Amissa. Die Vermissten (eBook)

Thriller | Bestsellerautor Andreas Winkelmann schreibt als Frank Kodiak

(Autor)

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2021 | 1. Auflage
432 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-45768-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Amissa. Die Vermissten -  Frank Kodiak
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Wer Geld hat, kann sich alles kaufen - auch dich! »Amissa. Die Vermissten« ist der 2. Teil der harten Thriller-Reihe um die Privatdetektive Rica und Jan Kantzius von Bestseller-Autor Frank Kodiak. Der Thriller ist unabhängig von seinem Vorgänger lesbar. Nur ein wildes Gerücht - oder grausame Realität? Wer genug Geld hat, kann sich alles kaufen und bestellen - angeblich auch Menschen, und zwar jede beliebige Person. Die hübsche Nachbarin, den Kellner, das Mädchen aus dem Bus: Wer an »Missing Order« die richtige Summe überweist, bekommt, wen er will, ohne je verdächtig zu erscheinen. Die Privatdetektive Rica und Jan Katzius kommen nicht so recht voran mit ihren Untersuchungen rund um dubiose Machenschaften bei »Amissa«, einer Organisation, die nach vermissten Personen sucht. Bis sich eine Frau meldet, die Beweise für die »Missing Order« liefern will. Doch das Treffen endet in einer Katastrophe: Die angebliche Zeugin ist tot, und als Jan heimkehrt, ist Rica verschwunden. Kurz darauf erhält Jan eine eindeutige Botschaft: Er wird seine Frau nie wiedersehen. Sollte er weiter gegen »Amissa« ermitteln, wird Rica in die Prostitution verkauft. Gibt er auf, wird sie »nur« getötet ... »Frank Kodiak« ist das Pseudonym von Bestseller-Autor Andreas Winkelmann. Mit seiner Thriller-Reihe um die Organisation »Amissa«, die weltweit nach vermissten Personen sucht, liefert Frank Kodiak harte Spannung mit intelligenten Twists. Die Privatdetektive Rica und Jan Kantzius lösen ihren ersten Fall im Thriller »Amissa. Die Verlorenen«.

Frank Kodiak ist das Pseudonym für Andreas Winkelmann, geboren 1968, der mit seinen Thrillern regelmäßig unter den Top 10 der Spiegel-Bestsellerliste steht. Schon früh entwickelte er eine Leidenschaft für spannende, unheimliche Geschichten. Nach dem Studium der Sportwissenschaften arbeitete er zunächst als Soldat, Sportlehrer, Taxifahrer, Versicherungsfachmann und freier Redakteur. Mit seiner Familie lebt er in der Nähe von Bremen - in einem einsamen Haus am Waldrand. Mehr über Andreas Winkelmann: andreaswinkelmann.com.

Frank Kodiak ist das Pseudonym für Andreas Winkelmann, geboren 1968, der mit seinen Thrillern regelmäßig unter den Top 10 der Spiegel-Bestsellerliste steht. Schon früh entwickelte er eine Leidenschaft für spannende, unheimliche Geschichten. Nach dem Studium der Sportwissenschaften arbeitete er zunächst als Soldat, Sportlehrer, Taxifahrer, Versicherungsfachmann und freier Redakteur. Mit seiner Familie lebt er in der Nähe von Bremen - in einem einsamen Haus am Waldrand. Mehr über Andreas Winkelmann: andreaswinkelmann.com.

1.


Ihre Bestellung ist gleich da. Sagen Sie, die Adresse stimmt so?«

David Stoll lauschte, wie der Typ am anderen Ende die Adresse bestätigte und versprach, ihn an der Tür zu empfangen. Der Mann hörte sich ausgelassen, vielleicht sogar ein wenig betrunken an – das passte zu seiner Bestellung. Vier XXL-Pizzen, gigantische Wagenräder, das Größte, was Rocket Pizza im Angebot hatte. Davon wurden locker zwanzig Personen satt. Da lief wohl eine größere Party, allerdings waren im Hintergrund keine Geräusche zu hören, die darauf hindeuteten.

