Die Duchess seiner Sehnsucht (eBook)

(Autor)

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2021 | 1. Auflage
130 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-0849-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Duchess seiner Sehnsucht - Julia Justiss
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'Sie werden niemals allein sein, solange ich noch atme.' Als David Tanner Smith seine Jugendliebe Faith, die Duchess of Ashedone, vor Räubern rettet, gibt er ihr ein folgenschweres Versprechen. Denn er ist ein einfacher Bürgerlicher - und kann ihr nie mehr als ein Freund sein! Auch wenn er sich heimlich nach ihr verzehrt ...



Julia Justiss wuchs in der Nähe der in der Kolonialzeit gegründeten Stadt Annapolis im US-Bundesstaat Maryland auf. Das geschichtliche Flair und die Nähe des Meeres waren verantwortlich für zwei ihrer lebenslangen Leidenschaften: Seeleute und Geschichte! Bereits im Alter von zwölf Jahren zeigte sie interessierten Touristen das historische Annapolis, das für kurze Zeit sogar die Hauptstadt der sich von der Kolonialmacht England abspaltenden Vereinigten Staaten war. Verheiratet ist sie mit einem Offizier zur See, den sie auf einer der anderen Attraktionen von Annapolis kennengelernt hat: der Marineakademie. Mit ihm verbrachte sie viel Zeit in Tunesien und Europa. Bevor sie Tunesien, wo sie für die amerikanische Botschaft gearbeitete hatte, verließ erfüllte sie sich einen Traum: einen Regency-Roman zu vollenden. Seitdem hat sie 14 weitere Romane 3 Erzählungen und eine online-Serie veröffentlicht. Mit Preisen für ihre Werke wie dem Golden Quill, National Readers Choice, Romantic Times und All About Romance's Favorite Book of the Year, wird sie nur so überschüttet. Zur Entspannung sieht Julia sich gern Spielfilme an oder arbeitet im Garten ihres wunderschönen, im englischen Stil erbauten Hauses im östlichen Texas.

1. KAPITEL

Schnellen Schrittes marschierte David Tanner Smith, Parlamentsabgeordneter für den Bezirk Hazelwick, zurück zu seiner Wohnung in Albany. Mit ein paar Kollegen aus seiner Whig-Partei hatte er den Abend bei ein paar Gläsern Wein in Mayfair verbracht. Er wollte den Kopf wieder freibekommen und war gegangen, obwohl seine Freunde ihn gedrängt hatten, noch auf einen Schluck zu bleiben.

Der Tag im Parlament war lang gewesen. Immer wieder hatten es die Gegner des Reformgesetzes geschafft, die Abstimmung zu verzögern. Nun war er müde und wollte nicht mehr über Politik reden.

Er wohnte nun allein in seiner Wohnung. Zwar freute er sich sehr für seinen besten Freund Giles Hadley, der sein Glück mit Lady Margaret gefunden hatte, aber er fühlte sich seither einsamer, als er je gedacht hätte. Seit ihren Studententagen in Oxford hatten sie sich eine Wohnung geteilt.

Die einzige Frau, die er je geliebt hatte, war unerreichbar für ihn, weil er nur der Sohn eines einfachen Bauern war. Darum erwartete er nicht, jemals eheliche Freuden mit der Dame seines Herzens zu erleben. Obwohl er von niederer Geburt war, hatten ein Baronet und ein Marquess sich seiner angenommen und unterstützten ihn. Sozial hing er jedoch in der Luft. Er gehörte nicht der Oberschicht an und war daher nicht akzeptabel für die Spitzen der Gesellschaft. Andererseits konnten sie ihn als aufstrebenden Politiker der Whigs auch nicht völlig außer Acht lassen.

Das hielt ihm ehrgeizige Mütter vom Hals, die auf der Suche nach einer guten Partie für ihre Töchter waren. Sie waren nicht sicher, ob er ihrer Aufmerksamkeit würdig war.

Er lächelte bitter, aber dann verging ihm das Lächeln. Wer käme denn für ihn als Ehefrau überhaupt infrage, wenn ihm irgendwann die Einsamkeit zu viel wurde? Die Tochter eines Bürgerlichen, deren Vater seine politischen Ziele unterstützte? Eine politisch interessierte Aristokratin, die über den Makel seiner Geburt hinwegsah, um selbst an der Macht teilhaben zu können?

Als er in die finstere Oxford Street einbog, drangen ihm laut streitende Stimmen ans Ohr. Langsam ging er weiter und versuchte in der Dunkelheit etwas zu erkennen. Er konnte die Schemen zweier Männer und einer elegant gekleideten jungen Frau ausmachen.

