SØG. Land ohne Licht (eBook)

Spiegel-Bestseller
Ein-Nina-Portland-Thriller
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
592 Seiten
dtv Deutscher Taschenbuch Verlag
978-3-423-44034-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

SØG. Land ohne Licht -  Jens Henrik Jensen
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Wird Nina Portland siegen oder untergehen? Keine Angst vor Gegenwind: Kapitänstochter Nina Portland in ihrem gefährlichsten Fall Der letzte Teil der SØG-Reihe Bei schwerem Unwetter verunglückt eine Propellermaschine über der dänischen Westküste. Widerwillig übernimmt Nina Portland die Untersuchung der Unfallumstände. Warum lässt man sie nicht in dem Bandenkrieg ermitteln, der Esbjerg erschüttert? Sie ahnt nicht, dass die Maschine der CIA nur als Privatflugzeug getarnt war. An Bord war ein politischer Gefangener, der nun verschwunden ist. Und dann beginnt das Morden ... Die Welt, in die Nina Portland in ihrem letzten Fall eintaucht, ist düster, undurchsichtig. Wird es ihr gelingen zu verteidigen, woran sie glaubt und was sie liebt? Für Leser:innen von Jussi Adler-Olsen, Stieg Larsson und Fans von skandinavischen Krimis und Thrillern. Alle Bände der SØG-Reihe: Band 1: Dunkel liegt die See Band 2: Schwarzer Himmel Band 3: Land ohne Sicht Von Jens Henrik Jensen sind bei dtv außerdem die skandinavischen Thriller-Serien OXEN und EAST erschienen.

Jens Henrik Jensen wurde 1963 in Søvind, Dänemark, geboren. Er hat 25 Jahre als Journalist gearbeitet und war in verschiedenen Funktionen, u.a. als Redakteur und Ressortleiter, für die Tageszeitung >JydskeVestkysten< tätig. Seit 2015 widmet er sich ganz dem Schreiben. Sein Debütroman >Wienerringen< erschien 1997, in den folgenden Jahren veröffentlichte er die Kazanski-Trilogie sowie die Nina-Portland-Reihe. Im Rahmen der Recherche für seine Bücher reiste Jensen nach Murmansk, Krakau und durch den Balkan. Weitere Reisen führten ihn nach Australien und Neuseeland sowie nach Nord- und Südamerika. Mit seiner jüngsten Serie um den traumatisierten Ex-Elitesoldaten Niels Oxen wurde er zum Shootingstar der internationalen Krimiszene und eroberte auch in Deutschland soforrt die Top 5 der SPIEGEL-Bestenliste. 2017 gewann Jens Henrik Jensen den Danish Crime Award.

Jens Henrik Jensen wurde 1963 in Søvind, Dänemark, geboren. Er hat 25 Jahre als Journalist gearbeitet und war in verschiedenen Funktionen, u.a. als Redakteur und Ressortleiter, für die Tageszeitung ›JydskeVestkysten‹ tätig. Seit 2015 widmet er sich ganz dem Schreiben. Sein Debütroman ›Wienerringen‹ erschien 1997, in den folgenden Jahren veröffentlichte er die Kazanski-Trilogie sowie die Nina-Portland-Reihe. Im Rahmen der Recherche für seine Bücher reiste Jensen nach Murmansk, Krakau und durch den Balkan. Weitere Reisen führten ihn nach Australien und Neuseeland sowie nach Nord- und Südamerika. Mit seiner jüngsten Serie um den traumatisierten Ex-Elitesoldaten Niels Oxen wurde er zum Shootingstar der internationalen Krimiszene und eroberte auch in Deutschland soforrt die Top 5 der SPIEGEL-Bestenliste. 2017 gewann Jens Henrik Jensen den Danish Crime Award.

1


Die letzte Phase der Transformation war die Dusche.

