Skandal um den verwegenen Earl (eBook)

(Autor)

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2021 | 1. Auflage
256 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-0262-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Skandal um den verwegenen Earl - Sophia James
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Mutig stürzt sich Francis St. Cartmail, der Earl of Douglas, in die Fluten, um Sephora vor dem Ertrinken zu retten. Doch muss es ausgerechnet er sein, das schwarze Schaf des ton? Dabei hat ihr eigener Verlobter keinen Finger gerührt, um ihr zu Hilfe zu kommen! Von nun an kreisen Sephoras Gedanken unablässig um den verwegenen Earl. Als er ihr dann auch noch sein dunkelstes Geheimnis anvertraut, hat er Sephoras Herz endgültig gewonnen. Doch wenn sie sich für ihn entscheidet, würde das einen Skandal auslösen, der die Londoner Gesellschaft erschüttert!



Romane von Georgette Heyer prägten Sophias Lesegewohnheiten. Als Teenager lag sie schmökernd in der Sonne auf der Veranda ihrer Großmutter mit Ausblick auf die stürmische Küste. Ihre Karriere als Autorin nahm jedoch in Bilbao, Spanien, ihren Anfang. Nachdem ihr drei Weißheitszähne gezogen wurden, lag sie aufgrund starker Schmerzmittel tagelang flach. Die Zeit vertrieb sie sich mit einem Stoß Mills & Boons-Romane. Unter dem Einfluss der Medikamente dachte sie, so etwas kann ich auch schreiben. Nach mehreren Romanen, die in der Reihe Harlequin Historical erschienen sind, ist sie der Meinung, endlich ihren Traumberuf gefunden zu haben. Aber genauso wie das Schreiben genießt sie die Besichtigung von europäischen Kunstschätzen mit ihrem Ehemann, einem Maler. Ihre drei fast erwachsenen Kinder, zahlreiche Haustiere und Hausrenovierungen, die nie vollständig abgeschlossen sind, verschaffen ihr den nötigen Ausgleich zu ihrer Autorentätigkeit.

2. KAPITEL

Nach der Rettungsaktion am Fluss zog Francis seinen durchnässten Rock aus, legte sich auf das Sofa in seiner Bibliothek und schloss die Augen, um die aufsteigende Übelkeit niederzuringen. Seine Kleidung war vollkommen durchnässt, aber in diesem Augenblick brauchte er nichts als Ruhe.

Es war immer so erschreckend überwältigend wie jetzt, es kam plötzlich über ihn, zog ihn von allem weg, das ihn umgab, und schickte ihn in andere Momente, andere Zeiten, andere Orte, an die er sich nicht erinnern wollte.

Nicht einmal die veränderte Umgebung vermochte die Panik zu verbannen, auch wenn es hier, zwischen seinen Büchern, leichter war abzuwarten und seine Kehle sich nicht mehr wie zugeschnürt anfühlte.

„Trink etwas, Francis. Und falls du uns dann wegsterben solltest, dann wenigstens nicht mehr mit dem schlechten Geschmack der Themse im Mund.“ Gabriel reichte ihm ein großes Glas, das bis zum Rand mit Brandy gefüllt war, und Francis setzte sich auf und trank zwei große Schlucke, ehe er das Glas abstellte.

„Das ist – mir schon früher passiert. Es – es ist nicht tödlich. Es ist nur – nur verdammt unangenehm.“ Noch immer zitterte er, und das war auch in seiner Stimme zu hören. Er fühlte sich, als wäre da Eis in seinen Knochen und zerbrochenes Glas in seinem Kopf. Er war so schrecklich müde.

„Warum?“ Ein Wort nur von Lucien, hart und zornig. „Es ist die Affäre bei Hutton’s Landing, nicht wahr? Diese verdammte Sache mit Seth Greenwood, und irgendwie ist sein Tod jetzt für immer dein Problem.“

Francis schüttelte den Kopf. „Es ist – der Schlamm.“

„Der Schlamm?“

„Der Schlamm, der uns bedeckte. Manchmal kommt die Erinnerung zurück – und ich kann mich gegen das Gefühl nicht wehren.“

„Himmel, Francis. Du bist nach Amerika gegangen und als ein vollkommen anderer Mann zurückgekommen. Reicher, das will ich dir zugestehen, aber – verändert in einer Art und Weise, die an dir zehrt, und du lässt dir von uns nicht helfen.“

Francis versuchte, sich zu konzentrieren, um herauszufinden, was nun wichtig war.

