Der Nostradamus-Coup (eBook)

Ein John-Finch-Thriller
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2021 | 1. Aufl. 2021
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-1758-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Nostradamus-Coup - Gerd Schilddorfer
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Wenn aus alten Prophezeiungen blutiger Ernst wird ...

Dem raubeinigen Piloten John Finch fällt ein Notizbuch mit verschlüsselten Texten und der Fotografie eines Gemäldes in die Hände. Anfangs ahnt er nicht, dass es ihn auf die Spur der rätselhaften Prophezeiungen des Nostradamus führt. Und dass diese ein Geheimnis bergen, das so spektakulär und atemberaubend ist, dass John sich bald auf einer gefährlichen Verfolgungsjagd quer durch Afrika und Europa befindet. Denn die Aufzeichnungen sind gar keine Voraussagen, sondern eine Schatzkarte zu einem der legendärsten Schätze der Geschichte - mitten in Europa ...

Die John-Finch-Reihe - eine explosive Mischung aus Abenteuerroman und Verschwörungsthriller:

Band 1: Falsch
Band 2: Heiß
Band 3: Der Nostradamus-Coup
Band 4: Der Zerberus-Schlüssel

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.







<p>Gerd Schilddorfer wurde 1953 in Wien geboren. Als Journalist arbeitete er bei der Austria Presse Agentur und danach als Chefreporter für verschiedene TV-Dokumentationsreihen (Österreich I, Österreich II, Die Welt und wir). In den letzten Jahren hat er zahlreiche Thriller und Sachbücher veröffentlicht. Gerd Schilddorfer lebt und arbeitet in Wien und Stralsund, wenn er nicht gerade auf Reisen für sein neues Buch ist.<br></p>

Gerd Schilddorfer wurde 1953 in Wien geboren. Als Journalist arbeitete er bei der Austria Presse Agentur und danach als Chefreporter für verschiedene TV-Dokumentationsreihen (Österreich I, Österreich II, Die Welt und wir). In den letzten Jahren hat er zahlreiche Thriller und Sachbücher veröffentlicht. Gerd Schilddorfer lebt und arbeitet in Wien und Stralsund, wenn er nicht gerade auf Reisen für sein neues Buch ist.

Prolog


13. JULI 1781, STRAßE NACH CAMBRON, ÖSTERREICHISCH-HABSBURGISCHES FLANDERN

»Halt Er hier an!« Graf Joseph von Falkenstein, den man in eingeweihten französischen Kreisen auch den »illustren Reisenden« nannte, beugte sich vor und klopfte energisch gegen die tapezierte Holzwand der Kutsche. »Wir machen eine kurze Pause im Wald.«

Während die Kutsche langsamer wurde und Falkenstein sich den Schweiß von der Stirne wischte, sah er seinen Mitreisenden, Fürst Charles de Ligne, aus den Augenwinkeln an. De Ligne sah beneidenswert frisch aus … Die Kleidung makellos, selbst auf dem Gesicht des Fürsten war kein Schweißtropfen zu sehen.

Vielleicht wäre es doch besser gewesen, in dessen nahe gelegenem Schloss Belœil bis zum Abend abzuwarten und sich erst dann auf den Weg zu machen, dachte Falkenstein. Selbst nach der kurzen Fahrt war es heiß in der Kutsche, unerträglich heiß, und der warme Sommerwind, der durch die offenen Fenster strich, hatte in der vergangenen Stunde kaum Linderung gebracht.

De Ligne erwiderte Falkensteins Blick unbewegt und nickte dann etwas gedankenverloren, erneut vertieft in seine Reisenotizen. »Ja, in der Tat, ein guter Einfall, bevor wir im eigenen Saft sieden …«

Der hochgewachsene Fürst mit seiner ungebändigten grauen Mähne galt nicht nur als ausgezeichneter Militärexperte und einfallsreicher Diplomat, sondern wurde von vielen als geistvoller und aufgeklärter Denker, Essayist und Biograf geschätzt. Für Falkenstein, der ausgedehnte Reisen durch Europa unternahm, war er der ideale Reisegefährte, der ihn leider viel zu selten begleitete. Der Fürst stand in regem Gedankenaustausch mit den geistigen Größen seiner Zeit, wie etwa Voltaire, Rousseau oder Goethe, war europaweit mit einflussreichen Männern von Kirche und Staat befreundet und aufgrund seiner Intelligenz, seines elegant-gewandten Auftretens und seiner manchmal spitzen Zunge in den höchsten Kreisen sehr beliebt.

Als die Tür aufschwang und einer der Diener den Schemel unter den Ausstieg stellte, drang erfrischend kühle Waldluft ins Innere der Kutsche, und Falkenstein atmete auf.