„Wenn Sie mich nicht auf der Stelle gehen lassen, rufe ich die Wache!“, rief die Frau mit wütender Stimme.

„Soso, werden Sie das?“, äffte einer der beiden Männer sie mit rauer Stimme nach. Der andere packte sie an der Schulter und sagte drohend: „Das Einzige, was Sie tun werden, ist, uns Ihre Halskette zu geben – und auch das Armband und die Ohrringe, wenn Sie nicht wollen, dass Ihr hübsches Gesicht entstellt wird.“

„Oh ja, so hübsch, dass wir Sie vielleicht hinterher noch in ein Freudenhaus bringen“, fügte der andere Mann hinzu. „Dort bekommen wir für so ’nen Leckerbissen bestimmt eine hübsche Stange Geld.“

„Nehmt die Hände von mir!“, kreischte die junge Frau. Sie trat nach dem einen Mann und wand sich in seinem Griff, während der andere an den Bändern ihres Umhangs zog.

Davie packte seinen Gehstock fester und rannte auf sie zu. „Lasst die Frau los!“, rief er und hob drohend seinen Stock. „Und zwar sofort, weil ich sonst die Wache rufe.“

Beim Anblick seiner stattlichen Gestalt hielten die Männer kurz inne, doch dann ignorierten sie ihn und zerrten weiter an der Frau. Offenbar hatten sie keine Ahnung, was ein kräftiger Mann vom Lande mit einem festen Stock anrichten kann.

Ich habe sie gewarnt, dachte Davie. Den ganzen Tag hatte er sich unter all den Laffen zurückhalten müssen, darum hob die Aussicht darauf, ein paar derbe Schläge auszuteilen, seine Stimmung.

Mit einem lauten Schrei stürzte er sich auf sie. Den ersten Mann erwischte er mit dem Ende des Stocks hinter dem Ohr, sodass der zu Boden ging. Schnell trat er einen Schritt zurück und landete einen Haken auf dem Kinn des zweiten. Ein Knochen brach hörbar, und laut aufheulend ließ der Mann die Frau los. Sie raffte ihre Röcke und ergriff die Flucht.

Keuchend überlegte Davie noch einen Moment. Obwohl er die beiden Schurken am liebsten an den nächsten Konstabler ausgeliefert hätte, war es wohl besser, der Frau zu folgen. Wenn sie um diese Nachtzeit weiter allein unterwegs war, würde sie noch mehr unerwünschte Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Er ließ also die beiden Männer zurück und rannte ihr nach. „Keine Sorge, ich will Ihnen nichts tun!“, rief er. „Aber allein in den Londoner Straßen ist es gefährlich für Sie. Ich begleite Sie nach Hause.“

Die junge Frau schaute kurz über die Schulter, dann eilte sie weiter. Sie wurde jedoch durch ihre Röcke behindert, und bevor Davie sie einholen konnte, stolperte sie und fiel auf die Knie.

Mit wenigen Schritten war er bei ihr und bot ihr seine Hand, um ihr aufzuhelfen. Sie nahm sie, kam auf die Füße, aber dann zog sie ihre Hand so heftig zurück, dass sie gegen ihn prallte. Sie standen nun ganz dicht beieinander.

Leise fluchend hielt Davie sie fest, aber sie begann sich sofort wieder zu wehren. „Schluss damit!“, sagte er mit scharfer Stimme. „Ich sagte doch, ich werde Ihnen nichts tun!“ Leiser fuhr er fort: „Wir werden die Sache klären, Miss, aber nicht hier. Lassen Sie uns irgendwohin gehen, wo es sicherer ist, und dort können Sie mir erklären, wie ich Sie nach Hause bringen kann.“

Das Mädchen seufzte und hörte auf, sich weiter zu sträuben. „Bitte, Davie“, sagte sie sanft, „warum lassen Sie mich nicht einfach gehen?“

„Faith?“, fragte er ungläubig.

Als er sie im Laternenlicht genauer ansah, erkannte Davie erstaunt, dass er tatsächlich Faith Wellingford Evers, Duchess of Ashedon, in den Armen hielt.