„Wer war – sie?“

„Das Mädchen, das du aus der Themse gefischt hast? Du weißt es nicht?“ Lucien musste lächeln. „Das war Lady Sephora Connaught, der so genannte Engel des ton, die Frau, der jedes weibliche Wesen nachzueifern versucht – und die mit Richard Allerly verlobt ist.“

„Der Marquess of Winslow. Der Sohn des Dukes?“

„Sein einziger Sohn. Die perfekte Verbindung. Beide Elternpaare sind gute Freunde. Braut und Bräutigam kennen einander, seit sie Kinder waren, und dann wurde mehr daraus. Es wird die Hochzeit des Jahres sein.“

Gabriel, der auf der anderen Seite des Zimmers stand, schien diese so positive Sichtweise nicht zu teilen. „Allerly ist ein Dummkopf, Luce, und das weißt du, und außerdem ist er ein verdammter Feigling.“

Zum ersten Mal seit einer Stunde spürte Francis, dass bei diesem Themenwechsel sein Zittern nachließ. „Inwiefern ist er ein Feigling?“

„Winslow war dabei, verdammt, er war gleich hinter seiner zukünftigen Frau. Er hat zugesehen, wie ihr scheuendes Pferd sie über das Geländer und in den Fluss hinunterwarf.“

„Und er hat nichts unternommen?“

„Nun, ganz offensichtlich ist er nicht ohne nachzudenken von einer hohen Brücke in einen Fluss mit heftiger Strömung gesprungen. Sein Verhalten wäre am besten damit beschrieben, dass er sich gegen die Steine des Geländers presste. Seine Fingerknöchel traten weiß hervor, so fest war der Griff, mit dem er sich festklammerte.“

Lucien sah aus, als fände er Gabriels Beschreibung außerordentlich amüsant. „Aber als du sie ans Ufer getragen hast, Francis, da war Allerly eiligst zur Stelle. Mir ist aufgefallen, dass er darauf achtete, keinen Schlamm an seine neuen Stiefel kommen zu lassen, als er sie deinen Händen entriss.“

„Entrissen hat er sie kaum“, erwiderte Gabriel. „So wie es aussah, wusste zumindest das Mädchen, wer ihr Retter war, und der Marquess brauchte etwas Zeit, um sie dazu zu bringen, dich loszulassen. Und ihr Mieder war zerfetzt. Ihr Geliebter ließ sich Zeit, in Ruhe zu betrachten, was es da zu sehen gab, ehe er seinen eigenen Rock auszog, um sie zu bedecken. Lady Alford, Sephora Connaughts Mutter, sah nicht so aus, als wäre sie mit ihm zufrieden.“

Zum ersten Mal seit Stunden entspannte Francis sich. „Es scheint, als hätte Lady Sephora euch alle beide ziemlich beeindruckt.“

Gabriel wehrte ab. „Wir sind beide glücklich verheiratete Männer, Francis. Aber wir hoffen, dass du ihren offensichtlichen Charme bemerkt hast.“

„Nun, das habe ich nicht. Ich habe zu sehr gezittert.“

Francis lehnte sich auf dem Sofa zurück und hüllte sich in eine Decke, ehe er den Rest des starken Brandys austrank. Der Name, den er gerade gehört hatte, war ihm vertraut, und er versuchte, ihn zuzuordnen.

„Lady Sephora Connaught. Kann es sein, dass ich sie kenne?“

„Sie ist Anne-Marie McDowells jüngste Kusine.“

Anne-Marie. Ihr hatte er vor vielen Jahren den Hof gemacht, aber sie war plötzlich an einer kurzen Krankheit gestorben, ehe sie ihre Beziehung vertiefen konnten. Als er das erfuhr, hatte er sich betrunken, so sehr betrunken, dass er es nicht einmal zu ihrem Begräbnis geschafft hatte. Rückblickend betrachtet vermutete er, dass seine Reaktion nicht nur von dem Schock über Anne-Maries Tod gekommen war, sondern weil er daran erinnert worden war, dass der Sensenmann sich die Menschen wahllos holte, ohne nach dem Alter, der Erfahrung oder dem Charakter zu fragen.

Die Familie allerdings war über seine Abwesenheit nicht sehr erfreut gewesen, und jetzt wusste er, dass er die Angelegenheit mit mehr Souveränität hätte handhaben müssen, als er es getan hatte.

