Ein Ritter für Lady Arlette (eBook)

(Autor)

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2021 | 1. Auflage
256 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-0051-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ein Ritter für Lady Arlette - Helen Dickson
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Nie hat Lady Arlette den tapferen jungen Soldaten William Latham vergessen, der sie einst während der Schlacht von Worcester sicher nach London geleitet hat. Neun Jahre sind vergangen, als sie bei einer Parade zu Ehren des Königs der bewundernde Blick eines hochgewachsenen Ritters streift. Ihr stockt der Atem, als sie William erkennt. Sofort fühlt sie sich wieder zu ihm hingezogen. Als er sie wenig später besucht, verzehrt sie sich insgeheim nach seinen Küssen. Doch hat das Schicksal William und sie zu spät zusammengeführt? Nicht nur Arlette ist längst einem anderen versprochen - auch Williams Herz scheint nicht mehr frei ...



Helen Dickson lebt seit ihrer Geburt in South Yorkshire, England, und ist seit über 30 Jahren glücklich verheiratet. Ihre Krankenschwesterausbildung unterbrach sie, um eine Familie zu gründen. Nach der Geburt ihres zweiten Sohnes begann Helen Liebesromane zu schreiben und hatte auch sehr schnell ihren ersten Erfolg. Sie bevorzugt zwar persönlich sehr die Zeit des Bürgerkrieges in England doch um ihren Lesern viel Abwechslung zu bieten, wählt sie auch andere geschichtliche Epochen für ihre Roman. Um für ihre historischen Liebesromane zu recherchieren, verbringt die Autorin viele Stunden in der Bibliothek. So lässt sie mit viel Fantasie und historischer Genauigkeit wunderschöne historische Liebesromane entstehen.

Prolog

Arlette Dryden war eine Halbwaise gewesen, schon bevor ihr Vater und ihr Bruder zu den Schwertern gegriffen hatten, um für die Sache der Royalisten einzutreten. Sie war daheim in Mayfield Hall in Oxfordshire geblieben, wo sich die treue Dienerschaft ihres Vaters um sie gekümmert hatte. Aufgrund der Nachricht von einem erneuten Gefecht zwischen Cromwells Armee und den Royalisten bei Worcester hatte es sich die inzwischen dreizehn Jahre alte Arlette zur Aufgabe gemacht, Vaters kostbares Pferd Hector zu verstecken. Noch ein Jahr zuvor hatte dieses große, lebhafte Pferd ihn in den Kampf getragen und nach der Schlacht von Dunbar verletzt nach Hause zurückgebracht, woraufhin er geschworen hatte, nie wieder sein Schwert in die Hand zu nehmen. Doch Hector befand sich noch auf der Wiese, ein verräterisches Zeichen dafür, dass sein Besitzer nicht in die Schlacht gezogen war. Sie musste ihn so verstecken, dass niemand auf ihn aufmerksam wurde, insbesondere dann, wenn plündernde Soldaten aus Worcester des Weges kommen sollten.

Wenn man den vorbeikommenden Fremden Glauben schenken konnte, stellten die Rundköpfe – wie die Anhänger des Parlaments auch genannt wurden – nach dem Sieg über die Royalisten nun eine ernste Bedrohung dar. Daher hatte die Haushälterin Blanche Arlette auch angewiesen, ja nicht das Haus zu verlassen. Zwar hatte Arlette ihr versprochen, sich daran zu halten, dennoch ertrug sie die Vorstellung nicht, dass Hector allein auf der Koppel war und es womöglich ein Rundkopf wagte, sich auf ihn zu schwingen und zu reiten. Damit stand für sie fest, dass sie sich über Blanches Anweisung hinwegsetzen musste.

Sie war außer Atem, als sie rennend die Koppel erreichte, die ein Stück weit vom Haus entfernt lag. Erleichtert stellte sie fest, dass der grasende Hector unversehrt war. Der Hengst hob den Kopf, schüttelte seine schwarze Mähne und wieherte leise, als er Arlette entdeckte. Sie wagte es nicht, ihn zu den Stallungen hinter dem Haus zu führen, denn dort waren früher einmal die edelsten Tiere beherbergt gewesen, doch sie waren alle schon vor langer Zeit in den Dienst der Royalisten gestellt und weggebracht worden. Stattdessen ging sie mit Hector zu einer Ecke der Koppel, in der sich eine so mit Lorbeerbüschen überwucherte Hütte befand, dass sie von dem Grün fast völlig verdeckt wurde. Sie zog den Hengst hinter sich her nach drinnen, wo es Heu und Wasser gab, streichelte ihn und flüsterte ihm ins Ohr, dass er ruhig sein musste. Dann verließ sie die Hütte, verschloss die Tür hinter sich und konnte nur darauf hoffen, dass er dort in Sicherheit war.

