Perlen für eine Mätresse? (eBook)

(Autor)

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2021 | 1. Auflage
384 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-0305-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Perlen für eine Mätresse? -  Kat Martin
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Bestürzt erkennt Grace: Captain Ethan Sharpe hält sie für die gewissenlose Mätresse des verräterischen Viscount Forsythe! Will er sich jetzt, da sie sich auf seinem Schiff befindet, durch sie an seinem Feind rächen? Zunächst denkt Grace an Flucht, doch dann entbrennt zwischen ihr und Ethan eine glühende Leidenschaft. Noch verschweigt sie ihm ihr wahres Verhältnis zu Forsythe, noch verrät sie ihm nicht das Geheimnis des wertvollen Perlencolliers, das sie mit sich führt. Erst als sie eines Nachts die Geliebte dieses wagemutigen Mannes mit den meerblauen Augen wird, macht sie ihm ein Geständnis ...



Ihre Arbeit im Immobiliengeschäft führte die New York Times Bestseller- Autorin Kat Martin auf den Weg ins Glück. Durch ihre Tätigkeit als Maklerin lernte sie den perfekten Partner kennen - ihren Ehemann, den Western-Autor Jay Martin. 'Wir standen uns als potenzielle Verkäufer und Käufer gegenüber', erinnert sie sich. Kurz nachdem sie sich kennengelernt hatten, fragte Larry sie, ob sie ein unveröffentlichtes Manuskript eines historischen Westerns, das er verfasst hatte, lesen wolle. Sie verliebte sich sofort in den Roman - und den Autor! 'Es war eine ziemlich romantische Geschichte', gesteht sie. Nachdem sie den Text ihres zukünftigen Ehemanns ein wenig bearbeitet hatte, beschoss sie, es selbst einmal mit dem Schreiben zu versuchen. Kat machte sich auf, Bestseller-Autorin von mehr als 30 historischen und zeitgenössischen Romanen zu werden. Bis heute wurden 10 Millionen Exemplare ihrer Romane gedruckt und auf der ganzen Welt - inklusive Deutschland, Norwegen Schweden, China, Korea, England und vielen anderen Ländern - veröffentlicht. Wenn sie nicht schreibt, fährt sie gern Ski und geht auf Reisen, bevorzugt in Europa. Derzeit ist sie intensiv damit beschäftgt, ihr nächstes Buch zu verfassen.

2. KAPITEL

Eine Woche später

Ich kann sie sehen, Capt’n! Die Lady Anne! Dort … genau steuerbord, beim Fockmast.“ Captain Ethan Sharpe stand neben seinem Ersten Maat Angus McShane und richtete sein vom häufigen Gebrauch abgegriffenes Fernrohr in die angegebene Richtung. Inmitten der Dunkelheit fing die Linse den gelben Lichtschein ein, der aus den Fenstern am Heck des anderen Schiffes in die Nacht drang.

Ethans Hände krampften sich um den Messingschaft des Fernrohres. Ein eisiger Wind fegte über Deck, zerzauste sein dichtes schwarzes Haar und ließ die Haut über seinen Wangenknochen taub werden. Doch Ethan bemerkte es kaum. Endlich war seine Beute in Sicht, und nichts würde ihn mehr von ihr abhalten können.

„Setzen Sie Kurs, damit wir der Lady Anne den Weg abschneiden.“

„Wird gemacht, Capt’n.“ Der wettergegerbte Schotte war schon etwas in die Jahre gekommen und stand in Ethans Diensten, seit dieser sein erstes Schiff befehligt hatte. Rasch stiefelte der alte Seebär nun über Deck und rief der Mannschaft kurze Befehle zu. Die Matrosen machten sich sofort an die Arbeit. Die Segel begannen zitternd zu flattern, erschlafften und blähten sich dann erneut vor dem Wind. Die Takelage ächzte und seufzte, als die Sea Devil sich drehte. Die schweren Holzbalken knarzten und stöhnten, doch dann war das Schiff auf seinem neuen Kurs und durchschnitt wieder zielstrebig die Wogen.

Der Schoner maß achtzig Fuß in der Länge, war leicht, wendig und brach so mühelos durch die Wellen wie die Seelöwen, die ihm in einiger Entfernung folgten. Die Sea Devil war in der besten Werft in Portsmouth aus gut abgelagertem Eichenholz gebaut worden. Ursprünglich war sie von einem Kaufmann in Auftrag gegeben worden, der jedoch nach der Fertigstellung des Schiffes nicht mehr über die nötigen Mittel verfügt hatte.

