Rocker heiraten keine braven Mädchen -  Bärbel Muschiol

Rocker heiraten keine braven Mädchen (eBook)

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2021 | 1. Auflage
120 Seiten
Klarant (Verlag)
978-3-96586-425-2 (ISBN)
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Zion, der Enforcer des Inked Bastards Motorcycle Clubs, kann es kaum fassen, seine neue Nachbarin ist ein echt verteufelt süßes kleines Ding. Schon nach seiner ersten Begegnung mit Miss Wunderschön ist er von ihr so fasziniert, dass er Nacht für Nacht in ihre Wohnung einbricht, nur um sie beim Schlafen zu beobachten. Er ahnt nicht, dass er auf Lorelei eine dunkle Anziehung ausübt, eine Art verbotene Faszination, die dafür sorgt, dass er neuerdings in ihren wildesten Träumen die Hauptrolle spielt. Doch erst als sie beinahe überfallen wird und Zion sie rettet, kommen sich die beiden näher – so nahe, wie es nur irgendwie geht! Lorelei ist eine hoffnungslose Romantikerin. Sie will alles. Sie will ihr persönliches Happy End und ist mit der Rolle der Geliebten, nicht zufrieden. Das Problem? Rocker heiraten keine braven Mädchen ... Oder etwa doch? Was wird dem Enforcer der Inked Bastards letztlich wichtiger sein? Seine Freiheit – oder seine Liebe zu dieser Frau?
Die neue Rockerserie enthält:
1. Rocker sind keine netten Prinzen
2. Rocker heiraten keine braven Mädchen
3. Rocker trinken keinen Schampus
4. Rocker naschen keinen Süßkram
5. Rocker tanzen nicht im Regen
6. Rocker reiten keine pinken Flamingos
7. Rocker küssen keine Tänzerinnen
8. Rocker fallen nicht vom Himmel
Es sind in sich geschlossene, einzelne Rocker-Romane!



Bärbel Muschiol wurde 1986 in Weilheim, Oberbayern, geboren. Glücklich verheiratet lebt und arbeitet sie mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern heute noch immer im tiefsten Bayern. Im Genre Erotik und in der Belletristik hat sich die Autorin mittlerweile einen festen Platz in den Bestsellerlisten geschaffen.

1. Kapitel


 

Miss Romantik

 

Es ist geschafft, der vorletzte Umzugskarton steht in dem bis zur Decke hoch beladenen Flur meines neuen Apartments.

Tief einatmend inhaliere ich den Geruch der frischen Farbe und schließe die Augen.

Geschafft! Beinahe zumindest.

Nur noch eine Kiste voller Bücher reinschleppen und den Kaktus, der auf dem Beifahrersitz meines kleinen Fords auf mich wartet. Und zack ...

Schon bin ich umgezogen.

Endlich bin ich frei und unabhängig und ... Ja, was denn noch? Scheiße!

Ich versuche meine Euphorie beizubehalten, aber dieses eine fiese Wort, das in meinem Kopf entsteht, wird immer größer und bedeutender und es will unbedingt ausgesprochen werden. Ich kämpfe dagegen an, versuche es runterzuschlucken und scheitere. Allein. Das ist es. Ich bin allein. Und ganz genau das wollte ich eigentlich nie wieder sein.

Es gibt bestimmt Frauen, die ihr Singledasein genießen, aber ich?

Ich finde es schrecklich!

Schon als kleines Mädchen wollte ich immer heiraten.

Ein Mann, ein weißes, wunderschönes Kleid, dazu eine kleine Kirche, Rosenblüten und das Versprechen der ewigen Liebe.

Klingt doch perfekt, oder?

Allein wenn ich daran denke, wie kurz davor ich war, mir diesen Traum zu erfüllen, zuckt ein fieser Stich durch meinen Brustkorb.

Jacob Williams, mein Verlobter – sorry Ex-Verlobter – war ein untreuer Blender, der es nicht lassen konnte, seinen Schwanz in seine Sekretärin zu schieben.

Als ich ihn in flagranti erwischt habe, hat er nur mit den Schultern gezuckt und mir erklärt, dass Männer nun mal so sind und dass ich mir deswegen keine Sorgen machen und einfach weiter unsere Hochzeit planen soll. Kotz. Würg.

Kann es echt sein?

Sind alle Männer Schweine?

Gibt es nicht irgendwo auf diesem Planeten eine Ausnahme?

