Dr. Stefan Frank Großband 9 (eBook)

10 Arztromane in einem Sammelband

(Autor)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Aufl. 2021
640 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-1961-2 (ISBN)

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Dr. Stefan Frank Großband 9 - Stefan Frank
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Dr. Stefan Frank - dieser Name bürgt für Arztromane der Sonderklasse: authentischer Praxis-Alltag, dramatische Operationen, Menschenschicksale um Liebe, Leid und Hoffnung. Dabei ist Dr. Stefan Frank nicht nur praktizierender Arzt und Geburtshelfer, sondern vor allem ein sozial engagierter Mensch. Mit großem Einfühlungsvermögen stellt er die Interessen und Bedürfnisse seiner Patienten stets höher als seine eigenen Wünsche - und das schon seit Jahrzehnten!
Eine eigene TV-Serie, über 2000 veröffentlichte Romane und Taschenbücher in über 11 Sprachen und eine Gesamtauflage von weit über 85 Millionen verkauften Exemplaren sprechen für sich:
Dr. Stefan Frank - Hier sind Sie in guten Händen!
Dieser Sammelband enthält die Folgen 2280 bis 2289 und umfasst ca. 640 Seiten.
Zehn Geschichten, zehn Schicksale, zehn Happy Ends - und pure Lesefreude!

Jetzt herunterladen und sofort eintauchen in die Welt des Dr. Stefan Frank.

Selina Brandner lag mit offenen Augen im Bett. Es war drei Uhr nachts, wieder einmal konnte sie nicht schlafen. Sie wusste, warum, aber ändern konnte sie es nicht.

Als sie ein leises Geräusch aus dem Nachbarzimmer hörte, richtete sie sich auf. Im nächsten Augenblick wurde die Ahnung zur Gewissheit: Ihre Tochter Lili war aufgewacht und hatte zu weinen angefangen.

Selina sprang aus dem Bett und lief nach nebenan.

„Lili, Engelchen, warum weinst du denn? Hast du wieder schlecht geträumt?“

Noch immer schluchzend nickte das kleine Mädchen und schlang beide Arme um den Hals der Mutter.

Behutsam hob Selina ihre Tochter aus dem Bett.

„Wir ziehen dir erst einmal ein sauberes Nachthemd an und wechseln das Laken“, sagte sie.

Lili nässte sich nicht mehr so oft ein wie vor ihrem Umzug nach München, aber noch immer mindestens zwei Mal pro Woche. Nie schimpfte Selina sie aus. Sie brauchten beide Zeit, um das, was geschehen war, hinter sich zu lassen.

„Willst du heute Nacht bei mir schlafen?“, fragte sie, als sie Lili umgezogen hatte.

Wieder nickte die Kleine.

„Dann beziehe ich dein Bett erst morgen“, beschloss Selina, nahm ihre Tochter auf den Arm und trug sie in ihr Schlafzimmer.

Behaglich kuschelte sich Lili in die Arme ihrer Mutter. Die Tränen trockneten schnell, der Kummer war schon fast vergessen. Bald hörte Selina regelmäßige Atemzüge neben sich: Ihre Tochter war wieder eingeschlafen.

Sie vergrub ihre Nase in Lilis langen dunkelblonden Haaren, denn sie liebte den Duft ihrer Tochter. Es war schön, Lili so nah bei sich zu haben. Seit zwei Monaten lebten sie jetzt in Grünwald, in einer hübschen, bezahlbaren, freilich ein wenig engen Wohnung.

Selina hatte Arbeit in einer nahegelegenen Konditorei gefunden, in der sie sich sehr wohl fühlte. Ihre Chefs, ein Ehepaar in mittleren Jahren, hatten ihr gestattet, zur Probe ein paar „Kindertorten“ zu machen, die vor allem bei jungen Müttern überraschend gut angekommen waren. Sie wurden gerne für Geburtstagsfeiern bestellt, fast immer mit speziellen Wünschen, die Selina gern erfüllte, auch wenn sie besonders ausgefallen waren.

Man hätte also sagen können: Alles lief nach Plan. Nur konnte sie selbst nicht schlafen, und Lili hatte Albträume und war noch immer Bettnässerin.

Neulich war Lilis Höschen im Kindergarten nach dem Mittagsschlaf nass gewesen. Die Erzieherinnen hatten Selina gleich darauf angesprochen, und die anderen Kinder hatten Lili damit aufgezogen.

Sie zog ihre Tochter noch näher zu sich heran.

„Wir schaffen das, Lili“, murmelte sie. Es klang wie eine Beschwörungsformel, und so war es auch gemeint. „Wir schaffen es ganz bestimmt, du und ich.“

Wie hieß es so schön? Die Zeit heilt alle Wunden. Sie wollte ganz fest daran glauben, dass es in ihrem Fall auch so war.