Nachdem er sich exakt acht Minuten lang sorgfältig gewaschen und abgeduscht hatte, drehte er den einen Hahn nach rechts und den anderen nach links. Die Reaktion folgte unmittelbar. Er keuchte auf, als das kalte Wasser auf seinen Körper traf und eine Schockwelle von seinem jetzt glattrasierten Scheitel über den Rücken bis in Schenkel und Beine jagte. Ein Blick auf die Armbanduhr. Drei Minuten und dreißig Sekunden würde er so stehen bleiben.

Die Kälte kannte keine Gnade, doch in diesem Moment beachtete er sie nicht. Sie war lediglich ein Werkzeug, mit dem er sämtliche Zellen seines Körpers weckte, um seine Sinne zu schärfen und sich bereit zu machen.

Die zweihundertzehn Sekunden unter dem eiskalten Strahl vollbrachten die Verwandlung.

Er schaute erneut auf die Uhr, drehte den Wasserhahn zu, trat aus der Dusche im Schlafzimmer und trocknete sich ab. Nackt ging er die wenigen Schritte zur Toilette und wieder zurück. Allein durch die Art, wie sich die Luft um seinen Körper schmiegte, spürte er sie – die Transformation.

Er stellte sich vor den Spiegel und begutachtete das Resultat. Am meisten stach natürlich sein blank rasierter Schädel ins Auge. Er fühlte nach.

Weiche, glatte Haut, wo vorher dichtes Haar gewesen war. Einen Bürstenschnitt hatte er schon einmal getragen, eine Glatze hingegen noch nie. Seine Hände glitten über die haarlose Brust, weiter über die rasierten Pobacken, Schenkel und Schienbeine und zurück zum Schritt. Alles fühlte sich so sonderbar entblößt an.

Eigenartig … So sah er wohl aus, aber er wusste sehr genau, was er tat. Er war einfach äußerst vorsichtig.

DNA-Spuren waren unsichtbar – und logen nie. Davon hatte er gelesen und viele Sendungen darüber gesehen, vor allem auf seinem Lieblingskanal, National Geographic. Es gab unzählige True-Crime-Formate über leichtsinnige Idioten, denen DNA-Spuren zum Verhängnis wurden, selbst noch Jahre nach dem eigentlichen Verbrechen.

Von ihm würde niemand auch nur die geringste Spur finden. Abgesehen davon war die Mission, die er an diesem Abend durchführen würde, kein Verbrechen. Sie war eine gute Tat. Im Grunde half er, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Aber so würde die Gesellschaft die Sache nicht bewerten. Deshalb traf er seine Vorkehrungen.

Die digitalen Ziffern seiner Armbanduhr zeigten 21:17 Uhr an. Um 22:00 Uhr würde die Mission beginnen. Genau in dem Moment, in dem er sich im Hinterhof aufs Rad schwang.

Auf dem Bett vor ihm lag die Ausrüstung, ordentlich in Reihen sortiert. Die erste Reihe bestand aus der Bekleidung: Socken, Unterhose, ein enganliegendes Set aus langer Unterhose und Langarmshirt aus Nylonmaterial, ein T-Shirt, Regenjacke und Regenhose, alles komplett in Schwarz. Dazu eine ebenfalls schwarze Sturmhaube, ein Modell mit besonders schmalen Sehschlitzen.

Die gesamte Ausrüstung hatte er in Hamburg gekauft, und noch immer war jedes Teil in eine Plastikverpackung eingeschweißt. Er würde die Kleider später in einem leeren Kellerraum anziehen, wo keine Gefahr bestand, dass Haare und anderes DNA-Material aufgewirbelt wurden und sich an der Ausrüstung festsetzten.

In der zweiten Ausrüstungsreihe lagen ein Paar dünne schwarze Lederhandschuhe, ein Paar billiger Stoffschuhe mit glatter Sohle, die man wohl Chinaschuhe nannte, sowie die beiden selbstgenähten schwarzen Schnürbeutel, ebenfalls aus dünnem Leder. Diese Beutel wollte er über die Schuhe ziehen, sobald er vor Ort war, um zu verhindern, dass er den Polizeitechnikern auch nur den Hauch eines brauchbaren Fußabdrucks hinterließ.