Dort, wo Sephora Connaught ihn gekratzt hatte, schmerzte ihn die rechte Wange. Drei rote Striche verliefen vom Auge bis zum Kinn, das hatte er im Spiegel gesehen. Er hoffte, dass sie sich nicht entzündeten, so wie die Wunde auf der anderen Wange es getan hatte, und schloss die Augen.

Als er sich an diesem Tag von der Brücke gestürzt hatte, hatte ein Teil von ihm gehofft, nie wieder an die Oberfläche zu kommen, und wenn er nie wieder auftauchte, würde er als Held gefeiert werden. Eine solche Hinterlassenschaft würde vielleicht das nächtliche Heulen seiner Vorfahren zum Verstummen bringen. Die Porträts der Douglas’ säumten den steilen Treppenaufgang, wenn er nachts zu seinem Schlafzimmer ging, und es lag etwas Tröstliches darin, sich so etwas vorzustellen, bevor sein wahres Leben von Klatsch und böswilligen Unterstellungen zerstampft würde.

Einsam lief er vor einer Vergangenheit davon, die ihn immer wieder einzuholen drohte, selbst hier, in einem ruhigen, warmen Zimmer und in der Gesellschaft von Freunden. Er hob das Glas mit dem Brandy an die Lippen und trank es leer.

„Du siehst aus wie ein Mann, der seine Dämonen loswerden muss, Francis.“ Das kam von Gabriel, dessen Stimme besorgt klang. „Adelaide ist der Meinung, du hast denselben Ausdruck, den auch ich hatte, als sie mir zum ersten Mal begegnete, voller Geheimnisse und Bedauern.“

„Wie ist es ihr gelungen, dich zu heilen?“

„Oh, eine gute Ehefrau hat da so ihre Methoden, glaub mir, und meine gehört nicht zu den Frauen, die jemals etwas aufgeben.“

Jetzt mischte sich auch Lucien in das Gespräch ein. „Das ist genau das, was du brauchst. Eine Frau mit gesundem Menschenverstand, Geist und Humor.“

„Und wo, glaubst du, könnte ich dieses Muster einer Frau, das du hier beschreibst, finden?“ Der Brandy lockerte ihm die Zunge und vertrieb das Zittern, und mit der Decke über seinen Schultern fühlte er sich endlich warm und sicher.

„Vielleicht hast du sie schon gefunden und weißt es nur noch nicht.“

Ungläubig runzelte Francis die Stirn. „Lady Sephora Connaught ist verlobt und steht kurz vor ihrer Hochzeit mit dem einzigen Sohn eines Dukes. Ein kleines Hindernis, meinst du nicht auch, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass ich noch kein Wort mit ihr gewechselt habe.“

„Aber das wirst du. Sie wird dir dafür danken müssen, dass du dein Leben für sie riskiert hast, und ich bin sicher, ein Sprung in einen gefährlichen eiskalten Fluss wird eine Gegenleistung notwendig machen.“

„Der Brandy scheint euch beide dazu zu bringen, Unsinn zu reden, denn ich bin verdammt sicher, dass der so genannte Engel des ton über genügend gesunden Menschenverstand verfügt, um sich von mir fernzuhalten, oder?“

„Du stellst dich zu schlecht dar, Francis. Adam Stevenage, Seth Greenwoods Cousin, hat gesagt, du hättest versucht, Seth zu retten. Er sagte, du hättest ihn den ganzen Tag lang oberhalb des Wassers und des Schlamms gehalten, und dass es am Ende die Kälte war, die ihn mit Einbruch der Dunkelheit getötet hat.“ Das sagte Lucien mit leiser Stimme, aber voller Überzeugung.

„Aufhören.“ In diesem einen Wort lag ein Zorn, den Francis nicht verbergen konnte, und er wandte sich von beiden Freunden ab, die ihn ansahen. „Du weißt überhaupt nichts über das, was bei Hutton’s Landing passiert ist.“

„Dann erzähl es uns. Lass uns dir dabei helfen, es zu verstehen, anstatt dich wegen der Folgen aufzureiben.“

Francis schüttelte den Kopf, aber er konnte nicht verhindern, dass die Worte aus ihm herauskamen. „Stevenage irrt sich. Ich habe Seth mit meiner eigenen Dummheit...

Erscheint lt. Verlag 14.9.2021
Reihe/Serie Historical MyLady
Historical MyLady
Übersetzer Bärbel Hurst
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • Historical MyLady • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • The Penniless Lords • viktorianisch
ISBN-10 3-7515-0262-9 / 3751502629
ISBN-13 978-3-7515-0262-7 / 9783751502627
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