David Stoll bedankte sich, beendete das Gespräch und startete auf seinem Handy die Navigation. Straße und Hausnummer, die der Kunde angegeben hatte, lagen außerhalb der Stadt in einem Gewerbegebiet, in dem sich um halb elf nachts eigentlich niemand mehr aufhielt. Schon tagsüber war dort wenig los, weil viele Betriebe an die neuen Flächen direkt an der Autobahn abgewandert waren, andere hatten im Zuge der Corona-Krise aufgegeben. Immer wieder gab es Fehler bei den Adressen; Straßennamen wurden verwechselt oder Hausnummern vertauscht, deshalb hatte David es sich bei zweifelhaften Lieferadressen zur Gewohnheit gemacht, sie sich von unterwegs noch einmal bestätigen zu lassen.

Dies war die letzte Tour für heute Nacht, und er freute sich auf sein Bett. Seit achtzehn Uhr lieferte er pausenlos Pizzen, Baguettes und Getränke aus, dabei war schon der Tag nicht gerade ruhig gewesen. Das Studium der Religionswissenschaften war anspruchsvoller, als er es sich vorgestellt hatte, und wenn er sich nicht richtig reinkniete, würde er es nicht schaffen. Lernen war ihm nie leichtgefallen, auch in der Schule nicht, jeden Erfolg hatte er sich hart erarbeiten müssen. Dass er zusätzlich gezwungen war, Geld zu verdienen, machte es nicht einfacher, doch David war ein hartes Leben gewohnt und kam damit zurecht. Eines Tages, so seine Hoffnung, würde er der Erste aus der Familie der Stolls mit einem akademischen Grad sein. In seiner Familie galt nur der etwas, der es geschafft, es gegen alle Widerstände zu etwas gebracht hatte – und zwar mit eigener Hände Arbeit. Jahrelang die Schulbank drücken und den Eltern auf der Tasche liegen, davon hielt bei den Stolls niemand etwas – oder treffender: Davon hielt sein Vater nichts.

David lenkte den weißen VW Lupo mit dem bescheuerten Aufdruck einer grinsenden Pizza an den Türen in das dunkle Gewerbegebiet. Nachts brannten hier nur an den Kreuzungen Straßenlaternen. Der herbsttypische Oktoberregen ließ die Sicht gegen null sinken, und das leise Quietschen der abgenutzten Scheibenwischer tötete David den letzten Nerv. Viermal ließ ihn das Navi abbiegen, bevor er die Straße erreichte, in der Nummer 20 liegen sollte. Schon von Weitem sah er Licht; es war das einzige beleuchtete Gebäude in der Straße. Wie es aussah, handelte es sich um einen mittelgroßen Betrieb, eine ehemalige Tischlerei vielleicht oder ein Metallbauer. Firmen dieser Größe waren dutzendweise pleitegegangen in den letzten zwei Jahren.

Das Tor an der Zufahrt war geöffnet, der Parkplatz aber leer. Wo waren die Wagen der Partygäste? Waren sie mit dem Taxi gekommen, um trinken zu können?

Die Rolltore der Halle hatten im oberen Drittel schmale Fensterleisten, durch die bunt flackerndes Licht fiel, und als David die Wagentür aufstieß, hörte er das verhaltene Wummern von Musik. David lächelte, wünschte sich, mitfeiern zu können, öffnete den Kofferraum und holte die beiden Styroporkartons mit den Pizzen heraus.

