Perry Rhodan Neo 265: Meister der Spione (eBook)

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2021 | 1. Auflage
160 Seiten
PERRY RHODAN digital (Verlag)
978-3-8453-5465-1 (ISBN)

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Perry Rhodan Neo 265: Meister der Spione -  Ruben Wickenhäuser
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Vor fast sieben Jahrzehnten ist der Astronaut Perry Rhodan auf Außerirdische getroffen. Seither hat die Menschheit ihren Einflussbereich ausgedehnt und neue Sonnensysteme besiedelt. Dann aber werden im Jahr 2102 die Erde und der Mond in den fernen Kugelsternhaufen M 3 versetzt. Mit dem Großraumschiff SOL bricht Rhodan auf, um dieses Geschehen rückgängig zu machen, und strandet 10.000 Jahre in der Vergangenheit. In dieser dunklen Zeit kämpfen die Flotten der Arkoniden und Maahks in fürchterlichen Schlachten gegeneinander. Die terranischen Raumfahrer erreichen nach vielen Mühen das Arkonsystem, wo sie feststellen, dass die Verteidiger zunehmend in Bedrängnis geraten. Deshalb setzen Atlan und Rhodan alles daran, die Pläne der Konverterkanone wieder aufzuspüren, mit denen ein Meister der Insel verschwunden ist. Nur so können sie ihre eigene Gegenwart retten. Allerdings suchen auch andere Parteien nach dieser Waffe und jagen den MEISTER DER SPIONE ...

3.

Ein Faktor für Arkon

 

Faktor I persönlich hatte ihm einen Auftrag gegeben. Kal Hersher betrachtete gedankenverloren die schwarze, silberdurchwirkte Robe. Sie war mehr als ein zeremonielles Kleidungsstück – nicht nur in technischer Hinsicht. Sie stand sinnbildlich für die Macht der Meister der Insel, der zwölf Herrscher über das riesige Sternenreich von Andrumidia. Dort gab es kaum ein mit Bewusstsein gesegnetes Wesen, das die Bedeutung der Robe mit der Sternenfratze nicht kannte. Und dieses Symbol der Macht verstaubte derzeit im Schrank. Mitgenommen hatte er es auf seine Mission vor allem, weil es in gewisser Weise Teil von ihm geworden war, eine Insignie, von der sich ein Meister seiner Ansicht nach nicht trennen sollte.

Wie lange hatte er die Amtstracht nicht mehr getragen? Über viele Jahre hinweg war er als verdeckter Agent bei den Arkoniden gewesen, hatte sich beim imperialen Geheimdienst als Celista hochgearbeitet und Zugang zu wertvollen Informationen erhalten, die auf anderem Wege kaum zu beschaffen gewesen wären. Inzwischen lag sein Ziel, in die höchsten Ränge der Geheimdiensthierarchie vorzudringen, fast schon in greifbarer Nähe.

Vermutlich hätte ich meine Robe sogar auf Arkon tragen können, ohne dass jemand Verdacht geschöpft hätte, dachte er. Eben weil sie hier fast jeder nur für ein extravagantes Kleidungsstück halten würde.

Während der ganzen Zeit hatte er seine Berichte in die Nachbargalaxis Andrumida übermittelt, war nur gelegentlich aus besonders wichtigen Gründen kurzzeitig dorthin zurückgekehrt, und nun war Faktor I unerwartet bei ihm aufgetaucht.

Und das sogar noch bevor ich eine Botschaft über den Fund der Konverterkanonenpläne nach Hause senden konnte. Natürlich gab es da den Maghan'athor Ewesor, der im Auftrag von Faktor I die Alor-Tantor-Verschwörung organisierte. Aber Hersher hatte bislang nicht den Eindruck gehabt, dass dessen Aufgabe ihm Raum ließ, auch noch Berichte über Hershers Aktivitäten in die Zweite Insel zu liefern – zumal Ewesor auf Arkon I weilte und Hersher nur durch reinen Zufall über die Pläne der Superwaffe gestolpert war. Andererseits passte es zu Hershers Erfahrungen mit Faktor I, wenn der Anführer der Meister der Insel ihn beobachten ließ. Ich selbst hätte es ja nicht anders gemacht. Und dass ein Geheimprojekt wie SHE infiltriert wurde, ist tatsächlich sehr wahrscheinlich, zumal in der Umgebung des Kristallprinzen. Aber dennoch ... Wie wurde Faktor Eins so schnell über meine Entdeckung in Kenntnis gesetzt?

