Historical Lords & Ladies Band 88 (eBook)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
400 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-0255-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Historical Lords & Ladies Band 88 -  Louise Allen,  Christine Merrill
Systemvoraussetzungen
5,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

MASKERADE UNTERM MISTELZWEIG von LOUISE ALLEN
Der Kammerdiener Lucas flirtet mit ihr? Schockierend! findet Lady Rowan. Andererseits: Er weiß ja nicht, wer sie wirklich ist, und hält sie für eine einfache Zofe. Doch auch Lucas hat ein Geheimnis, gibt vor, ein anderer zu sein. Und so beginnt eine zärtliche Weihnachtsscharade ...
BITTERSÜSSE KÜSSE AUF DEM WEIHNACHTSBALL von CHRISTINE MERRILL
In der schönen Barbara erwacht bittersüße Leidenschaft, als der Fabrikbesitzer Joseph Stratford ihr auf dem Weihnachtsball heimlich einen Kuss stiehlt. Aber sie darf sich nicht in ihn verlieben! Denn er wird schon bald eine andere heiraten ...



Louise Allen lebt mit ihrem Mann - für sie das perfekte Vorbild für einen romantischen Helden - in einem Cottage im englischen Norfolk. Sie hat Geografie und Archäologie studiert, was ihr beim Schreiben ihrer historischen Liebesromane durchaus nützlich ist.

1. KAPITEL

12. Dezember 1816

Deine Stiefmutter verlangt von dir, dass du einen Mörder heiratest?“ Lady Rowan Chilcourt starrte ihre Freundin an, die ganz blass geworden war. „Ich gehe zwei Jahre weg, und wenn ich wiederkomme, muss ich feststellen, dass du dich wie ein Lamm zur Schlachtbank führen lässt?“

„Zur Schlachtbank? Sag doch nicht so was, Rowan! Und was kann ich schon dagegen tun?“ Miss Penny Maylin wurde noch blasser, auch wenn das gar nicht möglich schien. „Wir wissen doch gar nicht, ob er ein Mörder ist – bestimmt ist er keiner –, aber was man sich so erzählt, ist schon beunruhigend, und Lord Danescroft – oh Rowan, wenn du ihn nur sehen könntest! Er ist so düster, ernst und furchtbar unheimlich.“

„Du musst dich weigern!“, erwiderte Rowan und begann so energisch auf und ab zu gehen, dass ihr Reisekleid aus Paris raschelte. Das war mal wieder typisch für Penny: Sie war die liebste, treuste Freundin, die man sich nur wünschen konnte, aber sie war auch schrecklich schüchtern und wagte es nicht, sich zur Wehr zu setzen, vor allem nicht gegen Lady Maylin. Und was Pennys Stiefmutter an Wohlerzogenheit abging, glich sie mit schierer tyrannischer Durchsetzungskraft aus.

„Ich kann ihn nicht abweisen, er hat mir noch keinen Antrag gemacht. Ich kenne ihn ja noch nicht mal, nicht von Angesicht zu Angesicht. Bisher habe ich ihn nur aus der Ferne gesehen, auf Gesellschaften. Lang geblieben ist er auch nicht. Und er redet nie mit den Leuten. Und er tanzt nicht“, fügte sie klagend hinzu. „Und er lächelt nie.“

„Ich habe damals vom Tod seiner Frau in der Zeitung gelesen.“ Rowan runzelte die Stirn und versuchte sich an das Gelesene zu erinnern. Das war während des glanzvollen Wiener Kongresses gewesen, wo sie für ihren Vater Lord Chilcourt die Rolle der Gastgeberin übernommen hatte, eine ereignisreiche Zeit voller Aufregungen, die etwas ganz anderes gewesen waren als die gesetzten, wohldosierten Vergnügungen, denen eine junge Dame von vierundzwanzig Lenzen in London nachgehen konnte. Die Nachrichten aus England schienen fremd und weit weg.

Trotzdem war Lady Danescrofts Tod ein sensationelles, skandalöses Rätsel gewesen; in den Berichten wurden nicht nur die schrecklichen Details ausgewalzt, wie der Butler sie am Fuß der Dienstbotentreppe gefunden hatte, mit gebrochenem Genick, sie waren auch voller verschleierter Andeutungen und Anspielungen. „Lebhaft“ sei Lady Danescroft gewesen, habe zur „Clique der jungen Leute“ gehört und sei berühmt gewesen für ihren „großen Freundeskreis“, der nicht nur aus Damen, sondern auch aus Herren bestanden habe.

