Ein Rocker zu Halloween -  Bärbel Muschiol

Ein Rocker zu Halloween (eBook)

Rockerroman
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
200 Seiten
Klarant (Verlag)
978-3-96586-459-7 (ISBN)
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Samantha, die Old Lady von Brock, dem Sergeant at Arms des Cursed Wolves Motorcycle Clubs, ist wütend. Ihr mieser Chef, der sie schon lange mit anzüglichen Angeboten bedrängt, hat ihr fristlos gekündigt. Aus Rache schnappt sie sich seinen Porsche und fährt damit zu ihrem Rocker. Sie überredet ihn, mit ihr und dem „geliehenen“ Porsche eine Spritztour durch Seattle zu machen. Keine gute Idee, wie sich bald herausstellt ... Die Cops werden auf die beiden aufmerksam, Brock wird einkassiert und droht nun für Jahre im Gefängnis zu landen. Samanthas Welt bricht auseinander. Sie gibt sich die Schuld an allem, was passiert ist ... Doch plötzlich erhält sie von unerwarteter Seite ein unmoralisches Angebot, das Brock aus dem Gefängnis befreien könnte. Aber zu welchem Preis? Und was wird ihr Rocker dazu sagen, wenn er es jemals erfährt? Und was zur Hölle hat eigentlich Halloween mit der ganzen Geschichte zu tun? Lest selbst...



Bärbel Muschiol wurde 1986 in Weilheim, Oberbayern, geboren. Glücklich verheiratet lebt und arbeitet sie mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern heute noch immer im tiefsten Bayern. Im Genre Erotik und in der Belletristik hat sich die Autorin mittlerweile einen festen Platz in den Bestsellerlisten geschaffen.

Prolog


 

Samantha

 

Der Wecker klingelt, die Sonne, die zum Fenster rein scheint, ist viel zu hell und mein Schädel pocht unangenehm.

Ich muss aufstehen. Aber ich will nicht.

Schon verrückt, der Mann neben mir, der mit den vielen Tattoos auf der Haut, der langen Narbe, die sein wunderschönes Gesicht zeichnet, und den mit Symbolen verzierten Fingern, an denen silberne Ringe stecken, hat mir schon einhundert Mal angeboten, dass er für mich sorgen würde, dass ich nicht in die Arbeit gehen muss, wenn sie mir keinen Spaß macht, und dass er mir nur allzu gerne einen dicken Bauch machen würde, um mit mir eine Familie zu gründen.

Und bei Gott! Eine Familie mit ihm ist alles, was ich will. Aber noch nicht jetzt – erst später. Irgendwann.

Allein die Vorstellung, Mutter zu sein, macht mir eine Scheiß-Angst, erfüllt mich aber auch mit großer Vorfreude.

Was diese Kindersache angeht, bin ich zwiegespalten, und obwohl ich den Mann neben mir mehr als alles auf der Welt liebe, will ich meinen Job nicht aufgeben, und das aus einem einfachen, ganz leicht erklärbaren Grund: Er ist die einzige Verbindung zur normalen Welt, die ich noch habe.

Denn das Bett, in dem ich liege, befindet sich im zweiten Stock des Cursed Wolves Motorcycle Clubs hier in Seattle. Brock, dessen warme Hand so besitzergreifend auf meinem Bauch ruht, ist der Sergeant at Arms des Clubs, und ich gehöre ihm.

Und wenn ich das so sage, dann meine ich das auch so.

Hier, in dieser aus Kutten, Waffen und Harleys bestehenden Welt, gelten andere Gesetze, Gesetze, die für die Normalos da draußen nur schwer zu verstehen sind und an die auch ich mich nur langsam gewöhnt habe.

Ich bin Brocks Old Lady und das nicht, weil ich so furchtbar alt bin, ich werde in acht Wochen gerade erst siebenundzwanzig, sondern weil ich sein Eigentum bin.

Der ‚Property of Brock‘ Schriftzug, der die Rückseite der Kutte ziert, die ich eigentlich immer (außer in der Arbeit) trage, bestätigt das.