Ethan war in dieser Notlage eingesprungen und hatte den Schoner zu einem sehr günstigen Preis erworben. Er wusste, dass er das Schiff nicht lange brauchen würde. Nur noch diesen letzten Auftrag wollte er ausführen, bevor er sich ganz den Pflichten widmete, die mit seinem neuen Stand als Marquess of Belford einhergingen.

Zuvor musste er sich jedoch dieser sehr persönlichen Angelegenheit annehmen, die ihn nicht eher würde ruhen lassen, bis sie erledigt war.

Er sah starr geradeaus. Die Sea Devil war das zweite Schiff, das er befehligte, seit er vor acht Jahren sein Marinepatent abgegeben und eine Laufbahn als Freibeuter der britischen Krone eingeschlagen hatte.

Damals war er Kapitän der Sea Witch gewesen, ein ähnlich gut ausgestattetes Schiff mit der besten Mannschaft, die man sich wünschen konnte. Fast bis auf den letzten Mann hatte er sie verloren – wenn nicht in dem Hinterhalt, in den sie gelockt worden waren, dann durch die Folgen ihrer Haft in einem französischen Gefängnis. Die Sea Witch selbst lag seitdem in ihrem eisigen Grab auf dem Meeresgrund und verrottete.

Ethan versuchte, diese Erinnerungen zu verdrängen. Seine Mannschaft gab es nicht mehr – bis auf Angus, der sich damals gerade in Schottland um seine kranke Mutter gekümmert hatte, und den schlaksigen Ned, dem es gelungen war, den Franzosen zu entkommen und an Bord eines anderen Schiffes zurück nach Portsmouth zu gelangen.

Und obwohl er selbst überlebt hatte, konnte Ethan den Verlust seiner Männer und seines Schiffes nicht vergessen und sah sein neunundzwanzigjähriges Leben um die elf Monate der Gefangenschaft beraubt, von der er unzählige Narben und ein leichtes Hinken zurückbehalten hatte. Ethan hatte sich geschworen, dass jemand ihm das Geschehene bezahlen würde – und es teuer bezahlen würde.

Unbewusst ballte er bei dem Gedanken seine Hand zur Faust.

Die Person, die dafür büßen sollte, befand sich an Bord der Lady Anne.

Grace Chastain nahm auf einem Stuhl mit hoher, kunstvoll geschnitzter Lehne Platz, den Martin Tully, Earl of Collingwood, ihr zurechtrückte. Der Earl, ein schlanker, attraktiver Mann Anfang dreißig, mit hellbraunem Haar und blassem Teint, war einer ihrer Mitreisenden. Grace hatte ihn am ersten Abend an Bord der Lady Anne kennengelernt. Die Lady Anne war das Paketboot, das sie von London nach Scarborough bringen sollte.

Lady Humphrey, die Tante von Grace’ Vater, hatte ihr ihre Unterstützung zugesagt, wann immer sie Hilfe bräuchte. Nie hätte Grace gedacht, dass sie jemals von diesem Angebot Gebrauch machen müsste, aber die Verhaftung ihres Vaters hatte ihre Situation grundlegend verändert, und nun nahm sie die Hilfe ihrer Großtante gerne an.

Grace hoffte, dass sich die Wogen bei ihrer Rückkehr nach London geglättet haben würden. Wenn nur niemand etwas von ihrer Beteiligung an der Flucht des Viscounts erfahren hatte!

Schwungvoll wurde die Tür zum Salon aufgestoßen. Grace blickte auf und sah Captain Chambers den eleganten holzgetäfelten Raum betreten. Er war ein älterer Mann, klein und stämmig, mit schütterem grauen Haar, der nun darauf wartete, dass alle Passagiere Platz nahmen, bevor er sich selbst an das Ende der Speisetafel setzte und damit den livrierten Dienern das Signal gab, mit dem Auftragen zu beginnen.

„Ihnen allen einen guten Abend.“

„Guten Abend, Captain“, antworteten die Reisenden einstimmig.

Grace und ihre Kammerzofe Phoebe befanden sich nun schon seit mehreren Tagen an Bord, und sie hatten sich mittlerweile an die Rituale auf dem Schiff gewöhnt. Zudem hatten sich ihre Mitreisenden, vor allem Lord Collingwood, als überaus erfreuliche Gesellschaft erwiesen.

