Historical Lords & Ladies Band 87 (eBook)

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2021 | 1. Auflage
400 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-0254-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Historical Lords & Ladies Band 87 -  Louise Allen,  Joanna Maitland
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STÜRMISCHE HERZEN IM HERBST von JOANNA MAITLAND
Getarnt als Zofe, verschafft Amy sich Einlass auf Lyndhurst Chase. Sie sucht ihren Bruder - und entdeckt stattdessen einen unbekleideten Fremden im Ankleidezimmer des Gastgebers. Gegen ihren Willen spürt sie ein erregendes Prickeln beim Anblick dieses geheimnisvollen Mannes ...

EINE UNKONVENTIONELLE LADY von LOUISE ALLEN
Welch zartes Antlitz für einen Postillion! Oder wird die Postkutsche gar von einer Frau gelenkt? Max, Earl of Penrith, staunt nicht schlecht, als ihm bei einem nächtlichen Kutschenrennen eine schöne Unbekannte begegnet. Überraschend trifft er sie auf einem glanzvollen Ball wieder. Welches Geheimnis verbirgt die schöne Bree?



Louise Allen lebt mit ihrem Mann - für sie das perfekte Vorbild für einen romantischen Helden - in einem Cottage im englischen Norfolk. Sie hat Geografie und Archäologie studiert, was ihr beim Schreiben ihrer historischen Liebesromane durchaus nützlich ist.

1. KAPITEL

Amy Devereaux blieb vor der Schlafzimmertür des Hausherrn stehen und lauschte. Nichts. Wie zu vermuten gewesen war. Der Major nahm gerade mit seinen Gästen das Dinner ein. Vor weniger als fünf Minuten hatte sie seinen Diener im unteren Stockwerk gesehen. Er hatte es sich mit einem Krug Bier am Küchentisch gemütlich gemacht. Und da der bedauernswerte Anthony Lyndhurst keine Frau hatte, die ihm das Bett anwärmte, gab es niemanden, der Grund hatte, sich in seinem Schlafzimmer aufzuhalten.

Doch noch immer zögerte Amy.

Sie fasste sich an die hässliche große Haube, um sich zu vergewissern, dass sie noch fest saß. Ein kleines Haarbüschel war gerade über ihrem rechten Ohr herausgerutscht. Rasch schob sie es unter die Haube zurück. Niemand durfte ihr Haar zu Gesicht bekommen, dessen leuchtend blonde Farbe unvergesslich war. Ebenso wie ihre violettblauen Augen, die sogar noch hinter den dicken Brillengläsern auffielen. Sowohl die Haare als auch die Augen konnten die Aufmerksamkeit der Herrschaften auf sie lenken, die nach Möglichkeit durch sie hindurchsehen sollten, wie sie es beim Personal normalerweise taten. Auffälligkeit war für ihre Rolle als Amelia Dent, erstklassige Zofe der noblen Countess of Mardon, katastrophal.

Ihr Herz raste. Amy fasste nach dem Türgriff und drückte ihn nach unten. Unter ihren feuchten Händen entglitt ihr der Griff. Sie war furchtbar nervös. Eilig wischte sie sich die Finger am Rock ihres unscheinbaren weiten Kleides ab.

Tief durchatmen. Öffne die Tür. Geh hinein, als ob du jedes Recht hättest, dich dort aufzuhalten. Sollte sich jemand darin befinden, musst du bloß behaupten, du suchtest nach deiner Herrin und hättest dich im Zimmer geirrt. Geh jetzt hinein!

Im Nu war Amy im Inneren und hatte die Tür hinter sich geschlossen. Sie atmete auf. Obwohl es draußen noch immer hell war, waren die Vorhänge dicht zugezogen. Da keine Kerzen brannten, spendete nur das Kaminfeuer ein wenig Licht. Amy blieb einen Moment reglos stehen, bis sie sich an die Dunkelheit gewöhnt hatte und das große leere Zimmer in Augenschein nehmen konnte. Alles schien in bester Ordnung. Lediglich der große Paravent fiel ihr auf, der zwischen der Tür und dem Kamin aufgestellt war, vermutlich um den Major von Zugluft abzuschirmen, wenn er ein Bad nahm. Oh je! Was, wenn die Stubenmädchen noch kommen, um den Badezuber auszuleeren?