Ganz am Anfang, vor drei Jahren, als ich meinen Rocker kennengelernt habe, hat sich alles in mir dagegen gesträubt, der Besitz eines Mannes zu sein. Mittlerweile habe ich jedoch erkannt, dass es eine Ehre ist. Ich habe verstanden, was es bedeutet, und mein Leder und den MC lieben gelernt.

Trotzdem möchte ich meinen Job nicht kündigen, das würde die letzte Verbindung zur normalen Welt kappen, und dazu bin ich noch nicht bereit.

Und das, obwohl Mikel, mein Chef, ein echt sexistisches Arschloch ist.

Brock weiß, dass ich meinen Boss nicht ausstehen kann, und dass ich einige Probleme mit ihm habe, aber nicht, dass sie sexueller Natur sind.

Wenn er es wüsste ... Holy Shit! Dann würde er nicht zögern, auf sein Bike steigen und meinem Chef die Scheiße aus dem Leib prügeln.

Brock ist ein sehr beschützender Mann mit einem dezent erhöhten Aggressionspotenzial. Wenn ihr versteht, was ich meine?

In der Welt der Motorcycle Clubs gilt das Recht des Stärkeren, nur wer kämpft – nur wer siegt – überlebt, und mein Boss hätte keine Chance gegen den Outlaw, der noch immer tief und fest schlafend neben mir im Bett liegt.

Manchmal, an Tagen, an denen Mikel mir besonders mit seinen Annäherungsversuchen auf die Nerven geht, bin ich versucht, es Brock zu sagen, aber dann beiße ich mir doch wieder auf die Zunge und beschließe, dass ich alt genug bin, meine Probleme selbst zu lösen. Ich bin kein kleines, schutzloses Mädchen, das sich hinter einem Mann verstecken muss, ich fechte meine Kämpfe selbst aus ...

Auch wenn es unangenehm und nervig ist.

Erst gestern hat es Mikel wirklich zu weit getrieben, nicht nur, dass seine Hand mal wieder auf meinem Arsch gelandet ist, nein, er hat mir auch angeboten, mir eine Gehaltserhöhung zu geben, wenn ich im Gegenzug dafür bereit bin, ihm jeden Morgen im Büro einen zu blasen.

Ich habe natürlich dankend abgelehnt, meine Sachen gepackt und bin einfach gegangen, und das, obwohl ich eigentlich noch zwei Stunden hätte arbeiten müssen.

Aber das war mir egal.

Mikel glaubt, weil er mit seinen fünfundfünfzig Jahren mehr als zwanzig Jahre älter ist als ich und ein erfolgreicher Anwalt, hat er nichts zu befürchten.

Aber Pustekuchen ...

Jeder von uns hat etwas zu verlieren, jeder von uns ist angreifbar.

Klar, ich müsste nur mit dem Finger schnippen und schon würde eine Horde Outlaws seine Kanzlei stürmen und ihn kastrieren, denn auch das bedeutet es, eine Old Lady zu sein – unter dem Schutz des gesamten Clubs zu stehen, aber das will ich nicht.

Wenn ich mich an ihm räche, dann auf einem anderen Weg, auf meinem Weg ...

Dann nehme ich mir seinen neuen Porsche Turbo vor, der ihm mindestens genauso wichtig zu sein scheint wie sein verdammter Penis.

Allein bei der Vorstellung, ihm sein Baby, wie er es immer nennt, wegzunehmen, durchfährt mich ein aufregendes Kribbeln. Was ein klarer Beweis dafür ist, dass die Cursed Wolves schon ziemlich auf mich abgefärbt haben.

Autodiebstahl ist kein Kavaliersdelikt, aber na ja, es ist besser, als seinem Boss den Schwanz abzuschneiden, findet ihr nicht?

Gott! Ich habe mir geschworen, wenn Mikel mich jemals wieder anfasst, kündige ich, schnappe mir seinen Wagen und zahle es ihm dadurch heim.

Leise seufzend drehe ich mich auf die Seite, betrachte meinen verfluchten Wolf und hauche ihm einen sanften Kuss auf die Stirn.

Er reagiert, obwohl er noch im Tiefschlaf ist, sofort, schlingt seine starken Arme um mich, zieht mich fest zu sich heran und schirmt mich so mit seinem massiven Körper vor dem Rest der Welt ab.