Sie warf dem Earl einen verstohlenen Blick zu. Er saß neben ihr an dem langen Mahagonitisch und unterhielt sich freundlich mit der Tischnachbarin zu seiner Rechten, Mrs. Cogburn, einer fülligen Matrone, die im Norden ihren Bruder besuchen wollte. Wie Mrs. Franklin, ihre Begleiterin, war sie verwitwet. Weiterhin saßen an der Tafel ein reicher Seidenhändler aus Bath und ein frisch verheiratetes Ehepaar, die nach Schottland weiterreisen wollten, um dort Verwandte zu besuchen.

Lord Collingwood lachte über etwas, das Mrs. Cogburn gesagt hatte, und wandte seine Aufmerksamkeit dann Grace zu. Sein Blick wanderte über ihr meerblaues Seidenkleid, die rotbraunen Locken, die sie mit kleinen Perlmuttkämmen hochgesteckt trug, und verweilte dann einen Moment auf ihrem Dekolletee, bevor er sich wieder ihrem Gesicht zuwandte.

„Wenn Sie mir die Bemerkung gestatten, Miss Chastain, dann möchte ich sagen, dass Sie heute Abend besonders einnehmend aussehen.“

„Ich danke Ihnen, Mylord.“

„Und diese Perlen, die Sie tragen … sind wirklich sehr außergewöhnlich. Ich kann mich nicht erinnern, jemals eine Perlenreihe gesehen zu haben, die so harmonisch wirkte oder von so berückender Farbe gewesen wäre.“

Unbewusst berührte Grace mit den Fingern die Perlen, die sich an ihren Hals schmiegten. Die Kette war ein Vermögen wert. Wahrscheinlich hätte Grace ablehnen sollen, doch Tory hatte darauf bestanden, sie ihr zu schenken – und war es nicht ein wunderbares Schmuckstück? Von dem Moment an, da Grace sie sich umgelegt hatte, schien sie ihrem Bann erlegen zu sein.

„Sie sind schon sehr alt“, erklärte sie nun dem Earl. „Aus dem dreizehnten Jahrhundert. Es rankt sich eine tragische Geschichte um diese Kette.“

„Tatsächlich? Vielleicht könnten Sie sie mir eines Tages erzählen.“

„Das täte ich sehr gerne.“

In diesem Moment begann der Kapitän von dem Fortschritt zu berichten, den sie bislang auf ihrer Reiseroute gemacht hatten. Danach zählte er die Speisefolge des heutigen Abends auf. Die Weingläser wurden gefüllt und silberne Schalen mit verschiedenen Gemüsen, Fleisch und Fisch aufgetragen.

„Und, meine liebe Miss Chastain, wie haben Sie den Tag verbracht?“ Lord Collingwood lehnte sich zurück, als ein livrierter Diener ihm ein saftiges Stück Huhn in Zitronensauce auf den Teller legte.

„Wäre das Wetter nicht so unwirtlich gewesen, hätte ich sehr gerne einen kleinen Spaziergang gemacht.“ Nur war der Februartag bedeckt und eisig kalt, die See unruhig und aufgewühlt. Glücklicherweise litt sie nicht an der Seekrankheit, so wie ihre Kammerzofe und einige andere der Passagiere an Bord. „Ich habe meist gelesen.“

„Und welches Buch?“

„Eines meiner liebsten Stücke von Shakespeare. Lesen Sie auch gerne, Mylord?“

„Aber ja, natürlich.“ Seine Zähne standen ein wenig schief, dennoch war sein Lächeln recht einnehmend. „Und auch ich schätze unseren Barden sehr.“ Seiner Bemerkung folgte ein kleiner Vortrag über King Lear, welches das Lieblingsstück Seiner Lordschaft war.

Grace erzählte nun, dass ihr die Tragödie Romeo und Julia mit Abstand am besten gefiel.

„Ah, eine Romantikerin!“, stellte der Kapitän daraufhin fest und beteiligte sich an ihrer Unterhaltung.

Sie lächelte. „Eigentlich würde ich mich selbst nicht so bezeichnen, aber ein bisschen romantisch bin ich vielleicht doch. Und Sie, Captain Chambers? Welches Werk Shakespeares mögen Sie am liebsten?“

Für eine Antwort blieb keine Zeit, da in diesem Moment die Türen des Salons aufgestoßen wurden und ein kräftiger Matrose am Kopf der Stiege erschien. Er kletterte nach unten und eilte zum Kapitän.

Grace konnte nicht hören, was die beiden sprachen, doch nach kaum einer Minute stand der Kapitän entschlossen auf.

„Wenn Sie mich bitte...

Erscheint lt. Verlag 28.9.2021
Reihe/Serie Historical Victoria
Historical Victoria
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7515-0305-6 / 3751503056
ISBN-13 978-3-7515-0305-1 / 9783751503051
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