Ebenso konnte sie auf dem Rückweg zum Haus nur hoffen, dass Blanche nicht auf ihr Verschwinden aufmerksam geworden war. Mit ihrer Mutter verband Arlette nur eine schwache Erinnerung, da sie erst zwei Jahre alt gewesen war, als die Mutter bei der Geburt ihrer Schwester verstarb – zusammen mit dem Kind.

Blanche war damit diejenige, die immer für Arlette da gewesen war, und sie liebte sie wie eine leibliche Mutter. Über die wusste sie kaum etwas, denn so oft sie auch auf dieses Thema zu sprechen kam, wollte sich niemand dazu äußern – nicht einmal ihr Vater. Stattdessen wich man ihren Fragen aus und begann über etwas anderes zu reden. Sie vermutete, dass ihr Vater ihre Mutter so sehr geliebt hatte, dass es ihm einfach zu schwerfiel, Arlette von ihr zu erzählen. Eine andere Erklärung wollte ihr nicht einfallen.

Aber ihr Vater hatte ohnehin genügend andere Sorgen. In der Vergangenheit war das Anwesen von ihm dank sorgfältiger Planung erfolgreich geleitet worden, doch seit das Parlament im Krieg den Royalisten ungeheure Strafzahlungen auferlegt hatte, waren sie nahezu in den Ruin getrieben worden. Inzwischen war tagtäglich damit zu rechnen, dass man ihrem Vater Mayfield Hall wegnahm und ihn enteignete, so wie man es überall im Land mit den Gütern der Royalisten machte.

Als sie in Richtung Obstgarten schaute, fiel ihr eine Gestalt auf, die sich im Schutz der Birnbäume aufhielt und das Haus beobachtete. Vorsichtig näherte sie sich dem Mann und musterte ihn neugierig. Er war jung, höchstens siebzehn oder achtzehn. Die Kleidung war fleckig und zerrissen, das bleiche Gesicht verschwitzt und verdreckt und von Erschöpfung gezeichnet – ein Eindruck, der durch die dunklen Ringe unter den Augen noch verstärkt wurde. Der unverkennbare Geruch von Schwarzpulver hing an ihm. Getrocknetes Blut klebte an der Schulter seines Wamses.

Die Sonne schien ihm genau ins Gesicht, und allein sein Anblick weckte in Arlette Unbehagen. Woher mochte er gekommen sein? Gebannt hielt sie den Atem an, als ihr klar wurde, wie schön er doch eigentlich war. Es war kaum zu glauben, dass ein Mann so schön sein konnte. Er war ohne jeden Zweifel der bestaussehende Mann, dem sie je begegnet war. Sein Gesicht war so fein geschnitten, dass man diese Vollkommenheit fast schon als weiblich hätte beschreiben wollen, wären da nicht der entschlossen wirkende Mund und das markante Kinn gewesen. Der dunkelblaue Stoff seines Wamses spannte sich über breite Schultern, die Augen waren von einem leuchtenden Blau, das unter normalen Umständen Wärme hätte ausstrahlen müssen. Jetzt jedoch brannte in ihnen das Licht all jener Dinge, die man den belagerten Royalisten in Worcester angetan hatte.

Etwas an ihm kam ihr seltsam bekannt vor.

„Wer bist du? Ich habe das Gefühl, dass wir uns schon einmal begegnet sind“, sagte sie, als sie fast bei ihm war.

„Mein Name ist William. William Latham. Der Sohn von Lord Robert Latham von Arlington Court in Warwickshire.“ Seine Stimme klang volltönend, er sprach gebildet und mit dem Tonfall eines Gentlemans. „Dies ist doch das Haus von Sir Isaac Dryden, nicht wahr?“

Arlette nickte. Sein Name war ihr nicht fremd, er war ein Freund ihres Bruders Thomas. „Er ist mein Vater. Warst du in Worcester? Uns wurde gesagt, dass dort eine Schlacht tobt.“

Mit ernster Miene nickte er. „Das ist richtig. Die Schlacht ist jetzt vorüber, der König wurde besiegt. Ich war dort. Ich … bringe Neuigkeiten für deinen Vater.“