Es wäre gelogen, wenn ich behaupten würde, dass es nicht verlockend ist, einfach bei ihm zu bleiben, meine eigenen Probleme zu vergessen und mich einfach nur an ihn zu schmiegen und seinen unverkennbaren Duft von Mann, Schießpulver und Minze einzuatmen. Aber es geht nicht. Das wäre zu leicht, das wäre zu langweilig.

Ich brauche ein kleines bisschen Unabhängigkeit, auch wenn die nicht immer angenehm ist. Wenn ich erst mal aufgehört habe, zu arbeiten, dann wird mich der Club komplett verschlucken und das will ich nicht.

Noch nicht zumindest ...

Also löse ich mich aus der Umarmung, stehe schweren Herzens auf und versuche, das schlechte Gefühl, das mich immer mehr beschleicht, abzuschütteln.

Eine Stunde später betrete ich den Gebäudekomplex, in dem sich die Kanzlei befindet, steige in den Aufzug und mache mich auf den Weg in den sechsten Stock.

Die schreckliche Hintergrundmusik, die die kleine Liftkabine erfüllt, zerrt an meinen eh schon blank liegenden Nerven.

Irgendetwas ist heute anders, irgendetwas stimmt nicht. Das spüre ich in der Sekunde, in der ich mich an meinem Schreibtisch setze und Mikel, noch bevor ich meinen PC hochgefahren habe, angerauscht kommt.

„Kommen Sie in mein Büro. Wir müssen uns unterhalten, Samantha.“

Seit wann will er reden?

Für gewöhnlich will er ganz andere Dinge.

Nach gestern hält sich meine Lust, mich allein mit ihm in seinem Büro aufzuhalten, logischerweise in Grenzen.

„Kann das noch kurz warten? Ich habe noch einiges zu erledigen und ...“

Er lässt mich gar nicht erst aussprechen. „Sofort!“

Ich schlucke, mein Puls schnellt in die Höhe.

Mikel ist ganz offensichtlich wütend auf mich. Was ich witzig finde, denn die Einzige, die hier einen Grund hat, verärgert zu sein, bin ich.

Mein Boss marschiert voran, ich folge ihm und bereue sofort, dass ich nicht einfach bei meinem Rocker im Bett liegen geblieben bin.

Selbstsicher, ganz der erfolgreiche Rechtsverdreher, der er nun mal ist, lässt er sich hinter seinem schweren Mahagoni-Schreibtisch in den dunklen Ledersessel sinken, presst die Fingerspitzen der linken gegen die der rechten Hand und mustert mich eindringlich.

Zu eindringlich – zu hungrig dafür, dass er mein Boss ist.

„Setzen Sie sich, Samantha.“

„Danke, ich stehe lieber.“

In seinen grauen Augen bildet sich ein Sturm, und ich ahne, dass er gleich über mich hereinbrechen wird.

Scheiße! Scheiße! Scheiße!

Was kommt als Nächstes?

Bietet er mir Weihnachtsgeld an, wenn ich es mir dafür im Ausgleich von ihm anal besorgen lasse? Schön über den verdammten Tisch gebeugt, den Blick auf die vielen Gerichtsakten geheftet?

Allein bei der Vorstellung läuft es mir eiskalt den Rücken runter ...

Was tue ich hier eigentlich?

Als die Frau eines Outlaw-Bikers habe ich in einer Anwaltskanzlei sowieso ziemlich wenig zu suchen.

Oder findet ihr nicht, dass es da einen gewissen Interessenskonflikt gibt?

Wie auch immer ... Tapfer versuche ich, mir meine wachsende Nervosität nicht anmerken zu lassen, und erwidere stur Mikels Blick.

„Sie machen es mir nicht gerade leicht, Samantha. Ihre erneute Weigerung, Ihr Tätigkeitsfeld zu erweitern, stellt mich vor eine schwere Entscheidung ... Dazu kommt noch ihr persönliches Umfeld. Das alles ergibt eine Sachlage, von der ich nicht gewillt bin, sie länger zu dulden.“

Was...

Erscheint lt. Verlag 23.9.2021
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga
Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-96586-459-9 / 3965864599
ISBN-13 978-3-96586-459-7 / 9783965864597
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