Als sie das nächste Mal auf die Uhr blickte, war es vier. Sie bildete sich ein, zwischendurch ein wenig geschlafen zu haben. Sie war todmüde und zugleich hellwach, ein schrecklicher Zustand.

Während sie über die Torten nachdachte, die sie heute herstellen musste, schlief sie endlich richtig ein. Als der Wecker um sieben Uhr klingelte, fuhr sie verwirrt in die Höhe. Es war das erste Mal seit Wochen, dass sie drei Stunden am Stück tief und traumlos geschlafen hatte.

***

„Es ist doch nicht nötig, dass Sie immer noch jeden Tag nach mir sehen, Herr Dr. Frank“, sagte Alice Schirrmeister. „Mir geht es ja schon wieder viel besser.“

„Sie sind siebenundsiebzig Jahre alt und hatten einen Schlaganfall“, erwiderte Stefan Frank mit einem Lächeln. „Da sollte Ihr Hausarzt sich schon um Sie kümmern.“

„Es war ein leichter Schlaganfall, und Sie kümmern sich mehr als genug. Ich weiß doch, wie viel Sie zu tun haben.“

„Das klingt ja fast so, Frau Schirrmeister, als wollten Sie mich nicht mehr sehen.“

Sie lachte leise. „Ich freue mich über Ihren Besuch, das wissen Sie ganz genau. Wenn Sie also darauf bestehen …“

„Ich bestehe darauf“, sagte er. „Morgen komme ich um die Mittagszeit, da passt es mir am besten. Es sind ja nur ein paar Schritte von der Gartenstraße bis zu Ihnen, das ist wirklich kein großer Aufwand für einen Hausbesuch.“

Von draußen war Geschrei zu hören. Alice Schirrmeister warf einen Blick aus dem Fenster. Ihr rundes, freundliches Gesicht strahlte.

„Sehen Sie nur, Herr Dr. Frank, wie gut es den Kindern tut, dass sie nach dem vielen Regen endlich mal wieder nach draußen können.“

Im Nachbarhaus war vor einigen Monaten ein Kindergarten mit Kindertagesstätte eingezogen. Einige Nachbarn aus den umliegenden Häusern beschwerten sich bitter über den Lärm, den die Kinder machten, doch Alice Schirrmeister gehörte nicht zu ihnen, wie Stefan Frank wusste. Sie freute sich darüber, dass „endlich mal wieder Leben in dieser stillen Straße herrscht“. Leider gab es nicht viele, die ihre Meinung teilten.

Die alte Dame war vor über zehn Jahren Witwe geworden, Kinder hatten sie und ihr Mann nicht gehabt. Es gab ein paar Nichten und Neffen, die sich ab und an blicken ließen, und eine Schwester, mit der sich Alice Schirrmeister gut verstand. Den engsten familiären Kontakt hatte sie freilich zur Enkelin ihrer Schwester, einem Mädchen, das noch nur Schule ging und leidenschaftlich gern sang. Von ihr sprach sie oft und mit großer Wärme, aber das änderte nichts daran, dass sie in ihrem täglichen Leben weitgehend auf sich gestellt war.

Sie schaffte das gut, auch weil sie sich an vielem zu freuen vermochte – zum Beispiel am fröhlichen Geschrei spielender Kinder. Aber ihr Schlaganfall, auch wenn es ein leichter gewesen war, hatte ihr doch vor Augen geführt, wie schnell auch ein gesunder Mensch von der Hilfe anderer abhängig werden konnte.

„Ja, da ist viel überschüssige Energie, die sich jetzt Bahn bricht“, erwiderte Stefan Frank, als er neben seine Patientin ans Fenster getreten war und den Kindern einige Augenblicke lang zugesehen hatte. „Und jetzt muss ich in meine Praxis, Frau Schirrmeister.“

„Ich danke Ihnen für Ihren Besuch.“

Sie brachte ihn zur Tür. Ihre Schritte waren langsamer als vor dem Schlaganfall, und noch immer zog sie das rechte Bein ein wenig nach. Dennoch war er sicher, dass sie bald ihre frühere Beweglichkeit zurückgewinnen würde, denn sie hatte einen unbeugsamen Willen.

Alice Schirrmeister hatte sich in einem Fitness-Studio angemeldet, das auf Patienten wie sie spezialisiert war. Er wusste, dass sie jeden Tag trainierte: den Arm, der sich noch nicht wieder ganz heben ließ, das Bein, das sie noch nachzog, und auch den Kopf, der sie mit Konzentrationsschwäche und Erinnerungslücken quälte.

Ihre Ernährung hatte sie bereits umgestellt, und sie musste jetzt Blutverdünner einnehmen, um die Gefahr eines zweiten Schlaganfalls so weit wie möglich einzudämmen. Sie war diszipliniert, bessere Aussichten als sie konnte eine Patientin also nicht haben.