Bevor er noch seine vom Schreck gelähmte Zunge wieder in Gang setzen konnte, entzog sich Faith seinem Griff. „Ja, ich bin es, Faith“, sagte sie. „Ich war auf der Suche nach einer Droschke, um nach Hause zu fahren. Könnten Sie mich nicht einfach gehen lassen?“

Davie unterdrückte einen Fluch, hielt sie am Handgelenk fest und zog sie mit sich. „Nein, Duchess, ich kann Sie nicht …“

„Faith, Davie. Bitte bleiben Sie bei Faith. Kann ich nicht wenigstens für kurze Zeit vergessen, dass ich eine Duchess bin?“

Es wärmte sein Herz, dass sie diese vertrauliche Anrede vorzog, obwohl er seit Jahren nicht mehr zu ihren engsten Freunden zählte. „Ich kann nicht zulassen, dass Sie ganz allein hier herumspazieren. Nirgendwo in London ist es sicher nach Einbruch der Dunkelheit. Und erst recht nicht für eine Frau!“

„Sie waren doch auch allein.“

„Ja, aber ich bin bewaffnet und in der Lage, mich zu verteidigen“, erwiderte er. „Eigentlich wollte ich das junge Mädchen, das ich gerettet habe, zu einer Taverne bringen und herausfinden, wie ich ihr helfen kann, aber mit Ihnen geht das nicht. Man würde uns alle beide erkennen. Lassen Sie mich lieber eine Droschke rufen und Sie nach Hause begleiten.“

Sie wurde langsamer. „Und Sie meinen nicht, dass Sie mich nicht einfach gehen lassen können?“ Er warf ihr einen strengen Blick zu, und sie sagte sanft: „Ich hatte nicht vor, mich leichtfertig in Gefahr zu begeben. Es tut mir wirklich leid, dass ich Ihnen Unannehmlichkeiten bereitet habe.“

Er sah Tränen an ihren langen Wimpern glänzen. Wie sehr es ihn immer noch bekümmerte, sie betrübt zu sehen!

„Das haben Sie nicht. Können Sie sich vorstellen, was für einen Aufruhr es gegeben hätte, wenn Sie wirklich die Wache gerufen hätten und Ihre Identität festgestellt worden wäre? Dann nehmen Sie doch lieber meine Hilfe an und bauen auf meine Diskretion. Sie können sich vielleicht ausmalen, was die Gesellschaft über eine Duchess sagen würde, die nachts allein auf einer Straße in Mayfair herumwandert. Wir bringen Sie jetzt besser so schnell wie möglich nach Ashedon Place zurück, bevor jemand Sie erkennt.“

Zögernd fügte er hinzu: „Sie … Sie wissen doch wohl, dass ich Ihnen niemals etwas antun würde, nicht wahr, Faith?“

Sie stieß einen tiefen Seufzer aus. „Natürlich vertraue ich Ihnen, Davie. Nun gut, nehmen wir eine Droschke. Und Sie können mich jetzt loslassen, ich laufe nicht mehr weg.“

Ohne weitere Worte schritt sie neben ihm her. Sie ließ Kopf und Schultern hängen und sah bedrückt und müde aus. Ein paar Minuten gingen sie schweigend weiter, bis sie endlich an einem Droschkenstand einen Wagen sahen. Immer noch konnte Davie kaum glauben, dass er seine Faith begleitete – nein, die Dowager Duchess of Ashedon, die nie seine Faith gewesen war. Er half ihr ins Wageninnere, und sie setzten sich.

Als sie losfuhren, blickte Davie sie an. „Geht es Ihnen gut? Sind Sie unverletzt? Wie geht es Ihren Knien?“ Wenn die Räuber ihr etwas angetan hatten, würde er sie finden und in Stücke reißen.

„Alles ist gut. Ich hatte Angst und war sehr wütend. Die haben mir den Arm umgedreht, und ich habe ein paar Beulen. Aber ich glaube, ich habe selbst einige Treffer gelandet.“

„Gott sei Dank dafür! Bevor wir am Berkeley Square ankommen, möchte ich aber noch gern erfahren, wieso Sie um diese Nachtzeit allein auf der Straße unterwegs waren.“

„Können Sie mich nicht einfach heimbringen?“

Er sah sie im Licht der Kutschenlampe von der Seite an. „Ich möchte Sie nicht bedrängen, aber … ich bin beunruhigt. Irgendetwas stimmt nicht, und ich möchte Ihnen gern helfen, wenn ich kann.“

Wieder traten ihr Tränen in die Augen. Er...

Erscheint lt. Verlag 18.9.2021
Reihe/Serie Digital Edition
Digital Edition
Übersetzer Renate Körting
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora digital edition • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook angebote • ebook günstig • ebook liebesroman • Frauenroman • Historical MyLady • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • viktorianisch
ISBN-10 3-7515-0849-X / 375150849X
ISBN-13 978-3-7515-0849-0 / 9783751508490
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