»Ich habe uns einen Korb mit kühlen Getränken einpacken lassen.« De Ligne lächelte wissend und steckte seine Notizen ein. »Champagner aus Epernay, einen jungen Rosé aus dem Elsass und kaltes Wasser aus der Schlossquelle. In dieser Reihenfolge, Exzellenz?«

»Beginnen wir einfach mit dem Wasser«, erwiderte Falkenstein und atmete auf, als er den moosigen, kühlen Boden unter seinen Sohlen spürte. Zwei Bedienstete wollten eine schwere Decke darauf ausbreiten, aber der Graf winkte ab. »Es wird nur eine kurze Rast«, meinte er, »wir haben noch ein ordentliches Stück Weg vor uns.«

Sofort trat ein weiterer Diener mit Tablett, Karaffe und Gläsern vor, doch der Fürst kam ihm zuvor.

»Darf ich Euch einschenken?«, erkundigte sich de Ligne und ergriff die beschlagene Kristallflasche.

»Nur zu«, Falkenstein nickte, »schließlich seid Ihr es, der mich durch diesen unglaublich heißen wallonischen Sommer treibt. Und mir dabei Geheimnisse vor die Nase haltet wie eine Möhre dem störrischen Esel.« Dankbar ergriff er das dargebotene Glas mit Wasser, leerte es in einem einzigen Zug. »Aah, das war gut! Wollt Ihr Euch nicht ein wenig mehr erklären? Dies wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, mein Freund.«

De Ligne blickte sich vorsichtig um, nachdem er sein Glas auf das Tablett zurückgestellt hatte. »Kommt, gehen wir ein wenig spazieren«, meinte er schließlich nach einem Augenblick des Nachdenkens und wies auf einen ebenen Weg, der sich durch die Bäume ins dunkelgrüne Unterholz schlängelte.

Falkenstein sah sich etwas ratlos um. »Aber warum? Hier sind nur Eure Diener und sonst weit und breit niemand.«

»Manchmal hat sogar der Wald Ohren …«, antwortete de Ligne, verschränkte die Hände hinter seinem breiten Rücken und ging ohne weitere Bemerkung los.

Falkenstein sah ihm kurz nach, zuckte mit den Schultern und schloss sich schließlich dem als geistreichen Kosmopoliten bekannten Fürsten an. Seine Neugier hatte erneut über seine Bequemlichkeit gesiegt.

Und der kühle Wald war verlockend.

»Was sagt Euch der Name ›Cambron‹?«, begann de Ligne leise, als Falkenstein zu ihm aufgeschlossen hatte.

»Klingt wie eine Ortschaft«, erwiderte der Graf nachdenklich. »Sollte es sich etwa um das Ziel unserer heutigen Fahrt handeln?«

Der Fürst nickte und verjagte mit der Hand einige Fliegen, die summend um seinen Kopf schwirrten. »Genauer gesagt handelt es sich um den Namen eines Klosters, das ursprünglich als Abtei ›Notre Dame de Cambron‹ bekannt geworden war. Von den Zisterziensern im Jahr 1148 gegründet.«

Falkenstein sah ihn erstaunt an. »Ihr kennt mich nun schon so lange und wollt mich in ein Kloster führen? Alte Mauern, in denen unnütze und untätige Mönche ihre Gebete herunterleiern?«

De Ligne lächelte verschmitzt. »Vergebt mir, Exzellenz, aber Ihr werdet gleich verstehen. Cambron ist … anders, war von Beginn an etwas Besonderes. Zwölf Mönche erschienen hier in der Gegend mit einem Mal im Jahr 1148, direkt vom Kloster Clairvaux und seinem berühmten Abt, dem heiligen Bernhard, gesandt.«

»Bernard de Clairvaux?«, stieß Falkenstein erstaunt nach.

»Genau, der berühmte Bernard de Clairvaux. Vehementer Unterstützer der Kreuzzüge, erbitterter Gegner der Katharer, Teilnehmer am berühmten Konzil von Troyes 1129. Unter seiner Ägide gelang es Bernard, die Statuten des Templerordens, an deren Erstellung er maßgeblich beteiligt war, vom Konzil und damit von der Kirche anerkennen zu lassen. ›Der Orden der bewaffneten Mönche‹, wie einige die Templer bezeichneten, dessen Aufgabe im Schwingen des Schwertes und im Vergießen von heidnischem Blut bestand. Dieser Orden war damit institutionalisiert, anerkannt von Kirche und Papst. Eines der Gründungsmitglieder, André de Montbard, war übrigens der Onkel des heiligen Bernhard.«

Falkenstein schwieg und ging nachdenklich neben de Ligne her.