Mit klopfendem Herzen huschte Amy auf den Kamin zu. Sie konnte es nicht riskieren, den Raum zu durchsuchen, bevor sie nicht einen Blick hinter den Paravent geworfen hatte.

„Guten Abend.“

Amy schrie erschrocken auf und erstarrte zur Salzsäule. Vor ihr im Badezuber nahe dem Kaminfeuer stand ein vollkommen nackter Mann.

„Würden Sie mir bitte das Handtuch reichen?“

Amy vermochte sich nicht zu bewegen. Sie bekam kaum noch Luft, und ihr ganzer Körper stand wie unter Feuer.

„Sind Sie taub? Das Handtuch, bitte.“

Einen langen gefährlichen Moment konnte Amy ihre Blicke nicht von seinem nackten Körper abwenden. Schließlich zwang sie sich, den Kopf zu senken und die Augen zu schließen, um sich vor dem Anblick zu schützen. Aber das Bild war noch da und hatte sich in ihre Netzhaut eingebrannt. Der erste nackte Mann, den sie in ihrem Leben gesehen hatte. Von glatter Haut gezügelte Muskelkraft, auf der die letzten Tropfen des Bades schimmerten.

Inzwischen war er des Wartens überdrüssig geworden. Fluchend stieg er aus dem Zuber und griff nach dem großen Handtuch, das nah beim Feuer hing.

Allerdings machte er keine Anstalten, damit seinen nackten Körper zu bedecken. Stattdessen drehte er sich wieder zu ihr um, wobei er das Handtuch lässig in einer Hand hielt. Er musterte sie forsch, erst ihr stark gerötetes Gesicht und dann ihren Körper. Sogar in diesem Halbdunkel war es, als ob er sie mit seinen Blicken auszöge. Ganz so als wäre sie ebenso nackt wie er!

Schließlich suchte er mit seinen Blicken ihre Augen. Seine Miene wirkte hart und misstrauisch. „Wer sind Sie?“, fragte er in harschem Tonfall. „Was tun Sie hier?“

Amy schluckte schwer und wagte es nicht, ihn direkt anzusehen. Es war, als ob ihr Verstand aussetzen würde. Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen. Und in jedem Fall brachte sie kein Wort heraus.

Er fluchte erneut. Diesmal klang es ärgerlicher. Dann, mit einer einzigen fließenden Bewegung legte er ihr die Hände um die Schultern und zog sie an sich. Sie spürte die flauschige Wärme des Handtuchs auf ihrer Nackenhaut und seine kraftvollen Finger, die sich durch den groben Kleiderstoff in ihr Fleisch gruben.

„Vielleicht bringt Sie das wieder zum Sprechen“, murmelte er sanft.

Und dann senkte er den Kopf, um sie zu küssen.

Amy war zu erschrocken, um ihn von sich zu stoßen. Sie fühlte sich wie in einem Traum. Ein nebelhafter Traum, in dem es dezent nach Seife und sauberer Haut duftete. Mit einem Mal wurde aus dem Traum Wirklichkeit, und zwar in aller Lebendigkeit. Seine warmen Lippen waren direkt über ihren. Amy fuhr sich mit der Zunge über die trockene Unterlippe.

„Nein“, sagte er leise ganz nah an ihrem Mund. „Verführerisch … aber besser nicht.“ Er schob sie unsanft von sich und rieb sich weiter mit dem Handtuch ab.

Amy starrte zu Boden. Was um Himmels willen war in sie gefahren? Warum hatte sie ihn nicht aufgehalten?

Der Mann wandte ihr nun den Rücken zu. Vor dem Kaminfeuer trocknete er seine Beine ab. Sie musste irgendein Geräusch von sich gegeben haben, denn er drehte den Kopf zu ihr um. Seine Miene verriet eine Mischung aus Langeweile und Widerwillen. „Für so ein abgebrühtes Dienstmädchen sind Sie erstaunlich mundfaul. Haben Sie es sich zur Angewohnheit gemacht, sich Ihrer Herrschaft anzubieten? Wir lassen uns nicht alle so leicht um den kleinen Finger wickeln, müssen Sie wissen.“ Er richtete sich auf und schlang das Handtuch um die Hüften.

Endlich!

„Ich habe nicht …“ Amy versagte die Stimme. Sie holte tief Luft und schluckte schwer. „Sie irren sich, Sir. Ihre Worte sind beleidigend.“ Sie wagte es, kurz aufzusehen und ihm direkt ins Gesicht zu blicken.

