Heimat-Roman Treueband 29 (eBook)

5 Romane in einem Band
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Aufl. 2021
320 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-1872-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Heimat-Roman Treueband 29 - Sissi Merz, Christina Heiden, Andreas Kufsteiner, Verena Kufsteiner
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Lesen, was glücklich macht. Und das zum Sparpreis!

Seit Jahrzehnten erfreut sich das Genre des Heimat-Bergromans sehr großer Beliebtheit. Je hektischer unser Alltag ist, umso größer wird unsere Sehnsucht nach dem einfachen Leben, wo nur das Plätschern des Brunnens und der Gesang der Amsel die Feierabendstille unterbrechen.
Zwischenmenschliche Konflikte sind ebenso Thema wie Tradition, Bauernstolz und romantische heimliche Abenteuer. Ob es die schöne Magd ist oder der erfolgreiche Großbauer - die Liebe dieser Menschen wird von unseren beliebtesten und erfolgreichsten Autoren mit Gefühl und viel dramatischem Empfinden in Szene gesetzt.

Alle Geschichten werden mit solcher Intensität erzählt, dass sie niemanden unberührt lassen. Reisen Sie mit unseren Helden und Heldinnen in eine herrliche Bergwelt, die sich ihren Zauber bewahrt hat.
Dieser Sammelband enthält die folgenden Romane:
Alpengold 189: Engel oder kleines Hexlein?
Bergkristall 270: Sie gab ihr Jawort einem Fremden
Der Bergdoktor 1735: Blinder Stolz
Der Bergdoktor 1736: Dr. Burger und der Jagdunfall
Das Berghotel 126: Zwei Madeln sind eines zu viel
Der Inhalt dieses Sammelbands entspricht ca. 320 Taschenbuchseiten.
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Die Dämmerung hing wie ein graues Tuch zwischen dem schroffen Gipfel der Gedererwand und dem im Norden himmelhoch aufragenden Wilden Kaiser.

Es hatte den ganzen Tag geregnet, auf der Höhe hatten sich auch noch Schneeflocken dazugesellt. Nun stiegen im Tal die Nebel, während am Berg die feuchte, milde Luft an den letzten verharschten Schneefeldern nagte. Mitten in den großen, weißen Flächen knisterte und knackte es geheimnisvoll.

Für die Gebirgler waren diese Geräusche nichts Ungewohntes. Im zeitigen Frühjahr gingen regelmäßig Lawinen ins Tal des Chiemgaus ab. Wer bergerfahren war, mied diese Abschnitte dann.

An diesem Märzabend bewegten sich drei Schatten über den Steig, der hinauf zur Gedererklamm führte. Sie verschmolzen mit der Dämmerung, während sie aufeinander zustrebten.

Der Himmel war nun klar, die letzten Wolken zogen nach Süden ab. Ein zunehmender Wind trieb sie eilig vor sich her und schuf so Platz für den vollen Mond, der gerade eben über den Horizont lugte. Sein silbernes Licht erhellte die Düsternis zwischen den steil abfallenden Felswänden und ließ die letzten Schneefelder wie Sternenstaub glitzern und flimmern.

Der Wind griff in die Äste der gedrungen gewachsenen Bergkiefern, bog sie und sorgte dafür, dass ein Geräusch entstand, das an leises, wehmütiges Seufzen erinnerte.

Die drei Schatten waren irgendwo zwischen Tal und Gipfel aufeinandergetroffen. Niemand sonst war an diesem Abend auf der Höhe unterwegs. Das Wetter war wechselhaft, und die ständige Gefahr abrupter Lawinenabgänge machte es riskant, wenn nicht sogar gefährlich, sich nun hier aufzuhalten.

Die Menschen aus Sonnweiler, dem Ort unterhalb des Steigs, wussten dies und beherzigten es. Die Schatten waren Fremde. Sie hatten eine bestimmte Absicht, es gab einen Grund, der sie eben zu dieser Stunde an jenen unwirtlichen Ort führte. Sie schienen Übles im Schilde zu führen, denn sie hatten für ihre Unternehmung nicht nur diesen menschenleeren Steig gewählt, sondern auch den Schutz der Dunkelheit.

In dieser Nacht sollte einer von ihnen zum Opfer werden, so hatten die beiden anderen entschieden. Der Dritte ahnte davon nichts. Und der Plan schien aufzugehen.

Zwischen den stillen Almen, auf denen das erste frische Grün des Frühlings zu sprießen begann, und dem feuchten, schroffen Fels der Gedererwand, an der das Schmelzwasser zu Tal floss, hallte ein Schrei durch die Stille. Irgendwo pfiff ein Murmeltier hoch und erregt. Es war ein Alarmruf, der seine Artgenossen warnen sollte.