Wie es schien, hatte der Earl of Danescroft weder bei der gerichtlichen Untersuchung der Todesursache noch bei der Beerdigung irgendein Gefühl gezeigt; er hatte sich geweigert, darüber zu spekulieren, was seine Frau wohl mitten in der Nacht auf der Dienstbotentreppe zu suchen gehabt hatte, und war im Lauf der Zeit angeblich immer einsilbiger und mürrischer geworden, wenn man ihn zu diesem Thema befragte.

„Sagen die Leute wirklich, er habe sie umgebracht?“, fragte Rowan. „In den Zeitungen gab es jede Menge Andeutungen, aber es wurde nicht berichtet, dass er offen beschuldigt oder gar angeklagt wurde.“

„Nicht direkt.“ Penny runzelte die Stirn. „Man findet es sehr merkwürdig, dass er nichts unternimmt, um die ganzen Gerüchte zu unterbinden. Er hat keine Trauer für sie getragen. Und …“, sie errötete, „… angeblich hat er seinen Kammerdiener gleich am Tag darauf entlassen. Der Kammerdiener soll sehr attraktiv gewesen sein.“

„Den Kammerdiener hat er doch wohl nicht auch noch umgebracht?“, fragte Rowan halb im Scherz.

„Nein! O Rowan, sei doch einmal ernst.“ Penny zog einen Vorhang vor, um das Schneegestöber draußen auszuschließen. „Ich bin mir sicher – na ja, beinahe sicher –, dass er kein Mörder ist. Meine Güte, er ist schließlich ein Earl! Aber er sieht aus, als quälten ihn dunkle Gedanken, er ist eine düstere Erscheinung, und es heißt, dass sein Töchterchen die ganze Zeit eingesperrt sei. Das arme kleine Ding.“ Sie setzte sich und legte sich ein Umschlagtuch um die Schultern. Rowan bemerkte, dass es seit mindestens einer Saison aus der Mode war und auch nicht aus dem Atelier einer führenden Modistin stammte. „Wie könnte ich einen solchen Mann heiraten?“

„Er klingt wie der Schurke aus einem Schauerroman. Allerdings muss ich zugeben, dass er eine sehr gute Partie für dich wäre.“ Rowan nahm ebenfalls Platz, und zwar um einiges anmutiger als ihre Freundin. „Verzeih mir, wenn ich ganz offen spreche, aber …“

„Ich gehöre zu den unwichtigen Maylins“, unterbrach Penny sie und nickte zustimmend. „Ich weiß. Wir haben zwar hervorragende Verbindungen, aber wir haben kein Geld – und auch keinen Ehrgeiz. Zumindest nicht“, fügte sie gewissenhaft hinzu, „bevor Papa sich wieder verheiratet hat.“

Schweigend ließen sie die Ambitionen von Pennys Stiefmutter Revue passieren. Wenn die zweite Lady Maylin sich erhofft hatte, dass die Ehe mit einem Verwandten des Duke of Farthinghoe sie in die obersten Kreise der Gesellschaft katapultieren würde, dann war sie gründlich desillusioniert worden. Was sie allerdings nicht davon abhielt, es immer und immer wieder zu probieren.

„Warum also sollte das Auge des Earls auf dich fallen?“

„Lord Danescrofts Großmutter ist meine Patentante. Anscheinend hat sie ihn davon überzeugt, dass er sich wieder verheiraten müsse, seiner mutterlosen Tochter zuliebe und um einen Erben zu bekommen.“

„Ja, aber du …“

„Ich weiß. Ich bin weder reich noch schön. Wenn ein Mann mich anspricht, laufe ich puterrot an, und hinter mir liegt eine katastrophale Saison“, zählte Penny mit gnadenloser Ehrlichkeit auf. „Wenn ich aussähe wie du, Rowan – wenn ich deinen Esprit hätte –, dann könnte ich es verstehen.“

„Sie wollen einen … Fußabtreter, weil ihn aus der vornehmen Gesellschaft keine andere will“, sagte Rowan grimmig. Es hatte keinen Sinn, Penny einzureden, sie sei eine Schönheit. Das war sie einfach nicht. Ihr Haar war mausbraun, ihre Figur war bestenfalls schmächtig zu nennen, und sie war so bescheiden, dass es ein Wunder war, wenn jemand sie überhaupt bemerkte. Außerdem war sie gutmütig, fürsorglich, eine treue Freundin und konnte wunderbar mit Kindern umgehen. All diese liebenswerten Eigenschaften spielten auf dem Heiratsmarkt natürlich nicht die geringste Rolle.