Ein Deckel rutschte zur Seite. Der aufsteigende Geruch malträtierte seinen hungrigen Magen. Wie gern hätte er sich ein Stück von der Pizza abgerissen. Zuletzt hatte er vor fünf Stunden etwas in den Magen bekommen, allerdings nur einen Salat, denn wer an der Quelle saß, musste besonders auf sein Gewicht achten. Wenn es seine Zeit zuließ, trainierte David im Fitnessstudio – seitdem er das Studium aufgenommen hatte, allerdings nicht mehr so häufig, deshalb wollte er seine Figur nicht mit fetter Pizza ruinieren.

David befand sich auf dem Weg zu einem der Rolltore, neben dem durchsichtige Kunststoffcontainer für den Transport von Flüssigkeiten aufgestapelt waren, als die Eingangstür im Büroanbau aufging.

»Hierher!«, rief ein Mann winkend.

Vor dem Sprühregen geschützt stand er im Halbdunkel des Überdachs, sodass David zunächst nicht mehr erkennen konnte als eine große Gestalt.

»Können Sie die drinnen auf den Tisch legen?«, fragte der Mann, trat beiseite und ließ David passieren. Er roch nach teurem Aftershave, sein Haarschnitt war gepflegt, der Dreitagebart ebenfalls. Ein attraktiver Mann mit gewinnendem Lächeln, perfekt gekleidet.

»Klar … wohin?«

»In die Teeküche bitte. Letzte Tür links.«

Seine Stimme klang angenehm und kultiviert.

Der Gang war schmal und lang, mehrere Türen gingen davon ab. Sie standen offen, die Büros dahinter waren verwaist, keine Möbel mehr darin. Es roch leicht muffig, so als sei lange Zeit nicht mehr durchgelüftet worden. Am Ende des Gangs befand sich eine weitere Tür, wahrscheinlich die Durchgangstür zur Halle, wo die Party stattfand. Wenige Schritte davor bog David in die Teeküche ab. Das wenige Licht darin kam von der Abzugshaube über dem Herd. In der Mitte des Raumes stand ein Klapptisch, wie er beim Camping benutzt wurde, Stühle gab es keine.

David legte die schweren Kartons mit den Megapizzen auf dem wackeligen Tisch ab, als plötzlich die Tür hinter ihm ins Schloss geworfen wurde.

Er fuhr herum.

Der Mann lehnte an der geschlossenen Tür, die Hände lässig im unteren Rücken verschränkt, und lächelte ihn an. Ein Lächeln, zu gleichen Teilen sympathisch und beängstigend; David lief ein Schauer über den Körper. Hier stimmte etwas nicht.

»Dann wären das fünfundsechzig Euro«, sagte David.

»Zieh dich aus!«, sagte der Mann.

Er musste sich verhört haben. »Wie bitte?«

»Und zwar alles«, unterbrach der Mann ihn. »Auch Unterhosen und Socken. Die Ware wird nackt ausgeliefert.«

»Spinnst du oder was? Lass mich durch. Sofort!«

David machte einen Schritt auf die Tür zu. Er war jung und trainiert und traute sich eine körperliche Auseinandersetzung durchaus zu. Die Reaktion des Mannes kam unglaublich schnell. Ein Stoß mit der flachen Hand gegen die Brust ließ David zurücktaumeln. Er stieß gegen den Klapptisch, wollte sich daran abstützen, doch der gab unter seinem Gewicht nach. Zusammen mit den Pizzen ging David zu Boden. Die Deckel der Kartons fielen herunter, würziger Duft nach Knoblauch und Salami machte sich breit. Unter der rechten Hand spürte David warme Tomatensoße und klebrigen Käse.

»Was soll das?«, stieß David aus.

Der Mann baute sich vor ihm auf und wirkte geradezu riesig aus Davids Position am Boden.