»Damit war der Begriff ›Heiliger Krieg‹ zum ersten Mal, aber für immer in der offiziellen Begriffswelt der katholischen Kirche eingeführt, wenn ich Euch daran erinnern darf.« Der Fürst blieb stehen und sah sein Gegenüber durchdringend an. »1130 ist es Bernard, der in einem Brief an die Templer erklärt, sie hätten disziplinierte Gotteskrieger zu sein, die zwar den Tod bringen würden, ohne jedoch Hass und Stolz zu zeigen. Er war es auch, der der katholischen Kirche 1145 einen neuen Papst gab, Eugen III., seinen eigenen Schüler, dessen wichtigster Berater er auch blieb. Er hatte also sowohl den obersten Hirten der Kirche inthronisiert als auch dessen bewaffnete Truppe aufgestellt. Auf seinem Weg durch den Süden Frankreichs im selben Jahr, einer bekannten Hochburg der Katharer, meinte er nur lakonisch: ›Ergreift sie und haltet nicht inne, bevor sie nicht alle vernichtet sind, denn sie haben bewiesen, dass sie lieber sterben, als sich zu bekehren.‹ Damit stand er am Ursprung des Kreuzzuges gegen die Albigenser und die Katharer, der Zehntausenden das Leben kostete und der schlussendlich die kirchliche Inquisition hervorbrachte.«

»Und drei Jahre später lässt genau jener Bernard de Clairvaux das Kloster Cambron gründen, eine Abtei unweit Eures Schlosses.« Falkenstein war mit einem Mal interessiert.

»Ein Stück Land am Fluss Dendre wurde ihnen sofort zur Schenkung gemacht, die Zisterzienser genossen damals überall hohes Ansehen. War nicht Papst Eugen III. einer der ihren? Das Kloster und seine Errichtung waren nur mehr eine reine Formsache.«

Für einige Minuten gingen die beiden Männer schweigend nebeneinander, jeder in Gedanken versunken. Sie überquerten vorsichtig ausgetrocknete Furchen, die von den schweren Rädern der Holzfällerfuhrwerke in den Boden gegraben worden waren und den Weg umpflügten.

»Doch weiter in der Geschichte, die uns interessiert, wenn Ihr erlaubt«, fuhr de Ligne fort. »Am 14. September 1307 wurde, wie Ihr wisst, der Haftbefehl Philipps IV. ausgefertigt, der alle Templer ohne Ausnahme betraf und der pflichtbewusst am 13.Oktober 1307 – also einen Monat später, und das ist äußerst wichtig – von den Schergen des Königs ausgeführt wurde. Seitdem spricht man abergläubisch von Freitag, dem 13., als einem Unglückstag.«

»Mein Aberglaube hält sich in Grenzen«, warf Falkenstein leichthin ein und sah hinauf zum Sommerhimmel, der sich über einer Kuppel aus grünen Zweigen spannte. »Wir schreiben heute den 13. Juli, und es ist ein Freitag.«

Irgendwo tief drin im Wald schrie ein Käuzchen.

»Also an einem Tag wie heute?«

De Ligne nickte und blickte düster drein. »An einem Tag wie heute«, bestätigte er. »Im Frühjahr 1312 jedenfalls löste Papst Clemens V. den Templerorden auf und beendete mit seiner Bulle fast zweihundert Jahre Ordensgeschichte. Zwei Jahre später, am 18. März 1314 schließlich, wurde der Großmeister Jacques de Molay zusammen mit Geoffroy de Charnay auf dem Scheiterhaufen in Paris verbrannt.« Der Fürst machte eine Pause, bevor er leise fortfuhr. »Euer Exzellenz werden sich fragen, was das alles mit Cambron, dem Ziel unserer Fahrt, zu tun hat? Nun, wartet ab. Ich habe Euch ein wahrhaft königliches Geheimnis versprochen, und Ihr sollt es bekommen.«

Die beiden Männer erreichten eine kleine Lichtung, und de Ligne blieb stehen.

»Zurück in den Hennegau, nach Cambron. Im Jahre 1322 ereignete sich etwas Seltsames in der Zisterzienserabtei. Wie man aus einigen noch erhaltenen Dokumenten ersehen kann, wurde eine Statue der Jungfrau Maria...

Erscheint lt. Verlag 31.8.2021
Reihe/Serie John Finch
John Finch
John Finch
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Abenteuer • Afrika • Centurien • Dan Brown • England • Europa • Flugzeug • Gänsehaut • Geheimdienst • Geheimnis • Geschichte • Indiana Jones • IS • John Finch • Nostradamus • Österreich • Prophezeiung • Schatz • Schatzkarte • spannend • Spannung • Templer • Thriller • Verschwörung
ISBN-10 3-7517-1758-7 / 3751717587
ISBN-13 978-3-7517-1758-8 / 9783751717588
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