Den Verlorenen, dessen Schicksal sich in der Düsternis dieser Frühlingsnacht erfüllen sollte, erreichte es nicht. Noch einmal schrie jemand. Heftiges Keuchen war zu hören, Geräusche wie von einem verzweifelten Kampf auf Leben und Tod, den nur einer gewinnen konnte.

Dann mischte sich, zunächst unterschwellig, ein tiefes Brummen in die unheimlichen Laute, die von einem unentdeckten Drama erzählten.

Das Brummen schien tief aus der Erde zu kommen. So, als hätte jemand in einer unterirdischen Höhle viele Basstrommeln aufgestellt. Ein langsames Schwingen und Vibrieren, das von der ganzen Erde oberhalb des Tals Besitz ergriff. Es wurde ganz allmählich lauter, stärker. Es schien von überallher zu kommen, erfüllte die Luft und schwoll noch weiter an.

Der Mond war in der Zwischenzeit aufgegangen. Sein silbernes Licht riss die Konturen der Berggipfel aus der Finsternis und streute funkelnde Taler auf das Wasser des Chiemsees im Tal.

Auf der Höhe aber beleuchtete der Erdtrabant ein zugleich großartiges und Furcht einflößendes Schauspiel.

Das Brummen wurde nun von einem Knirschen und Krachen begleitet, als sich ein großes Schneebrett löste und sich langsam nach unten bewegte. Die Lawine kam. Und nichts, was sich ihr in den Weg stellte, konnte gegen sie bestehen. Die vereisten, harschigen Schneemassen trugen Erde und Geröll mit sich. Sie rissen ganze Soden aus dem weichen Almboden, knickten junge Föhren und brachen Kiefernzweige wie Streichhölzer.

Die Lawine wuchs auf ihrem Weg ins Tal. Sie walzte über freie Flächen, stürzte über steile Abbrüche und verschonte auch den Steig nicht, an dem noch immer ein tödliches Drama seinen Lauf nahm. Was sich dort abspielte, nahm die Aufmerksamkeit der Akteure voll in Anspruch. Erst als die Lawine sie fast erreicht hatte, stoben die Schatten wie getrieben auseinander.

Wieder ertönte ein Schrei, heiser, verzweifelt, wie in Todesangst ausgestoßen. Dann war das Verhängnis da.

Ein Rauschen und Tosen erfüllte die Luft, die nur mehr aus Schnee, Eis und aufgewirbelter Erde zu bestehen schien. Nichts hielt ihr stand. Schon einen Atemzug später war es allerdings vorbei. Das Brummen entfernte sich und verstummte bald ganz.

Die Lawine lief sich tot, das Tal erreichte sie nicht mehr. Auf halber Höhe zwischen Gedererwand und Sonnweiler rollten die letzten Steine und Eisbrocken aus.

Über dem Steig lag eine dünne Schicht Schnee, die am nächsten Morgen den ersten Sonnenstrahlen zum Opfer fallen würde. Zu beiden Seiten türmten sich Eis und Schnee. Aber der Frühling war nicht mehr weit, der Winter musste sein eisiges Regiment beenden, auch wenn er dies mit Getöse und scheinbarem Unmut tat.

Gab es Opfer zu beklagen in dieser Nacht? Was war aus den Schatten geworden, deren unseliges Treiben im Dunkeln verborgen geblieben war?

Nichts rührte sich mehr auf dem Steig, niemand ging hinunter ins Tal, keiner stieg hinauf zur Klamm. Was geschehen war, das sollte zunächst ein Geheimnis bleiben …

***

Am nächsten Morgen schien die Sonne von einem hellblauen Frühlingshimmel. Ihre goldenen Strahlen brachten den Chiemsee im Tal zum Funkeln, beleuchteten die liebliche Landschaft, die von jeher ein wahrer Magnet für den Fremdenverkehr gewesen war.

Aber auch auf der Höhe wirkte die Welt ganz neu. Walburga Heinen, von allen nur Burgl genannt, war bereits früh auf den Beinen. Das bildhübsche Madel stand heuer im zwanzigsten Jahr. Burgl lebte seit fünf Jahren bei ihrem Großvater Xaver auf dem traditionsreichen Berghof. Der knorrige Gebirgler war ein tüchtiger Bergbauer und für seinen hervorragenden Schafskäse in der Region bekannt.

Burgl hatte schon als kleines Madel ihre Ferien bei den Großeltern verbracht. Das Leben in der Stadt hatte ihr nie wirklich gefallen. Sie hatte es geliebt, in der Natur herumzustromern, die Tiere zu streicheln und der Großmutter im Haus zu helfen.

Manchmal hatte der Großvater sie auf die höher gelegenen Almweiden mitgenommen und sie auch mal an die Käseharfe gelassen. Wie stolz war sie gewesen, wenn sie einen fertigen Laib mit Salzwasser einreiben oder auf ein Zicklein aufpassen durfte!

