Der letzte Salamander -  H. K. Ysardsson

Der letzte Salamander (eBook)

Science-Fiction Krimi
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2021 | 1. Auflage
myMorawa von Dataform Media GmbH (Verlag)
978-3-99129-222-7 (ISBN)
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Drastisch verändert sich das Leben der Hauptfigur Vik Tami, als seine Heimatwelt Uhuru von den Sybanern angegriffen wird. Beide Seiten wähnen sich im Recht, die einen als Verteidiger der Umwelt, die anderen wollen den Bewohnern Uhurus mehr Bürgerrechte einräumen. Nach einer dramatischen Raumschlacht wird Vik Tami von der neuen Statthalterin syn Ildanys festgenommen und des Mordes angeklagt. Er entkommt und versucht, die Wahrheit herauszufinden. Aber er ist nicht allein mit dieser Suche. Auch die Statthalterin, ihr Adjutant und ein Admiral stolpern über Dinge, die sich nicht so einfach erklären lassen.

H. K. Ysardsson ist ein Pseudonym, unter dem die österreichische Schriftstellerin Fantasy und Science-Fiction-Romane schreibt. Unter ihrem realen Namen schreibt sie Lyrik und historische Romane. Sie ist mit Leib und Seele Selfpublisherin und würde das auch nicht aufgeben wollen. Grafik und Malen gehören ebenso zu ihren künstlerischen Aktivitäten, auch wenn sie da erst am Anfang steht. Ein Dorf im westlichen Niederösterreich, in dem sie mit ihrer Familie lebt, dient ihr als Ort der Inspiration und gleichzeitig auch als Ruheort. Blühende Obstwiesen im Frühling, sanfte Hügel das ganze Jahr über und freundliche Leute, das ist es, was sie hier hält. Ganz unterschiedlich davon sind ihre Bücher geprägt von uner-freulichen Leuten und schweren Themen, wie Menschenrechte, Gewalt, Krieg, Geschichte und noch anderes.

2

Das Flaggschiff der Sybaner kreiste in einer niedrigen Umlaufbahn über den Planeten Uhuru. Der befehlshabende Admiral hatte strikte Anweisung, das Schiff so zu steuern, dass es vom Boden aus gesehen werden konnte. Für die Mehrheit der Bevölkerung sollten sie als Befreier erscheinen, aber für die Mächtigen stellten sie eine Bedrohung dar.

Admiral Sonas konnte damit leben, denn er musste nicht nach der Zerschlagung der Salamander und der regierenden Kaste auf Uhuru bleiben. Es gab noch mehr Planeten, die nach der allumfassenden Gerechtigkeit der Sybaner gierten. Gleichheit vor dem Gesetz war mitunter eines der höchsten Güter der sybanischen Gesellschaft. Niemand durfte anders behandelt werden und jeder bekam die gleichen Chancen im Leben. Deshalb war der Admiral mit seinem Flaggschiff hier und stand auf der Kommandobrücke, um den Untergang der Uhuru-Gesellschaft herbeizuführen.

Vom Orbit aus sah der Planet wunderschön aus, weiß und blau, nur die nördliche Halbkugel zeigte einen grünen Bereich.

»Eine kalte Welt, Admiral«, meinte Commander ri Prätis, sein erster Offizier, leise.

»Sieht so aus und nicht nur klimatisch gesehen. Richten Sie das Feuer auf die Raumstation, falls sie den planetaren Schild nicht senken sollten. Die Tygantis und die Kolins sollen sich auf die restlichen Satelliten konzentrieren, der Rest hält sich zurück«, wies er den Commander an, der umgehend den Befehl an die betreffenden Stellen weitergab. Die Kommandanten der beiden Fregatten Tygantis und Kolins meldeten kurz darauf ihre Bereitschaft und drehten ab. Auf einem Monitor unweit seiner Position beobachtete der Admiral, wie sich die beiden Schiffe entfernten, nur noch Punkte auf dem Plasmabildschirm waren. Lange konnte es nicht dauern, bis die restlichen Satelliten Geschichte waren. Obwohl beide Fregatten nicht mit seinem Schiff mithalten konnten, hatten sie genug Feuerkraft, um die doppelte Anzahl an Verteidigungssatelliten zu zerstören, als hier vorhanden waren. Sonas hob den Blick und widmete sich der interessanteren Aussicht. Wie festgewachsen stand er vor dem großen Panoramabild. Seine Aufmerksamkeit galt sowohl dem Planeten als auch der Raumstation. Sie schien den Schutzschild zu generieren oder zumindest einen Großteil davon. Sobald sie ausgeschaltet war, gehörte Uhuru den Sybanern.

