Sie sind meine Rettung, Mylord! (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
256 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-0261-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Sie sind meine Rettung, Mylord! - Sarah Mallory
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Was für ein unfreundlicher Kerl! Der düstere Lord Quinn ist so gar nicht der Typ Mann, den die lebhafte Serena sich als zukünftigen Ehemann vorstellt. Auch er scheint von ihr nicht sonderlich angetan zu sein. Deshalb verbannt sie die Begegnung mit ihm schnell aus ihren Gedanken und widmet sich wieder der Suche nach einem Ehemann, der sie nicht nach wenigen Minuten langweilt. Das bringt sie allerdings in eine gefährliche Situation, aus der sie ausgerechnet der Mann rettet, den sie nie wiedersehen wollte: Lord Quinn. Ist er vielleicht doch viel aufregender, als sie vermutet hat?



Schon immer hat die in Bristol geborene Sarah Mallory gern Geschichten erzählt. Es begann damit, dass sie ihre Schulkameradinnen in den Pausen mit abenteuerlichen Storys unterhielt. Mit 16 ging sie von der Schule ab und arbeitete bei den unterschiedlichsten Firmen. Sara heiratete mit 19, und nach der Geburt ihrer Tochter entschloss sie sich, das zu tun, was sie schon immer hatte tun wollen: schreiben. Voller Stolz konnte sie schon bald ihre ersten historischen Liebesromane in der Hand halten. Als sie Zwillingssöhne bekam, musste das Schreiben in die 2. Reihe rücken. Wegen eines Knöchelbruchs musste sie einige Jahre später 12 Wochen auf dem Sofa verbringen. Nun fand sie endlich Zeit, ihren nächsten Roman zu beenden. Und seitdem hat das Schreiben sie nicht mehr losgelassen. Ihre Spezialität sind historische Liebesromane mit einem abenteuerlichen Touch.

1. KAPITEL

London 1816

Serena trat auf die Terrasse hinaus. Es war eine warme Nacht, der Regen hatte aufgehört, nur ein paar Wolken zogen noch über den Himmel. Sie zögerte, ihr Herz schlug schnell. Sie wusste, sie setzte ihren Ruf aufs Spiel, aber wie sollte sie wissen, ob Sir Timothy der richtige Mann für sie war, so lange sie ihn nicht geküsst hatte? Leichtfüßig lief sie die Stufen am Ende der Terrasse hinunter, wo ein Weg vom Haus weg zu einem blätterbewachsenen Durchgang zwischen hohen Hecken führte. Ein leichter Wind spielte mit ihren Röcken, und sie fröstelte ein wenig, als sie durch den Bogen trat. Eine kleine Umarmung konnte doch sicher nicht gefährlich sein?

Der Rosengarten sah anders aus als noch vor ein paar Tagen, als sie mit ihrem Bruder und ihrer Schwägerin, Lord und Lady Hambridge, hier gewesen war. Henry war begierig darauf, die Gemälde zu sehen, die Lord Grindlesham verkaufte, und während die Gentlemen zur Galerie gingen, hatte seine Frau Serena und Dorothea die Gärten gezeigt. Jetzt im Mondlicht schimmerten die Wege in hellem Silber, und die Farben der Rosen schienen von Blaugrau bis beinahe Schwarz zu reichen. Aber wenn auch die Blumen ihre Farben verloren hatten, so war doch ihr Duft stärker als zuvor, und während Serena den Weg entlangschritt, atmete sie diesen Duft tief ein. Aber als sie die Wegbiegung erreichte, bemerkte sie noch etwas außer dem Rosenduft in der Nachtluft. Ein leichter Geruch nach Tabak.

Vor sich sah sie eine Laube aus Kletterrosen, und ihr Herz schlug noch schneller. Dort im Schatten bemerkte sie die unverkennbare Gestalt eines Mannes. Sein Oberkörper war verborgen, aber die übereinandergelegten Beine in den hellen Kniehosen und die weißen Seidenstrümpfe waren im Zwielicht deutlich zu erkennen. Serena hatte erwartet, dass ihr Verehrer auf und ab schritt und ungeduldig auf ihre Ankunft wartete, aber da saß er, völlig entspannt. Sie unterdrückte den leichten Anflug von Enttäuschung und eilte lächelnd auf ihn zu.