Scheiße!

So verletzt und traurig ich im Moment auch sein mag, noch bin ich nicht bereit, die Hoffnung aufzugeben. Irgendwo da draußen rennt mein Mister Perfect herum, ich muss ihn nur finden. Doch genau dieses finden könnte schwerer werden, als mir lieb ist. Hier in New York leben wie viele Menschen? Acht Millionen? Vielleicht sogar ein paar mehr?

Gehen wir einfach mal davon aus, dass circa die Hälfte davon Männer sind, das wären dann gut vier Millionen, und das nur in dieser Stadt.

Es dauert ewig, bis ich die alle nach meinem Mister Perfect abgesucht habe ...

Ewig! Wie soll das funktionieren? Ich habe keine Lust, erst mit neunzig vor den Altar zu treten. Verdammt! Alles, was ich jemals wollte, war einen Mann, der mich liebt und den ich lieben kann, eine glückliche Zukunft und eine Familie.

Ich bin jetzt fünfundzwanzig Jahre alt und was habe ich? Ein winziges Apartment in einer fiesen Gegend, einen Kaktus und jede Menge schnulziger Bücher, mit denen ich versuche, meinen Bedarf an Romantik zu stillen.

Selbst mir ist klar, wie erbärmlich das ist.

Aber lieber himmle ich meine Romanhelden an, bevor ich die Hoffnung, dass es die wahre Liebe tatsächlich gibt, endgültig aufgebe.

Noch bin ich nicht bereit, meinen Traum sterben zu lassen.

Fest entschlossen mich nicht unterkriegen zu lassen, drücke ich die Schultern durch, atme tief ein und mache mich auf den Weg, meine restlichen Sachen zu holen.

Ich habe nicht viel, zumindest nicht viele Möbel, was daran liegt, dass ich erst vor zwei Jahren zu Jacob in sein Luxus-Penthouse gezogen bin, das mit teuren Designerstücken vollgestellt war. Meine Sachen hatten da nicht reingepasst und darum hatte ich sie alle verschenkt oder verkauft. Besagtes Penthouse war riesengroß und hatte die beste Lage, vom Schlafzimmerfenster aus konnte ich auf die grüne Lunge dieser Stadt runtersehen. Der Central Park ist mein Lieblingsplatz: Der Angel of the Waters, ein gutes Buch und Sonnenschein, mehr brauche ich nicht, um glücklich zu sein.

Aber damit ist es jetzt erst mal vorbei ... Der Ausblick aus meinem jetzigen Schlafzimmer ist weit weniger grün. Ich sehe nur die Mauer des Nachbargebäudes, die ich wahrscheinlich, wenn ich meinen Arm ausstrecke, sogar berühren könnte.

Hier in der Bronx komme ich mir vor wie in einer ganz anderen Stadt. Die Straßen sind eng und dunkel, die Häuser alt und heruntergekommen und die Nachbarn wirken auf mich, als würden sie alle mit einer verdammten Waffe unter dem Kopfkissen schlafen.

Mein neues Leben ist anders, aber das bedeutet nicht, dass es schlechter sein muss ...

Natürlich hätte ich Jacob auch einfach seinen Seitensprung verzeihen und das Bild, seiner vor ihm knienden Sekretärin, die fleißig damit beschäftigt war, an seinem Schwanz zu lutschen, aus meinem Erinnerungsvermögen verbannen können. Aber was dann? Wer einmal untreu ist, der ist es wieder, und ich habe nicht das geringste Interesse, im Leben meines zukünftigen Mannes die zweite Geige zu spielen.

Ich meine, wie soll ich glücklich werden, wenn ich mir schon in den Flitterwochen darüber Gedanken machen muss, ob er das Zimmermädchen bumst?

So was ist keine Liebe, Begehren vielleicht, aber keine Liebe. Im Nachhinein erkenne ich, dass ich für Jacob nichts weiter als eine nette, kleine Trophäe war. Er wollte mich als Vorzeigefrauchen, das er bei Firmenfeiern präsentieren und neben seinen ganzen teuren Designermöbeln präsentieren kann.

Ganz nach dem Motto: mein Haus, mein Auto, meine Frau ... Nur dass bei ihm dieses Spielchen nach mir nicht geendet hätte. Als Nächstes wäre dann noch seine Geliebte gekommen, von der ich erst vor Kurzem erfahren habe, und nicht zu vergessen seine gut fickbare Sekretärin.