In der dritten Reihe hatte er die Hardware bereitgelegt, sie bestand aus nur drei Dingen: einer gebrauchten Walther P1 mit vollem Magazin und dazugehörigem Schalldämpfer. Dieses Modell wurde früher bei der westdeutschen Polizei und der deutschen Bundeswehr eingesetzt und war vor einigen Jahren bei einem Besuch in einem der eher zwielichtigen Stadtteile Berlins in seinen Besitz gelangt.

Selbstverständlich hatte er die Waffenkomponenten gereinigt, desinfiziert und in jeweils eine Plastiktüte gelegt. Ebenfalls in einer Plastiktüte befand sich ein spezieller Schlüssel, den er bei einem Hamburger Schlüsselservice hatte anfertigen lassen, wo man keine Zeit mit überflüssigen Fragen verschwendete.

Es war ein Standardschlüssel der alten Art, der sich spielend einfach hatte kopieren lassen, nachdem die Bezahlung geregelt gewesen war. Als Schablone hatten zwei Abdrücke in Modellierwachs gedient, und eine Woche nach seinem ersten Besuch hatte er den fertigen Schlüssel abgeholt. Mit der Post hätte er ihn sich auf keinen Fall schicken lassen können, denn eine solche Spur hätte ihn direkt mit dem Tatort in Verbindung gebracht.

Er ließ den Blick über die drei Ausrüstungsreihen schweifen. Alles war bereit. Er hatte an jedes Detail gedacht. Nicht einmal während seiner Einkaufstouren in Hamburg war er nachlässig gewesen. Hatte Perücke, Sonnenbrille und Kappe getragen, um sich vor eventuellen Sicherheitskameras in den Geschäften zu schützen. Wie bei dem Schlüssel sollte ihn niemand jemals mit den Einkäufen in Deutschland in Verbindung bringen können. Was ohnehin niemals geschehen würde, denn er hatte vor, die gesamte Ausrüstung nach der Mission zu verbrennen. Aber trotzdem schadete es nicht, sorgfältig zu sein.

Der Schlüssel und die Pistole würden in einem kleinen Moor in einem Waldstück außerhalb der Stadt landen. Auch hier ging er kein Risiko ein. Außerdem besaß er ja noch weitere Waffen.

Wieder sah er auf die Uhr. 21:23 …

In siebenunddreißig Minuten würde er Mission Delete – Part One einleiten.

 

Unablässig prasselte der Regen nieder, und der Wind vom Meer blies so kräftig, dass er die Blätter von den Bäumen riss. Sie wirbelten durch die Luft, ehe sie auf den nassen Straßen und Gehwegen kleben blieben.

Es war längst dunkel geworden. Das Wetter war sein Verbündeter. Wäre es besser gewesen, hätte er mit der Mission bis zum nächsten Mittwoch gewartet. Jetzt minimierte der schwere Regen das Risiko, unterwegs anderen Menschen zu begegnen.

Seine Recherchen und Aufzeichnungen über das Verhalten des Zielobjekts wiesen ein deutliches Muster auf: Aus einem ihm unbekannten Grund kehrte Objekt A mittwochs ziemlich pünktlich vom Krafttraining zurück, zwischen 21:30 und spätestens 22:00 Uhr. Schon bald würde er wissen, ob das auch an diesem Mittwoch zutraf, denn der schwarze und tiefergelegte BMW mit Heckschürze und getönten Scheiben parkte stets auf dem Stellplatz direkt neben dem Treppenhaus.

Sein Fahrrad stellte er etwa vierhundert Meter von den Wohnblocks entfernt hinter einem Gebüsch ab. Dann streifte er die schwarzen Ledersäckchen über die Schuhe und zog die Kapuze der Regenjacke zu, sodass sie seinen Kopf dicht umschloss.