„Verzeihung, ich wurde aufgehalten. Ich …“ Erschrocken verstummte sie und spähte in die Dunkelheit. „Sie sind nicht Sir Timothy.“

„Nein, der bin ich nicht.“

Die Antwort war kaum mehr als ein verärgertes Gemurmel. Der Mann erhob sich, und Serena machte einen Schritt zurück. Jetzt bemerkte sie, dass er Sir Timothy Forsbrook ganz und gar nicht ähnlich sah. Zunächst einmal war dieser Mann weit größer, obwohl sein Oberkörper so breit war, dass seine Größe nicht sehr auffiel. Während Sir Timothy seine schimmernden schwarzen Locken sorgfältig frisiert trug, war das Haar dieses Fremden heller und zu lang, um modisch zu sein. Und als er vortrat, erschien er ihr ganz und gar nicht gut aussehend. Im Licht des Mondes wirkte sein markantes Gesicht abweisend, als würde er sie finster ansehen.

Er blickte auf sie hinunter, und sie wich einen weiteren Schritt zurück.

„Entschuldigen Sie …“ Sie wollte sich abwenden, aber seine nächsten Worte ließen sie innehalten.

„Es war ein Bursche hier, aber er ist gegangen.“

„Gegangen?“

„Ja. Er besaß die Unverschämtheit, von mir zu verlangen, den Platz zu räumen, also habe ich ihm einen Tritt gegeben.“

Sie schluckte. „Wirklich?“

Er zuckte mit den Schultern. „Nein. Es war mehr ein Anrempeln, aber er wollte sich lieber zurückziehen, als meine Faust im Gesicht zu haben.“

Empört holte sie Atem. „Das ist ein abscheuliches Verhalten. Sehr unhöflich.“

„Ich nehme an, Ihnen wäre es lieber gewesen, ich wäre verschwunden. Aber warum sollte ich? Ich bin hierhergekommen, um in Ruhe einen Zigarillo zu rauchen. Sie beide müssen sich einen anderen Ort für die Liebe suchen.“

Sein Tonfall klang verächtlich. Serena wurde tiefrot vor Verlegenheit.

„Wie können Sie es wagen! So ist es überhaupt nicht!“

„Nicht?“

Das Wissen, dass sie im Unrecht war, änderte nichts an Serenas Unmut. Sie richtete sich zu ihrer vollen Größe auf und sagte wütend: „Sie sind schrecklich unhöflich!“

„Wenn Sie Liebesworte hören wollen, schlage ich vor, Sie suchen nach Ihrem Liebhaber.“

„Oh, ich werde gehen“, erklärte sie mit zitternder Stimme. „Und er ist nicht mein Liebhaber.“

Jetzt grinste er, und seine Zähne schimmerten im Mondlicht. „Nicht nötig, meinetwegen die Keusche zu spielen, Madam.“

Serena holte tief Luft. „Oh, Sie – Sie …“

Er verschränkte die Arme und sah sie an. „Ja?“

Einen Moment lang funkelte sie ihn an, ballte die Hände zu Fäusten und versuchte, ihren Zorn zu kontrollieren. Es wäre äußerst würdelos, auf ihn loszugehen. Sie unterdrückte den Impuls, mit dem Fuß aufzustampfen, drehte sich um und ging davon. Dabei murmelte sie Beleidigungen vor sich hin, die sie diesem abscheulichen Menschen viel lieber ins Gesicht geschleudert hätte.

Serena eilte zurück in den Ballsaal. Der Raum war halb leer, die meisten Gäste waren zum Abendessen gegangen. Die verbliebenen Besucher standen in kleinen Gruppen zusammen und plauderten, und sie hoffte, dass niemand ihr Eintreten bemerkt hatte, denn die Aufregung musste ihr noch anzusehen sein. Sie schlüpfte hinaus und in das kleine Zimmer, das für die Damen reserviert war, wo sie zuvor ihren Umhang und ihre Überschuhe abgelegt hatte. Der Spiegel zeigte ihr, dass ihre Wangen noch immer gerötet waren und ihre braunen Augen vor Zorn blitzten. Sie tat so, als würde sie sich das Haar richten, obwohl all ihre honiggoldenen Locken perfekt an Ort und Stelle saßen.

Wirklich, dachte sie verstimmt, es ist äußerst niederschmetternd. Sie wollte nichts mehr als einen interessanten Ehemann finden, einen, der sie nicht innerhalb einer Woche zu Tode langweilen würde, wie die unerträglich korrekten Verehrer, die ihre Halbbrüder ihr präsentierten. Diese respektablen Gentlemen sollten während des ganzen Abends ihre Tanzpartner sein, was der Grund war, aus dem Henry und Dorothea es für sicher gehalten hatten, ins Kartenzimmer zu gehen und Serena aus den Augen zu lassen. Aber eine kurze Unterbrechung des Tanzes hatte Serena die Möglichkeit verschafft sich hinauszuschleichen und jemanden zu treffen, von dem sie wusste, dass er ein Schürzenjäger und deswegen umso interessanter war.