„Bis morgen, Frau Schirrmeister.“

„Ich widerspreche Ihnen nicht mehr, Herr Dr. Frank, Sie hören ja doch nicht auf mich.“

Er lief mit seiner Arzttasche hinüber zur Gartenstraße, zu seinem Haus, in dem er nicht nur praktizierte, sondern auch wohnte: Unten war die Praxis, darüber seine Wohnung. Ihm gefiel diese Einheit aus Leben und Arbeiten, andere hatten, wie er wusste, lieber mehr Abstand zwischen beidem.

Als er die Praxis betrat, war seine langjährige Mitarbeiterin Martha Giesecke schon da. Martha hatte die sechzig überschritten, aber von Ruhestand mochte sie nichts hören. Sie verstand nicht einmal, wieso Menschen vorzeitig in Rente gehen wollten. Sie liebte ihre Arbeit, und sie liebte die Patienten.

Die resolute Berlinerin hatte ein unfehlbares Gedächtnis für Krankengeschichten, aber auch für die kleinen privaten Kümmernisse oder Freuden, die ihr beim Blutabnehmen oder beim Blutdruckmessen anvertraut wurden. Sie konnte brummig wirken, wenn ihr etwas nicht passte, aber damit täuschte sie niemanden: Sie hatte ein gutes Herz, das wussten alle Patienten. Und Stefan Frank wusste es natürlich auch.

„Guten Morgen, Chef“, sagte Martha. „Wie geht es Frau Schirrmeister?“

„Jeden Tag besser. Sie findet meine täglichen Besuche überflüssig.“

„Aber sie freut sich trotzdem darüber“, stellte Martha fest.

„Ja, das gibt sie auch zu. Aber Sie kennen sie ja, Schwester Martha: Frau Schirrmeister denkt zuerst an andere, nicht an sich. Sie meint, ich hätte auch so schon genug zu tun.“

„Stimmt ja auch. Trotzdem finde ick es richtig, det Sie sie besuchen. Frau Schirrmeister ist schließlich allein, und die Jüngste ist sie auch nicht mehr.“

Die Praxistür wurde geöffnet, und Marie-Luise Flanitzer erschien. Marthas jüngere Kollegin saß in der Regel vorn am Empfang, bediente den Computer und führte den Terminkalender.

„Guten Morgen, Schwester Martha, guten Morgen, Herr Dr. Frank“, sagte sie fröhlich. „Ist das Wetter nicht herrlich? Endlich regnet es mal nicht, da geht es einem doch gleich besser.“

Wenig später begann sich das Wartezimmer zu füllen. Stefan Frank trank noch eine Tasse Kaffee, dann setzte er sich an seinen Schreibtisch und vertiefte sich in die Unterlagen für den ersten Patienten. Der Praxisalltag begann.

***

„Schon wieder fünf Bestellungen für Kindertorten, Frau Brandner“, freute sich Josef Blaunagl, als Selina die Konditorei betrat. Sie hatte Lili zuvor im Kindergarten abgeliefert, die...

Erscheint lt. Verlag 7.9.2021
Reihe/Serie Dr. Stefan Frank Großband
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Anthologie • Arzt • arzt deutsch • arzt kindle • arzt krimi • arzt-krimi • arzt liebe • Arzt Liebesroman • arzt liebesroman deutsch • Arzt Roman • arztroman buch • arzt romance • Arztromane • arztromane deutsch • arztromane e-books • arztromane e-books und liebesromane • arztromane hefte • arztromane hefte sammelband • arztromane kindle • arztromane kindle ebook • arztromane kindle ebooks deutsch • Arztromane sammelband • arzt roman familie • arzt romanhefte • arzt romantik • Box • Bundle • Chefarzt • Collection • Deutsch • Doktor • eBook • E-Book • ebox • E-Box • e-bundle • eBundle • Fortsetzungsroman • für Frauen • Großband • Großdruck • große-schrift • Happy-End • Heftchen • Heft-Roman • heftromane bastei • Klinik • Krankenhaus • Krankenschwester • Landarzt • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Mann • Medizin • Medizin Roman • Modern • Notarzt • Paket • Patient • Praxis • Reihe • reihe in bänden • Romance • Romanheft • romantik deutsch • romantisch • Sammelband • sammelband ebook deutsch • sammelband ebooks • sammelband liebe • sammelband liebesromane • sammelband liebesromane deutsch • sammelband liebesromane deutsch kindle • Sammlung • Schicksal • Schicksalsroman • schöner roman • Serie • spannend • Staffel • Wohlfühlroman
ISBN-10 3-7517-1961-X / 375171961X
ISBN-13 978-3-7517-1961-2 / 9783751719612
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