Hersher war weder dumm noch unvorsichtig. Beides hätte ihn niemals zu einem Celista werden lassen, und erst recht wäre ihm die Weihe zum Faktor VI verwehrt geblieben.

Damit stellt sich eine zentrale Frage, grübelte er. Wer ist unser Maulwurf im Projekt SHE? Der Kristallprinz gewiss nicht. Diese Mirona Thetin schon eher ... Ihre Fähigkeiten sind außergewöhnlich für eine Arkonidin. Sie stünde dann zwar auf derselben Seite wie er, aber er war nicht so einfältig anzunehmen, dass sie deswegen Verbündete waren. Ich weiß nichts von ihr. Falls sie für Faktor Eins arbeitet, wird er sie jedenfalls auch gegen mich einsetzen, wenn das der Sache dient. Faktor VI fühlte sich nicht verletzt in seiner Ehre, dass Faktor I ihn nicht ins Vertrauen gezogen hatte. Das war nur zu erwarten gewesen.

Die Tür des Schranks, in dem seine Robe hing, glitt lautlos zu und verschloss die Öffnung so fugenlos, dass die Fläche wie eine massive Wand anmutete. Hersher durchquerte die kleine Zentrale seines Schaltschiffs mit wenigen Schritten und ließ sich in den Kommandosessel sinken.

»Datenbanksuche! Ich benötige sämtliche Informationen, die Turacel über das Geheimprojekt SHE besitzt. Such gegebenenfalls nach ähnlichen Projekten, wenn es stattdessen unter anderen Tarnnamen geführt wird. Verwende eine Kreuzreferenzierung mit den technischen Daten, die ich bei der Begehung des Hantelraumschiffs erheben konnte.«

Die Positronik lieferte ihm die Antwort schon wenige Augenblicke später. »Es finden sich keinerlei passende Treffer in den verfügbaren Datenbanken des imperialen Geheimdienstes oder der Regierung.«

»Fragmentierte die Suche, falls das Vorhaben an mehreren unabhängigen Stellen ohne wechselseitige Kenntnis verfolgt worden ist.«

»Keine Ergebnisse. Es gibt zwar zahlreiche Entwicklungsprojekte auf höchster Geheimhaltungsstufe, die sich mit optimierten Kampfraumschiffen beschäftigen, einige davon sind im Stadium der Vollendung, andere als abgebrochen registriert. Aber keins davon kommt auch nur annähernd an die ermittelten technischen Leistungsdaten der SHE heran. Sie liegen im Gegenteil qualitativ sogar mehrere Generationen hinter der SHE zurück. Eine derartige Ballung von Zukunftstechnologie, wie die SHE sie darstellt, erscheint mir angesichts der Kluft zum bestehenden Entwicklungsstand des arkonidischen Imperiums deshalb statistisch unmöglich.«

»Sie haben also Hilfe von außen erhalten?«

»Eine andere Erklärung lässt sich nicht finden.«

»Ähnlichkeitsvergleich mit allen uns bekannten Zivilisationen, inklusive verschollenen! Welche davon ist in der Lage, den Arkoniden ein Projektresultat wie die SHE zu ermöglichen?«

»Wir. Die Technologie der Meister der Insel ist vergleichbar, allerdings in vielen Bereichen nicht so leistungsfähig. In anderen wiederum ist sie weiter fortgeschritten.«

Hersher schnaubte. »Wer käme sonst noch infrage?«

»Die Memeter und Liduuri. Die Technologie des Black-Hole-Protonenreaktors der SHE trägt Züge der Sitarakh. Es finden sich aber keinerlei Hinweise in den zugänglichen Turacelarchiven, dass die Arkoniden jemals Kontakt zu diesen Zivilisationen hatten oder auf Technikrelikte gestoßen wären, die einen solchen Entwicklungssprung ermöglicht hätten.«

»Wir wissen also nicht, womit wir es zu tun haben, korrekt?«

»Da mir die technischen Daten der SHE nur lückenhaft vorliegen – absolut korrekt. Das Projekt SHE wird in den Turaceldatenbanken zudem nur in einem einzigen Zusammenhang erwähnt. Der Geheimdienstleiter Drevis da Utmost wurde darüber in Kenntnis gesetzt, dass der für Forschungsprojekte der Raumflotte zuständige Generalinspekteur derzeit auf dem Planeten Josgorrn Sechs weilt. Offenbar will sich da Utmost bei Vere'athor da Hindriun über das Thema SHE informieren. Weitere Details unterliegen der höchsten Geheimhaltungsstufe und sind nur dem Führungskreis zugänglich.«