Er hatte seine Route sorgfältig durch Niemandsland geplant, wo er sich hinter Hecken und Sträuchern ungesehen nähern konnte. Erst kurz vor dem dritten Häuserblock bahnte er sich einen Weg durch den triefnassen Streifen aus Büschen und Geäst und blieb stehen. Mit einem Knopfdruck ließ er die Uhranzeige aufleuchten. 22:23, alles lief nach Plan.

Auf den Parkplätzen zwischen den Blocks war niemand zu sehen. Der schwarze BMW stand glücklicherweise genau dort, wo er sollte. Sein Blick wanderte über die Häuserfronten. Menschen streckten sich auf den Sofas vor den Fernsehgeräten, während Regentropfen die gelb erleuchteten Fenster hinabrannen.

Mit ruhigen Schritten überquerte er einen Rasenstreifen und betrat einen Weg aus Steinplatten. Wachsam blickte er sich um. Noch immer keine Menschenseele zu entdecken. Er nahm einen Lappen aus der Hosentasche und wischte die Ledersäckchen damit sorgfältig ab. Dann ging er auf das zweite Treppenhaus zu, öffnete die Tür und glitt lautlos hinein.

Im Schutz des dunklen Treppenschattens machte er sich bereit. Zog die Handschuhe an, montierte den Schalldämpfer, entsicherte die Waffe und streifte sich die Sturmhaube über. Dann fischte er den kopierten Schlüssel aus der rechten Jackentasche.

Dass er die zeitaufwendige Prozedur einer Schlüsselkopie in Kauf genommen hatte, war seiner extremen Vorsicht geschuldet. Natürlich hätte er es darauf ankommen lassen und einfach an der Tür klopfen können, aber was, wenn Objekt A sich ebenso vorsichtig verhielt wie er und einen Fremden spätabends nicht ohne Weiteres hereinbat?

Ein derart großes Risiko konnte er nicht eingehen. Also hatte er im Fitnessstudio den einfachen Spint, in dem das Zielobjekt während des Trainings Kleider und Wertsachen aufbewahrte, mit einem Dietrich geknackt. Es war ein Montag gewesen, als das Objekt sehr spät trainierte und nur wenige andere Gäste das Studio besuchten. Innerhalb weniger Sekunden hatte er sich Zugang zu dem Spint verschafft, den Wohnungsschlüssel in ein kleines Kästchen mit Modellierwachs gedrückt – und alles wieder verschlossen.

Während seines kurzen Besuchs hatte er eine Perücke, einen falschen Vollbart, Brille und eine Kappe getragen und sich außerdem eine Sporttasche über die Schulter gehängt. Zu dieser Zeit waren die Mitarbeiter des Studios wie üblich mit Putzen beschäftigt gewesen, und niemand hatte Notiz von ihm genommen. Aber vielleicht gab es dort ja Überwachungskameras? Man konnte nie vorsichtig genug sein.

Jetzt...

Erscheint lt. Verlag 20.7.2022
Reihe/Serie Nina-Portland-Trilogie
Übersetzer Justus Carl
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Schlagworte Alleinerziehende Mutter • Dänemark • Esbjerg • Ex-Elitesoldat • Fanatismus • Flugzeugabsturz • Geheimdienste • Geistergefangene • Gezeiten • Kapitänstochter • Krimi Skandinavien • Malmö • Mutter-Sohn-Verhältnis • Nordsee • Politthriller • PTBS • Scandi-Crime • Seefahrerfamilie • Skandinavien • Skandinavischer Krimi • skandinavischer Thriller • skandinavische Spannung • Spannung • Spiegel Bestseller Autor • Thriller • Thriller Bestseller • thriller neuerscheinung • Thriller Neuerscheinung 2022 • thriller skandinavien • toughe Ermittlerin • Trauma • Vater-Tochter-Beziehung
ISBN-10 3-423-44034-1 / 3423440341
ISBN-13 978-3-423-44034-9 / 9783423440349
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