Diese Erlebnisse hatten sich dem kleinen Madel tief eingeprägt. Die herrlichen Sonnenaufgänge im Gebirge, der Schrei des Bergadlers, der für sie grenzenlose Freiheit bedeutete, der liebevolle Umgang der Großeltern miteinander und das Leben auf dem Berghof, all das war für Burgl von klein auf Heimat gewesen.

Als sich ihre Eltern dann hatten scheiden lassen, war es für die Fünfzehnjährige keine Frage gewesen, wo sie leben wollte. Freilich bei den Großeltern! Die hatten Burgl gerne aufgenommen. Ein wenig war das wie ein Geschenk für sie gewesen, denn Burgls Mutter hatte vom Landleben nie etwas wissen wollen. Mit dem Madel, das ihr Leben teilte und liebte, bekamen sie quasi eine zweite Chance.

Leider war Burgls Großmutter vor zwei Jahren verstorben. Xaver hatte schwer am Verlust der geliebten Frau zu tragen.

Burgl hatte dem Großvater nach Kräften beigestanden. Und in den vergangenen drei Jahren waren die beiden zu einer eingeschworenen Gemeinschaft geworden. Der Alte weihte seine Enkelin in alle Geheimnisse der Almwirtschaft ein. Burgl sollte später den Berghof übernehmen, diese Gewissheit gab seinem Herzen Frieden. Und das fleißige Madel war ja auch die geborene Berghofbäuerin.

Während draußen die Sonne ihre goldenen Strahlen über die Gedererwand schickte, bereitete Burgl das Frühstück für sich, ihren Großvater und das Gesinde zu.

Es war Tradition auf dem Berghof, dass alle zusammen die Mahlzeiten einnahmen. Im Esszimmer stand ein großer Tisch, an dem jeder Bewohner des Hofes Platz fand.

Als das goldene Sonnenlicht die Küche erfüllte, warf Burgl einen kurzen Blick nach draußen. Ihr weizenblondes Haar leuchtete und schimmerte, ihre himmelblauen Augen strahlten, und sie summte lächelnd vor sich hin.

Endlich kam der Frühling! Es war für Burgl die schönste Zeit im Jahr. Wenn der Himmel wieder klar und blank geputzt war, die Sonne Kraft hatte und es überall grünte und blühte, dann lebte auch das naturverbundene Madel so richtig auf.

Trotz aller Begeisterung für den schönen Morgen vergaß Burgl aber nicht, sich ein wenig zu sputen. Wenn sie ihre Pflichten im Haus erfüllt hatte, musste sie nämlich ins Tal absteigen.

Das fleißige Madel besuchte nebenher die Hauswirtschaftsschule in Prien, um dort sozusagen den letzten Schliff als zukünftige Bäuerin zu bekommen. Der Unterricht machte Burgl Spaß, vor allem der praktische Teil.

Fast verstand es sich von selbst, dass eine bildsaubere Hoferbin wie Walburga Heinen viele Verehrer hatte. Die Burschen aus dem Tal fanden nur zu gern den Weg zu ihr hinauf. Und manch einer hatte bereits sein Glück beim »Fensterln« versucht.

Doch Burgl hielt ihr Fenster stets verschlossen. Sie achtete auf ihren Ruf, fand nichts altmodisch dabei, sich »sittsam« zu geben, und hatte sich durch diese Einstellung den scherzhaften...

Erscheint lt. Verlag 3.8.2021
Reihe/Serie Heimat-Roman Treueband
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • 2019 • Alpen • Alpen-Krimi • alpen-roman • Anthologie • Arzt • Arztroman • Arztromane • Bastei • Bergdoktor • Berge • Berg-Hütte • Bergpfarrer • Bergroman • Bestseller • Box • Bundle • Collection • Cora • Deutsch • Doktor • Dr. • eBook • E-Book • eBooks • e-bundle • eBundle • Familiensaga • feelgood • Fortsetzungsroman • Frauen • für • Gefühle • Großband • Großdruck • große-schrift • Hans Ernst • Happy End • Heimat • Heimatbuch • Heimatkinder • Heimatromane • hermann-broch • Herzschmerz • Hüttenwirt • Kelter • Kindle • Klassiker • Landarzt • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesromane • Magd • Medizin • Mira • Modern • Paket • Patient • Reihe • Romance • Roman-Heft • romanhefte heimat • romantisch • Romanze • Sammelband • Sammlung • Schicksalsroman • Schmonzette • Schwarzwald • Serie • spannend • Staffel • steingruber • Toni-Hüttenwirt • wohlfühlen
ISBN-10 3-7517-1872-9 / 3751718729
ISBN-13 978-3-7517-1872-1 / 9783751718721
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