Arlette sah ihn erschrocken an. Ihr Gefühl sagte ihr, dass es keine guten Neuigkeiten waren und dass sie Thomas betrafen. „Geht es um Thomas?“, wagte sie nachzufragen, obwohl sie sich vor der Antwort fürchtete. „Mein Name ist Arlette. Thomas ist mein Bruder. Er gehört zur Armee des Königs.“

„Ich weiß. Wir haben zusammen gekämpft.“

„Ich kann mich daran erinnern, dass Thomas von dir erzählt hat.“

William nickte. „Wir haben gemeinsam die Schule besucht. Ich bin auf seine Bitte hin hergekommen, und ich muss dir sagen, dass Eile geboten ist. Wirst du mich zu deinem Vater bringen?“

„Ja“, sagte sie leise. „Er wartet bereits ungeduldig auf eine Nachricht von Thomas. Du siehst erschöpft aus … und du bist verwundet.“ Auf einmal fiel ihr auf, wie er seine Schulter hielt.

Er atmete tief durch. „Es ist nicht so einfach, um sein Leben zu rennen, wenn man von einem Schwert getroffen wurde.“

„Hast du denn kein Pferd?“

„Das hatte ich. Aber das musste ich einige Meilen von hier entfernt zurücklassen, weil es bei Worcester zu viele Verletzungen davongetragen hatte.“

Betroffen sah sie ihn an und neigte dabei den Kopf ein wenig zur Seite. „Ist jemand dort, der sich um dein Pferd kümmert?“

„Ja“, antwortete er. „Ich bin einem freundlichen Bauern begegnet, der sich meines Pferds angenommen hat. Da ich nicht auch noch eurem Pferd Ungemach zustoßen lassen möchte, sollten wir uns beeilen. Hier wird es bald von Rundköpfen wimmeln, die nach Soldaten suchen, die vor dem Krieg geflohen sind. Wer sie beherbergt, mit dem machen sie kurzen Prozess.“

„Verzeih, ich bringe dich sofort zu ihm. Allerdings musst du wissen, dass er sehr geschwächt ist. Man glaubt, er wird nicht mehr lange unter uns weilen.“

„Ich bedauere, das hören zu müssen.“

„Letzten September wurde er bei Dunbar verwundet. Zwar hat er es geschafft, nach Hause zurückzukehren, doch seitdem hat er das Bett nicht mehr verlassen. Komm, ich bringe dich zu ihm. Er wird wissen wollen, was du ihm zu berichten hast.“

Der achtzehn Jahre alte William versuchte mit Arlette mitzuhalten, die leichtfüßig vor ihm her in Richtung Haus eilte. Vor seinem geistigen Auge tauchte das Bild seines leidenden Pferds auf, und dann sah er wieder die Kugel, mit der er das Tier von seinen Qualen erlöst hatte. Es war das einzig Würdige, was er für sein Pferd hatte tun können. Es hatte ihm immer gut gedient, weshalb ihm dieser Entschluss noch viel schwerer gefallen war. So oder so war es aber etwas, in das er dieses unschuldige Mädchen nicht einweihen konnte.

Genau genommen hatte er auch nicht gelogen, als er auf den Bauern zu sprechen gekommen war. Der Mann war Anhänger der Royalisten und hatte gewusst, dass William versuchte, für seine Flucht vor den Rundköpfen Wiedergutmachung zu leisten. Deshalb war er auch bereit gewesen, das tote Pferd beiseitezuschaffen.

Mayfield Hall war ein schönes altes Haus. Die roten Ziegelsteine leuchteten warm im Schein der Sonne, die Rautenfenster spiegelten die hellen Lichtstrahlen.

Sie traten durch eine schwere Tür aus Eichenholz ein, jeder Schritt hallte von den Holzbohlen des Fußbodens wider, während er ihr durch den langen ehrwürdigen Flur hinterherging. Als er sich umsah, stellte er das Gleiche fest wie bei so vielen Anwesen von Royalisten überall im Land: Der Krieg hatte auch hier Narben zurückgelassen. Die teuren Möbel waren ramponiert, Holzvertäfelungen waren von den Wänden gerissen worden....

Erscheint lt. Verlag 7.9.2021
Reihe/Serie Historical
Historical
Übersetzer Ralph Sander
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • highlander liebesromane • Historical_Herbst_Sale23 • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher
ISBN-10 3-7515-0051-0 / 3751500510
ISBN-13 978-3-7515-0051-7 / 9783751500517
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