hatte ihre Berufung von Anfang an in Zweifel gezogen.

Wenn Donella ehrlich war, konnte sie der Einschätzung wenig entgegensetzen, denn mehr und mehr hatte sie selbst das Gefühl, einen fatalen Fehler gemacht zu haben. Des Nachts hielten ihre Gewissensbisse und ihre Angst sie vom Schlafen ab, und am Tage trieben sie sie in den Wahnsinn.

Etwas stimmte ganz und gar nicht. Sie wusste es, die Mutter Oberin wusste es, und die anderen Schwestern wussten es auch.

Ihre Kopfhaut prickelte, weil sie unter der eng sitzenden Haube schwitzte. Was in Gottes Namen sollte sie tun, wenn man sie tatsächlich vor die Türe setzte? Vor über drei Jahren war sie der Welt entflohen und absolut sicher gewesen, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

Sie fasste sich ein Herz. „Schwester Bernard, Ihr wart mir gegenüber immer skeptisch, weil ich nicht katholisch erzogen wurde.“ Sie versuchte, gelassen zu klingen. „Aber ich kann Euch versichern, dass es mir absolut ernst war mit meinem Übertritt.“

„Hm.“ Zu mehr ließ die Nonne sich nicht herab.

Donella ermahnte sich im Stillen zur Gelassenheit. Was für eine Wichtigtuerin diese Frau doch war. Aber als Enkelin eines französischen Emigranten aus der Linie der Bourbonen konnte es kaum verwundern, dass sie jeden von oben herab behandelte.

Dabei war Donella eng mit dem Earl of Riddick verwandt, und Seine Lordschaft stammte von den schottischen Königen ab. Ihre Familie konnte jederzeit mit der der hochnäsigen Novizenmeisterin mithalten.

Eine Auffassung, die sie wahrscheinlich zu einer noch größeren Angeberin als Schwester Bernard machte.

Sieh den Dingen ins Auge, Mädchen. Du würdest wahrscheinlich eine lausige Nonne abgeben.

„Es ist nicht dein Glaube, der uns Sorgen bereitet, mein liebes Kind“, sagte die Mutter Oberin und riss sie aus ihren Überlegungen. „Es ist dein …“

„Deine Unfähigkeit, dich an Regeln zu halten“, fiel Schwester Bernard der Äbtissin ins Wort.

Donella schüttelte den Kopf. „Im Gegenteil. Jeder weiß, wie dankbar ich bin, wenn ich mich an Regeln halten kann.“

So dankbar, dass sie als ausgemachte Langweilerin galt. Alec Gilbride, ihr Vetter und ehemaliger Verlobter, war ganz bestimmt dieser Auffassung. Warum sonst hätte er mit sechzehn von zu Hause fortlaufen und sich zehn Jahre lang weigern sollen, zurückzukommen?

Schwester Bernard schnaubte verächtlich. „Bei den Andachten nickst du regelmäßig ein, kannst dir die Liturgie nicht merken und singst absichtlich falsch …“

„Das ist nicht wahr!“ Sie verlor nur manchmal den Faden, weil sie in Gedanken woanders war.

„Du hältst dich nicht an das Schweigegelübde“, fuhr Schwester Bernard mit ihrer unnachsichtigen Bestandsaufnahme fort. „Und du hast die fatale Neigung, Ältere zu unterbrechen. Was angesichts der Versicherungen deiner Familie, dass du ein gehorsames, zurückhaltendes Mädchen seist, höchst verwunderlich ist.“

„Aber so bin ich wirklich“, beteuerte Donella verzweifelt. „Gehorsam und zurückhaltend.“

„Vielleicht früher einmal, aber du bist es nicht mehr.“ Schwester Bernards Ton war so trocken wie eine Abendmahlsoblate.

Wahrscheinlich hatte die Novizenmeisterin recht. Aber wenn man sie jetzt hinauswarf, würde ihre Familie sich in ihrer Einschätzung bestätigt sehen, dass ihr Versuch, vor dem Leben davonzulaufen, der reine Kokolores gewesen war, wie ihr Onkel es ausgedrückt hatte.

„Warum möchtest du Nonne werden, mein Kind?“, schaltete die Mutter Oberin sich schließlich ein.

Donella blinzelte. Sekundenlang schien ihr Verstand auszusetzen.

Denk nach, du Närrin.

„Wegen der Ruhe und des Friedens“, stieß sie schließlich hervor. „Und wegen meiner Liebe zu Gott.“

Die Mutter Oberin verzog abermals das Gesicht. Donella konnte es ihr nicht verübeln.

„Und mir gefällt die Musik“, ergänzte sie lahm.

Noch nie hatte die Mutter Oberin oder eine der Schwestern ihr diese einfache, aber entscheidende Frage gestellt. In Schottland Nonne in einem katholischen Kloster zu werden war nichts für schwache Nerven, daher hatte bis jetzt wohl kein Mensch daran gedacht, sie nach ihrer Berufung zu fragen. Abgesehen davon hatte ihr Onkel den Karmeliterinnen für ihren Eintritt eine außerordentlich großzügige Mitgift gezahlt. Keine Äbtissin, die im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte war, hätte die Unterstützung eines so mächtigen schottischen Earls verschmäht, auch wenn er nicht papistisch war.

„Man tritt einem Orden nicht bei, um Problemen aus dem Weg zu gehen“, belehrte die Mutter Oberin sie milde. „Unserer Erfahrung nach nehmen unerledigte Angelegenheiten innerhalb dieser Mauern nur umso bedrohlichere Ausmaße an. Aber das hast du schon selbst herausgefunden, wie ich glaube.“

Donella stützte die Hände auf die verschrammte Schreibtischplatte, lehnte sich vor und sah der Mutter Oberin in die Augen. „Ich strenge mich noch mehr an, Ehrwürdige Mutter. Ich schwöre es. Aber gebt mir noch eine Chance. Bitte.“

Die Äbtissin schüttelte den Kopf. „Nein, liebes Kind. Du hast getan, was du konntest, doch nicht jede Frau ist für das Leben einer Nonne gemacht.“

„Und wenn sie es bei den Franziskanerinnen versucht?“, schlug Schwester Bernard vor. „Sie sind nicht so streng wie wir.“

Mit anderen Worten, die Franziskanerinnen würden vielleicht über ihre vielen Fehler hinwegsehen, zumal, wenn sie ihre bedeutende Mitgift mitbrachte.

Donella sank auf den knarrenden Stuhl vor dem Schreibtisch. Da man sie ohnehin loswerden wollte, brauchte sie sich nicht auf tadelloses Benehmen zu konzentrieren.

„Natürlich erstatten wir dir deine Mitgift“, sagte die Mutter Oberin, als hätte sie Donellas Gedanken gelesen.

Da dies dem Kloster einen finanziellen Engpass bescheren würde, nahm Donella sich vor, ihren Onkel Riddick oder aber Alec um eine großzügige Spende zu bitten, um den Verlust abzumildern.

Beim Gedanken an ihren Cousin – den Mann, der sie sitzen gelassen hatte, um eine andere zu heiraten – wurde Donella ganz elend. Alec hatte sie als Einziger in ihrem Wunsch, ins Kloster zu gehen, unterstützt, und er hatte es getan, weil ihm wirklich etwas an ihr lag. Es war ihm sogar gelungen, die anderen zu überzeugen, und...

Erscheint lt. Verlag 9.11.2021
Reihe/Serie Historical Gold
Historical Gold
Übersetzer Gisela Grätz
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7515-0094-4 / 3751500944
ISBN-13 978-3-7515-0094-4 / 9783751500944
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