Der Planet sah wie ein perfekter Erholungsort aus, aber in seinem Einflussbereich befanden sich noch weitere Himmelskörper mit erheblichem wirtschaftlichen Potenzial. Uhuru selbst barg immense Bodenschätze, die jedoch nicht genutzt wurden. Dieser Umstand erstaunte Sonas, denn jede Staatsmacht wollte Profit aus seinen Ressourcen schlagen. Jahrelang hatte die sybanische Regierung auf diplomatischem Weg Zugang gesucht, um die Gesellschaft dort finanziell und auch sozial zu unterstützen, vor allem aber, um eine Reform des Kastenwesens herbeizuführen. Die Matriarchin und der oberste Salamander hatten alles schlichtweg abgelehnt. Zwar höflich und mit einem Lächeln, aber … Dieses Aber hatte ihn mit der Flotte jetzt hierhergeführt. In erster Linie galt es, die Bevölkerung von der Unterdrückung der despotisch agierenden Oberschicht zu befreien, so war zumindest die offizielle Erklärung. Sonas kannte die andere Version nicht, aber er ahnte, so wie eigentlich jeder Sybaner mit mehr als einer intakten Gehirnzelle und einem vernünftigen Sinn für Geld, dass wirtschaftliche Erwägungen der eigentliche Grund für die Intervention waren. Die ländliche Bevölkerung von Uhuru litt unter Bildungsarmut und auch sonst war es mit der Infrastruktur nicht weit her. Abgesehen von der Hauptstadt Creson gab es kaum andere größere Ansiedlungen. Alles spielte sich in Dörfern ab, die vom bäuerlichen Leben geprägt waren. Es schadete wohl nicht, die Wirtschaft anzukurbeln, das Bildungsniveau zu heben und selbst auch etwas Gewinn herauszuschlagen. Für Syban war eine Vergrößerung des Einflussbereiches nur zu wünschen. Solange jeder ein Stück vom Kuchen abbekam, war Sonas für jede kriegerische Kampagne zu haben. Er konnte sich nicht vorstellen, dass der soziale Frieden auf einem Planeten wie Uhuru noch sehr viel länger aufrecht erhalten werden könnte. Die Bevölkerung war unzufrieden. Anscheinend gärte es schon länger im Untergrund, zumindest sagten das die Geheimdienstberichte. Der Admiral wandte seine Gedanken wieder seinem Vorhaben zu. Ein großes Hindernis stand ihm noch ihm Weg.

»Versuchen Sie eine Verbindung mit der Raumstation herzustellen«, befahl er, nachdem sich die Fregatten weit genug entfernt hatten.

Die Uhuru auf der Station wehrten sich mit kleinen Geschützen, die kaum einen Schaden verursachten, die meisten Schüsse verpufften weit vor der Venau und ihrer Begleitschiffe. Noch hatte er keinen Feuerbefehl gegeben. Die Uhuru konnten sich noch ergeben.

»Ich bekomme keinen Kontakt, Admiral. Sie ignorieren meine Versuche«, informierte ihn die Bordfunkerin.

»Gut, sie wollen es nicht anders. Feuerleitstelle! Zielen Sie auf die Schildgeneratoren! Navigator, wir halten die Position. Photonentorpedos eins und drei – FEUER!«

Sonas wollte der Raumstation aus sicherer Entfernung zusetzen und den Uhuru so zeigen, dass er sie jederzeit zerstören konnte und sie nur noch lebten, weil er das so wollte. Die Schilde der Raumstation hielten, das war auch nicht anders zu erwarten gewesen. Kurz nach den ersten beiden Salven ließ er auch aus den anderen Geschütztürmen feuern. Es änderte sich jedoch nichts an der aktuellen Lage.