„Ja. Und eben weil ich so ein Fußabtreter bin, weiß ich, dass ich einwillige, wenn er um meine Hand anhält. Niemand wird mich unterstützen. Meine Patentante hat mir eine Einladung zur Hausgesellschaft in Tollesbury Court an Weihnachten besorgt. Er wird auch da sein und mir dort einen Antrag machen.“

„Und wenn er zu dem Schluss kommt, dass du nicht die Richtige bist?“, fragte Rowan. „Dich können sie ja so lange tyrannisieren, bis du Ja sagst, aber ihn doch sicher nicht? Ein Earl kann tun und lassen, was er will.“

„Meine Patentante sagt, sie habe schon mit ihm über mich gesprochen, und er meint, ich klinge äußerst passend. Sie sagt, er hat genug von all dem fürchterlichen Klatsch und will eine vernünftige junge Frau, die ihm nicht mit Szenen und hysterischen Anfällen kommt und sich um den Haushalt und das Kind kümmert.“ Penny seufzte. „Das klingt alles furchtbar trostlos; ich frage mich, warum er nicht stattdessen lieber eine erstklassige Gouvernante und eine Haushälterin anstellt.“

„Weil die ihm keinen Erben schenken können“, erklärte Rowan ihr mit brutaler Offenheit. „Irgendwas kann mit ihm ja nicht stimmen, wenn seine Frau dazu getrieben wurde, sich seinen Kammerdiener zum Liebhaber zu nehmen. Vielleicht hat er sie geschlagen? Oder ihre Mitgift verprasst? Dein Vater würde dich doch sicher nicht zu der Ehe zwingen, wenn das der Fall wäre, oder?“

„Nein, würde er nicht. Aber er sagt, ich reagiere übertrieben ängstlich auf den rätselhaften Tod. Ich kann Papa einfach nicht begreiflich machen, dass mir vor Lord Danescroft regelrecht graut.“

„Also müssen wir etwas über den Earl herausfinden, was ihn diskreditiert. Dann hast du einen vernünftigen Grund, dich gegen die Ehe zu wehren, und auch dein Vater wird einsehen, dass sie deinem Glück im Wege steht.“ Schweigend starrten die beiden Freundinnen ins Feuer. Rowan griff nach einem gebutterten Teebrötchen und biss so heftig hinein, als hätte sie Seine Lordschaft vor sich. „Kommt deine Stiefmutter auch mit nach Tollesbury Court?“

„Nein. Meine Patentante sagt, dass sie Lord Danescroft bestimmt erzürnen würde, und so will sie mich lieber selbst begleiten. Sogar Papa musste dem zustimmen. Meine Stiefmutter war außer sich vor Wut.“

Rowan strich etwas Marmelade auf das Brötchen und ließ sich die Idee durch den Kopf gehen, die ihr urplötzlich gekommen war. „Wer ist gleich noch mal deine Patentante?“

„Lady Rolesby.“

„Hmm. Sie hat mich nicht mehr gesehen, seit ich mit Papa nach Wien gegangen bin. Vermutlich würde sie mich jetzt nicht wiedererkennen – das würde wohl niemand, wenn ich es mir recht überlege.“

„Nein“, stimmte Penny zu. „Du bist so gewachsen. Du warst schon immer hübsch, Rowan, aber jetzt bist du richtig schön. Aber was hat das damit zu tun?“

Rowan ignorierte das Kompliment; Penny hatte ihr Aussehen schon immer bewundert. „Nun, ich werde dich als deine Kammerzofe begleiten. Die Dienstboten wissen doch immer alles – ich werde all...

Erscheint lt. Verlag 5.11.2021
Reihe/Serie Historical Lords & Ladies
Historical Lords & Ladies
Übersetzer Petra Lingsminat
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • Historical_Herbst_Sale23 • Historical Lords & Ladies • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Sammelband • viktorianisch
ISBN-10 3-7515-0255-6 / 3751502556
ISBN-13 978-3-7515-0255-9 / 9783751502559
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 1,8 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Die Geschichte eines Weltzentrums der Medizin von 1710 bis zur …

von Gerhard Jaeckel; Günter Grau

eBook Download (2021)
Lehmanns (Verlag)
14,99
Historischer Roman

von Ken Follett

eBook Download (2023)
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
24,99