Serena blieb im Ruhezimmer, bis ihre Empörung verflogen war, dann strich sie ihre Röcke glatt, und schritt hoch erhobenen Hauptes nach unten ins Speisezimmer, wo sie ihren Bruder und ihre Schwägerin sah, die am anderen Ende des Raumes ein leichtes Mahl zu sich nahmen. Mehr in ihrer Nähe befanden sich Elizabeth Downing und ihr Bruder, die an einem der größeren Tische bei einer lebhaften Gruppe standen. Elizabeth winkte, und Serena ging zu ihr. Sofort sprang Jack Downing auf und holte für sie einen Stuhl heran, dann ließ er nicht locker, bis Serena mit einem Teller voll Köstlichkeiten und einem Glas Wein versorgt war.

Nach dem Zwischenfall im Rosengarten war so viel Aufmerksamkeit Balsam für Serenas Seele. Mr. Downing war ein ernsthafter junger Mann, den sie insgeheim steif fand, aber wenigstens war er nicht grob. Jetzt bedankte sie sich freundlich bei ihm und erlaubte ihm, sie ins Gespräch zu ziehen, bis die Musiker wieder ihre Instrumente zu stimmen begannen und alle zurückströmten in den Ballsaal.

Der Tanz begann, und Serena sah sich nach Sir Timothy um. In Anbetracht seines rätselhaften Verschwindens aus dem Rosengarten überraschte es sie nicht zu erfahren, dass er nach Hause gegangen war, aber sie empfand kein Mitleid für ihn. Sie wünschte, es wäre zu Handgreiflichkeiten mit dem unhöflichen Fremden gekommen, sodass er ihn niedergeschlagen hätte, anstatt davonzugehen und sie einer äußerst unangenehmen Begegnung zu überlassen. Doch wenn sie daran dachte, wie groß der Fremde gewesen war, bezweifelte sie, dass Sir Timothy ihn besiegt hätte.

Der Abend erwies sich als außerordentlich langweilig, und nach ein paar Tänzen entschuldigte Serena sich und begab sich auf die Suche nach ihrer Schwägerin.

„Was – du willst gehen, ehe der Tanz zu Ende ist?“ Lady Hambridge stieß das laute, irritierende Lachen aus, das darauf hinwies, dass sie an diesem Abend zu viel Wein getrunken hatte. Kopfschüttelnd sah sie Serena an und sagte heiter: „Das sieht dir gar nicht ähnlich, Serena! Nein, nein, wir können noch nicht gehen, denn es ist noch ein Tanz mit Lord Afton reserviert. Ich würde meine Pflicht vernachlässigen, wenn ich dich weghole, ehe er mit dir getanzt hat.“

Viscount Afton war der Junggeselle mit dem höchsten Rang auf diesem Ball. Serena fand ihn langweilig, aufgeblasen und alt genug, um ihr Großvater zu sein, aber es war nicht ratsam, das zu ihrer Schwägerin zu sagen, deswegen setzte sie ein Lächeln auf, als der Zeitpunkt gekommen war, und ging davon, um die Quadrille zu tanzen. Als der Tanz vorbei war, entdeckte sie eine vertraute Gestalt. Sie berührte Lord Afton am Arm.

„Sagen Sie, Mylord, kennen Sie den Gentleman dort, den großen Mann, der mit Lord Grindlesham spricht?“

„Was denn, meine Liebe?“ Der Viscount sah sich um und gab ein verächtliches Schnauben von sich. „Meinen Sie diesen Bären von einem Mann? Das ist Lord Quinn. Verdammt unangenehmer Bursche. Niemand mag ihn.“

Sie war froh, dass Lord Afton ihre Meinung über den Fremden aus dem Rosengarten teilte, aber sie war auch neugierig.

„Wenn es so ist, warum hat man ihn dann eingeladen?“

„Ist so reich wie Krösus“, lautete die knappe Antwort. „Er zeigt nicht oft sein Gesicht in der Stadt, aber Grindlesham verkauft...

Erscheint lt. Verlag 3.8.2021
Reihe/Serie Historical MyLady
Historical MyLady
Übersetzer Bärbel Hurst
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • Historical MyLady • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Saved from Disgrace • viktorianisch
ISBN-10 3-7515-0261-0 / 3751502610
ISBN-13 978-3-7515-0261-0 / 9783751502610
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