Er zog verwundert die Augenbrauen hoch. „Sind sie das?“

Wie dumm! Kein Dienstmädchen würde je so etwas zu einem Gentleman sagen. Auch dann nicht, wenn es der Wahrheit entsprach. „Ich bitte um Verzeihung, Sir, aber … Sie haben mir Unrecht getan. Das, was Sie mir unterstellen, ist mir nicht in den Sinn gekommen. Meine Herrin ist in diesem Haus zu Gast, und ich … ich habe mich lediglich im Zimmer geirrt. Ich muss gehen. Meine Herrin wird sich bereits wundern, wo ich bleibe.“ Sie drehte sich zur Tür.

„Einen Moment.“

Mit Mühe unterdrückte Amy den Drang davonzulaufen. Sie vermied es allerdings, sich wieder zu ihm umzudrehen, denn sie hatte Angst vor seinen bohrenden Blicken.

„Wir wissen beide genau, dass Ihre Herrin Ihre Dienste im Augenblick nicht benötigt. Sie wird längst hinunter in den Speisesalon gegangen sein, um mit den anderen das Dinner einzunehmen. Wer ist denn Ihre Herrin?“

„Die Countess of Mardon. Ich bin ihre Zofe.“ Amy versuchte, so selbstbewusst wie möglich zu klingen.

„Soso, ihre Zofe. Nun gut, wie heißen Sie denn?“

„Dent, Sir.“ Amy wandte sich zu ihm um. Sie musste sich auf die Rolle konzentrieren, die sie spielte. Eine erstklassige Dienerin dürfte sich nicht wegducken, selbst dann nicht, wenn sie mit einem so bedrohlich wirkenden Mann konfrontiert war. Sie straffte die Schultern, blickte aber weiterhin sittsam zu Boden.

Den Kopf zur Seite gelegt, musterte er sie. Er fuhr sich nachdenklich mit einer Hand über das Kinn. Trotz der dämmrigen Beleuchtung bemerkte Amy, dass er sich mindestens eine Woche lang nicht mehr rasiert hatte, wenn nicht sogar länger. Sein nasses Haar reichte ihm fast bis zu den Schultern. Wer um Himmels willen war das? Was tat er in Major Lyndhursts Zimmer und noch dazu badend?

„Mir ist gar nicht aufgefallen, dass ein weiterer Gast angereist ist“, bemerkte Amy freundlich, aber mit fester Stimme. Sie war froh, nun wieder einigermaßen ruhig zu klingen. „Haben Sie vor, länger zu bleiben, Sir?“

Überrascht lachte er auf. „Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich Sie für eine hochwohlgeborene Lady halten, Dent. Die meisten Debütantinnen würden eine solche Konversation nicht besser hinkriegen. Meinen Glückwunsch!“

Amy wurde erneut rot vor Scham. Oder ärgerte sie sich in Wahrheit über ihr loses Mundwerk? Sie musste unbedingt verhindern, dass man ihre Maskerade entdeckte. Es durfte auf gar keinen Fall dazu kommen, denn sie hatte zu viel riskiert.

Sie knickste unterwürfig. „Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen, Sir, ich habe noch Botengänge für meine Herrin zu erledigen. Verzeihen Sie bitte, dass ich Sie gestört habe. Ich kann es mir nicht leisten, bei meiner Herrin in Misskredit zu geraten.“ Sie bemühte sich, eine furchtsame Miene aufzusetzen, wie es zu einer Bediensteten passte, die Angst um ihre Stelle hatte. Immerhin war es möglich, dass sogar dieser Mann eine Spur von Ritterlichkeit besaß – irgendwo hinter der erbarmungslosen Fassade verborgen.

Prüfend blickte er sie an. Es gab kein Anzeichen für Ritterlichkeit, überhaupt keines. „Ich werde über dieses Zusammentreffen nicht mit Ihrer Herrin reden“, versprach er schließlich. „Aber dafür verlange ich eine Gegenleistung.“

Amy erstarrte vor Schreck. Also unterschied er sich nicht von den anderen Lüstlingen in diesem Haus.

„Ich...

Erscheint lt. Verlag 3.9.2021
Reihe/Serie Historical Lords & Ladies
Historical Lords & Ladies
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7515-0254-8 / 3751502548
ISBN-13 978-3-7515-0254-2 / 9783751502542
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