Als erfolgreicher Anwalt kann man sich so was schon mal leisten, nicht wahr?

Besonders als Junior-Partner der erfolgreichsten Kanzlei der Ostküste.

Jacob ist moralisch flexibel. Er stand schon immer auf der Seite der Bösen. Er hat stets die Täter und nie die Opfer verteidigt.

Erst jetzt, erst nach unserer Trennung, wird mir klar, dass wir eigentlich nie richtig zusammengepasst haben. Mein Leben war eine Lüge ...

Entschlossen verbanne ich meinen Ex aus meinen Gedanken, bringe die letzte Stufe hinter mich und betrachte sehnsüchtig den Fahrstuhl, der leider außer Betrieb zu sein scheint.

Ich will kein vorzeigbares Leben, ich will keine strahlende Zukunft, die nach außen hin perfekt aussieht, aber in Wirklichkeit einfach nur traurig und hässlich ist.

Jacob hat mich eine Sache gelehrt, ich will etwas Echtes. Etwas Wahrhaftes. Etwas, auf das ich mich verlassen kann. Ich will einen Mann, für den ich wichtig bin, der mich liebt und der nicht jedem vorbeirennendem Rock hinterhersieht.

Das. Bin. Ich. Mir. Wert.

Draußen auf der Straße angekommen, lasse ich vorsichtig meinen Blick durch die Dunkelheit schweifen und erst als ich mir sicher bin, allein zu sein, bücke ich mich nach dem großen Kaktus auf meinem Beifahrersitz.

Er ist hässlich, alt und pieksig, aber alles, was ich noch habe ...

„Na komm her mein Schatz, ich bring dich in dein neues Zuhause.“

Vorsichtig umfasse ich den Topf, während ich penibel darauf achte, nicht mit den langen Stacheln in Berührung zu kommen. Ich richte mich auf, balanciere das Gewicht aus, drehe mich um und erschrecke mich zu Tode.

Mein schriller Schrei hallt durch die verdreckte Straße, ehe er von der Nacht verschluckt wird. Entsetzt starre ich auf den Mann vor mir. Das schwarze Tattoo an seinem Hals und die lederne Kutte auf seinen breiten Schultern verraten mir sofort, mit wem ich es hier zu tun habe. Einem Member des gefürchteten Inked Bastards Motorcycle Clubs, der hier in New York seinen Hauptsitz und das Sagen hat.

Der Rocker ist groß, locker zwei Meter, und wirkt nicht nur massiv, sondern auch verdammt gefährlich. In der Sekunde, in der sich unsere Blicke treffen, weiche ich unwillkürlich einen Schritt zurück, stoße dabei mit dem Rücken gegen mein Auto und bin nun zwischen diesem und dem angsteinflößenden Outlaw gefangen.

In seinen grauen Augen steht blanker Spott, an seinem eckigen Kiefer zuckt ein Muskel, sein Kehlkopf bewegt sich.

„Was soll das, Mädchen?“

Wie bitte?

Nicht sicher, was ich jetzt tun soll, ihm den Kaktus ins Gesicht werfen oder auf die Knie sinken und um Gnade flehen, entscheide ich mich, einfach mal mutig zu sein.

Das hier ist mein neues Leben, ich bin nicht mehr die Lorelei, die ich noch vor wenigen Wochen gewesen bin. Ich bin jetzt tapfer und mutig und darum steht es nicht zur Debatte, dass ich davonlaufe.

Ich meine, wohin sollte ich auch?

Ich wohne jetzt hier ... Meine Angst herunterschluckend, schaffe ich es, dem Blick des großen bösen Bikers standzuhalten.

„Was soll was? Ich bin nicht diejenige, die sich im Dunkeln an Frauen ranschleicht, um sie zu Tode zu erschrecken.“

Der Inked Bastard zieht herausfordernd eine Augenbraue nach oben, die rechte, um genau zu sein, und sieht mich fragend an.

„Wenn ich mich hätte anschleichen wollen, hätte das anders ausgesehen. Meine Opfer sehen mich nicht kommen. Niemals.“

Sprachlos versuche ich, aus dem eben Gehörten schlau zu werden.

...

Erscheint lt. Verlag 23.7.2021
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga
Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-96586-425-4 / 3965864254
ISBN-13 978-3-96586-425-2 / 9783965864252
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