»Ausziehen, habe ich gesagt. Und zwar alles. Wenn ich dich noch ein drittes Mal auffordern muss, tut’s weh, verlass dich drauf, mein Freund.«

David versuchte, sich nach hinten wegzudrücken, um von dem Mann fort und auf die Beine zu kommen, doch er rutschte auf der Pizzasoße aus. Beim nächsten Versuch spürte er den umgefallenen Klapptisch im Rücken – weiter ging’s nicht. Er saß in der Falle. David spürte, wie sein Ärger und sein Mut unter dem bedrohlichen Auftreten des Mannes und seinem zunehmend diabolischen Lächeln zerbröselten. Trotzdem wollte er sich nicht vor dem Fremden ausziehen und schüttelte den Kopf.

Der Mann stürzte sich auf ihn und schlug ihn ins Gesicht. Davids Kopf wirbelte herum, im Nacken knackte es vernehmlich. Der Schlag war nicht wuchtig genug gewesen, um ihn bewusstlos werden zu lassen, aber der dicke Siegelring des Mannes reichte aus, seinen Widerstand zu brechen.

Einen Lidschlag später spürte David, wie er in den Schwitzkasten genommen und aus dem Raum geschleppt wurde. Ohne etwas dagegen unternehmen zu können, schleifte der Mann ihn in die Halle, in der die Party stattfand, und warf ihn dort zu Boden.

Benommen nahm David seine Umgebung als eine surreale Albtraumkulisse wahr. Überall zuckte buntes Licht, Bässe stampften, er konnte die Vibration im Betonboden spüren. Täuschte er sich, oder gab es hier gar keine Partygäste?

»Zieh dich jetzt aus!«

David schüttelte den Kopf.

»Dann eben auf die andere Tour.«

Der Mann verschwand aus Davids Sichtfeld, tauchte plötzlich hinter ihm auf, packte seinen Kopf, riss ihm das Kinn hoch und zwang ihn mit Gewalt dazu, aus einer Plastikflasche zu trinken. Dann presste er die Hand über Mund und Nase, sodass David nichts anderes übrig blieb, als die kalte Flüssigkeit hinunterzuschlucken.

Erst als die Hand von seinem Gesicht verschwand, gelang es David, sich zu wehren. Er konnte um sich schlagen, erwischte den Mann aber nicht, der sich mit einem schnellen Schritt nach hinten in Sicherheit brachte. Durch die Musik hindurch hörte David ein Lachen. Unsicher kam er auf die Beine, sah sich um. Die Halle war leer. Keine Gäste, nur einige Kunststoffcontainer und ein Gabelstapler. Es roch süßlich. Auf dem Boden stand eine tragbare Musikanlage mit den farbigen Scheinwerfern. Die Plastikflasche, aus der David hatte trinken müssen, lag auf dem Boden, ein Rest Flüssigkeit war herausgelaufen und bildete eine beinahe perfekt kreisrunde Lache.

»Was soll das!?«, schrie David den Mann an, der sich vor der Tür zum Büroanbau positioniert hatte.

David nahm seinen Mut und seine...

Erscheint lt. Verlag 2.11.2021
Reihe/Serie Kantzius
Kantzius
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Amissa • Amissa Frank Kodiak • Amissa Frank Kodiak Band 2 • Andreas Winkelmann • Band 2 Amissa • Bestseller-Autor • Deutschland • Ermittlungen • Frank Kodiak • Frank Kodiak Reihenfolge • Geld regiert die Welt • Geschenkbücher für Männer • Geschenkbuch für Männer • Hammertal • Hans Zügli • harter Thriller • Jan Kantzius • Jubiläum • Missing order • Missing-Order • Mord • Organisation vermisste Menschen • Privatdetektiv • Privatermittler • Prostitution • Reich Zirkel • Rica Kantzius • Sex kaufen • spannender Thriller+Männer • Spendengala • Thriller • Thriller Action • Thriller Buch • Thriller deutsche Autoren • Thriller Deutschland • thriller entführung • thriller reihe • Thriller-Serie • Thriller Taschenbuch • Vermisstensuche • Vermisste Personen
ISBN-10 3-426-45768-7 / 3426457687
ISBN-13 978-3-426-45768-9 / 9783426457689
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