Der Angriff zog sich hin. Es war das übliche Taktieren und Abschätzen des jeweiligen Gegners. Hier musste man Geduld beweisen.

Wie schon so oft in den letzten Stunden, betrachtete Sonas den einzigen bewohnbaren Kontinent. Gut zu erkennen, waren die riesigen Gezeitenkraftwerke an den Küsten, der Tidenhub musste enorm sein, um die Turbinen zu betreiben. Aber daran dachte der Admiral nicht, sondern an seine Taktik: Unterbinden jeder Kommunikationsmöglichkeit und Zerstörung der Infrastruktur. Sobald der Schutzschild gefallen war, mussten die Gezeitenkraftwerke ausgeschaltet werden und danach die Solarwerke in Creson. Dabei durfte er so wenig wie möglich Schaden anrichten, das war sein Befehl.

»Wie die sich das immer vorstellen. Befördern Sie die Ratten aus ihren Löchern, aber machen Sie nichts kaputt«, ätzte er über den Befehl des Oberkommandos in Gedanken. Als ob er zu blöd wäre, einen Krieg zu führen. Lieber wäre es ihm, mit seiner Flotte ins Gefecht zu gehen, als auf eine Stadt zu feuern und Kollateralschäden an der Bevölkerung in Kauf nehmen zu müssen.

Wenigstens tat der Kommandant der Raumstation so, als wäre er ein ernstzunehmender Gegner. Sonas ertappte sich dabei, dass er seinen Widersacher unterschätzte. Das durfte er unter keinen Umständen. Sie hatten keine genauen Kenntnisse über die Bewaffnung der Station, also hieß es Vorsicht walten lassen.

Die Venau entließ einen Photonenstrahl nach dem anderen auf die Raumstation. Endlich wurden die Schilde schwächer, wiesen nach Scans sogar erhebliche Schwachstellen auf. Da kam wieder Leben in den scheinbar teilnahmslosen Admiral.

»Feuer einstellen. Verbindung mit der Station«, befahl er.

»Sie können sprechen, Admiral«, meldete die zuständige Frau von ihrer Konsole aus nur wenige Augenblicke später.

»Hier ist Admiral Sonas, Kommandant des Flaggschiffs SRS Venau, Befehlshaber der dritten Angriffsflotte der sybanischen Raumstreitkräfte. Fahren Sie den planetaren Schild herunter, andernfalls sehen wir uns gezwungen, härtere Maßnahmen zu ergreifen.«

Eine Weile blieb es still, dann knackte es durch die Lautsprecher. Jemand hustete, ein Fluch war zu hören, kurz darauf ertönte eine deutliche Stimme: »Wir werden den Schild nicht senken. Ihr Angriff ist unrechtmäßig. Ziehen Sie sich umgehend zurück.«

Aus dem Hintergrund erklangen Stimmen. »…bruch Sektion Bren, Alay, Evakuie… « Dann war wieder die deutliche Stimme zu hören: »Wir evakuieren Zivilbesatzung. Lassen Sie sie ungehindert passieren.«

»Mit wem spreche ich?«, fragte Sonas eisig. Es ging ihm gegen den Strich, so abgekanzelt zu werden.

»Verstärken Sie die Frontschilde, ziehen Sie die Energie von der Lebenserhaltung ab. Machen Sie! Die Sybaner wollen reden. Ich bin wieder da, Admiral Sonas von der SRS Venau. Verzeihen Sie die Unhöflichkeit. Vik Tami Jos’Wennen 350. Salamander von Uhuru, im Moment Kommandant der Raumstation Kylos. Ich fordere Sie ein weiteres Mal auf, das Feuer einzustellen. Wir besitzen kaum militärische Bewaffnung und stellen keine Bedrohung für Sie dar.«

»Senken Sie den Schild und wir können darüber reden.«

»Sie sind nicht befugt, mit mir in Verhandlungen zu treten.«

Sonas zog die Augenbrauen zusammen und schaute seinen Commander an. Beiden ging wohl das Gleiche durch den Kopf.

»Was für ein unangenehmer, arroganter Kerl, Admiral«, sprach ri...

Erscheint lt. Verlag 1.9.2021
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
ISBN-10 3-99129-222-X / 399129222X
ISBN-13 978-3-99129-222-7 / 9783991292227
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