»Deutet irgendwas darauf hin, dass nicht nur Larsaf Drei, von wo der Kristallprinz mit der SHE gekommen sein will, sondern auch Josgorrn Sechs an der Entwicklung des Hantelraumschiffs beteiligt ist?«

»Josgorrn Sechs ist eine geheime Forschungsbasis für arkonidische Kriegstechnologie. Gemäß den mir zur Verfügung stehenden Informationen wurden weder die erforderlichen Materialarten noch -mengen dorthin geliefert, um die Realisierung eines solchen Projekts zu ermöglichen. Außerdem deutet die besagte Randnotiz darauf hin, dass der Geheimdienst ebenso wenig davon weiß. Es ist somit außerordentlich unwahrscheinlich, dass Josgorrn Sechs etwas mit dem Projekt SHE zu tun hat, selbst wenn der auffällig überlegene technische Entwicklungsstand ausgeklammert wird.«

»Dass Faktor Eins selbst die SHE kennt und mich dort kontaktiert hat, macht die Sache nicht einfacher ... Steckt er dahinter? Soll die SHE vielleicht als Teil irgendeines komplexen Täuschungsmanövers zugunsten unserer Sache bei den Arkoniden eingeschleust werden?«

Die Schiffsintelligenz schwieg sich über diese rhetorischen Fragen aus.

Hersher starrte auf die Kontrollholos, die ihm die Ankunftszeit und den Eintrittsvektor ins Arkonsystem anzeigten. »Ich setze meine Mission fort. Mit einer Planänderung: Arkon Eins fliege ich nicht direkt an, dafür ist die Lage zu unübersichtlich. Außerdem muss ich wissen, ob Ewesor mit der SHE in Verbindung steht ...«

»Sie müssen Ihrem eigenen Schutz Priorität einräumen«, bemerkte die Positronik. »Immerhin tragen Sie die einzig existierenden Pläne für die Konverterkanone in Form eines Knochensurrogats in Ihrem Unterarm. Faktor Eins hat keine Kopien zurückbehalten.«

»Richtig! Ein Grund mehr, der Sache erst mal auf den Grund zu gehen. Weshalb sollte Faktor Eins wollen, dass die Arkoniden die Pläne zu einer übermächtigen Waffe erhalten ... wir aber nicht?«

»Ich erstelle eine Prognose über mehrere Jahrhunderte«, bot die Positronik hilfsbereit an.

Um Hershers Kopf bildete sich eine Holoblase. Das Arkonsystem leuchtete darin auf, dann weitete sich die Perspektive und der gesamte Kugelsternhaufen kam ins Blickfeld. Rote Markierungen bezeichneten Stellungen und Kolonien der Arkoniden, blaue Kleinsymbole waren Stützpunkte der Maahks. Kampfeinrichtungen waren von feinen, gelben Auren umgeben.

Die Jahrzehnte huschten vorüber. Zuerst verschlangen die blauen Punkte fast die roten. Dann erloschen sie, einer nach dem anderen, mit zunehmender Geschwindigkeit, und die roten Punkte fächerten von den verbliebenen arkonidischen Kolonien mit steigendem Tempo aus. Die feinen, gelben Auren, die Kampfstärke symbolisierten, wurden massiver und dicker. Schließlich waren die blauen Punkte ganz verschwunden; der Kugelsternhaufen glitzerte rotgolden.

Hersher nickte. »Beziehe nun die Möglichkeit mit ein, dass die Meister der Insel mit thetisischen Truppen eingreifen.«

Die Positronik ließ die Zeit ein Stück zurücklaufen, sodass wieder einige rote durch blaue Punkte ersetzt wurden. Diesmal jedoch griff ein Arm aus grünen Reflexen von Andrumida aus nach der Milchstraße. Die Masse der Streitkräfte...

Erscheint lt. Verlag 11.11.2021
Reihe/Serie Perry Rhodan Neo
Verlagsort Rastatt
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Neo • Perry Rhodan • Perryversum • Science Fiction
ISBN-10 3-8453-5465-8 / 3845354658
ISBN-13 978-3-8453-5465-1 / 9783845354651
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